Hallo fehlbesiedelung,
> ich konsumiere längst keinen Fabrikzucker mehr
Zum Fabrikzucker gehört nicht nur der normale Haushaltszucker, sondern auch alle anderen isolierten und konzentrierten Kohlenhydrate, wie bspw.:
Ahornsirup, Dicksäfte, Ursüße, Rohrohrzucker, Fructose, Maltose, Dextrose, Glukosesirup, usw.
Möglicherweise kommt so etwas noch irgendwo in der Ernährung vor.
> Darum frage ich was tun? Provokation 1-2x die Woche mit ungekochtem
> Gemüse, gemahlenem Korn? Oder wie würdest du diese Spirale
> durchbrechen, wenn du schon so tief in der "...ich vertrage fast gar
> nichts mehr.." stecken würdest.
Das ist leider nicht so einfach zu sagen, da ich deine Situation dazu zu wenig kenne und die Verträglichkeiten individuell verschieden ist. Generell müßte der Weg weg von der verarbeiteten Nahrung und hin zu möglichst frischer, unerhitzter Nahrung gehen. Der erste Schritt wäre daher sinnvollerweise, das, was noch ohne Reaktionen verzehrt werden kann, möglichst unverarbeitet zu verzehren. Das ist bei den genannten Lebensmitteln natürlich nur beim Zucchini möglich. Den würde ich daher zunächst einmal unerhitzt, bspw. in Stiften und mit einem guten Dressing angemacht, in die Ernährung einbauen. Vielleicht finden sich auch weitere Lebensmittel, die du in frischer Form verträgst.
Was häufig in solchen Fällen hilft, ist eine Fastenkur von ein bis zwei Wochen, die hier als Umstimmungsverfahren wirkt. Gemeint ist das Fasten im klassischen Sinne, also völlige Nahrungsenthaltung und als Getränke nur Wasser oder nichtarzneiliche Tees.
Ein weiteres Problem besteht darin, daß sich die Darmflora natürlich an die gegebene Ernährung angepaßt hat und Änderungen in der Ernährung zwangsläufig erst einmal zu Unpäßlichkeiten führen. Wie stark dieser Effekt ist, hängt davon ab, wie sehr sich die Ernährungsformen unterscheiden. Generell kommt eine durch Fabrikzucker geprägte Darmflora mit faserreicher Nahrung nur schlecht zurecht. Es dauert sechs bis acht Wochen, bis sich die Darmflora auf eine neue Ernährungsform einstellt.
> Dein Prinzip habe ich verstanden, aber ich stecke tiefer drin
> als " mal eben nur noch das schlechte weglassen.."
Ich kann dazu leider keine spezielle Handlungsanweisung geben - zum einen wegen der oben angesprochenen Individualität, zum anderen, weil wir hier von einer Krankheitsbehandlung reden und die ist Aufgabe eines qualifizierten Arztes, der deine gesundheitliche Situation nach eingehender Untersuchung beurteilen kann. Davon gibt es leider nur wenige - ich kenne nur zwei, die ich guten Gewissens empfehlen kann.
Natürlich kannst du es auch selbst in die Hand nehmen. Das zugrundeliegende Prinzip müßte sein: Alles, was noch gegessen werden kann, möglichst naturbelassen verzehren und immer wieder versuchen, neue Lebensmittel mit aufzunehmen. Eventuell auch welche, die du bisher so noch gar nicht in der Ernährung hattest: Blattsalate, rohe Gemüse, Nüsse, Kerne, Saaten, gekeimte Saaten, usw. Gerade Sprossen und Keimlinge wären einen Versuch wert, sie sind hervorragende Lieferanten für Vitalstoffe. Wenn eine FI vorliegt, würde ich auf Obst, das nicht vertragen wird, zunächst verzichten. Unerhitztes Gemüse und Blattsalate sind wichtiger als Obst.