Resistente Stärke - Präbiotika und Probiotika
Wichtig wäre dabei, wann welche Sachen wie schlimm sind. Also bei vorhandenen Antikörpern scheinen geringste Mengen Gluten schon sehr schlimm zu sein? Aber ansonsten braucht man da nicht haarklein drauf zu achten, sollte aber möglichst wenig essen? (Wie viel geht ist abhängig von der genetischen Disposition?)
Ich versuche jetzt nochmal die wesentlichen Punkte wiederzugeben. Es handelte sich um eine Audio-Sendung, auf die ich zufällig gestoßen bin, in der mehrere Experten zu Autoimmunkrankheiten und Schilddrüse gesprochen haben – u.a.
Dr. Kharrazian, Jeffrey Smith, Dr. Vojdani, alles Ärzte mit langjähriger Erfahrung - und die nur zu diesem Zeitpunkt lief.
Ich gebe, was ich gehört habe, in meinen eigenen Worten wieder und wie ich es verstanden habe, also keine Garantie daß alles richtig ist. Aber wenn man im Internet sucht, findet man zu allem Literatur. Werde ich selber auch noch machen.
Punkte, die mir aufgefallen sind:
1. Bei erhöhter Darmdurchlässigkeit bildet das Immunsystem (die B-Lymphozyten) Antikörper gegen Glutenproteine in Weizen, Gerste, Roggen. Diese AK greifen unterschiedliche Organe an, je nachdem wo man seine „schwache Stelle“ hat. Die B-Lymphozyten bilden B-Gedächtniszellen, die lebenslang in „Hab-Acht-Stellung“ bleiben.
2. Man merkt nicht, wenn das Immunsystem aktiviert ist und die AK Organgewebe angreifen. Verdauungsbeschwerden sind kein Hinweis; weder bei Zöliakie noch bei Hashimoto Thyroiditis oder bei Diabetes 1. Erst wenn ein bestimmter Grad an Organgewebe zerstört ist, treten Symptome auf.
3. Durch Messung der Antikörper im Labor kann man feststellen, ob ein Autoimmunprozeß stattfindet.
4. Das Wissen über AK ist noch unvollständig, es wird geforscht
5. Gluten ist natürlich nicht der einzige Trigger/ Auslöser von Autoimmunkrankheiten.
6. Nicht Jeder mit Hashimoto hat AK gegen Gluten. Es gibt andere Trigger, z.B. EBV und Yersinia enterocolitica. Aber Gluten ist einer der wichtigsten Trigger von Hashimoto Thyroditis, ca 49% haben AK gegen Gluten.
7. Wenn man denkt, daß man eine Gluten-Empfindlichkeit hat, kann man Gluten versuchsweise weglassen; dann sollte sich nach ca 3 Wochen eine Verbesserung einstellen. Einen sicheren Nachweis bekommt man nur durch Testen. Aber bei Labortests gibt es verschiedene Probleme.
8. Der Nachweis von AK gegen Gliadin hilft nur im positiven Fall weiter; ein negatives Ergebnis schließt eine Gluten-Sensibilität nicht aus.
9. Nach
Fasano, der es 2002 zuerst publiziert hat, und nach
Jehuda Shoenfeldt, dem „Vater der Immunologie“, die viele Arbeiten zu dem Thema veröffentlich haben, müssen drei Bedingungen gegeben sein, um eine Autoimmunkrankheit auszulösen:
-eine genetische Empfindlichkeit (HLA System)
-ein ‚environmental‘ Trigger (also etwas aus der Umwelt)
-und erhöhte intestinale Permeabilität (leaky gut)
10. Der Zeitpunkt, wann das System aus der Balance kippt und Autoimmunprozesse beginnen, ist individuell.
11. Alle Forschungsarbeiten sagen, daß man eine Autoimmunerkrankung stoppen kann (ich weiß nicht, ob Remission oder Heilung gemeint war), indem man den Darm wieder in Ordnung bringt.
Man kann nicht sagen, alles Gluten ist schlecht. Gluten in Reis, Mais und Quinoa können z.B. viele Menschen gut verdauen. Es geht um das Gluten-Protein (Glutenine und Gliadine) in Weizen, Gerste und Rogen. Das gehört zu einer anderen Gluten-Familie, und diese kann, so wurde gesagt, kein menschliches Wesen wirklich verdauen. Daneben gibt es natürlich auch Leute, die auf Mais empfindlich reagieren, aber das sind nicht alle. Während Gluten-Protein aus Weizen, Gerste, Roggen
alle nicht vertragen. Bei
allen Menschen führen diese Gluten-Proteine im Darm zu Entzündungen und erhöhen dadurch das Risiko, daß sich die Darm-Permeabilität zu stark erhöht.
Wenn der Autoimmune Prozeß durch die Gluten-Empfindlichkeit die Schilddrüse betrifft, sprechen wir von Hashimoto oder Basedow.
Der Verzehr von Weizen macht einen nicht umgehend krank. Weizen hat schon Millionen Menschen z.B. in Afrika das Leben gerettet.
Jedes Mal wenn wir Gluten essen, erhöht es ein bißchen die Darmdurchlässigkeit (Tight Junctions). Und die erhöhte Darmdurchlässigkeit ist der letzte Faktor, die letzte Bedingung, die dazu führt, daß sich eine Autoimmunerkrankung entwickelt. Autoimmunkrankheit bedeutet, das Immunsystem bildet Antikörper gegen körpereigenes Gewebe. Es wird dasjenige Organ betroffen, das die persönliche genetische Schwachstelle darstellt. Diese ist durch HLA-Gene besonders „markiert“ und darum Ziel der autoimmunen Attacke.
Auslaßversuch: Wenn man den Trigger, das Gluten, wegläßt, setzt a) das Immunsystem die AK-Produktion nicht sofort aus, sondern fährt noch ein paar Wochen damit fort. b) Die bis dahin produzierten AK leben ihrerseits noch 2 bis 4 Monate. Darum werden Kontrolluntersuchungen auf das Vorhandensein von Gluten-AK erst nach 6 Monaten konsequenter Glutenvermeidung durchgeführt. Genauso sieht man bei den TPO-AK gegen die Schilddrüse, daß sie nach 6 Monaten runtergehen.
FRAGE: Wenn die AK gegen Gluten weg sind und die TOP-AK wieder im Normbereich, und wenn der Darm geheilt ist, kann man dann wieder ein bißchen Gluten essen?
An dieser Stelle wurde das mit den
B-Gedächtniszellen gesagt, daß die Gluten-Proteine in Weizen, Roggen, Gerste die einzigen Nahrungsbestandteile sind, von denen man heute sicher weiß, daß sie im Immunsystem zur Bildung von B-Gedächtniszellen führen, und daß diese Gedächtniszellen „zu unserem (vermeintlichen) Schutz“ lebenslang alarmbereit bleiben. Man hat auch Immunologen diese Frage gestellt, ob man später wieder kleine Mengen Gluten essen kann, und die Antwort war ein eindeutiges Nein.
Natürlich kann man es auf eigenes Risiko versuchen. Untersuchungen zeigen aber, daß wenn jemand nur einen Monat lang jeden Tag wieder ein kleines Bißchen Gluten ißt, dann haben 57% dieser Leute wieder erhöhte AK gegen Gluten im Blut, und wenn man etwas länger wartet, dann haben alle wieder erhöhte AK gegen Gluten. Es geht, wohlgemerkt, nicht um Symptome wie Fatigue oder Verdauungsbeschwerden. Es geht darum, daß AK fortfahren, Organe zu zerstören.
Dann kam das mit den Tabletten, daß Patienten, die mit einer Autoimmunerkrankung sehr krank sind, sogar auf Gluten in Tabletten achten müßten. Das sei außerordentlich frustrierend. Es hieß, diese Leute müßten wegen jedes einzelnen Mittels, das sie einnehmen, beim Hersteller nachfragen. (Ich verstehe diese Aussage so, daß es da offenbar doch noch einen graduellen Unterschied gibt, daß das IS in schweren Fällen offenbar in noch höherer Alarmbereitschaft ist. Aber der Punkt ist mir nicht klar.)
Dann wurde noch gesagt, daß z.B. Amerikaner, die nach Europa reisen, das Brot in Europa besser vertragen, weniger Verdauungsbeschwerden haben und daß das irreführend sei, weil es nicht bedeutet, daß sie keine Immunreaktionen mehr gegen Gluten haben. Weizen in Europa hat lediglich weniger von den „problematischen Proteinen“ (ich weiß nicht, was genau hier gemeint war), weil er weniger exzessiv hybridisiert ist als Weizen in den USA. Und die Symptome im Darm, die Verdauungsbeschwerden, haben nichts damit zu tun, ob man sein Immunsystem triggert. Das sei für jeden schwer zu akzeptieren. Aber letztlich ginge es darum, bis ins Alter vital und funktionsfähig zu bleiben.
Es gab z.B. eine Studie mit 316 Patienten, da wurde nach AK gegen Gluten und gegen Gehirngewebe geschaut. 26% hatten beides, AK gegen Gluten und AK gegen Kleinhirngewebe (Cerebellum). Das Kleinhirn kontrolliert, wie wir uns bewegen, ob wir geradeaus laufen können oder hin und her wackeln. Oder wie wir Treppen steigen können, also Balance. Und viele 70jährige können das nicht mehr gut. Es ist dasselbe wie bei der Schilddrüse, so wie AK hier über Jahre die Schilddrüse attackieren und zerstören, so tun das die AK auch, die gegen Kleinhirngewebe gerichtet sind. Irgendwann kann man dann nicht mehr sicher gehen. Auch das bekommt man viele Jahre nicht mit.
Labortests Das wurde anhand eines Bildes deutlich gemacht, das von
Dr. Fasano stammen soll: Stellen Sie sich Gluten als eine Perlenkette vor, wobei die Perlen die Aminosäuren sind. Beim Verdauungsprozeß wird die Kette zuerst von der Salzsäure im Magen verändert, dann von den unterschiedlichen Enzymen im Verdauungstrakt. Diese zerschneiden die Perlenkette wie Scheren, sodaß potentiell die einzelnen Aminosäuren ins Blut übertreten können. Das Problem dabei ist, daß dem Menschen Enzyme fehlen, um die Gluten-Perlenkette
in einzelne Aminosäuren zu zerschneiden. Unsere Enzyme können die Kette lediglich in Stücke zerschneiden, Stücke mit 33 Perlen, Stücke mit 17 Perlen, mit 11 usw. Insgesamt gibt es 16 (?) Gluten-Stücke mit jeweils unterschiedlichen Zahlen an Perlen, von denen wir wissen, daß sie das Immunsystem stimulieren. Wenn der Arzt Blut ins Labor schickt, um es auf Gluten-AK untersuchen zu lassen, dann wir es nur auf AK gegen
eins dieser Stücke untersucht, nämlich das 33-Perlen Stück. Das ist a-Gliadin. Wenn der Test positiv zurückkommt, wissen Sie, daß Sie ein Problem haben. Aber wenn der Test negativ zurückkommt, können sie nicht sagen, ob Sie immunologisch auf Gluten reagieren, weil nicht alle antigenen Stücke des Gluten-Proteins untersucht wurden.
Wir wissen z.B. daß Menschen mit Schizophrenie in 14-28% (je nach Literatur) AK gegen Gluten haben und wenn man denen Gluten wegnimmt, geht es ihnen besser. Das wurde in medizinischen Fachzeitschriften publiziert. Man hat Patienten mit Schizophrenie ein Jahr oder länger begleitet, und sie konnten ihre Medikamente absetzen und funktionierten wieder ganz normal. Also, es gibt ein paar Studien, die zeigen, daß man mit glutenfreier Ernährung Schizophrenie zurückdrehen kann. Aber bei Schizophrenie ist es ein 17-Perlen Stück, das die Probleme verursacht. Wenn man danach sucht, findet man es. Aber bis vor wenigen Jahren und über viele Jahre hinweg hat kein einziges Labor in den USA nach etwas anderem als a-Gliadin gesucht, dem 33-Perlen Stück, obwohl die Studien über die unterschiedlichen Stücke bereits 1999 rausgekommen sind.
Vor 4 Jahren wurde dann endlich das Cyrex Labor eröffnet, das seitdem auf die 10 häufigsten antigenen Bestandteile von Gluten testet.
Soweit erst mal.
Wie die Situation in Deutschland ist, was für Test bei usn genau gemacht werden und wieviele „Stücke“ hier getestet werden, weiß ich nicht.
Vor ein paar Jahren wurde in Deutschland untersucht:
IgA-anti-Gliadin
IgA-anti-Endomysium
IgA-anti-Transglutaminase
Wobei, wenn man einen IgA-Mangel hatte, war der Test nicht aussagekräftig, weil er zu der Zeit auf dem Nachweis von eben Immunglobulin A beruhte.
Und wenn man vorher Gluten gemieden hatte, war der Test auch nicht zu gebrauchen. Man mußte dann erst wieder mehrere Wochen oder Monate (?) Gluten essen.
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Hashimoto und Basedow sind Autoimmunerkrankungen.
Und gehören damit in die Gruppe aller anderen Autoimmunerkrankungen wie MS, Lupus erythematodes, Rheumatoide Artritis, M. Crohn ect.
Hinter CFS/ME kann eine Autoimmun-Erkrankung der SD stecken.
Hinter CFS/ME kann irgendeine Autoimmunerkrankung stecken.
Ich glaube, 2013 hat Dr. DeMeirleir in einer seiner Video-Aufzeichnungen gesagt, daß alle seine CFS/ME Patienten n
ach 20, 25 Jahren Autoimmunerkrankungen entwickeln.
Am 1. Und 2. September 2014 hat in Bristol/GB eine wissenschaftliche Konferenz zum Stand der Dinge bei CFS/ME stattgefunden, die
CMRC Conference (CFS/ME Research Collaborative Conference)
CMRC Conference 2014 | ME Research UK
Es hatten, glaube ich, nur Wissenschaftler Zutritt, aber
Prof. Edwards hat auf Phönix Rising darüber berichtet.
U.a. sagte er, daß er davon ausgeht, daß sich herausstellen wird, daß ein Teil der Patienten mit CFS/ME eine oder mehrere Autoimmunerkrankungen hat.
Science at the UK CMRC Conference, 1-2 Sept 2014 | Page 6 | Phoenix Rising ME / CFS Forums
#106
Niemand denkt, daß alle MEs Autoimmunerkrankungen sind. Aber die norwegische Studie legt nahe, dass es die Hälfte der Fälle sein könnten.
Er sagte auch, daß es wichtig ist zu verstehen, daß Diagnosen im klassischen Sinn
behandlungsmäßig nicht weiterführen, weil alle diese Erkrankungen Multisystem-Erkrankungen sind, bei denen immer mehrere Systeme betroffen sind, und daß man sich therapeutisch um alle kümmern muß. Also individualisierte Medizin.
#163
In anderen Bereichen der Medizin wird uns bereits klar, dass "eine korrekte Diagnose" nicht wirklich das ist, wonach wir suchen. Wir möchten vielmehr in der Lage sein festzustellen, was genau bei jedem einzelnen Patienten schief läuft. Das Modewort ist personalisierte Medizin, aber in Wirklichkeit geht es [nur] um gesunden Menschenverstand.
In den letzten zwanzig Jahren habe ich Menschen mit rheumatoider Arthritis behandelt und ich habe mich nie darum gekümmert, wie genau ihr Diagnose-Begriff lautete. Jeder Patient hatte eine unterschiedliche Anzahl an Problemen, und um diese habe ich mich gekümmert.
Wir brauchen natürlich einige grundlegende Kategorien, auf die wir uns einigen. Aber ich glaube, wir haben inzwischen eine ganz gute Vorstellung davon, was wir meinen, wenn wir „ME“ sagen, so wie wir eine Vorstellung davon haben, was wir meinen, wenn wir von „entzündliche Arthritis“ sprechen.
#172
Wenn Sie z.B. nur ein geschwollenes Gelenk haben, dann haben Sie nach den Kriterien der Forschung keine Rheumatoide Arthritis, [denn nach den Kriterien müssen 3 Gelenke geschwollen sein.] Dennoch gibt es überhaupt keinen Grund, das nicht zu behandeln, denn die Krankheit beginn ja immer erst in einem Gelenk. Oder sollten wir sagen, 'Oh wir werden dieses Gelenk oder diese beiden Gelenke verrotten lassen – weil nur derjenige anti-TNF bekommt, bei dem zu Beginn drei Gelenke verrotten, weil das so in den Kriterien festgelegt wurde. Aber genau das passiert die ganze Zeit und es ist der Hauptgrund, weshalb ich meinen Arztberuf aufgab. Ich war nicht dazu bereit, Menschen in dieser Weise schlecht zu behandeln.
Was Patienten brauchen, ist kein diagnostisches Etikett, sondern medizinische Begleiter, die daran interessiert sind herauszufinden, was mit ihnen als Einzelperson los ist, und die versuchen, damit so umzugehen, dass es dieser Einzelperson nutzt. Es stimmt, daß Etiketten für alle Arten sozialer Interaktionen und finanzieller Dinge usw. wichtig sind, aber wie wir alle wissen, führt ein Etikett, von dem wir nicht verstehen, was die Bedeutung dahinter ist, nirgendwohin. Und wenn es dann noch ein Etikett ist wie "Biopsychosozial", dann sind Sie schlimmer dran als vorher.