Eigentlich ist der Unterschied zwischen anorganisch und organisch folgender: organische Verbindungen enthalten Kohlenstoff, anorganische Verbindungen nicht (wobei es ein paar Ausnahmen gibt, so zählen z. B. Kohlensäure (C02) und Carbonate zu den anorganischen Verbindungen, auch wenn sie Kohlenstoff enthalten). Genaue Erklärungen (nebst Beispielen und Ausnahmen) siehe hier:
Anorganische Chemie – Wikipedia
Im Meerwasser und in Böden kommt Jod als anorganische Jodverbindung vor (also Jodverbindungen, die keinen Kohlenstoff enthalten). Das sind Jodverbindungen mit Alkali-Metallen, natürlicherweise am häufigsten vorkommend Natriumjodid (NI) und Kaliumjodid (KI).
Zur Jodsalzherstellung werden teilweise auch (natürlicherweise eher selten vorkommende) Verbindungen wie Natriumjodat (NaI03) und Kaliumjodat (KIO3) verwendet (weil diese Verbindung gemeinhin stabiler sind als -jodid, Jodsalz wird dadurch länger haltbar/stabiler im Jodgehalt).
Pflanzen nehmen solche anorganischen Jodverbindungen (gelöst in Wasser) über die Wurzeln auf; Tiere/Menschen nehmen sie über die Nahrung/durch Trinken oder auch über die Haut auf. Auch Jodate werden im Darm übrigens zu Jodid umgewandelt. Jodid wird dann mit dem Blut und anderen Gewebsflüssigkeiten auch in dieser Form (also als Jodid) im Körper transportiert/im Gewebe extrazellulär verteilt.
Organische Jodverbindungen kann man künstlich herstellen, sie kommen aber auch als natürliche Verbindungen vor.
Künstlich hergestellte organische Jodverbindungen (die so in der Natur nicht vorkommen) werden u.a. in der chemischen Industrie, aber auch in der Medizin eingesetzt. Die organische Jodverbindung Iopansäure ist z. B. Hauptbestandteil von jodhaltigen Röntgenkontrastmitteln, die man in der Medizin einsetzt.
Nur innerhalb von Lebewesen kommen natürlicherweise entstandene organische Jodverbindung vor, nämlich als Jod-Eiweiß-Verbindungen (jodierte Aminosäuren), die bei der Verstoffwechslung von anorganischen Jodverbindungen (nach deren Aufnahme über Wasser/Nahrung) entstehen.