Psychisch krank?!
Hallo Ihr Lieben!
Melde mich, um die Fortschritte und somit viel Positives zu berichten:
Als die AD’s endlich ihre Wirkung zeigten, wusste ich, dass ich um unsere Ehe und unsere Familie kämpfen werde. Mir wurde ganz klar bewusst, dass es sich lohnt, es mindestens zu versuchen.
Mein Mann ist seither bei einem sehr gutem Psychologen. Die erste Zeit war ich mir nicht sicher, ob all das wirklich taugte, dann stellte der Psychologe erst vor drei Wochen die Diagnosen und setzte sich dann mit meinem Mann zusammen um die effektive Zielsetzungen dieser Therapie anzugreifen.
Die Stalkerin liess dann endlich von uns ab, obschon ich noch lange Zeit sehr unsicher darüber war und ständig „Angst“ in mir hatte, ob sie dann urplötzlich aus dem Hinterhalt eine ganz fiese Attacke starten würde. Doch jetzt ist diese Angst bei mir vorbei.
Natürlich gab es immer wieder fürchterliche up’s and down’s bei uns beiden, Denn für meinen Mann war es scheinbar ganz einfach, all das zu vergessen und unser „neues Glück“ zu geniessen. Bei mir dauerte es natürlich sehr lange, bis ich mich ihm wirklich wieder öffnen und ihm vertrauen konnte. Selbst heute habe ich hin und wieder eine ganz kleine Vertrauenskrise – doch die deckt sich dann immer wieder für absolut nichtig auf.
Das Wichtigste für mich war in dieser Zeit, dass ich für unser Kind (dank den Medikamenten) immer noch genau die fröhliche, aktive Mami war wie vorher.
Die (zum Glück) nur wenigen Wochen andauernden ständigen Weinkrämpfe und Lustlosigkeit von mir, bei denen mich mein Kind ständig in die Arme nahm und mich tröstete sind nun endgültig Geschichte!
Irgendwann vor Weihnachten bekam dann mein Mann eine extreme Krise, ausgelöst durch eine so stupide Sache, die uns aber dazu bewegte, ernsthaft eine Trennung abzuwägen. Während ich mich schon um eine Wohnung umschaute, berechnete er, wie viel Geld er uns bezahlen könnte und da fiel mir auf, dass wir beide noch nie ein einziges Mal respektlos aufeinander losgingen. Also war doch da wirklich mehr als nur diese kurze, intensive und überglückliche Zeit, die wir vor diesem Desaster füreinander empfunden hatten. Und so schlossen wir uns weinend in die Arme und begannen ein weiteres Mal von vorne, eine gemeinsame Zukunft zu erschaffen.
Natürlich benötigten wir immer noch aussenstehende Hilfe, jedoch haben wir nun unglaublich schöne Horizonte vor Augen. Ich bin bereits wieder am ausschleichen der Antidepressiva und mein Mann hat schon extrem viel Lebensqualität für sich und damit auch für uns erschaffen durch die Therapieerfolge.
Wir sind uns jetzt noch näher, als wir das je einmal waren und das zu fühlen ist ein so unglaublich geborgenes Gefühl der Stärke, die sich scheinbar auf unser ganzes Leben abstrahlt. Nächste Woche können mein Mann und ich (zu 98%) einen Vertrag an einem neuen Arbeitsort unterschreiben. Er wird dadurch viel mehr Zeit für uns haben, eine neue Herausforderung, die ihm Spass macht und somit einfach mehr Lebensfreude erhalten. Ich (muss noch die definitive Zusage erhalten) würde jeden Tag bis mittags an einer anspruchsvollen Stelle bei uns in der Stadt arbeiten können und Junior hat einen gesicherten Platz bei der schönsten, liebevollsten Krippe auch hier in der Stadt. Somit wird auch unser Kind seiner grössten Freude – das Zusammensein mit anderen Kindern völlig ausfüllen und ich darf mich auch wieder mal auf eigen verdientes Geld freuen und mich mit neuen Herausforderungen beschäftigen. Doch vorerst muss ich mich noch etwas vom Unfall erholen, den ich kürzlich hatte. Es war eines der bedeutendsten Zeichen um zu realisieren, dass ich nicht nur einfach so Glück hatte, welches kaum zu glauben ist – sondern weil ich dieses Glück endlich verdient habe (obschon ein bisschen weniger heftig hätte das Zeichen auch sein dürfen….). Denn ich fang nun wirklich ein neues, erstrebenswertes Leben an und geniesse das jeden einzelnen Tag ohne mich auch nur einmal nach hinten zu wenden um die Vergangenheit zu analysieren.
Bei dem Unfall prallte ein Auto umgebremst in meines. Meinem Kind hat es überhaupt nichts gemacht, obschon er nur 30 cm auf dieser Seite des Aufpralles in seinem Sitz sass. Auch dem Mann des anderen Unfallautos, dessen Hubraum auf 30cm geschrumpft ist, hat es lediglich eine leichte Knieprellung als Souvenir hinterlassen.
Für mich kam dann die Ambulanz. Zum Glück habe ich meinem Kind immer wieder erklärt, weshalb eine Ambulanz mit Sirene und Blaulicht ausrückt und was dann passiert. So fand er es sogar richtig spannend, dass er das alles mal life miterleben konnte. Ich hab ja nirgends geblutet (äusserlich) und war nach einem kurzen blackout völlig ansprechbar. Die Fahrt ins Spital auf dem Brett mit Halskrause liess mich nicht etwa verzweifeln aus Angst um meine Verletzungen – sondern weil mir das erste Mal bewusst wurde, wie sich mein Körper gegen diese Unbeweglichkeit wehrte. Ich hörte mein Kind nur, sah es nicht mehr, als es neben mir in der Ambulanz mitfahren durfte.
Auf der Notfallstation gab’s dann grünes Licht und mir wurden alle Bandagen entfernt. Weil ich ein leichtes Schädel-Hirntrauma hatte, musste ich auf die Station gebracht werden und 3 Stunden später stand mein Mann neben mir und wir hielten uns glücklich die Hand, während unser Kind mit den Schwestern „Arzt“ spielte.
Ich wusste und spürte tief in mir, dass dies der letzte schreckliche Moment für lange Zeit sein wird und wir den bald schon überstanden haben.
Und nun geht’s einfach los in die gemeinsame, glückliche, starke, geborgene und positive Zukunft!
Herzliche Grüsse!