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Zurück blieb ein Volk mit gebrochenem Rückgrat. Bis heute hat sich China nicht wirklich erholt vom Erbe der Kulturrevolution. Die Opfer und die Täter von damals sitzen heute an den Schaltstellen der Macht, in Politik und Wirtschaft. Der Vater von Parteichef Xi Jinping wurde damals gedemütigt und verprügelt, der junge Xi selbst für Jahre aufs Land verschickt. "Wir Chinesen haben seither kein Immunsystem mehr", sagt ein Pekinger Maler. "Seit damals sind wir als Gesellschaft gegen alle Arten von Krankheit machtlos." Der Verlust aller Werte, den viele Chinesen beklagen, die Haltlosigkeit, das kollektive Misstrauen, es hat seine Wurzeln auch in dem, was damals geschah. Das Land, in dem Kollegen, Nachbarn, Familienangehörige einander damals über Jahre hinweg demütigten, verrieten, misshandelten und töteten, es ist noch heute ein Land, in dem keiner keinem traut.
Öffentiche Debatten über damals soll es nicht geben: Die KP hat Reflexion und Erinnern zum Tabu erklärt. Sie möchte all den Schmerz, die Scham und die Schuld unter Schweigen und Vergessen begraben. Aber die Wunde schwärt. "Der Boden ist noch fruchtbar", warnt der ehemalige Bürgermeister von Shenzhen. Denn es gibt die Linken, die heute Mao wieder vergöttern, den Parteichef, der Mao benutzt, und nur ein paar Aufrechte, die sich gegen das Vergessen stemmen.
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