Versucht man zu ergründen, warum heute so viel Schaden mit Medikamente angerichtet wird, weiß man kaum wo man beginnen soll.
Es gibt grundlegende Schwächen .Die meisten Ärzte hören ihren Patienten einfach nicht zu.
Sie erfahren von einem Symptom, greifen nach dem Rezeptblock und kritzeln eine pharmakologische Lösung darauf.
Ein Medikament zu verschreiben ist leider zu einem Reflex geworden .
Gruß,ory
Leider ist der Wechselwirkungscheck der Apotheken-Umschau nur noch einsehbar, wenn man sich angemeldet hat. Früher habe ich den grundsätzlich genutzt, wenn mein Mann von einem Arzt mal wieder ein neues Medikament verschrieben bekommen hat.
Und da fällt mir gleich etwas dazu ein, was schon etliche Jahre her ist.
Mein Mann hat ein Notfallspray für sein Asthma, dass er immer mal wieder nimmt, wenn ihm die anderen Maßnahmen nicht ausreichen. Alle anderen Medikamente hatten wir ja vor vielen Jahren nach rote Hand Briefen abgesetzt. (Bis auf seinen Ausrutscher letztes Jahr, den er mit 3 Monaten Dauer-Beinkrampf teuer bezahlt hat.)
Damals kam er also mit einem leichten Herzmedikament vom Arzt.
Dieses Medikament alleine hätte, soweit ich erinnere, gemeinsam mit dem Asthmaspray 46
mögliche und völlig verschiedene Nebenwirkungen hervorrufen können. Im Prinzip war aus allen denkbaren Krankheitsfeldern was dabei. Man hätte das als Laie never ever in Zusammenhang gebracht.
Und die heutigen Ärzte, für die das Wort Nebenwirkung weitestgehend ein Fremdwort ist, hätten doch auch keinen Zusammenhang gesehen. Denn sonst hätte mein Mann das Mittel ja erst gar nicht verschrieben bekommen dürfen, denn dieser Arzt wusste als HA ganz genau, dass mein Mann auch das Asthmaspray nimmt.
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Und das ist der Punkt, den Prof. Frölich vor Jahren, als er für die Arzneimittelsicherheit zuständig war, auch öffentlich angeprangert hatte. Man könnte sich fragen, warum Ärzte bis heute kein PC-Programm haben, nach dem alle Medikamente und auch die Dosis auf Basis der Patientendaten (Alter, Gewicht, bekannte Unverträglichkeiten/Allergien, etc.) ausgewählt werden.
Denn die möglichen Nebenwirkungen von Medikamenten sind nur 1 Seite der Medaille. Die Wechselwirkungen zwischen Medikamenten können genau so gravierend sein. Manchmal sogar tödlich oder den Zustand massiv verschlechternd.
Dies gilt auch für die falsche Dosis.
Abgesehen davon gibt es eine ganze Reihe Medikamente aus verschiedenen Bereichen, die sind für Menschen ab einem bestimmten Alter kontraindiziert, da die Nebenwirkungen kritisch werden. Siehe Priscus-Liste.
Ganz abgesehen davon, dass es Menschen gibt, die bereits mit schweren allergischen Reaktionen auf bestimmte Medikamente reagiert haben.
Zudem sollten Medikamente, wie auch Cipro, mit möglichen schweren Nebenwirkungen, meiner Ansicht nach wie in Amerika als Black Box mit aussen angebrachter Warnung, deutlich für Patienten gekennzeichnet werden müssen.
Ich denke ein realistisches Szenario ist eben auch, dass Patienten zu Arzt 1 gehen und sich dort regelmäßig Medikamente verschreiben lassen. Dann gehen sie wegen der Nebenwirkungen zu Arzt 2 und lassen sich von diesem völlig unabhängig von Arzt 1 regelmäßig weitere Medikamente verschreiben. Usw.
Denn es gibt sie ja. Die Patienten, die 30 Medikamente einnehmen. Wobei 5 Medikamente eigentlich das Maximium darstellen sollten.
Was bedeutet, dass Ärzte prinzipiell die Pflicht haben müssten, alle Medikamente abzufragen, die ein Patient einnimmt, bevor er selbst etwas verschreibt.
Wir könnten heutzutage im medizinischen Bereich ein gutes Qualitätsmanagement haben, dass effektiver als der Istzustand wäre, Kosten einsparen würde und den Patienten zugute käme. Das scheint bislang immer noch nicht gewollt.:schock: Und das, obwohl niemand anderes, als wir dieses System finanzieren.
Aber dann bin ich wieder bei meiner alten Forderung nach einer starken Patientengewerkschaft, die die Interessen der Patienten durchsetzt.
Aber vielleicht würde eine PC-gestützte Medikamentenauswahl (die gleichzeitig auch Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, etc. erkennt) auch zu offensichtlich machen, dass das möglicherweise jeder besser als ein Arzt auf Basis seines beschränkten Wissens über die Medikamente könnte, der in ein entsprechendes Programm unterwiesen wäre.