Guten Morgen,
habe mir diesen Tread hier durchgelesen und muss sagen, ich kenn das meiste davon selber. Gehe seid einem halben Jahr zu zwei Selbsthilegruppen, Alanon und Diakonie und habe schon viele neue Erkenntnisse gewonnen.
Mein Partner macht nach einer stationären Entgiftung eine Langzeittherapie.
Er wusste um sein Problem mit dem Alkohol. Ich nicht, als ich ihn kennenlernte.
Dachte vor 4 Jahren, mal nen Glas Wein,Bier oder auch schnaps, wäre normaler Umgang mit Alkohol. da wir nicht zusammen wohnen, habe ich erst sehr spät, nach seinem zweiten Rückfall mit Suizidversuch in unserer Beziehung mitbekommen, das etwas nicht stimmt.
In den Selbsthilfegruppen hab ich als erstes gelernt und kann es auch annehmen, das wir als Co-Abhängige gegenüber dem Alkohol machtlos sind.
Wenn der Alkoholabhängige trinken will, trinkt er und nimmt keine Rücksicht auf sein Umfeld.
Meine erste Hilfestellung war eine Buch: "Wenn Frauen zu sehr lieben: Die
heimliche Sucht, gebraucht zu werden" von Robin Norwood. Von einer Freundin empfohlen bekommen. Als ich anfing dieses Buch zu lesen, bin ich gerade mal bis zur zweiten Seite des Vorwortes gekommen, sass in Tränen
aufgelöst da, und merkte, fast jeden satz kann ich auf mich beziehen.
Das war schon ein Schock, wenn auch ekn heilsamer.
Seid ich die Selbsthilfegruppen besuche, kann ich besser mit meinen Helfersyndrom, meinen Beziehungs- und Verlassenwerdenängsten umgehen.
Auch habe ich gelernt, mehr für mich zu tun. Ich lege auch schon eine gewisse Gelassenheit an den Tag, auch wenn das noch nicht immer klappt.
Kleines Beispiel: (mein Partner ist noch zur Lanzeittherapie) meine freundin regt sich auf, wenn mein Partner sich bei mir nicht meldet, egal ob per sms oder Anruf, und bewundert mich meiner Gelassenheit, wenn ich sage. Wenn er sich nicht meldet, dann meldet er sich halt nicht. dann meldet er sich halt an einen anderen Tag. Gut manchmal fällt es mir auch noch schwerr so zu denken, aber dafür habe ich den Gelassenheitsspruch:
"Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden! "
Ob nun Gott oder nicht, jedenfalls hilft mir der spruch in vielen Situationen meines täglichen Lebens weiter. genauso wie die Erkenntnis nur einen Tag nach dem anderen zu leben.
Vielleicht kann jemand aus meinen Worten etwas für sich mitnehmen, das würde mich freuen.
wünsche ein schönes WE
Chrissi