Psychopharmaka: lieber nicht bei ungünstiger Umwelt

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In neueren Tierstudien konnte die Umwelt jedoch so kontrolliert werden, dass Behandlungsverläufe mit Psychopharmaka auf unterschiedliche Umwelteinflüsse zurückgeführt werden können.
Die Ergebnisse zeigen: Positive, angereicherte Umwelten, (wie zum Beispiel viele soziale Kontakte zu Artgenossen), verbesserten den Behandlungsverlauf erheblich. Schädliche Umwelten hingegen (wie zum Beispiel eine karge Gestaltung der Umgebung, wenig soziale Kontakte) verschlechterten den Behandlungsverlauf ernstlich. „Dies bedeutet, dass ungünstige Umgebungseinflüsse die Medikamentenwirkung nicht nur abschwächen, sondern das Medikament sogar zur schädlichen Droge machen können“, sagt Winfried Rief. „Keine medikamentöse Behandlung wäre hier die bessere Alternative.“

Empfehlungen für die Behandlung
„Unsere Zusammenschau einschlägiger Studien zeigt, dass Psychopharmaka nicht für jeden Betroffenen die Therapie erster Wahl sind“, sagt Winfried Rief. „Für manche Patienten wäre es nach einer gründlichen Kosten-Nutzen-Abwägung besser, wenn sie eine Placebo-Medikation oder eine aktiv-abwartende Begleitung, das „watchful waiting“, erhielten. Gerade bei nur mittelschwer Ersterkrankten oder bei wenig unterstützenden Umgebungsbedingungen sollte die Entscheidung zur medikamentösen Behandlung zurückhaltender getroffen werden. Der Einsatz von Antidepressiva macht nur Sinn, wenn man begleitend schaut, dass positive Umgebungseinflüsse den Heilungsprozess unterstützen. Das kann beispielsweise durch eine Psychotherapie gefördert werden“,
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https://idw-online.de/de/news647367

Wenn dem so ist, wäre es meiner Meinung nach unbedingt nötig, daß nicht nur Psychiater bzw. Antidepressiva verschreibende Therapeuten sich auch im Umfeld des Patienten umsehen sondern auch andersherum Psychotherapeuten sich ein Bild vom Umfeld des Patienten machen. Und das nicht nur in Bezug auf das soziale Umfeld sondern auch in Bezug auf das häusliche Umfeld (chemische Einflüsse, Schimmel, E-Smog usw.) und das "innere" Umfeld (Entgiftungsstörungen, Ernährung, Medikamenteneinnahme, STress...).

Grüsse,
Oregano
 
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