- Beitritt
- 22.10.06
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Hallo Ulrike
hier nun, wie versprochen meine Antwort:
"Die Aussage von Medac (Herstellers von Testkits für Chlamydienantikörper) ist mit Sicherheit so nicht richtig. Antikörperspiegel eignen sich bei Infektionen mit intrazellulären Erregern wie z.B. Borrelien oder Chlamydien nicht zur Kontrolle des Therapieerfolges. Die Höhe der Antikörper ist in erster Linie abhängig von der Immunkompetenz eines Patienten und relativ wenig von der aktuellen Auseinandersetzung mit einem Antigen. Anders wäre ja nicht zu erklären, dass man nach Impfungen häufig hohe Antikörpertiter behält. Da wird wohl niemand von einer persistierenden Infektion ausgehen. Wir wissen heute auch warum das so ist. Im Knochenmark entwickeln Patienten nach Erstkontakt sogenannte Plasmazellnester, die fortlaufend Antikörper produzieren können auch ohne persistierenden Trigger. Warum manche Patienten das mehr machen, andere weniger (bei einigen Patienten fallen die Titer ja tatsächlich ab) wissen wir noch nicht.
Wir haben zahlreiche Verläufe dokumentiert, bei denen die IgG aber auch die IgA-Antikörper unter erfolgreicher Therapie und klinischer Besserung signifikant angestiegen sind. Warum auch nicht? Der Antikörper ist aus immunologischer Sicht ja ein protektives Element und es ist bekannt, dass eine ausbleibende Antikörperbildung sogar eher mit einer chronischen Verlaufsform einhergeht. Diese Patienten haben dann folgerichtig nicht selten sehr hohe Stimulationsindices im LTT und das nicht selten therapieresistent.
Wenn es so einfach wäre, dass die Antikörpertiter ausreichend wären, hätte die Medizin deutlich weniger Probleme. Leider ist dem nicht so."
Quelle: Facharzt für Labormedizin und Immunologie
Lieben Gruß, Thorsten
hier nun, wie versprochen meine Antwort:
Hallo Thorsten,
dann ist diese Aussage hier also falsch? www.medac.de/data/diagnostik/brochures/rELISA36_Chlamydien-Fibel.pdf dort auf Seite 17 ....Auf welche Erkenntnisse fußt den die Theorie, dass es "besser" ist, wenn der IgG Titer nicht abfällt?
Liebe Grüße Ulrike
"Die Aussage von Medac (Herstellers von Testkits für Chlamydienantikörper) ist mit Sicherheit so nicht richtig. Antikörperspiegel eignen sich bei Infektionen mit intrazellulären Erregern wie z.B. Borrelien oder Chlamydien nicht zur Kontrolle des Therapieerfolges. Die Höhe der Antikörper ist in erster Linie abhängig von der Immunkompetenz eines Patienten und relativ wenig von der aktuellen Auseinandersetzung mit einem Antigen. Anders wäre ja nicht zu erklären, dass man nach Impfungen häufig hohe Antikörpertiter behält. Da wird wohl niemand von einer persistierenden Infektion ausgehen. Wir wissen heute auch warum das so ist. Im Knochenmark entwickeln Patienten nach Erstkontakt sogenannte Plasmazellnester, die fortlaufend Antikörper produzieren können auch ohne persistierenden Trigger. Warum manche Patienten das mehr machen, andere weniger (bei einigen Patienten fallen die Titer ja tatsächlich ab) wissen wir noch nicht.
Wir haben zahlreiche Verläufe dokumentiert, bei denen die IgG aber auch die IgA-Antikörper unter erfolgreicher Therapie und klinischer Besserung signifikant angestiegen sind. Warum auch nicht? Der Antikörper ist aus immunologischer Sicht ja ein protektives Element und es ist bekannt, dass eine ausbleibende Antikörperbildung sogar eher mit einer chronischen Verlaufsform einhergeht. Diese Patienten haben dann folgerichtig nicht selten sehr hohe Stimulationsindices im LTT und das nicht selten therapieresistent.
Wenn es so einfach wäre, dass die Antikörpertiter ausreichend wären, hätte die Medizin deutlich weniger Probleme. Leider ist dem nicht so."
Quelle: Facharzt für Labormedizin und Immunologie
Lieben Gruß, Thorsten