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Wir profitieren sogar sehr:Ob wir vom Endprodukt etwas profitieren, weiß ich leider nicht.
Quelle: https://www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/Ernaehrungs-Umschau/pdfs/pdf_2007/01_07/EU01_08_11.pdfErst im
Dickdarm erfolgt ein vollständiger
fermentativer Abbau überwiegend
durch gesundheitsfördernde Bifido-
bakterien. Ungefähr 40 % werden in
Biomasse (Bakterien) umgewandelt,
10 % in Gas (hauptsächlich H2, CO2
und CH4) und 50 % in kurzkettige Fett-
säuren.
Trotzdem glaube ich nicht, daß Blähungen nach Inulin beweisen, daß das Mikrobiom gesund ist. Dazu müßte man erst wissen, ob nicht andere Bakterien viel mehr Gas daraus produzieren können.
Die einzelnen Fructosemoleküle im Inulin sind nun jedoch so fest miteinander verbunden, dass ein bestimmtes Enzym erforderlich wäre – die Inulinase, um diese Verbindungen zu lösen.
Wir Menschen haben dieses Enzym aber nicht. Daher wird das Inulin auch nicht verdaut. Es gelangt stattdessen unverdaut in den Dickdarm.
Der Mensch hat auch keine Enzyme, um Zellulose aufzuspalten. Wir können sogar ganz viele Pflanzenstoffe nicht aufspalten wegen fehlenden Enzymen. Genau diese Pflanzenstoffe heißen deswegen Ballaststoffe = unverdaulich.warum hat der Mensch dieses Enzym nicht, ist irgendwie unlogisch.
Bei einem schlanken (BMI=19) erwachsenen Mann wurde im Alter von 56 Jahren die erste Koloskopie durchgeführt, bei der keine Darmpolypen festgestellt wurden. Bei einer zweiten Koloskopie 7 Jahre später wurde ein 4-5 cm großer Tumor im Zökum festgestellt. In der Familienanamnese des Patienten (väterlicherseits, mütterlicherseits, in der näheren und weiteren Verwandtschaft) wurden keinerlei Tumore festgestellt. Der Patient berichtete über einen gesunden Lebensstil, einschließlich des häufigen Verzehrs von biologischem, selbst angebautem Gemüse, das von Natur aus reich an Ballaststoffen ist, und des Verzichts auf Drogen, Tabak und Alkohol. Die einzige Änderung der Lebensweise zwischen den Koloskopien war die Einnahme von 4 Gramm Agaveninulinpulver täglich in seinem morgendlichen Getränk in den letzten zwei Jahren dieses Siebenjahreszeitraums. Der morgendliche Verzehr von Inulin führte am späten Nachmittag zu spürbaren Blähungen, was auf eine schnelle und intensive Fermentation des Inulins hinweist.
Genau das hatte ich oben ja auch schon zu bedenken gegeben:Die Vermarktung von Inulin als gesundheitsfördernd basiert auf der Idee, dass es die nützlichen Bakterien im Darm ernährt, wobei die Tatsache ignoriert wird, dass auch schädliche Bakterien Inulin als Kohlenstoffquelle oder über cross-feeding nutzen. In einer im Jahr 2020 veröffentlichten Studie wurde festgestellt, dass Menschen mit Darmkrebs fast viermal mehr genotoxische Polyketid-Synthase (pks+)-exprimierende E. coli aufwiesen (4), was auf deren Rolle bei der Pathogenese von Darmkrebs hindeutet. Kürzlich veröffentlichte Tierversuche wiesen darauf hin, dass Inulin in Gegenwart desselben E. coli-Stamms die Bildung des von pks kodierten Genotoxins Colibactin auslöst, das DNA-Schäden und Tumorentstehung verursacht.
Vielleicht treten die Blähungen nur bei den Menschen auf, die keine oder zu wenig Bifidos haben? Wer in diesem Fall aber das Inulin frißt und ob das gute Bakterien sind, weiß ich nicht. Generell weiß man noch zu wenig über das Mikrobiom, um sich mit allem ganz sicher zu sein.
Was man daraus lernen kann: 1. Man sollte sich maximal abwechslungsreich ernähren, und 2. isolierte Pflanzenstoffe können anders wirken als in ihrer natürlichen Umgebung.