Hallo Jennifer meldet sich im Forum,
Auf meine Frage: "Was ist eine strukturelle Störung", unter "pathologisch ängstlicher Arbeitseinstieg" "gestörte sexuelle Identitätsfindung" und unter "pathologischer passiver Versorgungshaltung" zu verstehen?
Borderline, Psychose, Schizophrenie, Ich-Störungen, Wahnhafte Störungen wurden in den vielen Psychiatrieaufenthalten ausgeschlossen. Auch die "minder Intelligenz" wurde ausgeschlossen. Ebenfalls konnte kein „Antriebsverlust“ festgestellt werden.
Ich habe mir die Hinweise von Euch mehrmals durchgelesen. Eine Antwort habe ich nicht gefunden. Deshalb stelle ich noch mal die Fragen.
Diese Fragen stellen sich aus der ersten Epikrise Psychosomatische Klinik Uniklinikum Leipzig im Jahre 2007 und haben immer noch Gültigkeit, werden also bis heute als gesicherten Bestandteil bei jedem Arztbesuch einbezogen.
Die ganze Epikrise hört sich an, als ob ich nicht bis Drei zählen kann und einfach nicht arbeiten gehen will, mich nicht selbst versorgen will und lieber auf der Tasche des Sozialstaates leben will.
Aus Weißenfels weg gejagt, da die Psychiatrie und die Betreuerin Gerüchte in Umlauf brachte, keine körperlichen Beschwerden zu haben, sondern Geisteskrank zu sein und alles andere ist Simulation, bin ich bei einer Familie untergekommen. Weit weg von Zuhause. Meinen Arbeitseinstieg habe ich nicht geschafft. Ich war ja wieder wegen der Transsexualität weg gesperrt worden.
Wer wissen will, was im Jahr 2007 wirklich passiert ist, dem gebe ich die Möglichkeit, einen Auszug aus meinem Tagebuch zu lesen. Ich hatte diesen Auszug schon mal hier im Forum. Wegen der Länge des Berichts hatte ich Diesen aber wieder gelöscht.
Meine Geschichte
Psychiatrie Dresden Friedrichstadt 2012
Ich sitze hier im Aufenthaltsraum, welcher auch gleich der Speiseraum ist. Mehrere Tische und Stühle stehen im Raum, geben Platz für ungefähr zwanzig Patienten. Da hinten steht eine Kaffeemaschine und in der anderen Ecke auf einem Unterschrank ein klappriges Radio. Die ganze Einrichtung ist aus hellem Holz gehalten. Sogar der Fußboden ist aus hellem Parkett mit den Gebrauchtspuren einer regen Nutzung dieses Raumes. Der Raum wirkt kalt, unangenehm. Dieser Raum macht mir Unbehagen. Dieser Raum soll mir Wärme, Geborgenheit, Sicherheit und für mein Wohl, und dass mein Wohl noch besser wird, sorgen und geben. All das, was der Raum mir geben soll, gibt mir dieser Raum nicht. Dieser Raum ist Teil einer Anstalt. Einer Anstalt für psychisch gestörte Menschen, oder sollte ich besser sagen, für psychisch kranke Menschen. Es ist eine Psychiatrie, ein Irrenhaus, ein Gefängnis und für mich ist es mein Zuhause. Das gefällt mir alles nicht und deshalb gefällt mir der schon nicht so toll eingerichtete Raum in dem ich jetzt hier sitze, gar nicht so toll. Soll ich mich selbst trösten, in dem ich sage, irgendwann werde ich die Psychiatrie verlassen und in ein Heim für psychisch Kranke, am besten in ein geschlossenes Heim für psychisch Kranke eingewiesen. Mir macht jedenfalls die Psychiatrie Angst, und was danach kommt, ist die Endstation. Endstation Psychiatrie.
Vor fünf Jahren kannte ich keine Psychokliniken, hatte nichts mit Psychiatrien und Psychologen zu tun. Psychisch auffällig war ich auch nicht. Angststörungen, Panikattacken, Depressionen und Gedanken am nächsten Morgen nicht mehr aufwachen zu wollen, waren mir völlig fremd.
Damals bewohnte ich eine Eigentumswohnung mit meiner Frau in einem Mehrfamilienhaus. Wer mich auch erschaffen hat, ich war mit vielen handwerklichen Fertigkeiten doch schon sehr begabt. Und was ich anpackte, das wurde auch was und es wurde ordentlich. Die Eigentumswohnung wurde von mir ausgebaut, voll saniert und es wurde so gebaut, wie es mir und meiner Frau gefällt. Ein Heim zum Wohlfühlen, ein Heim was mir Wärme Geborgenheit und Sicherheit gab. Mein Heim, mein Zuhause, das Heim meiner Frau, ihr Zuhause. Eine tolle Einbauküche mit vielen nützlichen Extras haben wir uns auch noch angeschafft. Die Beziehung zu meiner Frau war auch nicht abgeschlafft. Das war eine aktive intakte Beziehung, auch im Bett. Wir waren unzertrennlich, machten viel gemeinsam und ließen dem anderen auch seinen Freiraum. Ich war stolz auf mich, nicht so eine öde langweilige Ehe zu führen. Bei uns war Energie, da war Liebe dahinter. So hätte es viele Jahre weiter gehen können.
Ist es aber nicht. Meine Frau hat die Eigentumswohnung mit einem anderen Mann und ich bin seit fünf Jahren in der Psychiatrie. Wir schreiben das Jahr 2012 im Monat Juni und ich schreibe über mein Leben. wie ich in die Fänge der Psychiatrie geraten bin.
Vor Fünf Jahren war ich achtundvierzig Jahre alt. Meine Frau und ich hatten Arbeit, die Eigentumswohnung war gerade abgezahlt und finanzielle Probleme gab es nicht wirklich. Meine Arbeit machte mir Spaß und ich ging sehr gern zur Arbeit. Meine Arbeit bestand darin, alle elektronischen Geräte und Anlagen zu warten und viele neue Daten einzugeben. Ich war Sachbearbeiter und IT- Administrator zu gleich. Ob nun der Rechner im Lohnbüro, der Server, die Fahrscheinverkaufsanlagen mit neuen Daten versorgt werden mussten, oder nur die Uhren in den Gebäuden gestellt werden mussten, das alles war meine Aufgabe. Dazu kamen noch die Fahrplangestaltung und die Abrechnung der ganzen Verkäufe. Und es klappte, alles lief wie es laufen sollte. Die Firma bezeichne ich schon als mittelständisch. Auch mit meinen Arbeitskollegen kam ich gut zurecht. Ich war der Mann für das Grobe und der Mann für die Feinheiten. Eben ein Handwerker im Büro. Bis zum Jahre 2002 habe ich in der gleichen Firma mich um die Reparatur des Fuhrparks gekümmert. Ich war Schlosser für Lastkraftwagen, Busse und einiger landwirtschaftlich genutzten Fahrzeuge. Auch den Beruf des Schlossers habe ich gern gemacht. Ich mag zu behaupten, sogar noch lieber, als die Tätigkeiten im Büro. Die Büroarbeiten sind manchmal zu stubiete und langweilig. Dafür aber viel mehr verantwortungsvoller. Einen Fehler konnte ich mir nicht leisten. Praktisch verbrachte ich die meiste Zeit meiner Arbeitszeit in den verschiedenen Büros an den Rechnern um irgendwas zu warten. Mehrere Jahrzehnte in der selben Firma als Kfz-Schlosser und dann als IT-Techniker mit einer pathologischen vermiedener Arbeitshaltung und passiver Versorgungshaltung ohne Fehltage, ohne Alkoholismus, ohne jeglichen Drogenkonsum, aber mit vielen Qualifikationen und Weiterbildungen, Belobigungen für meine gute Arbeit und im Umgang mit Fremdfirmen, meine Hilfsbereitschaft gegen über Arbeitskollegen ohne psychischen Verhaltensstörungen habe ich mit Freude an der Arbeit und dem was ich geschafft habe, hinter mir. Welche Firma beschäftigt einen Arbeitnehmer mit einer pathologischen vermiedener Arbeitshaltung und passiver Versorgungshaltung und überträgt die ganze elektronische Datenverarbeitung auf solch einen Arbeitnehmer? Ich hätte die Papiere bekommen und nicht die verantwortungsvolle Aufgabe.
Ins Büro bin ich im Jahre 2002 gewechselt. So verband ich mein privates Hobby, Rechner immer besser zu machen, mit meinem Beruf. Die Arbeit an den Rechnern verlief ganz gut, ich wusste was ich zu tun habe und noch ein bisschen viel mehr. Ich kannte mich aus, obwohl ich kein gelernter IT Techniker bin, und es ist die gleiche Firma in der ich mehrere Jahrzehnte tätig war. Die Betriebszugehörigkeit besteht jetzt im Sommer 2012 weiter fort. Am 01.07.2012 wollte ich trotz hoher körperlicher Beschwerden wieder auf Arbeit gehen. Mit der Transsexualität gibt’s da gar keine Befürchtungen. Transsexuelle können genau so gut Arbeit leisten, wie andere Arbeitnehmer auch. Mein Chef und meine Arbeitskollegen sehen mich als Mensch mit einer hohen Qualifikation. Berührungsängste gibt’s praktisch überhaupt nicht.
Das hat auch was damit zu tun, dass meine gute Arbeit immer noch Anklang hat.
Im Jahre 2001 im August begannen meine Schwierigkeiten, welche mich in die Psychiatrie und nun für immer in die Psychiatrie gebracht haben. Kaum zu glauben, dass eine körperliche Erkrankung damals solche Folgen nach sich gezogen hat.
Eine schwere chronische Darmerkrankung beförderte mich ins Weißenfelser Krankenhaus. Mehrere Wochen musste ich dort bleiben und die Krankheit auskurieren soweit es bei solchen Krankheiten auch geht. Die behandelnde Ärztin sah mich schon auf den Operationstisch um da etwas aus mir raus zuschneiden. Ich fand das überhaupt nicht toll und ich hatte schon Muffensausen. Die Medikamente halfen aber und ich konnte das Krankenhaus mit all meinen Innereien verlassen. Seit dem läuft mein Leben aber anders. So eine chronische Darmerkrankung geht nicht wieder weg. Es konnten die Symptome beseitigt werden, aber nicht die Krankheit. Ernährungsumstellung und trotzdem bekam ich öfters Bauchschmerzen. Da blieb mir dann nur noch übrig, mich ins Bett zu legen, die Wärmeflasche auf den Bauch und abwarten bis es besser wird. Die Chronische Darmerkrankung zerrte an meinen körperlichen Kräften. Ich war nicht mehr so leistungsfähig, wie vor der Krankheit. Manchmal wusste ich gar nicht, was ich überhaupt noch essen kann. Und meine Frau wusste nicht, was sie am Wochenende kochen sollte. Zu oft musste ich das Mittagessen ausfallen lassen und stattdessen mich mit der Wärmeflasche, die meine Frau machte, mich ins Bett begeben. Die Ärzte meinten, dass die chronische Darmerkrankung eine psychische Erkrankung ist. Was also in meiner Psyche löst so eine Krankheit aus. Ärzte, Psychiater, Psychologen, Gelehrte streiten sich über die Entstehung von chronischen Darmerkrankungen. Ich bin da wohl in das Mühlwerk geraten.
Die Krankheit Colitis Ulcerosa und chronische Bronchitis waren jedenfalls einer der Auslöser dafür, dass ich mich für die offene Stelle im Büro beworben habe. Die Abgase, Giftstoffe, das Schweißen in der Werkstatt machten mir schon zu schaffen, erschweren mir das Atmen und reagieren gar nicht gut auf die Bronchien. Lungenprobleme habe ich schon lange. Deswegen war ich auch beim Pulmologen Herrn Schlegel in Teuchern. Hobby mit Arbeit verbinden und nicht mehr die giftigen Gase einatmen, lies mich ins Büro wechseln. Für neue Dinge war ich immer offen und bin es bis heute noch.
Scheine wohl auch eine gute Bewerbung geschrieben zu haben. Ich wurde als IT-Techniker Fahrplangestallter eingestellt. Kann auch sein, dass meine Einstellung was damit zu tun hatte, weil ein wichtiger Rechner ausgefallen war und Niemand zur Stelle war, diesen wieder zum Laufen zu bringen. Ich muss einen großen Eindruck hinterlassen haben, als ich das Ding nach kurzer Zeit wieder zum Laufen brachte. Dabei hatte ich nur großes Glück. Ich kannte die gesamte Hartware des Rechners in und auswendig, weil ich privat mit so einem Rechner zu tun hatte.
In die Programme musste ich mich erst einarbeiten. In Firmen laufen ganz andere Programme, als auf einem Heim PC. Aber auch das habe ich ohne Schwierigkeiten hin bekommen. Viel Nachlesen, weiterbilden ist da unumgänglich. Die Arbeit flutschte. Und da die Wartung von Rechnern ein Hobby war, kannte ich mich ganz gut in Netzwerken aus, auch ohne die Hilfsassistenten, wie sie in Windows XP, Vista und Windows 7 zu finden sind. Die Firma bekam ein Netzwerk, was es bis dahin nicht gab.
Ich war ein Energiebündel, voll wissensdurstig, nur die Colitis Ulcerosa bremste mich manchmal aus. Und ein weiteres körperliches Problem kam auf mich zu. Ich saß nun stundenlang am Rechner. Meine Augen vertrugen die Strahlung der Monitore nicht. Augenschmerzen, Sehstörungen, Doppelbilder störten mich zum Ende des Jahres 2003. Mit Sonnenbrillen, Computerbrillen und Augenklappen habe ich versucht den Augenschmerzen zu entgehen. Die Augenprobleme wurden immer größer und ich hatte keine Lust meine Arbeit an den Monitoren einzuschränken.
Im Sommer 2002 hat unser Sohn, den ich bis jetzt nicht erwähnt habe, einen Schrebergarten gepachtet. Den hat er auch ohne Umstände und ohne umwerfende Kaufsummen bekommen. Der Garten und das gesamte Umfeld des Gartens glichen einer Mullkippe. Hundert Tonnen Müll, Dreck und Erdreich mussten umgelagert und entsorgt werden. Ob hundert Tonnen reichen, mag ich zu bezweifeln. Das Gartengrundstück ist ungefähr 350 m² groß. Aber insgesamt beträgt die von mir bearbeitete Fläche 1000 m². Das ganze Umfeld war zugemüllt. Meine Frau und ich waren nun gefragt, den Garten und das Umfeld zu rekultivieren. Durch meine Arbeit hatte ich diese und jene Beziehung um an Fahrzeuge und Container heran zu kommen, um die Schuttberge langsam und Jahr für Jahr abzubauen. Fünf Jahre harter Arbeit stecken in der Rekultivierung des Gartens und des Umfeldes. Ich habe dies auch gern gemacht. Es war eine Abwechslung von der Büroarbeit und eine Entlastung meiner Augen. Ich brauchte die Auszeit von den Computern.
Als ich die Einfahrt zum Garten mit Spaten, Spitzhacke, Schaufel und Schubkarre in Angriff nahm, viel Erdreich musste durch die Gegend transportiert werden, merkte ich ein leichtes Brennen an meiner Zungenspitze. So als hätte ich mich an einer heißen Milch die Zunge verbrannt. Ich achtete nicht weiter drauf und ging meiner schweißtreibenden Arbeit nach. Und noch eine Schubkarre, und noch eine Schubkarre. Wenn ich heute gefragt werde, welche psychische Belastung ist beim ersten Auftreten des Zungenbrennens aufgetreten, dann stehe ich ohne Antwort da. Schubkarre schieben, Spitzhacke, Spaten und Schaufel benutzen, einen Plan machen und diesen Plan korrigieren und nach gehen, wo ist da die psychische Belastung welche Zungenbrennen auslöst?
Ich wollte doch diese Arbeiten machen und ich stellte mich aus eigenem Antrieb auch in den kalten Jahreszeiten hin, um meinen Plan in die Wirklichkeit umzusetzen. Wo soll der fehlende Antrieb sein?
Auch in der Gartenanlage werde ich als fleißiger hilfsbereiter Mensch angesehen, der auch was im Kopf hat. Meine jetzige Vermieterin war in diesem Garten. Sie sieht, was ich geschaffen habe. Von verminderter Intelligenz ist da nichts zu spüren. Das was da steht, samt Laube, das erfordert Fleiß und setzt selbstständiges Denken voraus. Es tut aber weh, so weit weg vom Garten zu wohnen. Ein Garten braucht Pflege.
Körperliche Beschwerden verhindern regelmäßig da hin zu fahren. Trotz Arbeitsplatzverlust, Wohnungsverlust, Familienverlust und vielen anderen Verlusten halten meine körperlichen Beschwerden an.
Wieder ein Ausfall meiner Arbeitskraft, Bauchschmerzen, Arztbesuch, Krankenschein. Da berichtete ich nun nicht nur über die Magen-Darmbeschwerden, sondern über die Augenbeschwerden und das Zungenbrennen. Die Diagnose meiner damaligen Hausärztin war schnell gestellt. Zungenbrennen, "Das ist psychisch. Sie haben Depressionen." Ich und Depressionen. Für Depressionen war ich viel zu aufgeladen und unter Strom, ein Arbeitstier.
Beim Augenarzt war ich auch und ich bekam eine Brille und ein Mittel zur Befeuchtung der Augen. Amitriptylin musste ich einnehmen, ich hab’s nicht vertragen. Beschwerdezunahme, insbesondere der Mundschleimhautbeschwerden.
So gingen die Jahre dahin. Arbeiten gehen, Geld verdienen, Wohnung abzahlen, den Garten weiter rekultivieren, und natürlich eine große Laube in den Garten setzen. Natürlich machten mir meine körperlichen Beschwerden zu schaffen. Als ich das Bad gefliest habe, da waren meine Augen so schlecht, dass ich die Abstände der Fliesen mehr mit den Fingern fühlen musste, als das ich sie gesehen habe. Das war 2006 und die Augenbeschwerden wurden zum Problem. Die Laube wurde fertig, der Garten war bepflanzt, das Umfeld um den Garten war saniert, viele Bäume waren gepflanzt und der zweite Teil der Einfahrt zum Garten war auch fertig gestellt. Hurra, ich habe die großen Arbeiten an Wohnung, Garten, an dem Haus welches sich mein Sohn zugelegt hat, all diese schweren Arbeiten waren abgeschlossen. Ich habe mein Ziel ereicht bevor ich in eine Psychoklinik muss. Meine Hausärztin lies nicht locker und auch andere Ärzte nicht. Immer wieder wurden meine Augenbeschwerden, das Zungenbrennen und die Colitis Ulcerosa auf eine bei mir vorhandene defekte Psyche geschoben. Der Pulmologe diagnostizierte schwere Depressionen und verordnete mir andauernd Psychopillen. Die Notwendigkeit der Behandlung in einer psychosomatischen Klinik wurde festgestellt. Da hätte ich drauf verzichten sollen. In der ersten psychosomatischen Klinik Universitätsklinikum Leipzig wurden viele Diagnosen gestellt, Depressionen wurden ausgeschlossen. Keine Depressionen. Der Grund lag doch in der Diagnose „Depressionen, deswegen Somatisierungsstörungen.“
Die vielen widersprüchlichen psychischen Diagnosen sagen mir, die Ärzte wissen gar nicht, was ich wirklich habe..
April 2007, ich musste zur Hausärztin. Eine neue Hausärztin seit einem halben Jahr so ungefähr. Neue Praxis, neue Hausärztin, aus dem Weißenfelser Krankenhaus, Internistin. Ist doch toll. Da kennt sich die Hausärztin mit chronischen Darmerkrankungen aus, dachte ich, ich ging davon aus. Internisten sind nun mal die Leute, welche sich mit den Innerrein beschäftigen.
April 2007 und ich kreuzte bei der Hausärztin auf. Die Bauchschmerzen bringen mich da hin, nicht ganz. Die Notwendigkeit des Vorlegens eines Krankenscheins bei meinem Arbeitgeber macht es notwendig mich zur Hausärztin zu begeben. Einen Krankenschein für zwei Tage, damit ich wegen der Bauchschmerzen mich zwei Tage ins Bett lege und mir die Wärmeflasche von meiner Frau auf den Bauch legen lasse. Ich mach’s auch selbst. Meine Frau war in der Vergangenheit so freundlich mich mit der Wärmeflasche zu unterstützen.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie lange ich im Warteraum sitzen musste, bis ich dran war. Aber als ich dran war im Sprechzimmer der Hausärztin Frau Z. und ich mein Anliegen vorgetragen habe und die Hausärztin auf mein Anliegen reagierte, wusste ich, meine Illusion von Hausärztin, Internistin, Fachfrau sind dahin. Kein Krankenschein. Diese Hausärztin, bei der ich annahm, bei der richtigen Ärztin zu sein, weil sie im Weißenfelser Krankenhaus als Internistin gearbeitet hat, das war und ist nicht die richtige Ärztin. Diese Ärztin hatte die Unterlagen über meine chronische Darmerkrankung im Weißenfelser Krankenhaus angefordert und mir dann mitgeteilt, dass ich nie eine Colitis Ulcerosa gehabt hätte und dies alles eine Erfindung meines kranken Hirns sei. Wortwörtlich "Sie haben keine Colitis Ulcerosa, Sie sind Nervenkrank". "Sie müssen in eine Nervenklinik".
Die Ausstellung eines Krankenscheins wegen der Notwendigkeit eines Krankenscheins zur Vorlage beim Arbeitgeber ist durch eine andere Ärztin erfolgt. Dummerweise habe ich dieser Ärztin erzählt, warum ich jetzt einen Krankenschein brauche und ich keinen Krankensschein von meiner Hausärztin habe. Eine Anfrage bei Frau Z. von der neuen Hausärztin nach Befunden über die Colitis Ulcerosa und den Bauchschmerzen wurde von Frau Z. beantwortet. Obwohl Untersuchungsberichte über die Colitis Ulcerosa und den Bauchschmerzen bei Frau Z. vor lagen, dementierte sie diese. Frei nach dem Motto, es konnte nichts nachgewiesen werden, obwohl die Befunde was anderes sagten. Mir liegen die Befunde der Colitis Ulcerosa und der der Magenspieglung 04/2007 vor. Es wurde pathologisch eine Erkrankung der Speiseröhre und des Magens diagnostiziert.
Dummerweise riet mir die neue Hausärztin eine Nervenklinik aufzusuchen. Kann doch nicht schaden. Kann doch nur besser werden, sagte ich mir. So wurden die notwendigen Formalitäten zur Unterbringung und Behandlung in der psychosomatischen Klinik des Universitätsklinikums Leipzig erledigt. Ich war zwar nun auch krank geschrieben und nicht nur für zwei Tage. Ich war nun auch im ganzen restlichen April und Mai des Jahres 2007 krank geschrieben. Was sollte ich machen, zwei Tage krank schreiben ging nicht, dafür gleich mehrere Wochen. Ich ergab mich der drückenden Macht mich in die psychosomatische Klinik Universitätsklinikum Leipzig zu begeben. Also ging ich auch mit Krankenschein auf Arbeit und traf Vorbereitungen für die Psychoklinik. Ich brachte die Rechner der Firma so auf trab, dass diese Rechner viel allein machen und ein viertel Jahr ohne mich auskommen. Viele kleine Programme mussten erarbeitet werden um die Rechner weiter zu automatisieren. Praktisch war ich bis zum 03.06.2007 auf Arbeit. Mein letzter Arbeitstag in meinem Leben und wie es aussieht, für immer der letzte Arbeitstag.
Am 04.06.2007 bin ich mit meinem Auto in die Klinik nach Leipzig gefahren. Ein bisschen mulmig war mir schon, was werden die alles mit mir anstellen. Durch was sollen die körperlichen Beschwerden gesenkt werden? Wie soll das gehen?
Körperlich angeschlagen, irritiert durch die vielen neuen Gesichter, die neue Umgebung, die traurigen Menschen rings um mich herum, war ich auch erst mal platt. Wo bin ich hier hingeraten.
Die erste psychosomatische Klinik ist ein Meilenstein in meiner Geschichte. Hier sind Dinge in Bewegung geraten, welche lieber nicht in Bewegung geraten sollten. Hier hat die psychische Zerstörung seinen Anfang genommen. Sichtweisen, Denkweisen, Einsichten, seelische Veränderungen mit für mich unüberschaubaren Konsequenzen.
Das alte Haus aus der Gründerzeit steht nahe dem Stadtzentrum von Leipzig. Ein Haus, was mir zusagt. Es sieht nicht nach Klinik aus. Große hohe Räume, große breite Treppen aus Holz, Ein fast vollkommen mit Holz verkleideter Raum, mit Schnitzereien, mit Figuren. Erinnert mich eher an einen Festsaal. Das war mal, nehme ich mal an, Eigentum einer betuchten Familie. Das ist nicht irgendeine Klitsche. Es gibt einen Wintergarten und einen großen Garten mit Bäumen, welche wegen ihres Alters unter Naturschutz stehen. Obwohl dieses Gebäude alt ist und eine Sanierung gebräuchte, hinterlässt es einen imposanten Eindruck. Mit meiner Eigentumswohnung kann ich da nicht kongurieren. Ich werde in einem Doppelzimmer im oberen Geschoss mit einem jüngeren Mann untergebracht mit dem ich mich von Anfang an gut verstanden habe. Wären wir woanders aufeinander gestoßen, dann wären wir wohl gute Freunde geworden. In dieser Klinik wurden wir für kurze Zeit gute Freunde. Möcht mal wissen, woher die Diagnose: "Soziale Phobie" kommt. Ich bin auch mit den anderen Kollegen in Kontakt gekommen. Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen war nie ein Problem für mich. Ich weis woher diese Diagnose kommt. weil ich mich ab und zu wegen der Bauchbeschwerden ins Bett zurück gezogen habe. Da ich ja gar keine Colitis Ulcerosa laut Hausärztin habe und meine Bauchschmerzen alles psychisch bedingt sind, so wurde aus der Wärmeflasche auf dem Bauch und ich im Bett eine soziale Phobie.
Alles ist psychisch, alles ist psychosomatisch, keine körperlichen Beschwerden. Keine körperlichen Augenbeschwerden, keine körperliches Zungenbrennen, keine körperliche Chronische Darmentzündung. Und ich stand da mit meinen Augenproblemen, den Zungenbrennen und der Übelkeit der Bauchschmerzen.
Das erste Gespräch mit der Psychologin und schon wurde mir das Mittel Amitriptylin gegeben.
Als Grund für die Notwendigkeit der unbedingten Einnahme wurde mir die antriebsfördernde
Wirkung genannt. Für was brauch ich ein antriebsförderndes Mittel? Antriebsprobleme waren doch gar nicht mein Problem. An Antrieb hat es mir nicht gemangelt. Früh aufstehen, mich waschen und anziehen, Frühstück für mich und meine Frau machen, manchmal einen Morgenlauf und dann zur Arbeit gehen, damit hatte ich nie Probleme. Zudem bin ich kein Morgenmuffel, mich kann man ansprechen, auch vor der ersten Tasse Kaffee. „Bitte nicht vor der zweiten Tasse Kaffee ansprechen“ entspricht nicht meinem Charakter. Nach über fünf Jahren intensive Psychotherapie bin ich nun immer noch kein Morgenmuffel und was meinen Antrieb angeht, so ist dieser auch noch da. Hier hat die Psychotherapie versagt.
Meine Einwände, dass dieses Zeug in der Vergangenheit mir nicht bekommen ist, denn auch andere, wie der Pulmologe Sch. hatten mich mit reichlich Psychopillen vollgepumpt, und es zur Erhöhung der Mundschleimhautproblematik gekommen ist, wurden nicht akzeptiert. Stattdessen musste ich mir eine Standpauke über vollkommen erwiesene nebenwirkungsfreie Psychopharmaka, über Therapieverweigerung und deren Konsequenzen anhören. Druck und Angst machen, sind Dinge, welche alle Psychokliniken ausgezeichnet beherrschen. Frau S., meine erste Psychotherapeutin in der ersten Psychoklinik im Jahre 2007 konnte dies besonders gut und lies vom ersten Tag keine Möglichkeit aus, mich unter Druck zu setzen und mir jede Menge Angst einzuflößen. Angst machen, ist eine Kunst, welche die Standartpsychologietherapie in der ersten Psychoklinik ist und in vielen weiteren Psychokliniken angewendet wird.
Nach drei Wochen in dieser Klinik klagte ich immer wieder über die Augenbeschwerden und den angestiegenen Mundbeschwerden. Solch hohe Mundbeschwerden, dass ich nicht mehr Sprechen konnte. Alles trocken im Mund und im Hals. Sofortige Schmerzerhöhung sobald ich versuchte die Zunge zu bewegen. Brennender, pelziger schmerzender Schmerz im gesamten Mundraum und im Hals. Na gut, dann kann ich eben heute nicht sprechen. Ich holte ein Blatt Papier und schrieb drauf, dass ich wegen zu hoher Mundbeschwerden heute nicht sprechen kann und dass ich an allen Therapien teilnehme und gab diesen Zettel dem Personal. Was dann geschah, kann ich bis heute nicht fassen, kann es nicht verarbeiten, kann nicht glauben, was da nach Vorlage des Zettels mit dem Hinweis, dass ich wegen zu hoher Mundbeschwerden nicht sprechen kann, auf mich zu kam. Was kam da auf mich zu, am Morgen drei Wochen nachdem ich nun in dieser Klinik bin. Unfassbar, nicht nachvollziehbar. Unglaublich und dennoch ist es wahr und es ist passiert. Drei Wochen habe ich über meine Mundbeschwerden geklagt, alles Psyche. Und nun stehe ich am Morgen beim Personal, gebe meinen Zettel ab. Mir dreht sich der Magen um, jetzt, wo ich zurück blicke, auf das was mir an diesem Morgen widerfahren ist.
"Zettel, wo gibt's denn so was, nicht sprechen wollen, bei uns nicht". Ich wurde zur Psychologin geschickt. Diese teilte mir mit, dass dies ein schweres Vergehen ist und als Therapieverweigerung gewertet wird. Sofort wurde ich von der Teilnahme an allen Therapien entbunden. Erst dachte ich nur für eine kurze Zeit, bis sich die Mund- und Halsbeschwerden verbessert haben und ich wieder sprechen kann. Dann wurde mir von Seiten des Personals mitgeteilt, dass ich als Therapieverweigerer angesehen werde, nie wieder an einer Therapie teilnehmen darf und aus meiner Gruppe fliege. Die Patienten waren in vier Gruppen eingeteilt. Die Gruppen durften sich nicht unter einander austauschen. Jede Gruppe blieb für sich. Mit dem Rausschmiss aus der Gruppe und dem Verbot meiner Teilnahme an jeglicher Therapie, selbst an den großen Therapien, an denen alle Patienten teilnahmen, ich durfte nicht teilnehmen. Praktisch wurde ich in die Isolierung geschickt. Immer noch glaubte ich, dass dies nur für kurze Zeit ist. Ein paar Tage später, als ich wieder halbwegs sprechen konnte, fragte ich an, wann ich wieder an den Therapien teilnehmen darf. Als Therapieverweigerer, wurde mir gesagt, darf ich nie wieder an einer Therapie teilnehmen, Die Strafe für Therapieverweigerer. Nun stand ich da, mit meinen körperlichen Beschwerden, mit den unerträglichen Mundbeschwerden. Nun machten sich Ängste in meiner Seele breit. Was soll ich nun machen. Alle körperlichen Beschwerden wurden auf meine Psyche geschoben. Eine ärztliche Abklärung gab es nicht.
"Mundbrennen, Zungenbrennen ist ein Zeichen, dass sie sich den Mund verbrannt haben, Sagen sie uns bitte, wo sie sich den Mund verbrannt haben. Welche psychische Belastung löst ihre Mundbeschwerden aus". "Sie müssen uns nur sagen, wo sie sich den Mund verbrannt haben". Wir können ihnen nicht helfen, wenn sie uns nicht sagen, wo sie sich den Mund verbrannt haben". "Sie sind selbst Schuld an ihren Mundbeschwerden, sie müssen uns nur sagen, wo sie sich den Mund verbrannt haben"
"Sagen sie uns bitte, was sie nicht sehen wollen". "Wir können ihnen nicht helfen, wenn sie uns nicht sagen, was sie nicht sehen wollen". "Sie haben keine Mundbeschwerden, sie haben keine Augenbeschwerden".
So ging das nun schon drei Wochen lang. Auch die weiteren sechseinhalb Wochen wurde mir immer dass selbe gesagt.
Seit der ersten Psychostunde wurden noch ganz andere Dinge mir zur Last gelegt. Die Psychologin bestritt jegliche Beschwerden.
"Sie wollen nicht mehr arbeiten, sie sind nicht krank, sie wollen von der Rente leben, sie sind ein Sozialschmarotzer".
Auf meinen Einwand bis zuletzt auf Arbeit gewesen zu sein und immer ein zielstrebiger fleißiger Mensch gewesen zu sein, antwortete die Psychologin so.
"Ich glaube Ihnen, dass sie bis zuletzt arbeiten gegangen sind und dass sie ein fleißiger Mensch waren. Nun sagen sie sich, dass sie genug gearbeitet haben und wollen sich auf Kosten des Sozialstaates ausruhen".
Das hat die Psychologin ernst gemeint. Und ich stand da mit meinen Mundbeschwerden und verstand die Welt nicht mehr. Ich und nicht mehr arbeiten gehen wollen. Das war einfach zu viel für mich. Immer wieder versuchte ich auf meine körperlichen Beschwerden aufmerksam zu machen. Vergebens. Jegliche Linderungsmaßnahmen waren strengstens verboten, das würde die Therapie gefährden. Nur die Psyche selbst kann die Beschwerden lindern. Ich muss es nur machen, muss es zulassen, an mir arbeiten.
Die sechseinhalb Wochen in dieser Klinik in der Isolation, die immer wieder kehrenden selben Psychologiestunden, die andauernden Ermahnungen des Personals wie oben beschrieben, setzten mir sehr zu. Nun kam die Psychologin auch noch mit dem Rausschmiss aus der Klinik wegen der Therapieverweigerung. Hoch motiviert konnte ich keine Besserung meiner Beschwerden feststellen und die psychischen Ursachen konnte ich auch nicht feststellen. Nichts da, mit fraglicher Therapiemotivation. Immerhin bestand mein Therapieziel die körperlichen Beschwerden zu lindern und dazu die psychischen störenden Faktoren zu erkennen und in Angriff zu nehmen. Der Tag der Entlassung stand nun fest. Ich habe in den vielen langen Stunden in meiner Psyche gesucht, wo ich mir den Mund verbrannt habe, habe gesucht nach einer Antwort, was ich nicht sehen will. Ich habe keine Antwort gefunden. Bis zum heutigen Tag, fünf Jahre nach diesen Vorfällen habe ich keine Antwort gefunden.
Die körperlichen Beschwerden drückten, der Entlassungstag drückte, Die Behandlung als Therapieverweigerer drückte, die Ängste mir nicht helfen zu können drückten. Alles drückte nun auf meine Seele. Richtige Ängste machten sich breit und ich fing an bei der Psychologin über alles zu reden, auch über Dinge, welche nicht in die Öffentlichkeit gehören. In meinem Tagebuch stehen Einzelheiten. Ich lösche diese aber jetzt raus.
An einen Wechsel des Geschlechts dachte ich nicht und ich hatte auch nicht die Absicht. Entweder Mann ist als Mann geboren oder Frau ist als Frau geboren. Auch wenn mein Wunsch lieber als Mädchen geboren worden zu sein besteht.
Mit einem Überweisungsschein in der Hand wurde ich Sexualpsychologen S. in Leipzig geschickt. Auf dem Überweisungsschein stand noch was anderes. Transsexualität. Ich wusste nicht mal was das ist.
So machte ich die ersten Erfahrungen mit der Transsexualität.
In der Hautklinik angekommen, fand ich das Zimmer, wo ich hin musste. Anklopfen, Herein und dann stand ein bärtiger untersetzter Mann vor mir. Ich stellte fest, dieser Ort für sexuelle Angelegenheiten wird von einem einzigen Mitarbeiter geführt, der bärtige untersetzte Mann.
Er schaute auf den Überweisungsschein. Transsexualismus. Dinge, welche mir nicht gefallen, wobei ich immer noch nicht wusste, was denn Transsexualismus ist.
Befassen wir uns lieber mit der Transsexualität“. Sie ziehen Damensachen an?“ „Ja“
Ich sagte „Machen Sie das weg, Ich sehe aus wie ein Mann, spreche wie ein Mann und benehme mich wie ein Mann“.
„Transsexualität lässt sich nicht weg machen, sie können nicht davor ausreißen!“
„Machen Sie das weg, ich komme in Teufels Küche, ich kann doch nicht mit Damensachen durch die Gegend laufen.“ „Ich habe Familie und Frau“. Ich bin ein Mann.
Na ja, dann fing der Psychologe zu erzählen an, was Transsexualität ist. Es gäbe keine Probleme mit der Transsexualität. Die Öffentlichkeit akzeptiert die Transsexualität. Da gibt es überhaupt keine Schwierigkeiten. Die Hormontherapie macht aus mir auf jeden Fall eine Frau, die Hormontherapie ist wichtig für sie, damit sie ihre Beschwerden weg bekommen. Sie sind eine Frau im männlichen Körper und haben deswegen einen viel zu geringen weiblichen Hormonspiegel, welcher zum Zungenbrennen führt. Er nannte mir noch eine Adresse einer Selbsthilfegruppe und ich bekam einen neuen Termin.
Ich bin doch eine Frau, hat der Psychologe gesagt.
Die Selbsthilfegruppe in Leipzig suchte ich auf. Gekleidet war ich völlig männlich, so wie auch bei meiner ersten Vorstellung bei dem bärtigen untersetzten Mann.
Das war ein Kraus. Männer in Damensachen. Einige mit hochhackigen Schuhen. Es sah zum Schmeißen aus. Mir machte es Angst. Ich wollte nicht dazu gehören. Vorzeitig verlies ich die Gruppe, welche sich im Lokal „Zur grünen Tomate“ regelmäßig traf.
Das war nix für mich. So will ich nicht rum laufen. Weg mit den Damensachen.
Wieder beim Sexualpsychologen in Leipzig bei den bärtigen untersetzten Mann.
Ich lehnte die Transsexualität ab, lehnte die Damenbekleidung ab. Sehnte mich nach der Damenbekleidung und ich hatte meine hohen ekelhaften zermürbenden Mundbeschwerden.
Nun machte mir der Psychologe das Leben als Frau schmackhaft.
„Wenn Sie die Transsexualität unterdrücken, dann werden ihre Beschwerden schlimmer und sie werden sterben“. „Wenn Sie den Weg der Transsexualität gehen, dann gehen allmählich die Beschwerden weg und Sie sind glücklich“, schilderte mir der Psychologe. Bei jedem Schritt zur weiblichen Angleichung würde es meiner Psyche besser gehen und demnach die körperlichen Beschwerden nachlassen. Die Hormontherapie würde schon Wunder bewirken.
Er erklärte mir die ganzen Schritte zur Angleichung ans weibliche Geschlecht. Die Prozedur der Gutachten, der Hormontherapie, der Namensänderung und dann auch noch der Geschlechtsangleichenden Operation.
Zum Sexualpsychologen ging ich mit Ängsten hin, die Mundbeschwerden quälten mich ja. Alles kommt von der Psyche.
Mit einem Schlag durchfuhr mich eine Energie des Glücks. Glücksgefühle als Frau leben zu können in einer nicht vorstellbaren Größenordnung. Diese Glücksgefühle überdeckten teilweise meine Ängste, welche in der ersten psychosomatischen Klinik so stark angewachsen waren, dass ich was von Selbstmordgedanken erzählt habe, beim Personal der Klinik. Das Antidepressiva lies meine Mundbeschwerden so stark ansteigen, dass ich Selbstmordgedanken entwickelte. Ich fand in meiner Psyche nicht, was die Mundbeschwerden nach oben trieb. „Sagen sie uns bitte, welche psychische Belastung die Mundbeschwerden auslöst? Die Mundbeschwerden reagieren nicht auf psychische Belastungen und Veränderungen. So änderten die Glücksgefühle die Mundbeschwerden auch nicht. Bis heute reagieren die Mundbeschwerden nicht auf die Psyche.
Die erste Psychoklinik hatte mit mir das Spiel des bösen Bullen und guten Bullen gespielt.
Diese erste Klinik ging mit der psychischen Keule auf mich los.
Beim letzten Gespräch mit meiner Psychologin in der ersten Psychiatrie habe ich gesagt, „Jetzt brauche ich Hilfe, jetzt brauche ich Unterstützung“.
Ich bekam keine Unterstützung, ich wurde wegen Therapieverweigerung einfach weg geschickt, weil ich vor Mund- und Halsschmerzen nicht sprechen konnte. Weil mir meine Mundbeschwerden nicht geglaubt wurden. Es tut weh, richtig weh, wie ich in dieser Klinik behandelt wurde. Es muss richtiger Weise heißen,
„Wie schlecht ich in dieser Klinik behandelt wurde.
Hoch motiviert war ich in die Klinik gegangen, wollte leistungsfähiger werden. Schiefer geht’s wirklich nicht mehr.
Kurz nach Ausbruch der Transsexualität, ich sage hier extra Ausbruch, setzte dann die weibliche Pubertät ein. Alles wurde weiblicher, jede Bewegung. Ich war voll in die Rolle einer Frau aufgegangen.
Meine Frau hatte mich gewarnt, wollte zu mir halten. Die Mundbeschwerden und das Antidepressiva Amitriptylin 150mg hielten mich in einer anderen Welt gefangen.
Vier Monate lebte ich nun in der Transsexualität, setzte im November das Amitriptylin ab. Ging weiterhin ins Fitnessstudio, nun als Frau. Kämpfte mit Ablenkung gegen die Mundbeschwerden. Nichts hat geholfen. Die Mundbeschwerden gingen nach Absetzen des Amitriptylin tatsächlich zurück. Meine Ängste gingen nicht zurück. Mit großem Aufwand erklärte sich eine Psychiaterin in Leipzig bereit mich weiter zu behandeln.
Ich merkte nicht, dass das Spiel mit der Psyche und den quälenden Mundbeschwerden weiter geht. Auch bei ihr wurde das Mundbrennen auf meine Psyche geschoben. Egal woher meine körperlichen Beschwerden her rühren, es wurde doch nicht mal die Möglichkeit der vorhandenen körperlichen Beschwerden zugelassen.
Und ich bekam das Antidepressiva Fluoxetin gegen die eingebildeten Mundbeschwerden und gegen die Arbeitsverweigerung. Ich war eine Kämpfernatur, habe dieses Mittel trotz starkem Anstieg genommen.
Im Fitnessstudio tat ich alles um meinen körperlichen Verfall aufzuhalten und um mich abzulenken. Ablenkung soll ja helfen. Es hat nicht geholfen. Am 11.01.2008 bin ich im Fitnessstudio wegen Erschöpfung und hoher Mundbeschwerden vom Fahrrad gefallen. Lag da, habe geweint, wegen der Mundbeschwerden die sich nicht durch Ablenkung und Aktivität lindern lassen.
Nun weis ich, dass das Fluoxetin die Mundbeschwerden in die Höhe getrieben hat. Fluoxetin macht Mundtrockenheit. Wieder ein für mich körperlich schädigendes Medikament.
Es erfolgte die sofortige Einweisung in die Psychiatrie Naumburg. Die nun ausgebrochene Transsexualität brachte mich in die erste Psychiatrie. „Sie sind Transsexuell, sie müssen in die Psychiatrie“.
Heute weis ich den Satz anders zu deuten. Transsexuelle werden in die Psychiatrie gesperrt, ins Gefängnis geworfen. Denn das sind Psychiatrien. Gefängnisse, und so wird man auch behandelt.
Von Freunden, welche leider nicht in meiner Nähe wohnen, werde ich ab und zu ermahnt.
„Jennifer, Du bist doch freiwillig in die Psychiatrien gegangen“. Ich stehe dann erst mal ohne Worte da. Was sage ich darauf. Es stimmt, in einigen Psychiatrien wurde ich auf eigenen Wunsch eingewiesen. Die erste Einweisung in die Psychiatrie Naumburg zählt nicht zur freiwilligen von mir gewollten Einweisung. Das Personal im Fitnessstudio wollte mir helfen und schickte mich zum Arzt. Meine Hausärztin hatte an diesem Tag keine Sprechstunde. Mir wurde eine Adresse genant, an welche ich mich wenden kann. Auch eine praktizierende Allgemeinärztin in Weißenfels. Ihre Diagnose stand schnell fest. Somatoforme Schmerzstörung wegen der Transsexualität, sie müssen in die Psychiatrie. Nun konnte ich mich nicht mehr gegen die Einweisung in die Psychiatrie wehren. Mir kamen Fragen. Hat die Ärztin Recht? Mir blieb nur noch der Weg in die Psychiatrie und mein Vertrauen in Ärzte. Freiwillig bin ich nicht in die Psychiatrie Naumburg gegangen.
Nach vier Tagen wurde ich aus der Psychiatrie Naumburg geschmissen. Der Oberarzt teilte mir bei der Chefvisite mit, kein Platz für Transsexuelle zu haben.
„Transsexuelle, Hier nicht“, war sein Kommentar.
Das Personal wunderte sich ganz stark über meine schnelle Entlassung. Lag ich doch wegen der Verabreichung eines Schmerzmittels Ibuprophen mit der Wärmeflasche (oder so ähnlich) im Bett. Die Magenbeschwerden flammten wieder stark auf. Ich vertrag solche Mittel nicht. Und deshalb kann schon kein Analgetika – Missbrauch vor liegen. Es geht gesundheitlich nicht.
Mit großen körperlichen Beschwerden wurde ich im Januar 2008……., rausgeschmissen ist das richtige Wort.
Vom weißenfelser Krankenhaus wurde ich ebenfalls abgelehnt. Ab in die Psychiatrie, heißt es von dieser Seite. Wenn das keine unterlassene Hilfeleistung ist. In Psychiatrien an Psychotherapien teilzunehmen ist gar nicht so leicht.
Ich hätte mich wohl mehr mit der Transsexualität beschäftigen sollen, und mit Transsexuellen welche in die Hände von Psychiatern geraten. Die Pathologisierung von Transsexuellen geht weiter.
Hier zwei links wie Transsexuelle von Psychiatern hingestellt werden.
TransHealth - Transsexualität ist gesund: Die Pathologisierung transsexueller Menschen beenden!
UN kritisiert Pathologisierung und Transsexuellengesetz
Psychopathologisierung von Transsexuellen geht weiter und noch weiter
Transsexuelle Menschen werden in dieser Gesellschaft als psychisch gestört betrachtet, man darf sie ausgrenzen, verspotten, diskriminieren und ab und zu auch mal todschlagen. Grundlage dieses Denkens ist der medizinische Irrtum, dass Transsexualität eine Persönlichkeitsstörung sei. Jahrzehntelang hat man aufgrund dieser Fehleinschätzung Transsexuelle zwangstherapiert, versuchte sie mittels Verhaltenstherapie, Elektroschocks und sonstigen lustigen Errungenschaften der modernen Psychiatrie weich zukochen – ohne Erfolg. Bis zum heuten Tag ist es nicht einmal gelungen, die Geschlechtsidentität eines Menschen zu ändern. Schon zu Beginn der Transsexualitätsforschung gab es namhafte Stimmen, die den Standpunkt vertraten, dass Transsexualität biologische Ursachen haben könnte. Aber wer einmal im Mahlwerk der Psychiatrie landet, wird von dort nicht mehr freigelassen, niemals.
In meinem Fall ging es nicht um Behandlung, Schmerzulinderung, Ursachenforschung.
Es ging ums wegsperren. Kaputt gefoltert und um Ablehnung meiner Person wegen der Transsexualität.
Als ich Ende Sommer 2011 die Diagnose: transsexuell, gleich schwere Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen was somatoforme Schmerzstörung auslöst, welche nicht zu beheben sind, da Transsexualität vorliegt und ich in die geschlossene Psychiatrie gesteckt wurde, hat sich mein Glaube an die Transsexualität und meiner Gesundung ganz stark zerschlagen. Es war eine Lüge als Frau leben zu müssen, um gesund zu werden. Transsexualität verhindert Gesundung. Es führt zur Zwangseinweisung in die Psychiatrie. So habe ich mir mein Leben nicht vorgestellt.
Eine Behandlung ist praktisch unmöglich. Einem Psychiater in der geschlossenen Station habe ich es zu verdanken, dass ich da wieder raus kam. Er schickte mich in die Augenklinik. Die Diagnose: ausgeprägtes Sicca-Syndrom mit Hornhautschädigung und Burning Mouth Syndrom,nicht psychisch. Danach habe ich im Internet die oben genanten links angeklickt. Ich weis nun, warum ich auf Ablehnung stoße oder eingesperrt werde.
Ich habe mich auf eine Psychotherapie eingelassen, welche extrem schädlich für mich verlaufen ist.
Liebe Grüße von Jen