Ich habe es gut, ich mag Kaffee nicht, genauso wenig wie Alkohl, also muss ich weder beim einen noch beim anderen nach angeblichen Vorteilen suchen.
Zum "angeblichen" Vorteil von Kaffee:
Nun, da es in der Schulmedizin, zumindest unter den Wissenschaftlern der Schulmedizin zwischenzeitlich anerkannt ist, dass Kaffeetrinker deutlich seltener Leberkrebs bekommen und man dieses Studienergebnis dem Kaffee zuschreibt, ist für mich als Leberkranke klar, dass ich lebenslang Kaffee trinken werde (bzw. sogar muss) - auch wenn er mir mal nicht mehr schmecken sollte.
Denn bei meiner Leberkrankheit ist eine mögliche Spätfolge ein Leberkrebs und den möchte ich natürlich nicht bekommen.
Dieser (m. E. nicht angeblicher, sondern erwiesener) Vorteil überwiegt
für mich bei weitem alle anderen Nachteile. Diese Nachteile des Kaffees treten aber oft erst bei hohen Dosierungen auf und ich denke, wenn man Kaffee in mäßiger Dosierung trinkt, hat man diese Nachteile nicht oder allenfalls wenig.
Bei Alkohol sehe ich das natürlich anders:
Leberkranke sollen keinen Alkohol trinken und da mir Alkohol dazu noch überhaupt nicht mehr bekommt (wohl als Folge meiner Histaminintoleranz) fällt es mir nicht schwer, auf Alkohol zu verzichten. Gut, wenn ich ein Mal pro Jahr im Eiskaffee ein Eis mit Likör bestelle, bringt mich das nun sicher nicht um. In solchen -seltenen- Fällen greife ich dann zum Antihistaminikum.
Wasser zum Frühstück?
Das wäre für mich eine Strafe. Für mich ist das Frühstück eine sehr wichtige Mahlzeit und mir ist auch wichtig, dass es mir schmeckt.
Ich trinke zwar über den Tag verteilt auch viel Wasser. Aber weniger, weil ich Wasser so toll finde, sondern mehr, weil es einfach nötig ist, um auf die nötige Flüssigkeitsmenge zu kommen.
Ich will damit aber niemanden davon abhalten, wenn er Wasser zum Frühstück trinkt.
Die Geschmäcker sind eben sehr verschieden und wenn ich keinen Kaffee trinken dürfte wegen einer anderen Krankheit etwa, würde ich mir vermutlich den Kaffee auch abgewöhnen und auf andere Getränke ausweichen.
Was die Definition von Sucht angeht:
Auch da gibt es offenbar verschiedene Definitionen. Die einen schreiben, dass charakteristisch für eine Sucht ist, dass man immer mehr von der "Droge" benötigt und konsumiert und andere halten es schon für eine Sucht, wenn man täglich niedrig dosiert, z. B. Kaffee trinkt.
Ich neige dazu, die erstgenannte Definition für die Zutreffende zu halten.
Aber selbst wenn man meinen niedrigen Kaffeekonsum schon als Sucht betrachten würde, würde mich das nicht stören, solange ich weiß, dass Kaffee meiner Leber guttut.
lg
margie