@mercuni & Arni
man muß wissen, dass es 2 ganz unterschiedliche Probleme gibt und diese nicht vermischbar sind. Es steht zwar alles ganz ausführlich in unserem Wiki
MRSA , aber hier noch mal ganz deutlich:
1. Es gibt die sogenannte Trägerschaft.
Staph. aureus gehört bei den meisten Menschen zur normalen Flora der Haut und Schleimhaut.
Verbleibt er am Ort, ist es erst mal völlig egal, ob es sich um die normale Form oder die resistente Abart (MRSA) handelt. Man wird NICHT krank und hat KEINE Symptome!
Hier kann man falls es sich durch einen Test erweist, dass es die resistente Form - also MRSA oder ORSA- handelt natürlich auch mit Naturheilmitteln und durch hygienische Maßnahmen den Keim bekämpfen, denn die meisten Antibiotika wirken sowieso nicht.
Erst wenn der resistente Keim in den Körper gelangt und dort vom Immunsystem nicht mehr ausgelöscht werden kann tritt Fall 2 ein und das ist
2. Die Infektion
Diese ist kaum oder eben gar nicht mehr mit Antibiotika zu bekämpfen. Man stirbt durch Sepsis, wenn der Keim oder seine Abprodukte in das Blut gelangen. Ist die Lunge befallen, steht "Pneunomie" auf den Totenschein. Meist aber wird der Ausdruck "Multiorganversagen" (MOV oder MODS) benutzt.
Es gibt aber auch "Glückspilze". Ich bin einer davon. Bei mir war nur ein Knochen befallen und so bin ich mit einer Amputation des Unterschenkels noch ganz glimpflich davon gekommen.
Ihr könnt mir glauben: Auf der Intensivstation fragt man höchst selten nach MMS oder einem Zapper. Im künstlichen Koma mit Tubus in der Luftröhre, die Vakuumpumpe an der Wunde ist das verständlich...
Bitte haltet beide Dinge auseinander. In den Tagungen, die Mercuni anspricht geht es um Prävention. Natürlich spielen da die oben genannten Dinge eine Rolle. Das bei gezielten Maßnahmen die Rate der Infektionen stark gesenkt werden könnte zeigt sich ja in Ländern, die bessere Vorsorge treffen. Und meine Meinung zu dieser Problematik ist ganz klar: Jede nicht verhinderte Infektion ist eine zu viel! Dabei wären schon durch folgende Maßnahmen die Infektionsrate stark zu senken:
1. Jeder Patient wird VOR der Aufnahme gescreent (Kosten 3 - 15 €)
2. Notfälle erhalten einen Schnelltest, bis zum Ergebnis wird isoliert (Schnelltest ca. 30,-€)
3. med. Personal (besonders ITS und OP) wird regelmäßig getestet
4. Antibiotika dürfen nur verabreicht werden, wenn eine dringende Indikation vorliegt und ein Antibiogramm und deren Wirksamkeit im Einzelfall bestätigt.
5. Vollständiges Verbot von Antibiotika in der Tierhaltung zur Mastbeschleunigung, sonst wie Punkt 4
Ich bin mir sicher, dass die Durchsetzung nicht nur viele Menschenleben retten würden sondern auch vorzeitige Verrentungen und Folgebehandlungen erspart blieben. Die Summe der Aufwendungen würde nur einen Bruchteil der heutigen Mittel betragen. Vom ersparten menschlichen Leid mal ganz abgesehen.