Ein echtes Fettnäpfchen ist es wohl nicht, was ich zu berichten habe. Eher eine Geschichte aus der Rubrik "Auch das noch!".
Also, nach Monaten des Hinauszögerns hatte ich mir für gestern vorgenommen, zu IKEA nach Bremen zu fahren, um Bilder und verschiedene Deko - Sachen für unsere Büros einzukaufen.
Hilfreich zu wissen sind folgende Sachverhalte:
1. Sachverhalt: Ich hasse IKEA.
2. Sachverhalt: Ich hasse schon die Fahrt dahin.
3. Sachverhalt: Ich war vor sechs Jahren das letzte Mal bei IKEA.
4. Sachverhalt: IKEA - Bremen ist vor fünf Jahren umgezogen.
5. Sachverhalt: Ich kaufe ein mit einer IKEA - Kundenkarte meines Arbeitgebers.
Ich bin also gestern Morgen zeitig losgefahren, bis Bremen - Abfahrt Mitte sind es rund 60 km. Dann bin ich durch die Stadt gefahren, IKEA befindet sich südlich von Bremen.
Ich hätte auch über die Autobahn, bis vor IKEAS Haustür fahren können, aber ich wusste es mal wieder besser!
Da ich IKEA an der falschen Stelle (im falschen Ortsteil) gesucht habe, habe ich mich erstmal hoffnungslos verfahren. Ich musste drei Mal nach dem Weg fragen, bis ich endlich da war.
So habe ich für eine Strecke, die man sonst in 45 bis 50 Minuten schaffen müsste, beinahe zwei Stunden gebraucht.
Bei IKEA angekommen hatte ich Glück mit dem Parkplatz. Ich fand einen ganz nah am Ein- und Ausgangsbereich.
Dann bin ich relativ zügig durch die Möbelabteilung hindurch, widerstand der Versuchung, einen Beistelltisch für mein Büro zu kaufen, der zwar sehr hübsch war, aber nicht zu meinem mobiliar passte, und gelangte glücklich in die Markthalle. Dort habe ich den Einkaufswagen mit einer ganzen Reihe von Bildern und neckischem Kleinkram zu Deko - Zwecken, gefüllt und fuhr zur Kasse.
Die ganzen sperrigen und zum Teil ziemlich großen Sachen auf das Förderband zu packen war schon nicht so einfach ... aber schließlich war alles gut durch die Kasse gelaufen und die Rechnung betrug dann rund 350,00 €. Ich zückte mit weltmännischer Geste die IKEA - Kreditkarte und legte sie der Kassiererin vor. Die nahm sie, zog sie durch den Skanner und sagte:
"Ihren Personalausweis, bitte!"
Ich stutzte, ich zuckte zusammen, ich griff in die Innentasche der Freizeitjacke, die ich an hatte (meine Papiere steckten natürlich in der Innentasche meiner Dienstjacke, die 70 Kilometer entfernt auf einem Bügel hing) und konnte nur erklären: "Tut mir leid, meinen Ausweis habe ich nicht dabei!"
"Dann den Führerschein bitte!", den ich ebenso in meiner Brieftasche, wohl und sicher verwahrt Zuhause hatte.... .
Das Ergebnis war, dass die Kassiererin sich weigerte, mir die Ware auszuhändigen. Ich sah mich schon Nachause fahren, meinen Ausweis holen.
Aber sie hatte ein wenig Mitleid mit mir und rief in der Kreditkartenabteilung an. Dann schickte sie mich hoch und ich traf dort eine sehr nette, sehr bemühte, aber bald auch sehr verzweifelte Mitarbeiterin. Denn ich hatte ja nun mal kein Dokument, um mich auszuweisen. Selbst meine Visitenkarten hatte ich in der anderen Jacke. Bargeld hatte ich natürlich nicht genug dabei und drei mal darf man raten, wo sich meine private Bank - Card befand!
Die Mitarbeiterin wollte mir aber nicht zumuten, dass ich die siebzig Kilometer fahre um die Papiere zu holen.
Nach ein paar Minuten der Grewissensqual ließ sie sich auf folgendes "Spiel" ein: Sie überprüfte die Daten meines Arbeitgebers im Computer und ich nannte ihr Straße, Hausnummer, die genaue Bezeichnung der Gesellschaft (es gibt fünf unter unserem "Dach") Und so nahm sie mir noch das Versprechen ab, ihr am Dienstag sofort eine Ausweis - Kopie zu faxen und begleitete mich dann zur Kasse..... .
Uff, ich war vielleicht froh!
Das war mein gestriges IKEA - Abenteuer!
Herzliche Grüße und schöne Pfingsten von
Leòn