Mobbing - Straftatbestand ?
Hallo Sonora, danke für Deine nette Antwort
Du fragst nach Details wie die Angelegenheit entstanden ist.
Das ist gar nicht so einfach da gibt es gleich 2 wesentliche Vorgeschichten welche das "Fundament" bilden.
Die unmittelbar zugrundeliegende Vorgeschichte (man könnte sagen der Auslöser) : ich war 4 Jahre von 2002 bis 2005 in einer Beziehung mit einer MS-Patientin (Gehen gar nicht mehr möglich, 1 Arm/Hand normal, der andere auch beeinträchtigt, aber doch insgesamt eher stabiler Verlauf ohne heftige Schübe), eine unglaubliche Tragödie betr. dieser schlimmen Krankheit, ich war dem nicht mehr gewachsen, meine Überforderung war schleichend, ich habe die Zeichen nicht ignoriert (in Isolation gerutscht, keine Small-Talk Themen mehr nur noch Problem-Talk) war jedoch total überfordert um Hilfe für mich zu finden, die sie nicht ausschloss, sprich sie miteinbezog. Ich war finanziell abhängig von ihr, und sie war "emotional" abhängig von mir. Ich hätte da viele Rollen innegehabt, die nichts mit der Definition von Partnerschaft zu tun haben, wurde mir erklärt.
Da ich (Jg.67) nach der Flucht aus meinem Elternhaus mit 20 nie ein stabiles Soziales Netz hatte, hatte ich mich Ende 2005 in meiner Ausweglosigkeit und Verzweiflung wider besseres wissen an meine Eltern gewandt, da ich wieder total isoliert war.
Ich war völlig am Ende, wusste nicht mehr was ich denken soll, ich habe die Frau buchstäblich in ihrem Rollstuhl sitzen gelassen, die Frage warum wir uns begenet sind führte zu keiner Antwort. Ich dachte auch an Suizid.
Somit komme ich zur länger bestehenden Vorgeschichte welche mein Leben nachwievor massgeblich bis hin zur aktuellen Mobbing-Realität prägt.
Das hat in meiner Kindheit angefangen :
Als Einzelkind unter dem Dach meines Elternhauses sass ich regelmässig in meinem Kinderzimmer und wartete bis es vorüber war : Die Gewalt zwischen meinen Eltern, bis jeweils der Verputz um den Küchentürrahmen bröckelte.
In dem Moment als meine Mutter bei einem dieser Krachs das Küchenfenster aufriss und aus voller Kehle in die Einfamilienhausnachbarschaft schrie : "Hilfe de xxxxx spennt", nahm ich damals mein Taschenmesser, klapte die längste Klinge aus und legte dieses auf die Ecke der Tischkante, auf dass ich es schnell ergreiffen können würde. Ich kann mich so genau erinnern. Ich weiss nicht wie alt ich da genau war, aber das war Anfangs Unterstuffe, also ca. 2 Kopf kleiner als Erwachsen.
Physische Gewalt gegen mich war ein etabliertes Erziehungsmittel. (Ich hatte aber auch eine POS/ADS Thematik)
Nach meiner Flucht aus meinem Elternhaus bei der erst besten Gelegenheit, mit 20, in eine eigene Wohnung (von einem Arbeitskollegen übernommen) wachte ich nachts wiederholt schweissnass auf, kreisende Gedanken immer dieselben : "ich habe keinen einzigen Kollegen, wie finde ich jemals eine Freundin, was stimmt nicht mit mir". - Was mit mir nicht stimmte, war das "Soziale Anschlussvermögen", bis hin zu Vermeidungsstrategien um nur ja nicht in den Verkaufsladen gehen zu müssen, ständig unwohl und einsam unter Menschen, ich hätte mich am liebsten immer verkrochen und doch war die Isolation zuweilen auch fast unerträglich wenn ich alleine war, manchmal doch aber auch das kleinere Übel (Ambivalenz). (Meine erste Beziehung hatte ich dann erst im Alter von 32. Die MS-Beziehung war dann erst meine 2.te Beziehung)
Ca. mitte 20 habe ich einen Weg gefunden etwas über mich und meine Situation zu begreifen, anfangen können zu verstehen was mit mir nicht stimmt und woher sowas kommt. Mit Themenbezogenen Büchern, von Psychologiefachmenschen.
Dann habe ich den Fehler meines Lebens gemacht :
ich habe meine Eltern (damals rethorisch noch sehr ungelenk) direkt darauf angesprochen. Ich hatte plötzlich "sowas wie echt" angefangen zu kommunizieren, an diesen atmosphärisch so seltsamen Sonntagen wo unausgesprochen erwartet wurde, dass ich die in meinem Elternhaus verbringe, ich hatte versucht mich mitzuteilen wie es mir geht, und hatte zur Frage gestellt, woher meine Probleme kommen und ob die evtl. mit meiner Kindheit zu tun haben.
Damals war mir der grundsätzliche Faktor der Gewalt und die ganze Gewaltkonstellation in der Familie sprich solche Bezeichnungen und Adressierungen aber noch nicht bewusst.
Lange Rede kurzer Sinn : meine Eltern gingen in eine knallharte Abwehr, und blockten total ab "wir haben dir alles gegeben : Essen, Kleidung, Obdach". Kurzum all die Gewalt die ich als Kind als Zeuge erlebt habe, sowie die Gewalt gegen mich (auch Kasernenton d.h. nicht kindgerechte verbale Gewalt wie "los nemm de Fenger zom A... us" etc.) und Umstände wie : dass ich ich bei jedem Krach meiner Eltern die Angst hatte, dass die Nachbarn das mitbekommen (sog. fremdschämen), haben also gemäss meinem Vater überhaupt rein gar nichts mit meinem scheitern im Leben und mit meinen Problemen betreffend des sozialen Anschlussvermögens zu tun, aufgrund dieser Probleme, ich mich in der Arbeitswelt nie etablieren konnte und den Platz im Leben nicht gefunden habe. Immer wieder Jobs geschmissen und ich konnte "wieder atmen".
Da wurde also ziemlich fundamental der Ehrlichkeit und der Wahrheit über meine Kindheit mit Leugnen begegnet. Das hat alles noch viel schlimmer gemacht.
Das führte zum jahrelangen schwelenden Konflikt, und ich war nicht mehr OK. Ich meine sogar, ich war sowieso nie so richtig OK, sobald ich für ein aus mir selber entstandenes Interesse, Begeisterung zeigte, wurde das kritisiert, hat offensichtlich nicht in die Vorstellungen meiner Eltern über mich gepasst.
Sog. emotionale OK's waren eine absolute Rarität, und höchstens mal wenn ich mich ganz vorbildlich fügte und anpasste.
Als ich mich Ende 2005 in meiner Verzweiflung und Ausweglosigkeit an meine Eltern wandte, (Nicht wusste wem ich mich sonst anvertrauen kann) haben sie Versprechen gemacht mir zu helfen, womit sie aber auch mein Schweigen erkaufen wollten "mer hälfe der aber denn wämer vo alldem nüt meh ghöre" alldem = meine Kindheit.
Auf anraten meines Vaters "chönd di Wohnig si esch z'tür mer hälfe der" , habe ich meine Wohnung im Dez 2005 mit heftigsten Magenkrämpfen gekündigt. Wahnsinn, mein Bauch hatte mich überdeutlich gewarnt und ich sah trotzdem keine andere Wahl, ich war in dieser Zeit total durcheinander. Der Konflikt war natürlich aufs neue entbrannt und loderte mehr denn je zuvor. Nicht, "ich bin OK du bist OK", sondern "nicht OK nicht OK"
Da ich im März 2006 obdachlos war, diese Hilfsversprechen wohl gar nicht ernst gemeint waren und wieder nur noch Streit war, weil keine lautere Einigung möglich war, und weil POS/ADS ein beliebtes Ausweichthema in der Familie ist, ging ich stationär zwecks ADS-Abklärung in eine psychiatrische Privatklinik am rechten Seeufer. Da wurde gesagt dass ADS eine Ausschlussdiagnose sei, somit erhielt ich die Diagnosen Soziale Phobie, narzisische Persönlichkeitsstörung, reaktive Depression, ob ich zu den ADS'lern gehöre die auch im Erwachsenenalter noch davon beeinträchtigt sind, weiss ich nicht.
Einige eher typische Symptome dieser Diagnosen, hat mir mein Vater jeweils
und das jahrelang ab mitte 20, quasi systematisch zum Vorwurf gemacht.
Ganz sicher wollte ich mit Hilfe dieser Fachleute auch meine Kindheit thematisieren und den Familienkonflikt ordnen und bekam Sachen zur Antwort wie "aber sie sind doch jetzt kein Kind mehr" und dergleichen. Es ist wirklich kaum zu glauben.
Auf der Station wo ich war wollten mir Medis verkauft werden, bevor eine gesicherte Diagnose auf dem Tisch war, um Gesprächstherapie musste ich 3 Monate kämpfen, und dann hat die recht junge Psychologin viel zu oft einfach nur geheimnisvoll gelächelt (nachhaken brachte nichts), ein echter Dialog war das nicht, hab ich auch noch nie bekommen von so einem Psychologiefachmenschen. Man spricht es an, dann heisst es im besten Fall "oh ja das verstehe ich gut" und dann gehts aber ohne echten Dialog weiter wie bisher. Das ist so Katastrophe und derart grob verletzend. Antipsychologie ist es.
6 Monate bin ich in dieser Klinik hängengeblieben, ich fühlte mich da eingeliefert, abgeliefert und ausgeliefert, wie ich da rauskam, war bereits Teil einer sog. Eskalationsspirale. Inzwischen wurde ich dann auch ein Sozialfall. . . .
Ich wurde nach ganz unten fallen gelassen, ich wurde vom "Sozial"-Amt, einen Finger breit neben die Gasse verscharrt, in genau die Sorte "höchst schwierigem" Randständigenmilieu (Prostitution, Alk, Drogen, Poizei)(Zimmer für 1000 Fr.) wie es mal Gegenstand eines 5 minütigen Berichtes im 10vor10 war. Ich war als ursprünglich gelernter Augenoptiker nie auch nur im Ansatz in der Nähe eines solchen Milieus.
Und dann habe ich den zweiten Fehler meines Lebens gemacht.
Ich war davon ausgegangen von einem Beistand, wie es das Wort ja schon erklärt, Beistand zu erhalten.
Aber da wird der Hergang der Situation komplett ignoriert, der Beistand Nr. 3 ist wie die Beiständinnen 1+2, eigentlich nur der verlängerte Arm meines Vaters, die helfen nicht mir, sondern da wurde und wird faktisch und reell meinem Vater geholfen, seine Absichten und "Energie" umzusetzen. Also wieder nur Unterdrückung Unterdrückung Unterdrückung.
Ich bin nur noch der Spielball mehrerer strukturellen Gewalten. Ich fühle mich brutalst und nach Strich und Faden gemobbt.
Von den Psychologiefachmenschen und Ärzten wurde weder die akute Situation noch all die Hintergründe und der Hergang der Situation auch nur im Ansatz ernst genommen, die schauen schon dass sie den Behörden nicht ins Gehäge kommen, und setzen sich somit leider nicht für das Patientenwohl ein. Im Gegenteil, da habe ich immense Ängste mit einem Fuss in der Psychi zu sein.
Die Sozial-Behörden ignorieren ebenso, haben mich nicht etwa sozial reintegriert, sondern ausgegrenzt und desozialisiert.
Und mein Vater, der lebt im Status, es wie immer nicht gewesen zu sein, macht auf unbeteiligt, wird eigentlich als "Täter" der er ist, von allen Seiten geschützt. Das ist 100% kontraindiziert. Der durfte mir den Rest geben und alle haben zugeschaut und zugestimmt.
Es haben schlicht und einfach, autoritäre Personen gemeinsame Sache gegen einen Schwachen und Geschwächten gemacht.
Der Plan meines Vaters, mich zum schweigen zu bringen, mich im eigentlichen Sinn, kalt zu stellen, ist voll aufgegangen.
Alle Fakten die betr. Aufarbeitung der Kindheit (ist ja eigentlich schon geschehen, ich kann heute darüber sprechen) und die Fakten bezügl. des Hergangs der Situation (Wohnung weg, enteignet) wurden nirgendwo ernst genommen.
Für mich kommt nachwievor nur eine ganz korrekte Lösung der Situation in Frage, nur ist meine Lebenssituation total asymetrisch, und es hat sich gezeigt, ich kann keiner der bisher beteiligten Institutionen vertrauen.
Die viele Isolation ab 20 war Regen, diese MS-Tragödie war Trauffe, was danach die letzten 4½ Jahre kam, war Tsunami.
Es geht um meine Rehabilitation, aber ich habe keine Anlaufstelle gefunden die diesen Fall anfassen will.
Deswegen wäre ich so froh und dankbar über Hinweise von Personen die vielleicht schon ähnlich betroffen gewesen sind und wie sie da auf neutrales Lebens-Terrain ohne willkürliche Zerstörung und Benachteiligung zurückgefunden haben.