Thiamin (Vitamin B1), Histamin und NO-Stress

Interessanter Thread... will ich erst mal abonnieren, ich komme schon mit dem Lesen gar nicht mehr hinterher - *zu Rosmarin rüberschiele* :)
 
Hier aus aktuellem Anlass noch eine Ergänzung zu Thiamin im Zusammenhang mit Histaminproblemen:

Thiamin hemmt lt. einer in einer aktuellen Dissertation zu biogenen Aminen in Lebensmitteln gefundenen Quelle aus den 60er Jahren nicht nur signifikant die DAO-Aktivität, sondern auch die MAO und damit wiederum den Abbau u.a. von Tyramin.

Tyramin wiederum ist ebenfalls ein DAO- und auch ein HNMT-Hemmer (hemmt also beide Haupt-Abbauwege von Histamin) und verstärkt überdies die Freisetzung von Histamin.

Thiamin löst also ggf. eine Kettenreaktion aus, was die beobachteten teils massiven Störungen im Histaminhaushalt durchaus erklären kann...

Und vermutlich ist - aufgrund des Zusammenhangs - die Reaktion auf Thiamin unterschiedlich stark u.a. auch durch die jeweils individuelle Menge von Tyramin in der Nahrung...
(Wer zufällig noch Tyrosin einnimmt, hat dann möglicherweise größere Probleme.)

https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Tyramin

rosmarin
 
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Hallo Rosmarin,

vielen Dank für die Darstellung dieser interessanten Zusammenhänge :)

rosmarin schrieb:
...in einer aktuellen Dissertation zu biogenen Aminen in Lebensmitteln gefundenen Quelle aus den 60er Jahren...
Könntest Du evtl. diese Quelle noch nennen?

Ich habe eben diesen Thread in einem Wiki-Artikel verlinkt, da er mir sehr wichtig zu sein scheint: Kuklinskis Therapiekonzept bei nitrosativem Stress

Grüße
Kate
 
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Zitat:

DALY und WITKOP (1963) beschreiben eine Verminderung der Monoaminoxidase durch eine Überfunktion der Schilddrüse sowie die monoaminoxidase-hemmende Wirkung von Thiamin.

Quelle (Seite 31):
https://www.diss.fu-berlin.de/diss/...rvlet/FUDISS_derivate_000000000818/2_kap2.pdf

Phenylethylaminbildung durch Enterokokken isoliert aus
Lebensmitteln tierischer Herkunft,

Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Grades eines
Doktors der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin
Doreen Walter, Berlin 2002

Hintergrund:
Neuere Untersuchungen über zentral wirkende endogene Amine, Dr. J. W. Daly, Dr. B. Witkop
Angewandte Chemie, Volume 75, Issue 12, pages 552–572, 21. Juni 1963
 
Hallo zusammen,

ich wollte letzte Woche Benfotiamin bei Life Extension nachbestellen und musste feststellen, dass die LEF Benfotiamin in Europa nicht mehr vertreibt (Abmahnung von dem Pharmaunternehmen Wörwag, das die Marketingrechte besitzt). Klasse, dass es mittlerweile auf Naturstoffe Marketingrechte gibt. Demnächst erhält dann Nestle das Marketingrecht auf Wasser!? Wir sollten mal Druck in Berlin/Brüssel machen...

Meine Frage ist aber eine andere: Ich bin durch diesen Thread ein wenig verunsichert, ob ich aufgrund der beschriebenen HIT-Auswirkungen weiterhin B1 nehmen soll (nehme seit 4 Monaten 100-300mg Benfo + 100mg Thiamin im LEF-Mix). Meine Neuropathien, Muskelschmerzen und Erschöpfung haben in den letzten 2-3 Wochen wieder deutlich zugenommen. Ich führe das zwar auf meinen neuen sehr stressigen Job zurück (eigentlich sollte ich aufgrund meiner gesundheitlichen Situation nicht arbeiten, aber wenn man selbständig und nicht abgesichert ist, bleibt einem irgendwann nichts anderes übrig), will aber dennoch ausschließen, dass das zunehmende Brennen von einer HIT kommt. Falls nein, würde ich Benfotiamin und ALA nachbestellen und deutlich erhöhen. Könnt Ihr mir sagen, wie ich am schnellsten herausfinde, ob ich HIT habe? Die DAO scheint ja bei längerer B1-Einnahme nicht mehr wirklich aussagekräftig bzw. sogar irreführend zu sein (siehe Eingangsbeitrag von rosmarin).
@rosmarin: Du sagtest, dass ca 2 Stunden nach B1-Einnahme Dein Brennen schlimmer wurde? So könnte man es ja herausfinden: Dosis ordentlich erhöhen und sehen, was passiert? Andererseits hast Du geschrieben, dass Du die Dosis erhöhen musstest, damit die Schmerzen abnahmen oder habe ich das falsch verstanden?
Gibt es ansonsten noch negative Erfahrungen mit längerer hochdosierter B1-Einnahme?
Danke Euch...
LG
Matthias
 
Gibt es ansonsten noch negative Erfahrungen mit längerer hochdosierter B1-Einnahme?
Hallo Matthias,
wenn du so direkt fragst, ja das vermute ich mittlerweile für mich. Ich habe Vitamin B1 über fünf Jahre hochdosiert eingenommen. Seit mehreren Monaten nehme ich es nicht mehr, auch nicht niedrig dosiert. Mir geht es damit besser, die Leistungsfähigkeit hat sich erhöht. Das kann auch an anderen Veränderungen in dieser Zeit liegen. Bei einem Provokationstest mit Benfotiamin verschlechterte sich mein Befinden jedoch deutlich, so dass ich den Zusammenhang sehe.
 
Hallo Rudi,

das wollte ich eigentlich nicht hören :) aber danke für die Ehrlichkeit, da Dir ja Benfotiamin anfangs sehr geholfen zu haben scheint. Neuropathien hast Du aber nie gehabt, oder?

Wahrscheinlich sollte man nie einzelne Substanzen über zu lange Zeiträume hochdosiert einnehmen, sondern mfr immer ein ausgewogenes Grundprogramm ansteuern (zB LEF-Mix plus Omega3-Fettsäuren?, siehe Heinz). Wie siehst Du das heute nach Deiner langen NEM-Karriere? Nimmst Du eigentlich noch den LEF-Mix und/oder einzelne Substanzen hochdosiert (zB Vit C?...)...

Ich werde jetzt den Mito Energizer ausprobieren - etwas B1 ist ja auch drin, ALA und das Mito-Wundermittel PQQ - zumindest preist es die LEF so an.

Schönen Gruß
Matthias
 
Karl,
kannst Du mir das näher erklären. Meine Überlegung ist recht simpel: Wenn ich ein Energiedefizit habe, sollte ich versuchen die ATP-Produktion anzukurbeln. Das versucht doch der Energizer, oder? Und da ALA und B1 besonders bei Neuropathien eingesetzt werden, deren Ursache ich in fehlender Energiegewinnung sehe (die Neuropathien sind bei Stress stärker, gleichzeitig habe ich dann meist auch Muskelschmerzen und Erschöpfung), dachte ich, das passt zusammen. Ich lass mich aber gerne aufklären, insb.: Warum "abschießen"? danke...
 
Meine Denke dazu ist, dass der ATP-Mangel eine Ursache hat (Bremse im System) und man das nicht kompensieren sollte, indem man mehr Gas gibt.

Sorry - hochwissenschaftliche Erklärungen habe ich dazu nicht anzubieten - hab das selbst alles durch und es hat nix genützt...
 
..das heißt, der Mito Energizer hat Dich umgehauen? Gibt es denn etwas, das Dich weitergebracht hat? Sport, Sauerstofftherapie, NEM... Ist bei Dir auch die HWS die Ursache?
 
Ist bei Dir auch die HWS die Ursache?

Ja - ein Sturz mit nachfolgender dilletantischer manueller Therapie; das hat mich so richtig reingeritten.

Für mein Energielevel hat in letzter Zeit Niacin eine menge gebracht - ansonsten NEM Vollprogramm und diverse hochdosierte Erweiterungen....
 
Hallo Karl,
ich glaube, der Mito Energizer bekam mir tatsächlich nicht gut. Habe gestern nur 2 Tabletten genommen, darauf haben Erschöpfung, Gehirnnebel, Muskelschmerzen und Darmprobleme zugenommen und die heutigen Kopfschmerzen könnten evtl. auch noch damit im Zusammenhang stehen. Stellt sich die Frage, ob es an der ALA lag oder woran (PQQ, Carnitin, Carnosin...)? Kennst Du Dich damit aus? Würde an sich die ALA gerne weiter versuchen, da sie ja bei Neuropathien gut sein soll...
 
...darauf haben Erschöpfung, Gehirnnebel, Muskelschmerzen und Darmprobleme zugenommen

So ähnlich habe ich das auch in Erinnerung.

Stellt sich die Frage, ob es an der ALA lag

Das kriegst Du nur mit ALA solo raus...

oder woran (PQQ, Carnitin, Carnosin...)? Kennst Du Dich damit aus?

Mit PQQ habe ich auch keine Effekte erzielt - denke dass erst die Methylierung und der Krebs-Zyklus (Citratzyklus) einigermassen funktionieren muss.

Würde an sich die ALA gerne weiter versuchen, da sie ja bei Neuropathien gut sein soll...

Da würde mir als Erstes hochdosiert B12 und B6 einfallen. Evtl. auch Niacin und der ganze Rest dazu...
..was nimmst Du überhaupt aktuell?

Gruss
Karl

Achja: Pack die MEO-Dose gut weg (luftdicht und kühl), sonst ärgerst Du Dich in ein paar Monaten schwarz. Das Zeug oxidiert! Der originale blaue Deckel ist nicht luftdicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Karl,
ich nehme:
- Vit C: 10 mg, mal als Ascorbinsäure mal als Magnesiumascorbat
- LEF Mix
- Super Omega3
- B12 (Methyl): 2mg oral, hatte vor einigen Monaten extrem hohe MMA, anfangs gespritzt, mittlerweile MMA deutlich besser
- Benfotiamin 300 mg
- B2/Niacin/B5: je 100mg (von Kuklinski der "Acetyl-CoA-Komplex")
- Booster: jeden 3. Tag zwecks Ausgleich des Alpha-Tocopherols
- gelegentlich extra-Magnesium (noch vom dm, demnächst LEF)
- Natriumselenit: 200mg (Hashimoto)
- Seroquel (Neuroleptikum): abends 30 mg, sehr geringe Dosis, nehme ich nur zum Einschlafen, würde aber gerne weg davon, Melatonin (1mg) hat noch nicht gewirkt
- Neuroreplete: nur noch jeden 3. Tag, sind im wesentlichen Serotonin- und Dopaminvorstufen (5-HTP...)

Symptome:
- Kopf- und Nackenschmerzen
- Polyneuropathie
- Muskelschmerzen
- Erschöpfung
- Tinnitus
- Magenschleimhautentzündung, leichter Reflux, gelegentlich Kloß im Hals
- Kiefergelenksknacken, rechts harte Kaumuskulatur
- Penisverkrümmung
- gelegentlich erhöhte Leberwerte

Und Selbst?...
 
Hallo Matthias,

nur eine Randbemerkung-/frage: Du nimmst ein Neuroleptikum als Einschlafhilfe? Ich kann verstehen wie schwerwiegend und wenig tolerierbar die Auswirkungen von Schlafstörungen sind. Allerdings sind Neuroleptika nach meiner Information die stärksten Psychopharmaka überhaupt, mit gravierenden Risiken und (teilweise dauerhaften) Nebenwirkungen und eigentlich nur für die Anwendung bei Psychosen gedacht (es nur gegen Schlafstörungen einzusetzen, könnte schon Off-Label-Use sein und scheint mir nicht verantwortungsvoll). Gibt es da keine Alternative?

Ich frage mich darüber hinaus, ob die Kombination mit Melatonin sinnvoll ist. Melatonin soll man z.B. keinesfalls mit Benzodiazepinen kombinieren (obwohl diese ja auf den GABA-Stoffwechsel wirken), ich wäre mir nicht sicher, ob Ähnliches nicht auch für Neuroleptika gilt.

Nimmst Du kein Magnesium? Und Kalium? Auch diese (bzw. der Ausgleich von betreffenden Mängeln) können sich positiv auf den Schlaf auswirken. Gleiches gilt für Glycin und Taurin (siehe Thread dazu) und manchen Menschen hilft auch Passionsblumenextrakt (aber Vorsicht - vor allem bei Histaminintoleranz - dies ist nach meinen Information ein MAO-Hemmer, obwohl dies nicht in der Packungsbeilage von dem Pascoe-Produkt steht).

Grüße :)
Kate
 
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mit seroquel habe ich mich mal beschäftigt und ich weiß , dass seroquel oft als schlafanstosser verwendung findet ,weil es macht platt . die beschäftigung ergab dann -doxepin .ein antidepressiva !
der austausch fand statt und es konnte erfolg verzeichnet werden .
doxepin ist eine wumme und sollte in maßen "probiert" werden !
es ist ein "altes" medikament und ich persönlich schenke ihm ,wenn überhaupt psychopharmaka, mehr vertrauen !

generell würde ich vorschlagen ,mich aktiv mit der schlaflosigkeit auseinander zusetzen . ist man berufsunfähig , mag das gut gelingen . im beruf stehend ,natürlich schlecht machbar ,deswegen als alternative -Doxepin .

LG
 
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