Sehr geehrter Herr Jensen,
Sie sprechen mich mit "Bruder" an.
Wenn Sie etwas über meine Familiengeschichte wissen, was mir bislang unbekannt ist, nur raus damit!
Da Sie Darwin offenbar immer noch nicht verstanden haben, noch mal ganz kurz für Sie, Herr Jensen:
Der Mensch stammt nicht vom Affen ab, er hat lediglich gemeinsame Wurzeln und gemeinsame Entwicklungslinien, die dann getrennte Wege genommen haben.
Es stammt in echt nicht von mir: die frühzeitlicheren Menschen HATTEN eine weitaus größere Intuition, als der neuzeitlich-modern-abgestumpfte Mensch.
Da sagen sie ja ausnahmsweise mal was richtiges, Herr Jensen!
Bravo! Und genau so sagt es ja auch der Text:
Ein sehr großer Teil unserer Denkpozesse findet nicht im Bewusstsein statt, sondern ist oft sogar unserem bewussten Zugriff entzogen (dies lässt sich neurophysiologisch sogar beweisen). Folglich sind an Entscheidungen, Wahrscheinlichkeitsabschätzungen etc. sehr viele unbewusste Prozesse (und oft sogar bewusst nicht zugängliches Wissen) beteiligt. Viele der Ergebnisse dieser Prozesse gehen wieder unter, manche werden uns später bewusst.
Diejenigen der Einschätzungen, die uns bewusst werden und die zutreffen, nennen wir "Intuition". Weil wir die Fehlschläge ignorieren bzw. uns diese nicht bewusst werden, scheint die Intuition sehr viel weniger gegen Irrtum anfällig zu sein, als es tatsächlich der Fall ist.
Tatsache ist, dass viele unserer intuitiven Urteile auf einer Kurzschluss-Logik beruhen, die unseren jagenden und sammelnden Vorfahren das Überleben erleichterte, weil sie mit wenigen Schritten sehr ökonomisch und schnell zu annähernd richtigen Ergebnissen führte. Aber bei genauerer betrachtung sind die meisten unserer intuitiven Urteile schlicht falsch - es gibt z. B. eine "intuitive Physik", die für den Alltag ausreicht, die aber völlig falsch und inkonsistent ist - ein großer Teil des Physikunterrichts wird damit zugebracht, gegen diese Intuition zu argumentieren. Die Physik bis ins späte Mittelalter beruhte auf dieser intuitiv-falschen Physik, beispielsweise der Glauben, zwei unterschiedlich schwere Gegenstände fielen unter sonst gleichen Bedingungen verschieden schnell (das führt, wie Galilei entdeckte, zu einem logischen Widerspruch). Dieser Irrtum kann experimentell widerlegt werden, aber es dauerte bis zum Mittelalter, bis Galilei das tat, vorher hielten die Menschen ihre Intuition einfach für richtig.
Wenn du Dich noch einmal rührst, hole ich meinen "Lorenz" hervor - und dessen Brüder. Kennst Du Carl Sagan?
Herr Jensen, wenn Sie mir Drohen woll,en, bitte. Mit den Herren Lorenz und Sagan können sie auch nichts anderes belegen, als in dem Text ausgedrückt wird - zur Intuition, meine ich!
Noch eins: womit heilten die keltischen Druiden, womit Schamanen? Und heilten "Hexen" nur mit Kräutern?
Also, Herr Jensen! Jetzt wollen Sie mich wohl examinieren, Sie kleiner Schäker Sie!
Wir wissen leider viel zu wenig die wirklichen Traditionen der Druiden und Schamanen. Aber natürlich haben sie die Palette der naturheilkundlichen Ansätze verwendet, bis hin zur Arbeit mit psychischen Energien. Sicher werden sie auch "intuitiv" gehandelt haben, es gab ja keine Schriftkultur in dem Sinne.
Und wer intuitiv handelt irrt gelegentlich. Wer rational oder emotional handelt auch!
Sogar Sie, Herr Jensen!
Klar, mein Beitrag war von keinen besonders netten Geistern inspiriert - das ist eigentlich kein Problem, aber - es tut mir nicht leid, das ist so furchtbar, und arum leide ich jetzt doch.
Ach Herr Jensen, Sie scherzen ja schon wieder!
Wann waren denn Sie jemals von einem Geist inspiriert?
Mit Ihnen immer wieder gerne, Herr Jensen!
Ihr Leòn
P.S.: Apropos Hormone! Ein kleiner Neffe von mir erzählte mir mal: "Meine Mama bekommt Humorspritzen!"