Bei mir ist es so, dass ich vor meiner Selbstheilungsphase durch mein Histaminproblem praktisch nie ausgeglichen war. Als Kind war ich hyperaktiv und ab der Pubertät ein Tiefflieger mit depressiven Phasen. Später kamen dann noch Allergien, Entzündungen, Unverträglichkeiten, Neurodermitis und chronische Infektionen als Komplikationen dazu, so dass ich insgesamt wenig leistungsfähig und ständig angeschlagen war.
Der Aspekt körperliche Gesundheit als wichtiger Glücksfaktor kommt in dem Spiegelartikel gar nicht vor, dabei helfen psychologische Tricks nicht viel, wenn die Basis dazu fehlt. Früher war ich nur glücklich und ausgeglichen, wenn ich Cannabis geraucht habe, das hat mich gerettet und sogar eine erstaunliche Karriere als Programmierer ermöglicht. Zum Glück habe ich fast keinen Alkohol vertragen, denn wenn ich so viel gesoffen hätte wie ich gekifft habe, wäre ich jetzt mit Sicherheit tot.
Die Wende kam dann erst mit meiner Schäferhündin Joy. Sie hat Bewegung und Zuwendung in mein Leben gebracht, das war der erste Schritt zur Besserung. Als sie einmal krank wurde, habe ich mich dann zum erstem Mal aktiv mit dem Thema Gesundheit befasst und damit auch mit meiner eigenen. So ging es die letzten Jahre stetig bergauf, und seit ich diese Histamingeschichte in den Griff bekommen habe, bin ich wie ausgetauscht. Cannabis brauche ich nicht mehr, ich bin auch ohne gut drauf.
Mir ist auch das Training wichtig, die Regelmäßigkeit und Disziplin ist ein wichtiger Anker und Glücksfaktor in meinem Leben geworden. Zum Einen ist da der meditative Aspekt, ich kann komplett abschalten, wenn ich meinen Trainingsblock mache (derzeit Augen-, Atem-, Gedächtnis- und Krafttraining). Zum Anderen habe ich mir dadurch enorme Leistungs- und Widerstandsreserven aufgebaut, so dass mich fast nichts mehr umhauen kann. Ein gutes Beispiel, wie man durch körperliches Training auch seine Psyche stärker machen kann.