Den einen gilt Amalgam als praktisches Material, um defekte Zähne zu füllen. Für andere ist es Gift, dessen Einsatz untersagt werden sollte. Ein für 2013 angekündigtes Verbot ist derzeit noch nicht in Sicht.
Quecksilber ist hochgiftig, Amalgam besteht zur Hälfte daraus. Dennoch setzen Zahnärzte die Legierung seit Jahrhunderten ein, um löchrige Zähne damit zu füllen. Einige Länder wie Schweden, Norwegen und Dänemark haben den Einsatz von Amalgam inzwischen stark eingeschränkt. Auch für Deutschland wird im Rahmen von EU-Umweltschutzbestimmungen diskutiert, den Füllstoff seltener zu verwenden und letztlich ganz zu meiden.
Eine erste Entscheidung sollte schon Anfang 2013 fallen. Die UN hatte für dieses Jahr ein weltweites Quecksilberverbot angekündigt. Im Bundestag gab es zuletzt Anfang Juni Expertengespräche, fast zeitgleich verschob die EU ein für 2013 avisiertes Amalgam-Gutachten auf 2014. Ein Amalgamverbot scheint heute weniger wahrscheinlich als vor ein paar Jahren, als die Skandinavier in dieser Angelegenheit voranpreschten.
Verbreiteter Einsatz aus Kostengründen
Schon seit Jahrzehnten erregt die Diskussion über Amalgan die Gemüter. Doch bislang übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in den meisten Fällen nur die Kosten für eine Füllung mit diesem billigen, stabilen Material. Möchte der Patient stattdessen Kunststoff, Keramik oder Gold, muss er zuzahlen. Rund 85 Prozent aller erwachsenen Deutschen haben Zahnfüllungen. Zahnmediziner schätzen, dass etwa 40 Prozent davon aus Amalgam bestehen. Doch wie gefährlich oder nützlich ist der umstrittene Füllstoff wirklich? FOCUS Online lässt Befürworter und Gegner zu Wort kommen.