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Definition: Nosoden sind homöopathische Präparate, die aus Mikrobenkulturen, Viren, pathologischen Sekreten oder Exkreten und aus pathologischem Zellgewebe hergestellt werden. Heute werden auch potenzierte Allopathika, Umwelttoxine und Allergene unter diesem Begriff geführt.
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Zur Verschreibung von Nosoden
Nosoden sind Reaktionsmittel und können bisweilen zu heftigen Reaktionen des Patienten führen. Dies ist einer der Gründe für die Scheu vieler Therapeuten, Nosoden einzusetzen. Unkontrollierbare Reaktionen lassen sich aber verhindern, wenn man folgende Kriterien bei einer Verschreibung beachtet:
1.) Nosoden sollten nur mit einer ausreichenden Drainage und möglichst als Ergänzung zu einem Simillimum verabreicht werden.
Julian schreibt hierzu in seinem Buch "Materia medica der Nosoden": "Nach der klinischen Auffassung der französischen Homöopathie soll man, wie dies auch sonst üblich ist, Tuberkulinum Koch nur dann verschreiben, wenn dafür gesorgt wird, daß eine Drainage nach der Technik
von Nebel durchgeführt und zugleich das für den jeweiligen Zustand des Patienten passende Simillimum gesucht und angewendet wird. Das gilt für die gesamte Nosodenbehandlung." Mit einfachen Worten, keine homöopathische Therapie ohne Drainage.
Da viele Kollegen diese Technik nicht kennen, oder wegen ihrer dogmatischen Sturheit davon nichts halten, erklären sich die, nicht selten dramatischen, Erstverschlimmerungen in der homöopathischen Praxis.
2.) Eine Verabreichung sollte, von einigen Ausnahmen abgesehen, nicht unter einer D30 erfolgen; bei miasmatischen Nosoden wie Tuberkulinum Koch, sollten die Potenzen noch wesentlich höher gewählt werden.
3.) Grundsätzlich werden Nosoden selten verabreicht.
4.) Vor jeder erneuten Verabreichung einer Nosode sollten Reaktionen abgewartet werden. Häufig hat die Nosode nach wenigen Gaben, manchmal auch schon nach einer einzigen, ihre Aufgabe erfüllt.
5.) Mit wenigen Ausnahmen sollten Nosoden als Einzelmittel gegeben werden. In der Regel sind eine, in Ausnahmefällen auch zwei oder drei, ausreichend. Mit einem entsprechem Therapiekonzept sind mehrere Nosoden, die gleichzeitig verabreicht werden, in der Regel überflüssig.
Da viele Verschreiber Mittel nach verschiedenen Testverfahren auswählen, ist es nicht selten, daß sie alle gefundenen Nosoden in die Therapie einbauen. Dies sind nicht selten einige Dutzend.
Einen traurigen Rekord, stellte dabei eine Kollegin in München auf. Sie verschrieb einer Patientin 3 Flaschen Globuli, zu jeweils 500 Gramm, mit ungefähr hundert Polychresten in Hochpotenzen und weit über hundert Nosoden, ebenfalls in hohen Potenzen sowie Dutzenden weiterer Mittel in Tiefpotenzen. Von den jeweiligen Flaschen sollte die Patientin täglich je einen Teelöffel Globuli zu sich nehmen - Sie hat es überlebt. Solche Fälle sind keineswegs so selten wie man zunächst glaubt. Bei einem Besuch in der Staufen-Pharma wurde mir ähnliches berichtet.
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ratsam, eine Drainage grundsätzlich in ein Therapiekonzept einzubauen.
Eine Drainage entspricht dem Prinzip einer Ableitung schädlicher Stoffe von den "edlen" zu den "unedlen" Organen oder, anders gesagt, von Innen nach Außen.
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Schon seit langem werden Nosoden auch in der Humanmedizin, sehr zum Verdruß der Allopathen, mit Erfolg zur Prophylaxe eingesetzt.
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Nosode Pertussinum D200 als einmalige Gabe, zusammen z.B. mit Corallium rubrum D4 (rote Koralle), 3x täglich eine Gabe, kann für einige Zeit eine Prophylaxe gegenüber Keuchhusteninfektionen
... Influencinum D200 (Mischnosode aus verschiedenen Grippestämme) gegenüber Grippeviren ...
Prophylaxe FSME D200 ... Hepatitisprophylaxe die Nosode Hepatitis D30 ... Malariaprophylaxe wird Malaria tropica D30
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Es sei hier nochmals betont, daß eine solche Therapie - wie im übrigen jede Prophylaxe - nicht ganz unumstritten ist. Eine Immunität im Sinne einer Impfung erfolgt nicht und ist auch nicht beabsichtigt.
Ebenso handelt es sich bei den vorgestellten Behandlungskonzepten ausschließlich um Vorschläge, die je nach Fall individuell überarbeitet und gehandhabt werden sollten. Das gilt auch für das nachfolgende Thema einer Therapie bei postinfektiöser Symptomatik.
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Nosoden bei postinfektiöser Symptomatik