... die meisten Fruchtsäfte die es im Handel gibt, eigentlich aus synthetischen Konzentraten gemacht werden. Und das selbst wenn das auf der Packung nicht drauf steht. Und das fruchtfleisch ist meistens eigentlich Kartoffelfaser.
Das ist Unsinn. Kein wirtschaftlich denkender Mensch macht ein billiges Produkt wie Fruchtsaft auf teure Weise durch Synthetisierung - was sollte denn der Grundstoff für so einen Prozess sein, woher stammt die Prozesswärme, wo steht die Raffinerie, die so was machen kann?! Wrum ohnehin vorhandene Fasern abfiltern und Kartoffelpuree zusetzen? Mal ganz abgesehen davon, dass es auch eine Lebensmittelkontrolle gibt, die solche Panscherei mit Chemie, Farbstoff und Kartoffelfasern rasch aufdecken würde. (Im wilden Markt von China sieht das anders aus, siehe Melamin in Babymilch und Keksen)
Du kannst davon ausgehen, dass in dem Karton drin ist, was draufsteht, also bei:
- "Fruchtsaft, aus Konzentrat hergestellt": Wasser, Fruchtsaftkonzentrat und meistens noch synthetisches Vitamin C, weil das natürliche Verarbeitung und die lange Lagerungsdauer des Konzentrates nicht sicher übersteht.
- "Direktsaft": Saft, der ohne zwischenzeitliche Konzentration pasteurisiert oder UHT und abgefüllt wird. Der Unterschied zum Saft aus Konzentrat besteht also darin, dass das enthaltene Wasser das ursprüngliche Wasser der Frucht ist. Die festen Bestandteile der Frucht werden bei diesen Säften meist nur teilweise abgefiltert, dann steht "mit Fruchtfleisch" drauf. Auch hier wird öfter Vitamin C ergänzt, was dann draufsteht.
- "Nektar", "Fruchtgetränk", "Limonade" und ähnliche Bezeichnungen weisen immer darauf hin, dass Wasser, Süssstoffe oder Zucker, Aromen, Farbstoffe etc. zugesetzt sind.
Das steht dann auf der Packung drauf, samt dem Anteil Fruchtsaft in %, bei manchen Produkten ("Fanta", "Sinalco") eine einstellige Zahl. Muss ja niemand kaufen ...
Ich beurteile Fruchtsäfte nach der geschmacklichen Nähe zu frisch gepresstem Saft aus gut gereiften Früchten. Denn wenn der Geschmack nicht stark abweicht, ist auch sonst nur eine geringe Veränderung des Produktes anzunehmen.
Auf dieser Skala steht bei Orangensaft das "hohe C" ganz unten, weit unter dem "Prix Garanti" von COOP und zuoberst steht erstaunlicherweise der "Direktsaft" von Aldi, den es in CH erst seit kurzem gibt. In Lappland find ich nur mittelmässigen Konzentratsaft, auch wenn ich gerade dort mehr von dem guten Zeug möchte.
Preislich ist Hohes C kaum zu übertreffen, ausser durch pasteurisierten, nur kurz haltbaren Frisch-Bio-Direktsaft in der PET-Flasche, der Aldi-Saft ist seinen teuren Preis wert, und dafür dass der fruchtfleischlose Konzentratsaft von COOP ganz gut schmeckt, ist er sensationell billig, was auch an der unhandlichen 2-l-Packung liegt. Ein Produkt aus dem Reformhaus würde ich nicht kaufen, denn der Preisaufschlag für eine Schachtel sagen wir mal "hohes C" ist nicht durch ein besseres Produkt bedingt, sondern durch den teureren Vertriebsweg.
Wenn die Orangen günstig sind, drück ich mir gerne den Frühstückssaft selbst aus. Das übertrifft aber nur bei wirklich reifen Früchten das Zeug aus der Aldi-Schachtel. Preislich jedoch immer.
"Nahrhaft" sind alle Säfte gleich, also Kalorienbomben, denn der Zuckergehalt wird von der reifen Frucht vorgegeben. Bei Nektaren etc. kommt es auf den zugesetzten Zuckergehalt an. Statt so ein künstlich gesüsstes Light-Produkt würde ich empfehlen, weniger O-Saft zu trinken und ein Glas Wasser dazu.
Wer wirklich "gesunde" Säfte will, kauft sich am besten "Bio"-Früchte und isst die oder presst seinen eigenen Saft daraus. Aber der Wertigkeits-Unterschied zum billigen Konzentratsaft ist gering.
Saftig grüsst
Puistola