Guten Morgen,
weil das Immunsystem keine Antikörper bilden kann!
Das Immunsystem bildet schon Antikörper (wenn es keine bilden würde, wären wir dem Leben näher als dem Tode).
Die Borrelien haben die (für uns) unangenehme Eigenschaft, auf ihrer Oberfläche so 150 Gene zu haben, die sie rauf und runter regulieren können und die die Oberflächenproteinexpression steuern.
Das heißt, sie verändern ihre Oberflächenproteine, auf Grund derer die Antikörper gebildet werden. Es werden also entsprechend der Oberflächenproteine immer wieder etwas andere Antikörper gebildet (die Antikörperproduzierenden Zellen, meist B- Zellen, hetzen sozusagen ständig hinterher, ohne effektiv zu sein).
Das ist einer der Tricks, mit denen die Borrelien sich dem Immunsystem entziehen.
Ein anderer ist der, dass die Borrelien Blebs bilden, also eine Zeitlang ohne Zellwand leben, also ohne Oberflächenproteine, in der Zeit können die sich nicht teilen und vermehren. Sie werden vom Immunsystem nicht erkannt. Ab und zu möchten sie sich dann zu und zu gerne wieder vermehren, schlagen die Gefahren in den Wind und werden zur Spirochätenform, wo ein Teil von ihnen durchs Immunssystem eliminiert werden kann.
Ein andere Trick ist der, dass sich die Borrelien in Gewebe zurückziehen (das machen sie immer und liebend gerne), wo sie schlechter durch Immunzellen erreicht werden, das sind Sehnen und Bänder.
Sie haben sogar die unangenehme Eigenschaft, sich mit "Faktor H" zu überziehen (das können einige andere Keime auch), das ist ein körpereigener "Überzug", der verhindert, dass das Immunsystem sie als fremd erkennt.
Wenn die Borrelien das alles nicht können würden, würden sie keinen einzigen Tag im Immunsystem überleben, denn sie teilen sich (im Gegensatz zu z.B. Streptokokken) sehr sehr langsam.
Für all das gibt es gute, seriöse Quellen, die ich schon mehrfach genannt habe, habe aber besseres zu tun, als die jetzt zu suchen. Wer die Quellen sucht, findet sie sicher auch.
Grüße von Datura