Teilsieg für Menschen, die der Job krank machte (SZ 9/18)

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18. September 2018
Berufskrankheiten - Teilsieg für Menschen, die der Job krank machte

"Im Bereich der Berufskrankheiten ist unbedingt eine starke, unabhängige Forschung von öffentlichen Lehrstühlen und Forschungsinstituten notwendig," Dies müsse die Bundesregierung sicherstellen. Müller-Gemmeke sagt: "Es geht immerhin um Menschen, die wegen ihrer Arbeit krank werden."
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Gesundheitliche Beeinträchtigungen, die durch die Arbeit mit Lacken entstanden, werden künftig leichter als Berufskrankheit anerkannt.
Nach neuen Regelungen muss man nicht sofort krank werden, um eine Chance auf Anerkennung zu erhalten.
Das ist ein Teilsieg für viele Betroffene. Doch grundsätzliche Kritik am Berufskrankheitenrecht bleibt bestehen.
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"Der Umstand, dass ein Leistungserbringer, der wirtschaftlich für einen Schaden einstehen muss, auch die Voraussetzungen für seine Leistungen prüft, ist für mich institutionelle Korruption." Schließlich beeinflusse das sekundäre wirtschaftliche Interesse das primäre Interesse einer unabhängigen Begutachtung. "Das Ziel muss eine kostenträgerunabhängige sozialmedizinische Beurteilung sein, wie sie zweimal schon von der SPD-Fraktion im Bundestag beschlossen wurde und jedes Mal durch Lobbyisten wieder abgewürgt wurde", so Wodarg. ...

Man kann nur allen Betroffenen wünschen, daß ihnen diese Neuerung hilft und daß sie das Durchhaltevermögen haben, sich gegen ungerechte Gutachten zu wehren.

Grüsse,
Oregano
 
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