Hallo Riddick,
Kannst du, was die Früchte angeht noch ein bisschen genauer werden? Welche Früchte wären sinnvoll und welche weniger?
Es spielt keine Rolle, welche Früchte gegessen werden, wichtig ist, daß man sie möglichst naturbelassen verzehrt. Ein Apfel frisch vom Baum ist natürlich weit wertvoller als ein Apfelmus aus dem Glas. Der Bio-Apfel ist wertvoller als der Apfel aus konventioneller Produktion. Man könnte auch noch den Aspekt der Regionaliät berücksichtigen, aber man muß es ja nicht komplizierter machen als nötig. Das wichtigste ist einfach, daß die Frucht möglichst unverarbeitet verzehrt wird. Das bedeutet aber auch, daß bspw. Trockenfrüchte nicht mehr empfehlenswert sind.
Da ich eigentlich auch kein Brot mehr esse, wäre eine Alternative interessant (kein Müsli, da keine Milch). Und wenn doch Brot, welches Getreide ist am besten?
Auch da spielt es eigentlich keine Rolle welches Getreide verwendet wurde. Wichtig ist, daß für die Mehlherstellung das ganze (keimfähige) Getreidekorn verwendet wurde und das Mehl frisch gemahlen wurde. Da das Getreide den Vitamin B Überschuß nur behält, solange es nicht erhitzt wurde, wären ein Frischkorngericht eine Alternative. Milch braucht man dafür nicht, man verwendet Wasser, Früchte, Nüsse und eventuell Sahne. Aber auch die ist entbehrlich, eine pürierte Banane ist auch prima.
Bei mir sind sonst die Kalorien ein Problem, da ich Sportler bin und Gemüse ja mehr Energie verbraucht, als es liefert,
Das wäre ja schön, dann wäre Übergewicht ja gar kein Problem mehr. Aber es stimmt leider nicht. Ich vermute, die Idee kam auf, weil man bei reiner Frischkost selten Probleme mit Übergewicht hat. Die Ursachen liegen aber an anderer Stelle: Bei reiner Frischkost meidet man zwangsläufig die Hauptursachen des ernährungsbedingten Übergewichts: raffinierte Kohlenhydrate, Fabrikfette und zuwenig Frischkost. Ernährungsbedingtes Übergewicht basiert auf einer Stoffwechselstörung, mit Kalorien hat das ursächlich nichts zu tun.
bin ich halt schon auf das Obst angewiesen (schnelle Energie durch Glucose und Fructose). Hab halt gelesen, dass Getreideprodukte auch nicht das Wahre sein sollen. Guckst du hier:
Nach meiner Erfahrung ist man auf das Obst und die schnelle Energie gerade bei Ausdauersportarten nicht wirklich angewiesen. Die schnell verfügbare Energie ist sowieso in kürzester Zeit erschöpft und die Energiegewinnung wird auf die Reserven in Leber und Fettgewebe umgestellt. Viel wichtiger ist daher, daß diese Prozesse - die Gluconeogenese vor allem - richtig funktionieren und das tun sie nur bei entsprechender Ernährung. Die Frischkost ist da sicher ein guter Weg. Getreide liefert "komplexe Kohlenhydrate", die im Organismus langsam freigesetzt werden, was gerade bei Ausdauersportarten wichtig ist. Viele machen ja bspw. den Fehler und glauben, daß hoch konzentrierte Kohlenhydrate (bspw. in Form von Traubenzucker) oder sehr süße Früchte den Sport unterstützten, aber leider ist das Gegenteil der Fall: Je steiler der Blutzucker ansteigt, umso stärker fällt er danach unter den Normwert ab und die Folgen dieser Unterzuckerung sind gerade für Sportler sehr nachteilig. Sinnvoller sind da langsam verwertbare Kohlenhydrate, die den Blutzucker nur langsam ansteigen lassen und dazu zählt auch das Getreide.
Während des Sports braucht man das aber normalerweise sowieso nicht, da ist es sogar nachteilig. Der Organismus stellt ja beim Ausdauersport nach einiger Zeit auf die Energiegewinnung aus Fetten um und da macht es keinen Sinn, ihn ständig durch neue Nahrung aus diesem Zustand wieder herauszubringen.
Was Wandmaker angeht: Ich kenne seine Aussagen. Lassen wir mal beseite, daß vieles, was er schreibt medizinisch unsinnig ist - er war nunmal Supermarktbesitzer und kein Arzt, da kann man das nicht unbedingt erwarten. Seine Kernaussage, daß Getreide Todeskost sei, wird aber bereits durch die Realität widerlegt. Jede Hochkultur der Erde basiert auf mindestens einer Getreideart und Getreide wird bereits seit rund 30.000 Jahren verzehrt. Daraus entstanden nie Krankheiten, sonst hätte das Getreide nie eine solche Bedeutung erlangen können. Die Krankheiten, die man pauschal dem Getreide andichtet, entstanden erst vor rund 100 Jahren, als man begann, Auszugsmehle zu verwenden und der Fabrikzucker Einzug in die Ernährung für jedermann hielt. Auch im Umkehrschluß läßt sich das belegen, denn bei Verzehr von Vollgetreide treten diese Krankheiten nicht auf. Die Korrektur dieses Ernährungsfehlers (u.a.) ist daher auch ein zentraler Aspekt der Behandlung dieser Krankheiten.
Wandmakers primärer Fehler war, nicht zwischen raffinierten Kohlenhydraten und Vollgetreide zu unterscheiden. (Ein Fehler, der leider auch heute noch von modernen "Wissenschaftlern" gemacht wird). Er schoß deshalb weit über das Ziel hinaus. Die von ihm propagierte Ernährungform ist, obwohl sie durchaus richtige Aspekte enthält - in Bezug auf Getreide schlicht falsch.
Getreide macht in keinster Weise krank und ist zur Gesunderhaltung sogar notwendig - es ist das
raffinierte Getreide in Form von Auszugsmehl, das durch seine Vitalstoffarmut krank macht. Diese Zusammenhänge sind auch von ärztlicher und wissenschaftlicher Seite schon seit langem belegt.