Wenn es um die reine Wirkung geht, ist es vollkommen egal, ob man DMPS mit der Spritze spritzt oder es als Infusion in reinem NaCl (ohne weitere Zusätze) über längere Zeit gibt. Denn hierfür kommt es lediglich darauf an, dass eben die vorgesehene Menge DMPS überhaupt irgendwie und irgendwann in den Körper gelangt.
Es wird manchmal von „Verwässern“ gesprochen, aber wie gesagt, die reine Wirkung betreffend, spielt es keine Rolle. DMPS ist kein Stoff, der schnell verfällt, wo es also darauf ankäme, dass er sehr schnell im Körper ist (im Gegensatz zu z.B. reduziertem Glutathion, das mit Sauerstoff sehr rasch zu oxidiertem Glutathion reagiert und damit seine positive Wirkung verliert, weshalb man es unbedingt sehr rasch i.v. applizieren soll und auf keinen Fall per Infusion, auch wenn viele Therapeuten diesen Fehler leider immer noch machen). DMPS reagiert mit reinem NaCl nicht, weshalb es in Ordnung ist, es auch als länger dauernde Infusion zu geben.
Wenn es aber um die Laborkontrolle geht, DANN soll DMPS nicht als Infusion über 30 oder 45 (oder wie lange auch immer) Minuten gegeben werden, sondern soll innerhalb von etwa 5 Minuten i.v. gespritzt werden. Dies deshalb, da der Test genormt ist. D.h. die gesamte zur Verabreichung vorgesehene Menge DMPS soll relativ genau zu einem gewissen Zeitpunkt im Körper ankommen (5 Minuten Spritzdauer sind dabei ok und auch notwendig, damit es nicht zu Übelkeit kommt), und von diesem Zeitpunkt ab soll dann - ebenfalls gemäß Test-Norm - etwa 50 Minuten später die Urinabgabe erfolgen. Außerdem sollte direkt vor der DMPS-Spritze unbedingt die Blase vollständig entleert worden sein.
Würde man nun das DMPS über z.B. eine dreiviertel Stunde lang nach und nach per Infusion in den Körper leiten, könnte man schon gar nicht mehr genau sagen, wann der Urin zur Messung abgegeben werden soll... der Test würde „verwässert“ werden. Was hier mit „verwässert“ gemeint ist, hat aber nichts mit dem Wasser in der Infusion zu tun. Wässrige Verdünnungen spielen bei der Urin-Laborkontrolle keine Rolle, da vom Labor ohnehin immer auf /g Kreatinin umgerechnet wird, um vergleichbare Werte zu erhalten, da der Urin ja bei jedem immer unterschiedlich konzentriert ist. Es ist hier dieses sprichwörtliche „Verwässern“ gemeint, wenn etwas nicht mehr genau zu erkennen ist. D.h. ganz einfach, wenn man den Test nicht wie vorgeschrieben macht (und vorgeschrieben ist er eben als i.v.-Spritze über 5 Minuten), dann kann man eben auch nicht erwarten, dass man vom Labor die Werte erhält, wie sie sich ergeben hätten, wenn man sich an die Vorgaben für den genormten DMPS-Test gehalten hätte... für die Laborkontrolle ist es daher von Bedeutung, wie das DMPS verabreicht wird. Für den Körper an sich spielt es aber keine Rolle, ob das DMPS nun eine halbe Stunde früher oder später da ankommt und ob mit oder ohne zusätzlichem NaCl.
Grüße
Lukas