Ich oute mich hier mal als Gelegenheitszocker. Darunter auch sog. "Killerspiele" (Far Cry, GTA, u.a.).
Die Sache ist ganz einfach: wer am lautesten "Verbot" schreit, weiß am wenigsten über solche Spiele bescheid, hat sie noch nie selbst gespielt. Ich kann bestätigen, dass es mich durch diese Spiele in keinster Weise gelüstet, im realen Leben Leute abzuballern. Im Gegenteil, ich bin eigentlich ein friedliebender Mensch und immer darauf bedacht, gewaltsame Konfrontationen aller Art zu vermeiden. Aus der noch nicht allzu lange vergangenen Schulzeit weiß ich, dass man heutzutage wahrscheinlich bei 95% aller männlichen Jugendlichen solche Spiele auf dem PC finden wird, die alle keine Intentionen haben, Amok zu laufen.
Verbote bringen nicht die Bohne. Es ist kein Problem, sich die Spiele aus GB zu importieren (im Moment sogar günstiger wegen Wechselkursverh.). Und wenn es überall verboten ist, kann man sich die Sachen illegal über Tauschbörsen runterladen. Verbote erhöhen sogar den Reiz an der Sache und sind m.E. kontraproduktiv.
Ähnliches gilt für Waffen. Nur dass wir nicht weniger Waffen in der Gesellschaft brauchen sondern sogar mehr. Jeder muss das Recht (und nicht das Privileg) haben, Waffen zu erwerben, damit sich jeder vor Verbrechern schützen kann. Wenn die nämlich wissen, dass die Bevölkerung nicht schutzlos ist und Gefahr besteht, bei Gewalttaten von jedem bewaffneten Zivilisten getötet zu werden, überlegen sie sich das ganze zweimal. Diese Zusammenhänge sind übrigens ganz klar belegt. Weniger Waffen = mehr Kriminalität, mehr Waffen = weniger Kriminalität. Beispiel Chicago, wo es schon seit einiger Zeit ausnahmsweise ein Waffenverbot gibt.
Chicago Murder Rate Up 18% - despite the Handgun Ban | LearnAboutGuns.com*
Ein Recht auf Waffen ist in der US Verfassung ganz eindeutig festgelegt, nicht weil die Gründungsväter Vollidioten waren, sondern weil sie schlau waren und wussten: die Bürger müssen bewaffnet sein, um sich vor Kriminellen zu schützen und vor der eigenen Regierung, die in der Vergangenheit immer wieder tyrannische Zuge entwickelt hatte.
In der Schweiz gibt es m.W.n. ein ähnliches Waffenrecht.
Das gleiche gilt für Drogen. Cannabis, Cokain, Heroin sollten in jeder Apotheke frei verkäuflich sein (früher war das mal so). Das garantiert pharmazeutische Qualität, schafft den Schwarzmarkt ab. Bei einem Verbot erhöhen sich die Preise drastisch, somit auch der Profit und das führt wiederum zu mehr Drogen in der Gesellschaft, weil der Profit von vielen ausgenutzt wird. Eine Aufhebung des Verbots führt nicht zu vermehrtem Drogenkonsum sondern verringert diesen sogar, auch das ist ganz klar am Beispiel Holland belegt:
Das Beispiel Holland zeigt, was passiert, wenn nicht nur der unmittelbare Konsum, sondern auch der Handel von Cannabis freigegeben wird: Dort gibt es Coffeeshops, wo der Verkauf kleiner Mengen geduldet wird. Die Zahl der Cannabis-Konsumenten ist dadurch nicht – wie vielfach befürchtet – gestiegen, sondern sogar zurückgegangen. Obwohl die Märkte für weiche und harte Drogen weitgehend getrennt sind, ist auch die Zahl der Konsumenten harter Drogen zurückgegangen. Die Zahl der Drogentoten ist gesunken.
Deutsches Ärzteblatt: Archiv "Drogenpolitik: Das Verbot von Cannabis ist ein „kollektiver Irrweg“" (27.10.2000)
Wer meint, Verbote und Kontrollen wären die Lösung für irgendwas, der ist auf dem Holzweg. Im besten Fall bringen sie nichts, im schlimmsten Fall bewirken sie das Gegenteil. Das gilt genauso für Eltern, die ihren Kindern immer wieder eintrichtern, dass sie ja nicht rauchen und Alkohol trinken sollen. Ist zwar gut gemeint, bewirkt aber das Gegenteil. Verbote erhöhen den Reiz.
Kinder sollten (in intaktem sozielen Umfeld) in erster Linie zu guten Menschen erzogen werden, die sich selbst eine Meinung darüber bilden, was gut und was schlecht ist.