Messung des Fruktose-Plasma-Spiegels
Der Wasserstoff-Atem-Test ist nicht in allen Fällen aussagefähig, da z. B. durch Einnahme von Antibiotika während oder in der Zeit (mehrere Wochen) vor dem Test die wasserstoffproduzierenden Bakterien abgetötet worden sein könnten und somit kein Wasserstoff produziert wird. Im Gegensatz zum Laktose-Blutzuckertest ist bei der Fruktosemalabsorption jedoch keine Diagnose durch Messung des Blutzuckerspiegels (Glukose) möglich, da Fruktose in der Leber nur sehr langsam in Glukose umgewandelt wird, und ein Blutzuckeranstieg daher nicht signifikant ist. Die genetisch bedingte Hereditäre Fruktoseintoleranz kann jedoch über einen Blutzuckerabfall nach oraler Fruktoseaufnahme nachgewiesen werden.
Eine Messung des Fruktosespiegels im Blut kann als Diagnoseverfahren für eine Fruktosemalabsorption verwendet werden, allerdings wird dieses Verfahren nicht standardisiert verwendet, und die Bestimmung des Fruktosespiegels ist im Vergleich zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels sehr aufwändig.
Weitere Diagnosemöglichkeiten
Die Veränderung bestimmter Laborparameter im Blut kann auf eine bestehende Fruktosemalabsorption hinweisen. Häufig sind die Blutkonzentrationen von Tryptophan, Zink und Folsäure erniedrigt und von Pankreaslipase und Pankreas-Amylase erhöht. Diese Veränderungen sind allerdings relativ unspezifisch, da sie bei vielen Erkrankungen auftreten.
Differentialdiagnosen
Vor einem Fruktose-Belastungstest sollte eine genetisch bedingte Fructose-Intoleranz (FI) ausgeschlossen werden können, da der Test in diesem Fall lebensgefährlich sein kann. (Schlechte Leberwerte und Abneigung gegen Süßes deuten auf die genetisch bedingte FI hin).
Da die H2-Konzentration in der Atemluft auch von der Beschaffenheit der Dickdarmflora abhängt, kann von dem H2-Gehalt der Atemluft alleine nicht auf das Maß der Malabsorption geschlossen werden; hierfür wären zusätzliche Tests mit dem den Dünndarm passierenden Kohlenhydrat Laktulose notwendig. Bei entsprechender Dickdarmflora, kann es beim Fructose-H2-Atemtest daher auch dazu kommen, dass trotz vorliegender Fruktosemalabsorption nur geringe H2-Konzentrationen gemessen werden; negative Befunde sollten daher mit einem positiven Laktulosetest verifiziert werden.