Meine zwei Ferienwochen sind vorbei. Dieses Jahr war der Urlaub anders, seltsam anders. - Es war schön und nicht besonders schön gleichzeitig.
Wir waren in den Dolomiten. Das Wetter war durchzogen, eigentlich stabil instabile, stabile instabile Gewitterlage. Aber das war eigentlich nicht schlecht, denn unsere langen Wanderungen und Bergtouren, vor allem auch Klettersteigrouten und als Krönung der Westgrat der Marmolada mit Abstieg über den Gletscher wären um einiges energieraubender gewesen, wenn es sommerlich heiss gewesen wäre.
Die Erlebnisse waren unglaublich dicht. Wir haben auch oft unsere Übernachtungsplätze gewechselt. Beim Schreiben unseres Fahrtenbuches (im Nachhinein) kann ich alle Bilder und Erinnerungen nochmals hochkommen lassen. Ja, es war wirklich dicht, was wir alles erlebt haben. Meine Seele muss noch etwas Zeit haben, um all die Wahrnehmungen ankommen und setzen zu lassen.
Es gab viele Tourist/innen, viele Bergbahnen und Infrastrukturen. Das war das weniger schöne an den beiden Wochen. Es ist schön, also sind auch viele andere Menschen da. Die Klettersteige sind spannend und interessant und in wunderbarer Landschaft, also steht man/frau auch mal an...
Oft war ich abends auch einfach müde, aber es war auch ein gutes Gefühl, körperlich müde zu sein, dann zu schlafen und am Morgen auf die nächste Tour zu gehen. Ich habe einige Kilos abgenommen, denn ich hatte nicht die Zeit so viele Kalorien reinzuhauen, wie ich sie am Tag gebraucht habe.
Ja, und heute hatte ich einen sehr speziellen Tag. Ein Virus im Magen-Darm-Trakt legte mich gestern und heute fast flach. Aber meine beiden Enkelkinder mit Mamis kamen trotzdem, auch der Papi von einem der beiden mit Freundin war da. - Eine fröhliche, ausgelassene und lebendige Runde! - Ein echt schöner Nachmittag und Abend.
Am Vormittag lud mein Bruder wieder mal seinen Frust per Telefon ab. Schlampe ist eines der zahmsten Wörter, das er in einer solchen Minute braucht. Ich habe einfach aufgehängt und nicht wieder abgenommen, als er wieder und wieder und wieder und wieder und ... anrief. - Jetzt am Abend geht fast ein Feuerwerk in mir ab, denn ich fühle nicht viel mehr als Gelassenheit und Verwunderung über sein seltsames Verhalten. - kein Stress, keine Wut etc.
Dann habe ich noch eine Stunde mit einem alten Bekannten telefoniert. Er erzählte mir von einer seiner Klientinnen, die am liebsten selbständig arbeitet. (eine zehnjährige). - In mir machte es "klick" - Das ist genau, das, was ich mir auch erlauben will und muss: Selbständig zu arbeiten - so, wie ich es kann und wie es mir entspricht. - Da meine Wahrnehmung so detailliert ist, fühle ich mich zu oft über die vielen Möglichkeiten und Weg, wie etwas zu erreichen ist verwirrt, aber...: Wenn ich etwas autonom und einfach für mich allein mache, wird es in seinem Ergebnis regelmässig gut.
Der Anspruch, mich an den vielen Vorstellungen und Erwartungen von aussen anpassen zu müssen, ist völlig gaga, das bringt mir und anderen nichts, denn es überfordert mich. - Wie ich meine Liebe zu den Menschen integriere, werde ich sehen. Da bin ich sehr neugierig drauf! - Mal sehen!