Hallo, seit ca. 20 Jahren habe ich immer wieder Juckreizattacken ind der genitalgegend,vorwiegend am After.
Hautärzte,Gynäkologen,Allgemeinmediziner,Heilpraktiker,Psychotherapie ,Psych.Tagesklinik, Proktologen haben es alle schon mit ihrer Kunst versucht- bis jetzt ergebnislos.
Die Attacken sind in der Nacht stärker, so dass ich mich wund kratze und tags bei jedem Schritt und Toilettengang Schmerzen habe.
Nach eigener Idee nehme ich abends eine Tablette Tavegil-was im Moment meinen Juckreiz besänftigt.
Ich habe einen vorderen Scheidenwandvorfall, aber ob es da einen Zusammenhang gibt-meine Frauenärztin wollte mir zu einer OP mit Gebärmutter und Eierstocksentfernung raten-aber dem stehe ich sehr skeptisch gegenüber.
Nun hoffe ich,dass hier vielleicht ein Rat zu finden ist.
Liebe Grüsse
Guten Morgen elisabeths,
gestern las ich Deinen Beitrag auf die Schnelle - nun geht mir Dein Problem nicht mehr aus dem Kopf. 20 Jahre immer wieder die gleichen JuckreizProbleme
sind ein großer Abstrich der Lebensqualität.
Nachdem Du - wie ich damals - schon sämtliche in Frage kommenden Fachärzte konsultiert hast, will ich Dir erzählen, was bei mir zum andauernden Erfolg geführt hat:
Jahrelang behandelte ich mich bei Juckreiz mit freiverkäuflichen Vaginaltabletten und Creme zur Behandlung von Pilzerkrankungen im Scheidenbereich. Sofort machte ich einen Termin beim Frauenarzt, doch zeigte der Abstrich keine Pilze (mehr). Es war mir nicht möglich, den Juckreiz auszuhalten, bis ich einen Termin bekam ... bis ich die Idee hatte,
Dynexan Mundgel auf die juckenden Schleimhäute der Schamlippen und des Afters - der inzwischen auch juckte - aufzutragen. Der
Wirkstoff Lidocainhydrochlorid ist ein Schmerzmittel bei Zahnentzündungen und half mir den Juckreiz fast zu unterbinden, jedenfalls auszuhalten, dass ich nicht kratzen musste. Soviel zur
Symptombehandlung, nun zur
Diagnose und zur
Therapie, die bei mir gefunden wurde.
Leider schreibst Du nicht, ob oder welche Cremes Du gegen den Juckreiz am After benutzt, doch werden oft Cremes gegen
Hämorrhoiden benutzt, die anfangs etwas Erleichterung bringen. Alle diese Cremes beinhalten
Paraffin oder andere
Erdölbeiprodukte und führen besonders am After, wegen der feuchten Wärme, zu
Ekzemen. Der Gebrauch von Feuchttüchern kann bei regelmäßigem Gebrauch auch wegen der Konservierungsstoffe und anderen Beistoffen (Kamille) zu Ekzemen führen.
Also auch weglassen. Zwar beinhaltet
Dynexan auch Paraffin, doch nicht an vorderer Stelle und ist nur zum Notfall bei Juckreiz zu tolerieren.
Ein Stoff, der am häufigsten in Seifen, Cremen, Ölen, etc. vorkommt ist das Petroleum-Derivat Paraffinum, auch bekannt als Petrolatum, mineral oil, cera microcristallina, ceresin, silicone quaternium, oder ozokerit. Es hat eine extrem seidig-weiche, feine Konsistenz und eignet sich dementsprechend gut, um dem Kunden eine hydrierende, hauterweichende Eigenschaft vorzugaukeln, da es sich wie ein geschmeidiger Film über die Haut zieht. In Wirklichkeit passiert aber genau das Gegenteil: Es lässt die Haut nicht atmen, blockiert ihre natürlichen Funktionen und trocknet bei fortlaufendem Konsum die Haut aus.
toxische-inhaltsstoffe-in-kosmetik
Nach einem Allergietest wurde mir vom Hautarzt (Dermatologen) bestätigt, dass ich sogar allergisch auf Paraffin und andere Erdölprodukte reagiere.
Nun zur Reinigung des Afters: Nach dem Stuhlgang mit Leitungswasser angefeuchtetem
Kosmetik-Wattepad von vorne nach hinten abwischen (1x wischen und weg) das so lange wiederholen, bis die Watte augenscheinlich sauber ist. Ich muss nur 2 x wischen. Dann mit Klopapier trockentupfen.
Zur Pflege benutze ich niemals fette Cremes und auf gar keinen Fall diese Hämorrhoidencremes, sondern eher Cremes mit
Zink, wie PenatenCreme. Allerdings beinhaltet diese auch Paraffin etc. Deshalb benutze ich Zinkcreme ohne
Konservierungsstoffe, Farbstoffe Paraffine, Alkohol oder Wollwachs. Diese Cremes benutzen Leute die unter
Neurodermitis leiden.
So stellte auch ein guter alter Hautarzt bei mir fest, dass ich unter einer Form der Neurodermitis leide. Ich benutze die Basische Spezialpflege von Siriderma www.siriderma.de/garantie.php für den After regelmäßig zur Pflege und habe auch keine Juckreizprobleme mehr.
Ganz schlimm finde ich, dass Dir ein Arzt die Eierstöcke entfernen lassen will.
Vielleicht gab er/sie Dir eine gute Begründung dafür, doch der Vorfall kann anders behandelt werden. Darüber müsstest Du uns mehr sagen, denn man kann es kaum glauben, dass das auch eine Begründung für Dein Juckreizproblem sein sollte. War von Dir auch wahrscheinlich nicht so gemeint, doch man weiß nie, es gibt Ärzte, die immer noch zu glauben scheinen, dass eine Frau ihre Eierstöcke nicht mehr braucht, wenn sie sich in der Menopause befindet.
Dein Problem mit dem Juckreiz könnte sich sogar noch verschlechtern, da ja die Trockenheit der Schleimhäute durch mangelnde Hormone, in diesem Fall
Estriol. (Das Hormon zuständig für die Haut und Haare) entstanden ist.
Keine Eierstöcke, noch weniger Hormone.
Hier könntest Du einen Frauen-oder Hautarzt bitten, Dir eine Vaginalcreme zu verschreiben, die auch außen anzuwenden ist. Die einzige Creme ohne Paraffin, die ich fand, ist
Cordes Estriol Vaginalcreme. Durch einen
Hormonspeicheltest konnte ich nämlich feststellen, dass ich viel zu wenig
Estriol für mein Alter (ich bin 61) hatte und benutze diese Creme nun
2 x die Woche, genug um keinen Juckreiz durch Trockenheit herbeizuführen. Dieses Östrogen ist auch nicht das gefährliche Estradiol, welches in Verruf geraten ist, Krebs zu befördern.
Ich hoffe, dass ich Dir etwas helfen konnte.
Liebe Grüße
Ellen
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