Grüss euch,
Religion, so wie sie heute erscheint, muss sie nicht fast in einem Atemzug mit Wirtschafts-, Medizin- und Wissenschaftsgläubigkeit etc. genannt werden?
Beim Konsum von Alkohol verändert sich die Sicht bekanntlich in Richtung "Tunnelblick", was weder Durchblick noch Rundsicht noch Weitsichtigkeit bedeutet. Möglicherweise liesse sich bei Opiumkonsum dieses Phänomen auch beobachten... Also doch Opium für's Volk?
Insofern können gewisse religiös, aber auch ideologisch gefärbte Glaubens- und Denkweisen durchaus ihre Anhänger und Gläubigen in drogenhafter Manier zum Tunnelblick - einer eingeschränkten Wahrnehmung - führen... Eindrückliche Beispiele dazu finden sich denn auch meist schon in unmittelbarer Umgebung, wie auch die Anhänger allermöglichen Heilsverfahren gerade auch hier in diesem Forum immer wieder unschwer erkennen lassen...
Dazu Wikipedia:
Nach entsprechendem Alkoholkonsum kann Tunnelblick eintreten, einer der Gründe, warum das Führen von Fahrzeugen oder Maschinen nach Alkoholgenuss nicht ratsam bzw. verboten ist. Ebenso spricht man von einem Tunnelblick, wenn man sich schnell fortbewegt, zum Beispiel bei hohen Geschwindigkeiten mit dem Pkw auf der Autobahn; auch hier schränkt sich das Sichtfeld auf einen kleinen Bereich dessen ein, was das Auge im Stehen erfassen könnte.
Fasst man den Begriff des Sehens weiter, nämlich eher im Sinne von „Einsehen“, „Wahrnehmen“ oder „Erkennen“, bekommt auch Tunnelblick eine erweiterte Bedeutung. Ein Tunnelblick in diesem Zusammenhang meint die Unfähigkeit oder Unwilligkeit, Dinge wahrzunehmen, die außerhalb dessen liegen, wofür sich der Betroffene aktiv interessiert. Man spricht auch im übertragenen Sinne von „Scheuklappen“, denn Scheuklappen verhindern, dass ein Zugpferd Dinge sieht, die seitlich passieren und es von seiner Aufgabe ablenken könnten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tunnelblick
Nun wäre es natürlich zu einfach, jeden und jede die sich religiös betätigt gleich eines Tunnelblickes zu bezichtigen, ebenso des nicht sehenwollens was sie umgibt.
Das Ausmass an nicht-wahrnehmen-wollen oder -können unserer heutigen Gesellschaften, scheint mir auf ein hohes Mass an Tunnelblick, ergo an "Opiaten aller Arten" hinzuweisen. So investieren wir immer mehr in unsere Umwelt - immer schön in Tunnelsicht - und tun uns immer noch schwer mit dem Erkennen unserer Mitwelt. Vielleicht ist es einfach das Übermass an Informationen, das täglich auf uns niederprasselt, das uns (gezielt?) von der ganzheitlichen Wahrnehmung hin zum Tunnelblick führen will? Also auch hier ein Fall von Opium für's Volk?
Längst sind es nicht mehr die Religionen alleine, auf die das Prädikat Opium für's Volk passt. Der Tunnelblick ist längst - wenn auch unausgesprochen - die methodische Vorgehensweise der alles analysieren wollenden Wissenschaft geworden. Überall wo Glauben mit im Spiel ist, sind Rausch und Kater nicht weit weg...
Sine - so ein Thema inspiriert, wie Leòn sagt, tatsächlich...
herzlichst - Phil
PS. Dabei wollen wir nicht all die guten Momente vergessen, die wir bei allem dennoch immer wieder hatten, haben und auch weiterhin haben werden.