Es gibt Studien, die zeigen dass zwischen dem Ausmaß des Druckschmerzes an den tender points und der Höhe des Serotoninspiegels enge Verbindungen (Korrelationen) bestehen. Auch Auto-Antikörper gegen Serotonin werden teilweise vermutet.
L-Tryptophan ist eine notwendige Vorstufe von Serotonin, die ausreichend konzentriert (im Gehirn) vorhanden sein muss. Dennoch kann man nicht automatisch von einem ausreichenden Serotoninspiegel ausgehen, wenn der Tryptophanspiegel stimmt.
Erhöhte Spiegel der Substanz P im Rückenmark sind beschrieben.
Die Substanz P ist ein wichtiger Botenstoff der Schmerz-Empfindungs-Weiterleitung von der Peripherie an die Zentrale, also an Rückenmark und Gehirn.
Untersuchungen zum so genannten Circadian-Rhythmus (Biorhythmus im Tagesverlauf für bestimmte Körperfunktionen, Hormonproduktionen usw.) zeigten Störungen im Melatonin (MSH) – Serotonin-Verhältnis.
Erniedrigte Schilddrüsenhormone sowie zu niedrige nächtliche Spiegel des Wachstumshormones und zu hohe nächtliche Cortisolspiegel wurden gefunden.
In der Aufzeichnung der verschiedenen Schlafphasen fanden sich Verminderungen bzw. Störungen des NON-REM-Tiefschlafes. Die REM-Phasen des Schlafes sind ja bekanntlich die Traumphasen. Dazwischen liegen die NON-REM-Phasen, die Tiefschlafphasen, welche den eigentlichen Erholungswert des Schlafes ausmachen. Bei FMS-Patienten fehlten im EEG die für den Tiefschlaf typischen (Delta-) Wellenmuster und waren ersetzt durch ein Wellenmuster, welches zum Wachzustand gehört. Hier liegt auch die logische Verbindung zum erniedrigten Somatomedin C, welches im Tiefschlaf produziert wird.
Bestimmte Phänomene, die auf eine chronische Stressreaktion schließen lassen, sind beschrieben: Produktionsstätten für ein bestimmtes übergeordnetes Hormon im Hypothalamus, also im Zwischenhirn, werden offenbar z.T. vermehrt aktiviert: Es handelt sich um das CRH (=Corticotropin releasing hormone). Das CRH ist am Spiegel einer Reihe von Hormonen und weiteren Botenstoffen maßgeblich beteiligt (Interleukin 1,4 und TNF-alpha). Erhöhte CRH-Aktivität steht auch in Verbindung mit ängstlichen Reaktionen und Depressionen.
Es gibt auch einzelne interessante Forschungsergebnisse zu Veränderungen an Muskelfasern. Im EMG fanden sich Hinweise auf eine fehlerhafte Muskelfaser-Reaktion bei der willkürlichen Beanspruchung, sozusagen einer paradoxen Reaktion, und zwar dahingehend, dass es zu einer Entspannung kommt im Moment der Anforderung, also der benötigten Anspannung. Muskelbiopsien selbst zeigen eher unspezifische Faser-Veränderungen.
In einzelnen Beobachtungen wurden auch Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten mit IGG-Antikörper-Nachweis mit dem Ausmaß der Beschwerden (sowohl der Schmerzen als auch der Begleitstörungen) in Verbindung gebracht – und bei entsprechenden Auslass-Diäten wurde dann in teils hohem Prozentsatz eine Linderung beobachtet.
Bestimmte Virusinfekte können fibromyalgie-ähnliche Beschwerden auslösen bzw. evtl. auch ein FMS ‚triggern’ können: so z.B. Borrelien, EBV=Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers und Coxsackie-Viren.
Schmerzhafte, nicht ausreichende therapierte oder nicht ausreichend therapierbare Erkrankungen anderer Art (wie z.B. Bandscheibenvorfälle, entzündlich-rheumatische Erkrankungen) können zu einem sekundären FMS führen. Hier wird, vor allem von Schmerzforschern, der Ausbildung eines übermäßigen Schmerzgedächtnisses bei entsprechender Veranlagung oder Konstellation eine wesentliche Rolle in der Entstehung ....