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Borrelien-assoziierte Morphea der Kindheit
Die zirkumskripte Sklerodermie, Morphea, ist eine umschriebene chronisch fibrosierende Hauterkrankung unklarer Genese. Klinisch lassen sich verschiedene Varianten unterscheiden. Dabei können singuläre oder multiple Herde bestehen. Ebenso können größere Hautareale flächig betroffen sein. Neben der typischen Fibrosierung kann es zu einer Atrophie der Haut und auch der darunter liegenden Gebwebsstrukturen kommen.
Bei Kindern kann eine ausgeprägte Morphea auch mit Wachstumsretardierung der betroffenen Körperpartien einhergehen. Die Morphea kann zu deutlichen Funktionsbeeinträchtigungen und dauerhaften Behinderungen führen.
Die bisherigen Behandlungsmöglichkeiten, die vor allem die topische Anwendung von Glukokortikoiden und UV-Therapie umfassen, sind unzureichend. Pathogenetisch wird die Morphea als Autoimmunerkrankung angesehen. Bislang konnte jedoch noch kein spezifisches Autoantigen nachgewiesen werden.
Seit über zwei Jahrzehnten wird eine mögliche Assoziation von Morphea und Borrelieninfektionen diskutiert. Infektionen mit Borrelia burgdorferi sensu latu – insbesondere Borrelia afzelii - können stadienabhängig verschiedene entzündliche oder atrophisierende Hauterkrankungen hervorrufen. Die bisherigen Daten zur Morhpea, die fast ausschließlich an erwachsenen Patienten erhoben wurden, sind jedoch sehr widersprüchlich. Ein regelhafter molekularbiologischer Nachweis von Borrelien-DNS in Morphea-Herden gelang bisher nicht. Anekdotisch wird über Therapierfolge durch eine hochdosierte mehrwöchige Penicillintherapie bei vor allem bei jungen Morphea-Patienten berichtet.
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