So. Babylon ist besichtigt. Der Andrang war gross, aber nach 30 Minuten waren wir dran. Oder besser drin. Wenn man (mittels Kreditkarte) das Ticket online bucht (www.smb.museum/babylon) spart man sich das anstehen. Wir sind Bahnhof Friedrichstrasse ausgestiegen und gelaufen. Der schönste Weg ist U-förmig: Friedrichstrasse, Unter den Linden, und dann am Ufer entlang zurück in Richtung S-Bahn.
Die Ausstellung gliedert sich in 2 Themen: „Mythos“ (Obergeschoss) und „Wahrheit“ (Erdgeschoss). Der Mythos hat mich weniger interessiert, dafür die Tatsachen um so mehr. Natürlich hatte ich von der Keilschrift und Hammurapi (z.B.) schon gehört und hatte auch eine Vorstellung davon, aber wenn man die Dinge vor der Nase hat verschiebt sich doch einiges.
Man kann es drehen und wenden wie man will, im babylonischen Raum liegen unsere Wurzeln. Herodot, der „Vater der Geschichtsschreibung“, bezeichnet die orientalischen Wissenschaften als „Lehrmeister der Griechen“. Als Beispiel sei genannt das diagnostische Handbuch „Sakkiku“ („Symptome“). Es umfasst 40 „Tafeln“ und entstand 1100 v.Chr. auf der Basis mehrerer älterer Aufzeichnungen. Mit dem Satz des Pythagoras (Beispiel 2) wurde schon 900 Jahre zuvor gerechnet. Und damit es nicht so trocken bleibt: die Babylonier hatten die Auswahl zwischen 14 Sorten Bier!
Auf dem Rückweg ist mir aufgefallen, dass unsere schönsten Gebäude den babylonischen Prachtbauten auffallend gleichen, wenn auch die babylonischen noch etwas schöner waren. Das heisst, dass die Babylonier bereits haargenau unseren Schönheitssinn besassen. Sie haben keine Mühe gescheut, ihn zu gestalten, und sie haben mit diesen idealen Schönheiten gelebt. Wir müssen ins Museum gehen.
Kleine Zusammenfassung: Auf nach Berlin!
Viele Grüsse
Wero