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Ich (m/47) hatte mehrfach unspezifische gesundheitliche Beschwerden (Hörstörung mit Brummtonwahrnehmung, Schwindel, Druckgefühl im Kopf, Kopfschmerzen, Benommenheitsgefühl), die mal sehr stark, mal schwächer ausgeprägt auftraten und für die zunächst keine Ursache gefunden wurde.
Meine eigene Ursachenforschung brachte mich auf einen Zusammenhang, der in Richtung MCS weist: Mal war der Auslöser der mehrmalige Gebrauch von Kosmetikprodukten, mal waren es neue Kleidungsstücke, mal Motoröl. Benutzte ich die Sachen nicht mehr, klangen die Beschwerden ab.
Nach Überprüfung der einzelnen Inhaltsstoffe der benutzten Kosmetika, stieß ich auf einen in vielerlei Hinsicht auffälligen Stoff, den ich für den wahrscheinlichsten Auslöser meiner Beschwerden halte: Phenoxyethanol
Vielleicht findet sich ja hier jemand, der auch schon mal Probleme mit Phenoxyethanol hatte oder jemand, der ähnliche Beschwerden hatte und keine Ursache dafür gefunden wurde?
Meine eigene Ursachenforschung brachte mich auf einen Zusammenhang, der in Richtung MCS weist: Mal war der Auslöser der mehrmalige Gebrauch von Kosmetikprodukten, mal waren es neue Kleidungsstücke, mal Motoröl. Benutzte ich die Sachen nicht mehr, klangen die Beschwerden ab.
Nach Überprüfung der einzelnen Inhaltsstoffe der benutzten Kosmetika, stieß ich auf einen in vielerlei Hinsicht auffälligen Stoff, den ich für den wahrscheinlichsten Auslöser meiner Beschwerden halte: Phenoxyethanol
- Besonders auffällig ist die Unauffälligkeit: Obwohl Phenoxyethanol eine „Allerwelts-Chemikalie“ ist, ist es bisher praktisch nicht öffentlich in Erscheinung getreten, kaum jemand hat schon mal was darüber gehört.
- Außer den üblichen toxikologischen Hinweisen für Gefahrstoffe, finden sich über die Wirkung auf den Menschen nur sehr wenige Informationen.
- Phenoxyethanol dringt bei Hautkontakt gut und schnell in den Körper ein, ebenso über belastete Atemluft oder Nahrungsmittel.
- Es taucht mehrfach der Hinweis auf eine Schädigung des Nervensystems auf, ohne dass dies jedoch näher erläutert wird.
So gab es z. B. einen Antrag von EU-Mitgliedsstaaten, aufgrund des Verdachts einer nervensystemschädigenden Wirkung die maximal zulässige Konzentration bei Kosmetikartikeln zumindest in Baby-/Kinderprodukten zu senken. Deswegen kam es im Jahr 2016 durch den wissenschaftlichen Ausschuss „Verbrauchersicherheit“ der EU (Scientific Committee on Consumer Safety, SCCS) zu einer Neubewertung von Phenoxyethanol. https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/consumer_safety/docs/sccs_o_195.pdf
Im sehr umfangreichen Abschlussbericht wird auf die Neurotoxizität gar nicht näher eingegangen, nicht etwa weil Phenoxyethanol ungefährlich wäre - nein - sondern weil gar keine verlässlichen Daten zur Neurotoxizität verfügbar sind. Weder im Tierversuch noch beim Menschen wurden jemals im notwendigen Umfang neurologische Tests durchgeführt. Die Wirkung auf das Nervensystem wurde offensichtlich nie eingehend untersucht, trotzdem wurde im Ergebnis der Gebrauch von Phenoxyethanol in Kosmetikprodukten in der bisherigen Konzentration als sicher eingestuft und die zulässige Konzentration (1%) nicht verändert.
- In Produkten/Formulierungen, die nicht unter die Kosmetikverordnung fallen, ist der Einsatz von Phenoxyethanol nicht in dieser Weise beschränkt, es können auch sehr viel höhere Konzentrationen enthalten sein.
- Phenoxyethanol (eine viskose Flüssigkeit mit schwachem aromatischem Geruch) hat ein unglaublich großes Einsatzspektrum: Es kann als Konservierungsstoff, Antiseptikum, Desinfektionsmittel, Duftstoff, Fixativ, Lösungsmittel, Weichmacher, Additiv und Insektenschutzmittel eingesetzt werden, z. B. als:
- Konservierungsstoff in Kosmetikprodukten: von der Zahnpasta, über Flüssigseifen, Shampoo, Duschgel, Pflegelotions, Hautcreme, Sonnenmilch, Deos, Makeup, Haargel bis hin zu Feuchttüchern kann es überall enthalten sein
- Desinfektionsmittel und/oder Konservierungsstoff in Haushaltsreinigern, Spülmitteln, Waschmitteln, Weichspülern usw.
- Antiseptikum in medizinischen Wunddesinfektionslösungen und Konservierungsmittel in Impfstoffen
- Fixativ und/oder Duftstoff in Parfüms, Raumdüften -> über diesen Weg als Duftstoffbestandteil wiederum undeklariert in Kosmetikprodukten bzw. in allen parfümierten Dingen enthalten
- Lösungsmittel in Kugelschreibertinte, Druckfarben, Druckertinte -> über diesen Weg auch in vielen bedruckten Sachen enthalten, etwa in Zeitschriften, bedruckten Lebensmittelverpackungen etc.
- Konservierungsmittel in der Appretur von Textilien und Lederwaren -> also enthalten in Kleidung, Schuhen, Taschen usw.
- Lösungsmittel und/oder Konservierungsstoff in Klebstoffen/Bodenbelagsklebern, Lacken, Wandfarben -> Belastung der Raumluft, wenn z. B. Bodenbeläge verklebt oder Wandflächen gestrichen/lackiert wurden
- Additiv in Kühl- und Schmierstoffen (z. B. Motoröl)
- Weichmacher in Kunststoffen
- Narkotikum in der Fischzucht
- Insektenschutzmittel
- Aufgrund des hohen Siedespunktes (242 °C) gilt per Definition Phenoxyethanol nicht als Lösungsmittel und kann demnach auch in Produkten, die mit „Lösemittelfrei“ gekennzeichnet sind, enthalten sein.
- Phenoxyethanol verdampft bei Raumtemperatur nur sehr langsam, so kann sich über einen langen Zeitraum eine relevante Belastung der Raumluft ergeben, wenn Innenräume mit phenoxyethanolhaltigen Materialien ausgestattet wurden.
- Phenoxyethanol kann in geringen Spuren auch natürlicherweise in einigen Lebensmitteln enthalten sein. Hierzu habe ich allerdings nur sehr vage Angaben gefunden, weder über die Konzentration, noch wo es außer in Chicoree und grünem Tee sonst noch vorkommen kann.
- Phenoxyethanol ist zwar sehr weit verbreitet, dennoch ist es nicht überall enthalten. So kann es beispielsweise bei Kosmetika - je nach Produktgruppe und Hersteller - mal in bis zu 90 % (z. B. Haargel, Feuchttücher), in ca. 5-30 % (z. B. Waschlotionen, Deo, Hautcreme) oder nur in ca. 0-5 % (z. B. Zahnpasta) der Produkte enthalten sein. Ähnlich sieht die Verteilung bei anderen nicht-kosmetischen Produktkategorien aus.
Man kann seinen Alltag also ganz unbewusst phenoxyethanolfrei erleben, oder aber manchmal bzw. dauernd einer geringen bis starken Belastung ausgesetzt sein.
Vielleicht findet sich ja hier jemand, der auch schon mal Probleme mit Phenoxyethanol hatte oder jemand, der ähnliche Beschwerden hatte und keine Ursache dafür gefunden wurde?
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