Struma nosoda: Thyroxin + Jod verkleinert Knoten

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Struma nodosa: Thyroxin plus Jod verkleinert Knoten
Stuttgart – In der Therapie einer Struma nodosa kann eine zusätzliche Jodgabe die Ergebnisse einer Therapie mit L-Thyroxin verbessern. Dies kam in einer randomisierten klinischen Studie .... heraus.

An der “Levothyroxin und Jodid bei Struma als Mono- und Kombinationstherapie” oder LISA-Studie hatten 1.024 Patienten mit mindestens einem Schilddrüsenknoten (>1 cm) teilgenommen. In der vierarmigen Studie wurden sie auf eine Therapie mit L-Thyroxin, Jod, einer Kombination beider Mittel oder auf Placebo randomisiert.
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Die Dauer der LISA-Studie war auf ein Jahr begrenzt. Primärer Endpunkt war eine Reduktion in der Größe der einzelnen Knoten. Wie die Gruppe um Martin Grußendorf, Endokrinologe aus Stuttgart, berichtet, wurden unter der Kombination die besseren Ergebnisse erzielt.
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Die Knoten verkleinerten sich um 17,3 Prozent gegenüber einer Reduktion um 7,3 Prozent unter einer L-Thyroxin-Monotherapie. Unter der Jod-Monotherapie kam es zu einer Reduktion um 4,0 Prozent. Auch die Gesamtgröße der Schilddrüse nahm unter der Kombination stärker ab (minus 7,9 Prozent), der Unterschied zur alleinigen L-Thyroxin-Therapie (minus 5,2 Prozent) war in diesem Endpunkt jedoch nicht signifikant.
Deutsches Ärzteblatt: Nachrichten "Struma nodosa: Thyroxin plus Jod verkleinert Knoten"
https://www.endokrinologie.net/presse_110718.php
Mir ist nicht klar, ob diese Kombination immer günstig ist. Gilt sie auch für Hashimoto oder eben da gerade nicht?

Gruss,
Oregano
 
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Moin Oregano :)

Mir ist nicht klar, ob diese Kombination immer günstig ist. Gilt sie auch für Hashimoto oder eben da gerade nicht?

Günstig für die Knotenverkleinerung evt - aber viele Hashis reagieren mit einer verstärkten Autoimmunreaktion auf Jod. Muss man dann wohl gut abwägen, wo man da die Prioritäten setzt.

Interessant finde ich in der Studie ganz was anderes:
Die Messung der Jodausscheidung habe eine deutlich niedrigere Jodausscheidung im Vergleich zu aktuellen Zahlen für die deutsche Durchschnittsbevölkerung ergeben, berichtet Grußendorf, der hier weiteren Forschungsbedarf sieht.

Unklar ist mir da, wann die Ausscheidungen gemessen wurden und irgendwie war mir immer so, dass die meisten Strumae aufgrund von oder u.a. durch Jodmangel hervorgerufen werden. Da ist es dann doch irgendwie nur logisch, dass Betroffene niedrigere Jodausscheidungen haben. Oder seh ich da grad was falsch? ;)

Zustimmen kann ich, allerdings mit einer grossen Einschränkung. Es besteht weiterer Forschungsbedarf; ABER nicht nur bei der Jodausscheidung - der ganze Bereich Schilddrüse könnte mehr als nur eine Forschung vertragen.


baba
Puttchen
 
Hier wird über die Jodausscheidung bei neuen Müttern berichtet:

Nach der Entbindung wird Jod aktiv in der Brustdrüse angereichert und über die Muttermilch ausgeschieden. Der Bedarf an Jod während der Schwangerschaft und Stillzeit ist also erhöht. Nach den Empfehlungen der DGE sollte die tägliche Jodaufnahme daher bei 230 - 260 µg pro Tag liegen.
Untersuchungen der Jodausscheidung bei Wöchnerinnen über die letzten 15 Jahre zeigen, daß diese zwar leicht angestiegen ist, aber immer noch deutlich unter der erwünschten Menge liegt. Heidemann et al. beschrieben 1984 eine mittlere Jodausscheidung bei Wöchnerinnen mit Struma von nur 17,6 µg Jod/g Kreatinin und 30 µg Jod/g Kreatinin bei Wöchnerinnen ohne Struma. In den Jahren 1989/90 betrug die Jodausscheidung 58 µg Jod/g Kreatinin im Raum Frankfurt bzw. 61 µg Jod/g Kreatinin im Jahre 1995 im Raum Nürnberg. In einer repräsentativen Erfassung der Jodversorgung der Mütter (Jodmonitoring 96) fanden wir eine Jodaufnahme von nur 74 µg Jod pro Tag bei den Müttern, die keine Jodtabletten eingenommen hatten, gegenüber 114 µg Jod pro Tag bei Müttern, die zusätzlich Jodtabletten eingenommen hatten. Letztere waren aber nur 20% aller Schwangeren.
Die niedrige Jodausscheidung spiegelt sich in den wenigen Daten wieder, die zur Strumaprävalenz bei Schwangeren vorliegen. Bei 215 Schwangeren wurde 1989 in Hamburg das Schilddrüsenvolumen sonographisch gemessen. Im ersten Trimenon hatten 36% eine vergrößerte Schilddrüse, im 2. Trimenon bereits 50% und im dritten Trimenon 61% der Schwangeren eine Struma. Postpartal betrug die Strumaprävalenz 59% .
*@* Die Hausfrauenrevolution*@*

Jodunterversorgung scheint also bei Schwangeren und nach der Schwangerschaft eher "normal" zu sein mit allen Folgen.
Nur steht hier leider nichts zu den anderen SD-Werten.

Grüsse,
Oregano
 
Huhu

Naja, dass bei Schwangeren ein erhöhter Jodbedarf besteht, ist auch nicht ganz neu ;)
Es macht doch Sinn, wenn die Gruppen, bei denen man aufgrund des Zustandes oder der Erkrankung von Jodmangel ausgehen kann, zuwenig Jod findet :)

Wenn es nun darum geht, ob man Jod zuführen sollte, sollte man es imho genauso halten wie bei allen anderen Vitaminen/Mineralien. Erstmal testen und dann entscheiden, ob, was und wieviel man zuführt. Vor allem sollte man auch nicht vergessen, ab und an nachmessen zu lassen.

baba
Puttchen
 
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