Themenstarter
- Beitritt
- 21.06.11
- Beiträge
- 583
Hallo alle
Seit fast 2 Jahren weiß ich, dass ich HIT habe. Inzwischen habe ich diese Probleme recht gut im Griff, jedoch nur, wenn ich ganz gewaltig aufpasse und wirklich nur das esse, wovon ich weiß, dass ich es essen kann.
In diesen 2 Jahren habe ich viel herumprobiert und bei all diesen Versuchen mache ich immer wieder eine hochinteressante Entdeckung.
Es geht demnach nicht nur darum, was man isst und ob es Histamin enthält oder ein Liberator ist, sondern es geht ganz besonders auch um die Qualität der Nahrung.
Nun ist der Begriff "Qualität" sehr weitreichend. Drei Faktoren halte ich jedoch für besonders wichtig:
1. Die Frische des Lebensmittels
2. Wie wurde das Lebensmittel verarbeitet (falls man überhaupt auf verarbeitete Lebensmittel zurückgreifen muss, was ja leider nicht immer zu vermeiden ist)
3. Die Anbaumethode
Zu 1.
Über die Frische wurde schon viel geschrieben, sodass ich es kurz machen kann: So frisch wie möglich sollte jedes Lebensmittel sein. Alles, was verarbeitet ist, wird Histamin entwickeln. Wie gesagt, ein bekanntes Thema und ich will mich nicht länger damit aufhalten.
zu 2.
Dass man möglich nichts essen sollte, was irgendwie verarbeitet wurde, ist klar. Jedoch kann man nicht alles selbst machen, z.B. Öl. Olivenöl und auch andere Öle sind nicht immer dasselbe. Es gibt gute und schlechtere Qualitäten. Die Art des Pressens ist wichtig (gilt für alle Öle) und ebenso der gesamte Verarbeitungsprozess. Zum Beispiel, wie lange wird es gelagert, bevor abgefüllt wird? Und viele solcher Fragen.
Natürlich wird man nicht immer erfahren können, wie eine Firma arbeitet. Deshalb wird in vielen Fällen nichts anderes übrig bleiben, als selbst zu testen, ob man etwas verträgt oder nicht. Eine andere Marke desselben Lebensmittels kann schon verträglicher sein, obwohl auf der Packung nichts ersichtlich ist, warum dies so ist. So habe ich z.B. bei Nudeln der Firma San Remo (ich glaube, die gibt es in Deutschland gar nicht) keine Probleme, bei anderen Marken jedoch schon. Das nur mal als Beispiel, es gibt oder gäbe hier unzählige Beispiele aufzuzählen. Aber ich lebe in Neuseeland, deshalb macht es keinen Sinn, unsere Marken zu nennen, denn ihr habt in D andere Marken. Ich will nur darauf hinweisen, dass selbst die Marken einen großen Unterschied machen. Also immer wieder selber testen, anders geht es wohl nicht.
zu 3
Das wäre jetzt fast schon ein eigenes Thema, denn hier gäbe es viel zu diskutieren. Ich mache es mal so kurz wie möglich, trotz des Umfangs dieser Thematik.
Wir wissen alle, dass sich chemische Bestandteile in der Nahrung bei HIT sich katastrophal auswirken können (siehe Konservierungsmittel etc...).
Nun ist es leider so, dass unsere konventionell hergestellten Lebensmittel mit Kunstdünger versorgt werden und zudem noch mit einer großen Bandbreite mit sogenannten "Pflanzenschutzmitteln". Dass hier Rückstände in der Nahrung verbleiben, ist keine Frage. Ebenso ist es keine Frage, dass dies bei uns zusätzliche Probleme bringt, die primär gar nicht Histamin-Probleme sind, sondern nur noch zusätzlich die Situation verschärfen.
Aber es geht nicht nur um Rückstände. Es geht auch darum, wie die Lebensmittel wachsen, wenn sie Kunstdünger bekommen haben. Sie wachsen nämlich künstlich, wie der Name ja schon sagt. - Kunstdünger ist wasserlöslich im Gegensatz zu natürlich vorkommenden Mineralien. Diese (die natürlichen) werden von Bodenorganismen aufbereitet und können dann von den Pflanzen aufgenommen werden. Die Pflanzen nehmen nur so viel auf, wie sie ihren jeweiligen Bedingungen entsprechend brauchen.
Kunstdünger ist nun im Gegensatz zu den natürlichen Mineralien wasserlöslich. Diese Tatsache hat zu einem Siegeszug der Kunstdünger geführt, denn nun nehmen die Pflanzen die Mineralien automatisch mit dem Wasser auf. Das bedeutet, das Wasser im Erdboden immer mehr oder weniger vorhanden ist und was zudem immer wieder mit dem Regen ergänzt wird, löst diese Mineralien auf und sie werden nun direkt von der Pflanze aufgenommen. Die Pflanze braucht Wasser, sonst kann sie nicht leben. Sie nimmt ständig Wasser auf, so viel sie kann und so viel vorhanden ist. Nun wird mit diesem Wasser, das die Pflanze ständig aufnimmt, gleichzeitig der darin gelöste Kunstdünger mit aufgenommen. Es ist somit eine Zwangsernährung der Pflanzen. Kein Wunder, dass die Pflanze nun kräftig wächst und hohe Erträge bringt. Der Landwirt freut sich und schwört auf den Kunstdünger! Die Kasse soll ja auch stimmen. Dass die Pflanze jedoch nicht optimal ernährt ist, das ist den Herstellern egal. Mit Kunstdünger wird außerdem nur eine ganz geringe Anzahl von Mineralien zugeführt, nämlich nur, Kali, Phosphor und Stickstoff. Im Boden sind jedoch eine riesige Anzahl von Mineralien und Spurenelemente, die für ein gesundes und natürliches Wachstum nötig wären und für den Menschen natürlich auch. Zum Beispiel Kupfer, Eisen, Magnesium, Silica, Boron, Zink, Silesium, um nur einige zu nennen. Ein weiterer sehr bedenklicher Nebeneffekt bei Kunstdünger ist zusätzlich, dass er die natürlichen Bodenbakterien tötet, indem die Zellmembrane zerstört wird. Auf diese Weise werden die Böden immer ärmer (der Kunstdünger wird schnell ausgewaschen vom Regen und bleibt auch nicht lange im Boden), sodass immer wieder neu Kunstdünger zugeführt werden muss. Nun sagen die Landwirte, dass man die Weltbevölkerung nicht ohne Kunstdünger ernähren könnte, denn es würde ohne ihn nichts mehr wachsen. Das stimmt sogar, denn man hat die Böden vernichtet durch die Anwendung von Kunstdünger und nur deshalb wächst nun nichts mehr ohne ihn!
So, das ist nun mal ein kurzer Überblick über die Frage nach der Qualität der Nahrung.
Nun einige wenige Beispiele aus meinen Erfahrungen:
Ich kann Bananen essen (allerdings nicht in großen Mengen, aber eine pro Tag ist möglich), wenn sie biologisch sind. Bei nicht-biologischen habe ich schon bei einer halben Banane für drei Tage erhebliche Probleme.
Ich kann Paprika essen, wenn sie biologisch ist. Jedoch ein winziger Streifen von einer nicht biologischen macht wir ganz entsetzliche Schmerzen.
Dasselbe gilt für Weintrauben, ja sogar für Erdbeeren (obwohl ich davon nicht allzu viel essen kann, aber immerhin ein paar - z.B. ein kleines Stück Erdbeerkuchen), und viele weitere Beispiele finde ich immer wieder.
Nachdem ich oft lese, dass manche HIT-Leidenden etwas nicht essen können, was andere sehr gut essen können, liegt die Vermutung sehr nahe, dass nicht nur die Herstellungsweise, sondern auch der Anbau eine wesentliche Rolle spielt. Wie oben schon erwähnt, kann es die Marke sein. Es ist möglich, dass bestimmte Hersteller die Produkte von nicht so stark gedüngten oder gar von biologischen Betrieben kaufen und andere nicht und so weiter.
Zu beachten ist zudem noch, dass es viele Sorten von allen landwirtschaftlichen Produkten gibt (hallo Kullerkugel!), was auch bezüglich Histamingehalt eine Auswirkung haben kann. Über Weizen haben wir ja schon einmal ausführlich über die vielen verschiedenen Sorten diskutiert. Weizen ist also nicht immer dasselbe! Das macht die Sache natürlich zusätzlich noch sehr schwer. Aber auch hier kann nur das Herumprobieren mit den verschiedenen Sorten bzw. Herstellern helfen.
Es wäre sehr hilfreich, wenn wir alle diesbezüglich ein wenig darauf achten würden, ob meine Erfahrungen wirklich auch bei Anderen zutreffen. Und achtet bitte auch mal auf die Marken! Ein wenig Herumporbieren wird Antworten liefern. Allerdings ist das schon ein wenig mit Geduld und Zeit verbunden. Es würde allerdings die immer wieder auftauchende Frage beantworten, warum der Mancher ein Lebensmittel essen kann kann, ein andere jedoch nicht, obwohl gar kein Histamin im Spiel ist.
Schöne Grüße
Werner
Seit fast 2 Jahren weiß ich, dass ich HIT habe. Inzwischen habe ich diese Probleme recht gut im Griff, jedoch nur, wenn ich ganz gewaltig aufpasse und wirklich nur das esse, wovon ich weiß, dass ich es essen kann.
In diesen 2 Jahren habe ich viel herumprobiert und bei all diesen Versuchen mache ich immer wieder eine hochinteressante Entdeckung.
Es geht demnach nicht nur darum, was man isst und ob es Histamin enthält oder ein Liberator ist, sondern es geht ganz besonders auch um die Qualität der Nahrung.
Nun ist der Begriff "Qualität" sehr weitreichend. Drei Faktoren halte ich jedoch für besonders wichtig:
1. Die Frische des Lebensmittels
2. Wie wurde das Lebensmittel verarbeitet (falls man überhaupt auf verarbeitete Lebensmittel zurückgreifen muss, was ja leider nicht immer zu vermeiden ist)
3. Die Anbaumethode
Zu 1.
Über die Frische wurde schon viel geschrieben, sodass ich es kurz machen kann: So frisch wie möglich sollte jedes Lebensmittel sein. Alles, was verarbeitet ist, wird Histamin entwickeln. Wie gesagt, ein bekanntes Thema und ich will mich nicht länger damit aufhalten.
zu 2.
Dass man möglich nichts essen sollte, was irgendwie verarbeitet wurde, ist klar. Jedoch kann man nicht alles selbst machen, z.B. Öl. Olivenöl und auch andere Öle sind nicht immer dasselbe. Es gibt gute und schlechtere Qualitäten. Die Art des Pressens ist wichtig (gilt für alle Öle) und ebenso der gesamte Verarbeitungsprozess. Zum Beispiel, wie lange wird es gelagert, bevor abgefüllt wird? Und viele solcher Fragen.
Natürlich wird man nicht immer erfahren können, wie eine Firma arbeitet. Deshalb wird in vielen Fällen nichts anderes übrig bleiben, als selbst zu testen, ob man etwas verträgt oder nicht. Eine andere Marke desselben Lebensmittels kann schon verträglicher sein, obwohl auf der Packung nichts ersichtlich ist, warum dies so ist. So habe ich z.B. bei Nudeln der Firma San Remo (ich glaube, die gibt es in Deutschland gar nicht) keine Probleme, bei anderen Marken jedoch schon. Das nur mal als Beispiel, es gibt oder gäbe hier unzählige Beispiele aufzuzählen. Aber ich lebe in Neuseeland, deshalb macht es keinen Sinn, unsere Marken zu nennen, denn ihr habt in D andere Marken. Ich will nur darauf hinweisen, dass selbst die Marken einen großen Unterschied machen. Also immer wieder selber testen, anders geht es wohl nicht.
zu 3
Das wäre jetzt fast schon ein eigenes Thema, denn hier gäbe es viel zu diskutieren. Ich mache es mal so kurz wie möglich, trotz des Umfangs dieser Thematik.
Wir wissen alle, dass sich chemische Bestandteile in der Nahrung bei HIT sich katastrophal auswirken können (siehe Konservierungsmittel etc...).
Nun ist es leider so, dass unsere konventionell hergestellten Lebensmittel mit Kunstdünger versorgt werden und zudem noch mit einer großen Bandbreite mit sogenannten "Pflanzenschutzmitteln". Dass hier Rückstände in der Nahrung verbleiben, ist keine Frage. Ebenso ist es keine Frage, dass dies bei uns zusätzliche Probleme bringt, die primär gar nicht Histamin-Probleme sind, sondern nur noch zusätzlich die Situation verschärfen.
Aber es geht nicht nur um Rückstände. Es geht auch darum, wie die Lebensmittel wachsen, wenn sie Kunstdünger bekommen haben. Sie wachsen nämlich künstlich, wie der Name ja schon sagt. - Kunstdünger ist wasserlöslich im Gegensatz zu natürlich vorkommenden Mineralien. Diese (die natürlichen) werden von Bodenorganismen aufbereitet und können dann von den Pflanzen aufgenommen werden. Die Pflanzen nehmen nur so viel auf, wie sie ihren jeweiligen Bedingungen entsprechend brauchen.
Kunstdünger ist nun im Gegensatz zu den natürlichen Mineralien wasserlöslich. Diese Tatsache hat zu einem Siegeszug der Kunstdünger geführt, denn nun nehmen die Pflanzen die Mineralien automatisch mit dem Wasser auf. Das bedeutet, das Wasser im Erdboden immer mehr oder weniger vorhanden ist und was zudem immer wieder mit dem Regen ergänzt wird, löst diese Mineralien auf und sie werden nun direkt von der Pflanze aufgenommen. Die Pflanze braucht Wasser, sonst kann sie nicht leben. Sie nimmt ständig Wasser auf, so viel sie kann und so viel vorhanden ist. Nun wird mit diesem Wasser, das die Pflanze ständig aufnimmt, gleichzeitig der darin gelöste Kunstdünger mit aufgenommen. Es ist somit eine Zwangsernährung der Pflanzen. Kein Wunder, dass die Pflanze nun kräftig wächst und hohe Erträge bringt. Der Landwirt freut sich und schwört auf den Kunstdünger! Die Kasse soll ja auch stimmen. Dass die Pflanze jedoch nicht optimal ernährt ist, das ist den Herstellern egal. Mit Kunstdünger wird außerdem nur eine ganz geringe Anzahl von Mineralien zugeführt, nämlich nur, Kali, Phosphor und Stickstoff. Im Boden sind jedoch eine riesige Anzahl von Mineralien und Spurenelemente, die für ein gesundes und natürliches Wachstum nötig wären und für den Menschen natürlich auch. Zum Beispiel Kupfer, Eisen, Magnesium, Silica, Boron, Zink, Silesium, um nur einige zu nennen. Ein weiterer sehr bedenklicher Nebeneffekt bei Kunstdünger ist zusätzlich, dass er die natürlichen Bodenbakterien tötet, indem die Zellmembrane zerstört wird. Auf diese Weise werden die Böden immer ärmer (der Kunstdünger wird schnell ausgewaschen vom Regen und bleibt auch nicht lange im Boden), sodass immer wieder neu Kunstdünger zugeführt werden muss. Nun sagen die Landwirte, dass man die Weltbevölkerung nicht ohne Kunstdünger ernähren könnte, denn es würde ohne ihn nichts mehr wachsen. Das stimmt sogar, denn man hat die Böden vernichtet durch die Anwendung von Kunstdünger und nur deshalb wächst nun nichts mehr ohne ihn!
So, das ist nun mal ein kurzer Überblick über die Frage nach der Qualität der Nahrung.
Nun einige wenige Beispiele aus meinen Erfahrungen:
Ich kann Bananen essen (allerdings nicht in großen Mengen, aber eine pro Tag ist möglich), wenn sie biologisch sind. Bei nicht-biologischen habe ich schon bei einer halben Banane für drei Tage erhebliche Probleme.
Ich kann Paprika essen, wenn sie biologisch ist. Jedoch ein winziger Streifen von einer nicht biologischen macht wir ganz entsetzliche Schmerzen.
Dasselbe gilt für Weintrauben, ja sogar für Erdbeeren (obwohl ich davon nicht allzu viel essen kann, aber immerhin ein paar - z.B. ein kleines Stück Erdbeerkuchen), und viele weitere Beispiele finde ich immer wieder.
Nachdem ich oft lese, dass manche HIT-Leidenden etwas nicht essen können, was andere sehr gut essen können, liegt die Vermutung sehr nahe, dass nicht nur die Herstellungsweise, sondern auch der Anbau eine wesentliche Rolle spielt. Wie oben schon erwähnt, kann es die Marke sein. Es ist möglich, dass bestimmte Hersteller die Produkte von nicht so stark gedüngten oder gar von biologischen Betrieben kaufen und andere nicht und so weiter.
Zu beachten ist zudem noch, dass es viele Sorten von allen landwirtschaftlichen Produkten gibt (hallo Kullerkugel!), was auch bezüglich Histamingehalt eine Auswirkung haben kann. Über Weizen haben wir ja schon einmal ausführlich über die vielen verschiedenen Sorten diskutiert. Weizen ist also nicht immer dasselbe! Das macht die Sache natürlich zusätzlich noch sehr schwer. Aber auch hier kann nur das Herumprobieren mit den verschiedenen Sorten bzw. Herstellern helfen.
Es wäre sehr hilfreich, wenn wir alle diesbezüglich ein wenig darauf achten würden, ob meine Erfahrungen wirklich auch bei Anderen zutreffen. Und achtet bitte auch mal auf die Marken! Ein wenig Herumporbieren wird Antworten liefern. Allerdings ist das schon ein wenig mit Geduld und Zeit verbunden. Es würde allerdings die immer wieder auftauchende Frage beantworten, warum der Mancher ein Lebensmittel essen kann kann, ein andere jedoch nicht, obwohl gar kein Histamin im Spiel ist.
Schöne Grüße
Werner
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