Es ist Grillzeit! Grillgut ist nicht immer gut ...

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... .... Die Abkürzung PAK steht für Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe. Sie entstehen, wenn Fett, Fleischsaft oder Öl in der Glut verbrennen, steigen dann im Rauch hoch und lagern sich auch auf dem Grillgut ab. Wer hohe PAK-Mengen aufnimmt, hat ein erhöhtes Risiko für bestimmte Darmkrebsvorstufen und auch Atemwegserkrankungen.

Lao und sein Team untersuchten die Urinproben von 20 jungen Männern, die in Guangzhou zweieinhalb Stunden bei einem Grill-Test mitgemacht hatten: Ein Drittel aß Grillgut, stand und atmete in Grillnähe. Eine Gruppe stand und atmete ebenfalls im Rauch, aß aber nichts. Ein Drittel aß nichts und stand mit abgeschotteter Atemmaske im Rauch. Die Analysen zeigten, dass die Fleischkonsumenten später den höchsten Anteil an PAK im Urin hatten, über die Haut aber mehr der gefährlichen Stoffe aufgenommen wurden als durchs Einatmen.

Die 16 verschiedenen PAK, die gefunden wurden, legten sich auch auf die Kleidung nieder. Die Forscher raten, sie nach dem Grillen zu wechseln und zu waschen. «Verschmutzte Kleider könnten sonst eine dauernde Belastungsquelle werden.»

Doch wer Fleisch grillt, hat oft auch mit anderen Schadstoffen zu tun: Zum Beispiel mit Heterozyklischen Aromatischen Aminen (HAA), die ebenfalls Darmkrebsvorstufen befördern können. Sie entstehen, wenn man Fleisch oder andere Protein-haltige Lebensmittel zu heiß und zu lange grillt. «Schwarze Krusten auf Würstchen und Co enthalten krebserregende Stoffe», warnt das Umweltbundesamt. Deshalb die Regel: Nichts Verkohltes essen, Schwarzes abschneiden.

Aluminium-Schalen können das Anbrennen verhindern - haben aber auch Tücken: Unter dem Einfluss von Säure und Salz kann Aluminium auf Lebensmittel übergehen. «Deshalb sollte der direkte Kontakt von säurehaltigen oder salzigen Speisen - etwa Tomaten, Schafskäse in Salzlake oder mit Zitronensaft gewürztes Fischfilet - vermieden werden», empfiehlt das Umweltbundesamt. Für Fleisch seien Alu-Schalen aber sinnvoll und das kleinere Übel.

Tabu ist beim Grillen jedoch Gepökeltes: Schinken, Speck, Kassler oder Wiener Würstchen enthalten Nitritpökelsalz. «Bei Hitze entstehen daraus Nitrosamine, die Magen- und Speiseröhrenkrebs auslösen können», so die Deutsche Krebsgesellschaft. Stattdessen empfehlen Gesundheitsexperten: Öfter mal Gemüse auf den Grill werfen. Es muss ja nicht gleich vor fettiger Marinade triefen, die dann ins Grillfeuer tropft. ...
Grillrauch hat seine Tücken

Guten Appetit !
Oregano
 
Hallo Oregano,

schön, dass es mit dem Beitrag jetzt geklappt hat :) Danke!

Ich liebe Grillen, bin mir jedoch dessen bewusst, dass es ungesund ist, daher hab ich es zuletzt gar nicht mehr gemacht. Ich frag mich, ob es nicht andere Möglichkeiten gibt zu grillen, auch ohne "nix" und ohne Alu drunter. Hab mal von Edelstahl-Grillschalen gehört, die aber schwer zu reinigen sein sollen (die sind ja Mehrweg). Eine andere theoretische Überlegung von mir sind große Blätter, notfalls Bananenblätter aus dem Asialaden, drunterlegen. Hat jemand Erfahrung mit sowas oder anderen Möglichkeiten gesunden Grillens gesammelt?

Viele grüße
 
Hallo und vielen Dank für die interessanten Infos!
@damdam: Du könntest dir als Grill z.B. einen Grill mit Deckel kaufen und dann indirekt grillen. Ich nutze z.B. einen Smoker mit Sidefirebox.

Dies hat mehrere Vorteile:
- Das Grillgut liegt nicht direkt über der Glut, somit kann schonmal kein Fett etc. auf die Glut kommen und keine PAK entstehen
- Durch die indirekte Hitze, welche wesentliche niedriger ist, kann nichts mehr verkohlen (keine HAA mehr)
- Der Garprozess dauert zwar deutlich länger, dafür muss man das Fleisch (oder Käse bzw. Gemüse) nicht mehr wenden, da es wie im Backofen von allen Seiten gleichmäßige Hitze bekommt
- Durch den längeren Garprozess muss man nicht ständig am Grill stehen und hat mehr Zeit für die Gäste oder um einen Salat zu zaubern
- Durch den langsamen Garprozess bleibt das Fleisch sehr saftig und wird mega-zart!
- Selbst Geflügel, was beim direkten Grillen schnell trocken oder auch zäh wird, zergeht auf der Zunge!
- Auch Fisch gelingt perfekt mit dieser Methode!
- Die Marinade vergrillt nicht! Der Geschmack der Marinade bleibt besser erhalten.
- Gemüse und Käse können in einer Tonschale garen (Auflaufform für den Backofen)
- Selbst ein Baguette mit Kräuter-/Knofibutter wird schön cross
- Wer es mag, kann Holzspäne zur Glut geben und Rauch erzeugen, welcher die Speisen aromatisiert (Achtung! Dann schmeckt ALLES was im Grill liegt nach Rauch!)

Nachteile:
- wer es eilig hat (???) oder ungeduldig alle 2 Minuten den Deckel hebt, wird enttäuscht sein! Grillgut auf den Rost, Deckel zu und dann min. 15 Minuten oder deutlich länger die Finger vom Grill lassen! Hier hilft z.B. ein digitales Grillthermometer welches bei erreichen der perfekten Kerntemperatur einen Alarm gibt!
- Das Grillgut ist nicht so heiß wie beim direkten Grillen (>200°C vs. 90-100°C Gartemperatur)
- Leider gibt es so keine Röstaromen

So, jetzt hab ich mir selbst Appetit gemacht... Mahlzeit! :bier:

Gruß
Armokh
 
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