Auch herzlichst willkommen bei uns Yeager! Freue mich, dich hier wieder zu treffen!
Und vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis!
Grippeähnlicher Krankheitszustand im Frühstadium auch ohne EM als Zeichen der Dissemination der Erreger
Dieser Hinweis halte ich für SEHR, sehr wichtig.Es war in den ersten Empfehlungen nicht klar herauszulesen, daß eine Frühborreliose in der Tat ohne EM möglich sei.
Ich hatte selber ein grippales Syndrom ohne EM 1 Woche nach dem Zeckenstich und musste 4 Ärzte konsultieren, bevor ich einen Arzt fand, der eine akute Borreliose nicht verneinte und bereit war, mich ausreichend lange zu behandeln.
Die anderen Ärzte hielten eine akute Borreliose für nicht möglich, da sie glaubten, ein EM sei zwingend im Frühstadium anwesend.
Ein Arzt (Allgemeinarzt) machte ca. 2 Wochen nach dem Stich sogar einen ELISA Test, nicht wissend, daß die Antikörper erst 4-8 Wochen nach dem Stich gebildet werden.
Ein Verwandte von mir ist von einer Allgemeinärtzin ins chronische Stadium "geschickt" worden, weil sie nach dem Ausbruch der Krankheit zuerst 4 Wochen warten wollte, um den ELISA Test zu machen.Erst als dieser positiv kam, bekam dieser Verwandte ein AB für 3 Wochen.Dies reichte jedoch nicht, um die Erreger komplett zu eliminieren (zudem das AB unterdosiert war) und seitdem muß er mit sehr starken Schmerzen leben.Er ist auf starke Schmerzmittel und ein starkes Schlafmittel angewiesen.Die Ärtzin ist davon überzeugt, daß die Borreliose ausgeheilt sei, weil die AKs nach der Antibiose zurückgegangen sind.
Diese Beispiele verdeutlichen, welche Rolle die Informationen über die Borreliose (Bevölkerung, Ärzte) über Heilung oder Chronifizierung dieser Krankheit spielen.Für mich sollte die bessere Ausbildung der Ärzte Priorität haben, um diese Krankheit von Anfang an adequat zu behandeln.Ich halte auch die Information an die Bevölkerung selbst für sehr wichtig, um eine Infektion vorzubeugen.Diese Informationen sollten Ärzte-z.B. im Rahmen der FSME Impfung- pfichtweise den Patienten beibringen.
Eine frühzeitige antibiotische Behandlung kann die Entwicklung von Antikörpernverhindern, so dass keine Serokonversion erfolgt. Seronegativität nach frühzeitiger antibiotischer Behandlung schließt die Lyme‐Borreliose also keinesfalls aus.
Auch ein sehr wichtiger Hinweis!
2 Elisa und 1 WB waren nach der 1. Antibiose (1-2 Wochen nach Stich angefangen) negativ.Alle Ärzte sind deswegen der Meinung, daß ich keine Borreliose habe.
Serologische Verlaufskontrollen zum Zweck der Beurteilung des Therapieerfolgs sind bei der chronischen Lyme‐Borreliose nicht sinnvoll. Der Therapieerfolg muss klinisch beurteilt werden.
Siehe Beispiel oben mit meinem Verwandten.Ärtzin glaubt, die Borreliose sei ausgeheilt, weil die AKs nach der AB wieder unter Norm waren.
Ein negativer serologischer Befund schließt eine Lyme‐Borreliose nicht aus (7,116,119,156). Auch ohne Antikörpernachweis kann eine behandlungsbedürftige Erkrankung vorliegen. (Ursachen z.B. früh einsetzende, jedoch inadäquate antibiotische Behandlung, Therapie mit
Immundepressiva, auch Cortison, Erschöpfung des Immunsystems, Maskierung der Erreger,genetische Veranlagung.)
Auch sehr, sehr wichtig! Die meisten Ärzte scheinen die Existenz der seronegativen Borreliose nicht zu kennen und verneinen als Folge eine Borreliose bei fehlenden AKs.
Eine erfolgreiche antibiotische Behandlung ist nur bei einem effizienten Immunsystem möglich.
Bedeutet das, daß Patienten mit erniedrigter CD 57 NK Zellenzahl (u.a.) trotz AB nicht wieder gesund werden können?
Bei den chronischen Verlaufsformen
liegt sie mit bis zu 50% wesentlich höher (30,31,53,56,75,100,122
Schlimm! Die Hälfte der chronischen Patienten können also nicht wieder gesund werden!
Positiv finde ich in diesen neuen Leitlinien, daß das Thema Co-Infektionen überhaupt angesprochen wird.Leider fehlt der Hinweis auf einer möglichen Babebiose, die laut Burrascano in den USA ca. 66% aller chronischen Borreliosepatienten betrifft und die auf keine der AB gegen Borrelia anspricht.
Was ich auch nicht verstehe, ist daß die DBG schreibt, die AB sollen gewichtsabdaptiert verabreicht werden.Sie gibt die Dosierungen aber nicht in g/mg pro Kilo Körpergewicht an, sondern mit absoluten Zahlen.Irgendwie ein Widerspruch.
Ich hätte es auch gut gefunden, wenn die DBG den Grund für die höhere Dosierungen als die von anderen Leitlinien empfohlenen Dosierungen erläutern würde.Denn m.E. n verstehen viele Ärzte nicht, warum man lieber 400 mg Doxy/Tag verabreichen soll als 200 mg.Die meisten Ärzte verschreiben nur 200 mg/Tag (auch bei Männern über 80 Kg).
Was ich auch gut finden würde:
*daß die DBG besser erklärt, was Zysten sind, daß AB wie Tetrazykline, Makrolide und vor Allem Betalactame, Cephalosporine ihre Bildung fördern und unwirksam gegen diese Überlebensformen sind und daß der Einsatz von "Zystenknackern" deswegen in der Behandlung der Borreliose erforderlich sei.Die 10% AB-Resistenz im Frühstadium beruhen vielleicht auf die Bildung dieser Zysten (ein Grund, warum ich persönlich der Einsatz von "Zystenknackern" auch im Frühstadium befürwörten würde).
*daß die DBG auch auf die lange Regenerationszeit der Borrelien hinweist (Vermehrung alle 12-24 oder sogar länger in vitro), die logischerweise eine längere Behandlung erfordert.Ich habe selbst im Frühstadium von 2 Ärzten nur 1 Woche AB bekommen (weshalb ich nach einem kompetenteren Arzt gesucht habe).Viele Ärzte werden sich sicher beim Lesen dieser Leitlinien fragen, warum ein AB im Frühstadium mindestens 4 Wochen verschrieben werden muß.
Im Ganzen finde ich diese neuen Leitlinien besser als die alten Empfehlungen, aber immer noch verbesserungswürdig.
Hiermit ein herzlicher Dank an die Mitglieder der Deutschen Borreliose Gesellschaft für ihr lobenswertes Engagement!