Hallo Mike,
ich bin nicht ganz Deiner Meinung, was bestimmte Hinweise angeht:
Sollte das alles auch nicht helfen und die Ärtze keine Befunde finden, dann tippe ich auf psychosomatisch. Dann solltest Du z.B. eine Hypnosetherapie mal in Betracht ziehen...
Mit der Diagnose "Psychosomatisch" sind alle Ärzte schnell bei der Hand und bei einem jüngeren Menschen wie es Alex ist, leider sehr schnell, so dass Alex, wenn er nicht hartnäckig bleibt, diese "Diagnose" schnell bekommen könnte...
Ich war in dem Alter von Alex als meine Beschwerden angefangen haben. Ich bekam auch öfters die Diagnose "Psychosomatisch" - habe aber daran nie geglaubt, weil ich mir sicher war, dass diese Diagnose falsch ist und weil sie manchmal schon nach nur einer Untersuchung ausgesprochen wurde.
Meine Beschwerden waren bzw. sind denen von Alex ähnlich.
Ich war bei sehr vielen Ärzten und hatte sehr viele Untersuchungen. Das ging
über sehr viele Jahre so.
Wenn ich nicht selbst die Initiative ergriffen hätte und selbst nachgelesen, gegoogelt etc. hätte, wüßte ich heute noch nicht was ich habe.
Den Rat "wenn die Ärzte keine Befunde finden, dann tippe ich auf psychosomatisch" kann ich Alex nicht geben. Wenn ich diesen Rat angenommen hätte, wüßte ich heute nicht, was ich habe.
Denn ich habe mind. eine Krankheit, die sich stetig verschlimmert und die leider für einen nicht spezialisierten Arzt kaum zu diagnostizieren ist, es sei denn, er hat zufällig mal davon gehört oder einen solchen Patienten zuvor mal gehabt. Schwindel und Benommenheit sind bei dieser Krankheit (einer Leberkrankheit, bei der die Betroffenen oft normale Leberwerte haben) sehr häufig.
Generell kann Schwindel und Benommenheit bei einigen (Stoffwechsel-)Krankheiten als Symptom auftreten, nicht nur bei Leberkrankheiten.
Alex war bisher so gut wie noch gar nicht bei Ärzten, wie ich seinen Beiträgen entnehme.. D. h. bis er mal gründlichst untersucht ist, kann es dauern. Und jetzt bereits das Wort "psychosomatisch" zu bemühen, ist m. E. nicht richtig, denn:
Er hat Blutwerte, wie das erhöhte MCHC und das grenzwertige MCV, die man nicht von einer psychosomatischen Krankheit bekommt.
D. h. ich würde diese Werte beim -ggf. neuen- Hausarzt kontrollieren lassen und ggf. weiter beobachten, wie oben schon empfohlen.
Doch leider erkennt man nicht alle Krankheiten an den wenigen oben eingestellten Laborwerten. Außerdem schwanken Blutwerte und die oben eingestellten Werte können daher 4 Wochen später auch anders aussehen.
Ich halte es bei Alex aus allen genannten Gründen gut für möglich, dass er eine
Stoffwechselstörung hat, die man noch finden sollte.
Oft ist es so, dass jemand, der keine der relativ wenigen Volkskrankheiten (wie Diabetes, Bluthochdruck, Asthma, etc.) hat, erst einen guten Arzt suchen und finden muss. D. h. so auf die Schnelle wird er dann nicht zu seiner Diagnose kommen. Ein guter Arzt ist sehr wichtig in solchen Fällen. Aber auch der muss ggf. erst einen "Verdacht" haben oder an andere ebenfalls gute Ärzte einen Patienten überweisen. D. h. die Suche nach der Diagnose kann manchmal auch dauern.
Ich schreibe bewußt, "relativ wenige Volkskrankheiten", weil die Zahl der selteneren Krankheiten viel, viel höher liegt. Es soll über 5000 seltenere Krankheiten geben.
Daher denke ich, dass man, wenn man keine Volkskrankheit hat, dies wissen muss und dass man daher nicht gleich aufgeben sollte, d. h. die Suche nach der Ursache der Beschwerden dann erst Recht fortsetzen sollte und sich nicht mit den evtl. hilflosen Erklärungsversuchen mancher Ärzte (wie "Es wird wohl psychosomatisch sein") zufrieden geben sollte.
Genau das würde meine Vermutung auf psychosomatisch bekräftigen Alex. Beim Autofahren ist man in einer Trance, d.h. eine Veränderung des Bewusstsein
Dass er im Stehen bzw. beim Gehen mehr Probleme hat, als im Sitzen, kann ein Problem mit einer (evtl. hämolytischen?) Anämie bedeuten.
Alex hat ziemlich niedriges MCV, d. h. seine Erythrozyten sind klein und so kann der Sauerstofftransport, der über die Erythrozyten erfolgt, etwas gestört sein. Da dies ein dynamischer Prozess ist, können die daraus entstehenden Beschwerden mal mehr und mal weniger stark sein. Im Stehen und beim Gehen haben Menschen dann oft mehr Beschwerden als im Sitzen oder Liegen.
Aber auch bei anderen Störungen kann es sein, dass man im Stehen mehr Probleme hat, als im Sitzen z. B. bei manchen neurologischen Krankheiten.
Bei mir trifft es zumindest auch zu, dass ich im Stehen und beim Gehen Probleme habe, die ich beim Sitzen nicht habe.
Natürlich spielt auch die Lebensweise eine Rolle. Den Rat, mit dem Rauchen aufzuhören, gebe ich jedem, auch einem gesunden Menschen.
Auch Intoleranzen sollte man finden, wenn es welche gibt.
Andererseits ernährt sich Alex "verdammt" gesund, siehe Beitrag 5. So gesund, dass ich mich kaum getrauen würde, hier noch etwas auszusetzen.
Natürlich kann er die von Dir vorgeschlagene Auslassdiät machen, falls er dies noch nicht getan hat. Vielleicht ergibt sich dann doch noch eine Intoleranz, die bisher nicht bekannt ist.
Also alles in allem halte
ich den Hinweis, dass die Beschwerden von Alex psychosomatisch sein könnten, für eher unwahrscheinlich.
Das Du, als Hypnosetherapeut Deine Behandlungsangebote empfiehlst, kann ich zwar verstehen, aber dass Alex durch Hypnose geheilt werden kann, scheint
mir weniger wahrscheinlich.
Ich bin allerdings auch kein Mensch, der sich mit Hypnose schon näher befasst hat, weil ich solche Therapien aufgrund meiner Weltanschauung ablehne.
Ich würde Dir, aber auf jeden Fall auch empfehlen, deinen Kopf scannen zu lassen (CT). Damit Du sicher sein kannst, dass in Deinem Kopf auch alles i.o. ist.
Den Ratschlag, den Kopf zu untersuchen, würde ich auch befürworten - einfach schon als Vorsorgemaßnahme, damit auch nichts übersehen wird.
Allerdings sollte man bei der Untersuchung des Gehirns immer ein
MRT (und kein CT) machen, weil man im MRT mehr sieht als im CT, was das Gehirn angeht. Das sagen sehr viele Neurologen, d. h. das ist offenbar unter Neurologen bekannt.
Zudem hat ein CT immens viel Strahlung und ein MRT ist ohne neg. Strahlung.
Beim MRT würde ich versuchen, dies mit einem Gerät mit einer Feldstärke von 3 Tesla zu machen. Die meisten MRT-Geräte haben nur 1,5 Tesla. Doch im Gehirn sind die Geräte mit 3 Tesla viel genauer.
3-Tesla-Geräte haben aber oft nur Unikliniken (und auch da nicht alle <--nachfragen vorher).
Ich würde außerdem das MRT bei einem
Neuroradiologen (Neuroradiologien gibt es in Unikliniken) machen lassen.
Da man in der Regel eine Überweisung haben muss, würde ich vorher fragen, ob eine Überweisung vom Hausarzt genügt oder ob es eine vom Facharzt sein muss.
lg
Margie
@Alex:
Auch wenn dieser Beitrag nun als Antwort für Mike geschrieben wurde, liest Du ja sicher weiter mit und kannst selbst entscheiden, was für Dich in Frage kommt und was nicht.
Ich versuche nur, aus meiner Erfahrung heraus Hinweise zu geben. Ob dabei welche sind, die für Dich in Frage kommen, ist eben Deine Entscheidung, denn Du kennst Deinen Fall am allerbesten.
Was mir gerade beim nochmaligen Betrachten Deiner Blutwerte auffällt, ist das relativ niedrige Kalium.
Es ist zwar noch im unteren Normbereich, wenn man aber weiß, dass Kalium in aller Regel nach der Blutentnahme noch etwas ansteigt (wenn das Blut nicht oder nicht rechtzeitig zentrifugiert wird, etc.), so kann es sein, dass Du doch einen Kaliummangel immer wieder hast.
Kalium ist wichtig für die Muskulatur, für die Entwässerung und Kaliummangel kann müde machen.
Kalium ist in Obst, -säften, Gemüse, Kartoffeln und Reis enthalten.
Trinke vielleicht, sofern Du es verträgst, mal einen Smoothie und beobachte, ob Du Dich ein oder 2 Stunden danach nicht fitter fühlst.
Kaliummangel tritt oft gemeinsam mit Magnesiummangel auf. Magnesium kann man im Blut auch untersuchen lassen. Auch der Magnesiumwert ist wie der Kaliumwert störanfällig.
lg
Margie