Wirkstoff Methylphenidat (Ritalin & Co.)

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Fachliche Info über Anwendungsgebiet und Wirkungsweise:

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs: Methylphenidat
Der Wirkstoff Methylphenidat wird bei Aufmerksamkeitsstörungen mit übersteigerter Aktivität, die unter dem Begriff Aufmerksamheitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) zusammengefasst sind, bei Kindern ab sechs Jahren eingesetzt.

Die Aufmerksamkeits-Defizit-und Hyperaktivitäts-Störung äußert sich durch Konzentrationsschwäche und Impulsivität mit deutlicher Überaktivität sowie begleitenden Symptomen wie beispielsweise gesteigerter Reizbarkeit, Misslaunigkeit oder Agressivität, Depression und Vergesslichkeit.

Neuesten Forschungsergebnissen zufolge liegt die Ursache für die ADHS-Erkrankung in einer gestörten Signalübermittlung im Gehirn. Das es sich bei ADHS um ein sehr komplexes Krankheitsbild mit sehr unterschiedlich ausgeprägten Symptomen handelt, kann die Behandlung mit dem Wirkstoff Methylphenidat immer nur ein Therapiebaustein innerhalb eines so genannten multimodalen, das heißt aus mehreren Bausteinen oder Wegen bestehenden Behandlungsplans sein. Bei sorgfältiger Dosierung durch den Arzt hat die Gabe von Methylphenidat aber einen ganz entscheidenden positiven Einfluss auf die Kernsymptome der Erkrankung. Der Wirkstoff vermindert die Unaufmerksamkeit und Ablenkbarkeit ebenso wie die Impulsivität und Hyperaktivität.

Ein zweites Anwendungsgebiet von Methylphenidat ist die bei Erwachsenen auftretende Narkolepsie. Dies ist eine neurologische Erkrankung des Schlaf-Wach-Rhythmus, die sich bevorzugt durch übermäßige Tagesschläfrigkeit mit plötzlich auftretendem Schlafdrang äußert. Die Schlafattacken bei Narkolepsie, manchmal durch extremen Stress ausgelöst, haben nichts mit Unausgeschlafenheit zu tun und lassen sich daher auch mit viel Schlaf nicht beheben. Neben dem Hauptsymptom treten bei der Erkrankung weitere Fehlfunktionen wie Kataplexien, Wachträume (hypnagoge Halluzinationen), Schlaflähmungen und Störungen des Nachtschlafs auf.

Auch die Ursachen für Narkolepsie sind nicht genau bekannt. Es wird aber angenommen, dass eine Störung jenes Teils des zentralen Nervensystems, das für die Steuerung des Schlaf-/Wachrhythmus zuständig ist, für die Entstehung der Krankheit verantwortlich ist. Narkolepsie ist bis heute nicht heilbar. Die Tagesmüdigkeit kann aber durch Methylphenidat gemildert werden, während Kataplexien und Schlaflähmungen mit trizyklischen Antidepressiva und auch der gestörte Nachtschlaf gesondert behandelt werden müssen.


Wirkungsweise von Methylphenidat
Methylphenidat gehört zur Gruppe der Alpha-Sympathomimetika mit stimulierender Wirkung.

Der Wirkstoff vermindert bei der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störungen (ADHS) die Ablenkbarkeit. Wie das genau geschieht, ist noch nicht abschließend geklärt. Es gibt nicht weniger als vier verschiedene Erklärungsansätze. Möglicherweise spielen die Botenstoffe Noradrenalin und Dopamin, die für Konzentration und das Einordnen von Informationen im Gehirn sorgen, eine Rolle. Methylphenidat könnte unter anderm die zu schnelle Aufnahme der Botenstoffe verhindern und so dafür sorgen, dass kein Mangel an Noradrenalin und Dopamin im Gehirn entsteht. In der Folge könnte das Gehirn seine Kontrollfunktionen besser wahrnehmen.

Beobachtbare Wirkungen von Methylphenidat sind beispielsweise eine verminderte motorische Hyperaktivität und abnehmende Impulsivität bei den ADHS-Kindern. Durch die verbesserte Impulskontrolle können Aufgaben besser abgeschlossen werden und auch die Aggressivität kann gemildert werden.

Nachgewiesen ist, dass Methylphenidat die Aktivität des Sympathikus erhöht. Dadurch werden die Herzfrequenz, Kontraktionskraft des Herzens und der Blutdruck gesteigert sowie die Muskulatur besser durchblutet. Durch diese zentral stimulierende Wirkung des Wirkstoffs werden Konzentrationsfähigkeit, Leistungs- und Entscheidungsbereitschaft sowie psychophysische Aktivität erhöht, während gleichzeitig Müdigkeit und Symptome wie körperliche Abgeschlagenheit unterdrückt werden. Dies erklärt die Anwendung von Methylphenidat bei Narkolepsie.


aus Onmeda, Gesundheitsportal, Aug. 07
https://medikamente.onmeda.de/Medikament/Concerta+18mg%7C-36mg+Retardtabletten/med_wirk-medikament-10.html#
 
hier nochmals etwas über Stimulantien und ADHS, von Dr. Ryffel:

www.adhs.ch/download/Stimulanzientherapie.pdf
 
Hallo Elfe,

Nachgewiesen ist, dass Methylphenidat die Aktivität des Sympathikus erhöht. Dadurch werden die Herzfrequenz, Kontraktionskraft des Herzens und der Blutdruck gesteigert sowie die Muskulatur besser durchblutet.

Viele der ADS-Kinder, wenn nicht sogar alle haben KPU - lt. Dr. Kuklinski ein Symptom der Mitochondropathie (zu 70 % verursacht durch eine instabile HWS) www.kfs-medizin.at/kuklinski/hyperaktive-kinder.pdf. Kuklinski sagt, durch HWS-Problematik wird der Sympathikus aktiviert , der Parasympathikus gehemmt (passt auch zu meinen sonstigen Recherchen), Sympathikusstress macht Herz kaputt.

Einige der Folgen von übermässig erhöhtem Sympathikus: Zunächst mehr Wachheit, Aufmerksamkeit, später Abbau von Energiereserven, das Blut kann zähflüssig werden oder verkleben, Cholesterinwerte erhöhen sich, Verengung der Arterien, Bluthochdruck, Herzrhytmusstörungen, Arterienverkalkung und andere Herz-Kreislauferkrankungen.

Da sind doch einige der bekannten Nebenwirkungen dabei www.hahnemannia.de/gesundheit/html/rote_liste_s_75_1_0.html

Das Mittel "Strattera" muss neuerdings im Beipackzettel sogar "Suizidgefahr" als mögliche Nebenwirkung angeben.

Ein Zusammenhang wird später - vielleicht erst in 20 Jahren eh nicht gesehen, da die heutige Ernährung ja schon ausreicht, viele, viele Zivilisationskrankheiten zu bekommen.

Ehrlich gesagt, kann ich mir absolut nicht mehr vorstellen, dass diese Mittel nicht der Gesundheit schaden.

Viele Grüße
Erika
 
Beipackzettel von Ritalin:

Ritalin® Tabletten
Btm


Zus.: 1 Tbl. enth.: Methylphenidat-HCl 10 mg.
Weit. Bestandteile: Lactose, Magnesiumstearat, Talkum, Tricalciumphosphat, Weizenstärke.


20 Tbl. (N1) 16,54 PZN 0881495
50 Tbl. (N2) 27,04 PZN 1299018

Anw.: Hyperkinetische Störung bzw. Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung (AD/HS) bei Kdrn. ab 6 J. u. Weiterführung der Therapie bei Jugendl. im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie. Narkolepsie im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie.
Gegenanz.: S 75 a-e, g-j, l-m, o, p. Schweres Gilles-de-la-Tourette-Syndrom, akutes Stadium d. Schlaganfalls.
Anw.-beschränk.: S 75. Pat. mit Gilles-de-la-Tourette-Syndrom in der Familienanamnese; Pat. mit nur leicht od. mäßig ausgeprägtem Gilles-de-la-Tourette-Syndrom (engmaschige, fachärztl. Überwachung); Pat. mit Epilepsie u. emotional instabile Pat.
Schwang./Stillz.: S 75
Nebenw.: Sehr häufig: Schlafstör., verstärkte Reizbarkeit, Appetitlosigkeit u. Magenbeschw. klingen im Laufe der Therapie zumeist ab, Magenbeschw. können durch gleichz. Verabreichung mit Nahrungsmitteln gelindert werden; Kopfschmerzen, Schwindel; bei Erw. mit Narkolepsie sehr häufig: Konzentrationsmangel, Geräuschempfindlichkeit, Schwitzen; häufig: Schläfrigkeit, Dyskinesien, Agitation (Unruhe, Übererregbarkeit, aggressive Verhaltensweisen), Veränderungen d. Herzfrequenz (meist Tachykardien, Arryhthmien, Palpitationen) u. d. Blutdrucks (meist Erhöh.), Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenh., Überempfindlichkeitsreakt., allerg. Hautreakt. (z. B. Pruritus, Urtikaria), Haarausfall, Fieber, Arthralgien; gelegentl.: Gewichtsverlust, gering verzögerte Wachstumsgeschwindigkeit b. d. Langzeittherapie von Kdrn.; selten: Akkommodationsstör. u. verschwommenes Sehen, Angina pectoris; sehr selten: Hyperaktivität, Krampfanfälle, Muskelkrämpfe, Choreoathetose, Auslösung von Tics u. Verhaltensstereotypien, Exazerbation von bestehenden Tics u. eines Tourette-Syndroms, tox. Psychosen, vorübergehende depressive Verstimmungen,. Entzünd. od. Verschluss von Hirngefäßen, vermehrtes Träumen, gestörte Leberfunkt., Durchfall, Verstopfung, thrombozytopenische Purpura, Dermatitis exfoliativa, Erythema multiforme, angioneurotische Ödeme. Bei Erw. mit Narkolepsien: Entzünd. der Mundschleimhaut; Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie. Bei plötzlichem Absetzen Rebound-Phänomene, wie erhöhtes Schlafbedürfnis, Heißhunger, Verstimmungen, Depressionen, psychot. Reakt. u. Kreislaufregulationsstör. mögl. Bei chron. nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch kann Methylphenidat zu Toleranzentwickl. u. psychischer Abhängigk. führen. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch in den zugelassenen Anwendungsgebieten ist eine Abhängigkeitsgefahr praktisch nicht vorhanden.
Wechselw.: S 75. Substanzen der Therapie der Hypotonie (adrenerge Krisen mögl.). Carbamazepin kann d. Wirksamkeit von Ritalin vermindern.
Tox.: S 75. Übelkeit u. Erbrechen, Agitiertheit, Tremor, Hyperreflexie, Muskelzuckungen, Schweißausbrüche u. Hitzewallungen, Hyperpyrexie, Euphorie, Konfusion, Halluzinationen, Delirium, Tachykardie, Palpitationen, Herzrhythmusstör., Hypertonie, Mydriasis u. trockene Schleimhäute, Kopfschmerz, zerebrale Krampfanfälle (möglicherw. mit anschließendem Koma). Symptomatische Behandl. bei schweren Erregungszuständen od. Krämpfen mit Benzodiazepinen.
Hinw.: Reaktionsvermögen! (V) Bei längerer Behandlungsdauer sollten die Pat. sorgfältig monitoriert u. Blutbilduntersuchungen einschl. Differentialblutbild durchgeführt werden. Regelm. Längen- u. Gewichtskontrollen empf. Weit. Hinw. s. Fachinfo.
Dos.: Hyperkinet. Stör./AD/HS bzw. Narkolepsie bei Kdrn. u. Jugendl. (6 J. u. älter): Initial 5 mg (½ Tbl.) ein- bis zweimal pro Tag (z. B. morgens u. mittags), wöchentl. Steigerung d. Tagesdos. um 5-10 mg (½ bis 1 Tbl.) max. 60 mg/Tag, üblicherw. aufgeteilt auf 2-3 Einzelgaben. Erw.: mit Narkolepsie: Durchschnittl. Tagesdos. 20-30 mg (2-3 Tbl., aufgeteilt in 2-3 Einzelgaben); Dosen bis zu 80 mg (8 Tbl./Tag) können notwendig sein. Einnahme mit etwas Flüssigkeit zu od. nach den Mahlz., bei stärkeren anorektischen Effekten eine Std. nach den Mahlz. Weitere Einzelheiten s. Fachinfo.
Lag.: Lagerungshinweis!

Aus der Roten Liste
 
ich möchte noch Stellung beziehen zum eingestellten Link von Binnie:

am Schluss des Artikels wird ein Name genannt: Dr. Heinrich Kremer. Beim Googeln nach seinem Namen bin ich unter anderem auf eine Seite der Scientology gestossen.

https://www.menschenrechtsbuero.de/pdf/fdb032002-1.pdf

(Das muss man sich einfach auch mal bewusst machen, dass ganz viele Falschinfos und Halbwahrheiten aus dem Lager der Scientologen kommen. Sie sind ja Gegner der Schulmedizin, Ritalingegner, Psychiatriegegner usw. Man muss aufpassen, weil aus dieser Sekte ganz viele (Falsch-)Infos gestreut und verbreitet werden, wobei meist gar nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, wer dahinter steckt!)



Ein paar Gedanken zum obigen Artikel (Binnies link):
es ist ja eine Tatsache, dass AD(H)S-Menschen eher zu Gewaltausbrüchen und Depressionen neigen, und zwar rein vom AD(H)S her und nicht wegen dem Ritalin. Und bei einem solchen Kind, dass extrem zu Aggressionen neigt, sollte man wohl kaum einfach die Medikamente absetzen, vor allem nicht ohne auszuschleichen und nicht ohne genaueste Beobachtung usw. Das hat dann überhaupt nichts mit Sucht zu tun, sondern damit, dass das ADHS oft in der ersten Zeit nach dem Absetzen verstärkt zurückkommt, einem Rebound ähnlich. Was ich auch sehr gut nachvollziehen kann, denn der Körper muss jetzt ohne die Botenstoffe im Hirn auskommen, und das ist natürlich in der ersten Zeit deutlich spürbar. Das Hirn ist ein hochsensibles Organ und wenn sich da der Stoffwechsel von heute auf morgen ändert, ist ja klar, dass psychische Auswirkungen resultieren, wenn auch sicher höchst selten in diesem Ausmasse wie es die Scientologen beschreiben. Finde das völlig logisch, und sehe da keinen Drogeneffekt.



Was ist der Unterschied zur Drogensucht - dieses wichtige Thema möchte ich gerne aufgreifen! Drogensüchtige suchen den Rausch, was sie ja mit Methylphenidat nicht erreichen können. MPH macht keinen Rausch, macht bei zu hoher Dosierung höchstens nervös und erzeugt Unwohlsein. Drogen wie Kokain und Heroin hingegen erzeugen einen Rausch und Höhenflüge... die Abhängigen erhöhen ständig die Dosis, viele sterben ja an Überdosierung. Wenn die Drogen abgesetzt werden, erleiden die Süchtigen ganz schlimme Höllenqualen. Es dauert 2, 3 Tage bis die körperliche Sucht überwunden ist - jedoch die psychische Sucht ist dann noch längst nicht vorbei. Beim MPH hingegen besteht keine körperliche Sucht, wenn es abgesetzt wird erleidet man keine körperlichen Höllenqualen. Es kann sein, dass das ADHS in der ersten Zeit verstärkt zurückkommt, und bereits vorhandene Depressionen können sich verschlechtern. Das beruht aber nicht auf einer Sucht, sondern auf dem Problem der ADHS-Störung selbst.



Man muss sich schon auch fragen, was die Scientology erreichen will: eine Verteufelung ALLER Medikamente und der gesamten Schulmedizin?? Man stelle sich das mal vor!! Wo stünden wir denn eigentlich heute ohne unsere Schulmedizin? Ich kann Euch sagen, wo ich stünde: ich wäre bereits gestorben. Oder gibt es etwa einen Scientology-Trick, wie man eine Blutvergiftung kurieren kann?? Oder einer Frau mit zu kleinem Becken helfen beim Gebären, ohne Kaiserschnitt?? Ich wüsste ja gerne, ob die Scientologen zaubern können??


Ich muss gestehen, dass auch ich kritisch eingestellt bin gegenüber Medikamenten. Mir gefällt es auch nicht, wenn zu oft Medikamente verschrieben werden - jetzt mal ganz abgesehen vom Ritalin & Co. Ein Schulmediziner wollte meine langjährigen chronischen NNH-Entzündungen mit Cortison und Operation kurieren. Ich war anderer Meinung und gesundete tatsächlich mit über Monate hinweg mehrmals täglichen Salzwasserspülungen und Nahrungsergänzungsmitteln, welche mir von einer Orthomolekularmedizinerin empfohlen wurden. Man darf also absolut auch die Medizin in Frage stellen, Kritik ist nie fehl am Platz, Verteufelungen hingegen schon, vor allem, wenn sie auf Lügen, verdrehten Geschichten und Verschwörungstheorien basieren. Welche vielleicht aus Einfluss-, Macht- und Geldgier entstehen!?
 
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Hallo,

es ist ja eine Tatsache, dass AD(H)S-Menschen eher zu Gewaltausbrüchen und Depressionen neigen, und zwar rein vom AD(H)S her und nicht wegen dem Ritalin.

Aggressivität, Ängste, Psychosen und so weiter stehen doch sogar als mögliche Nebenwirkung von Ritalin und Co. im Beipackzettel. Bei Strattera muss sogar "Suizidgefahr" drin stehen. Diese Auswirkungen sind auch völlig logisch, allein schon dadurch, dass der Sympathikus (über)aktiviert wird. Das führt zu Sympathikusstress. Hier ist eine einfache Beschreibung, welche Folgen Stress haben kann. Genau diese hier erwähnten Folgen stehen auch als Nebenwirkung im Beipackzettel

Streß und seine Folgen.

Stress und seine Folgen
Bei Stress handelt es sich nicht um eine reine Zivilisationserscheinung, sondern um einen lebenswichtigen Vorgang, der seit Urzeiten untrennbar mit dem Leben verbunden ist.

Stress ist ein seit Millionenjahren in allen höheren Tierarten und auch im Menschen vorhandener Verteidigungsmechanismus. Bei Gefahr mobilisiert der Körper in Sekundenschnelle alle Energiereserven für eine extreme Muskelleistung. Eine Hormonkaskade – unter anderem Adrenalin und Cortisol – bringt unseren Körper auf Hochtouren: Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, die Muskeln spannen sich an, Schweiß bricht aus. Für diese Körperreaktionen ist das vegetative Nervensystem verantwortlich. Es steuert unsere Körperorgane und Körperfunktionen und schaltet zwischen den folgenden Funktionen hin und her:

Energiesammlung – Energieverarbeitung
Blutdruckerhöhung – Blutdrucksenkung
Die Stressreaktion stammt aus der Steinzeit und ist das genetisch verankerte Grundprogramm zur Abwehr von Gefahren. Sie stimmt auf „Kampf“ oder „Flucht“ ein, indem sie kurzfristig die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit steigert.

Wird das vegetative Nervensystem nicht durch unsere Lebensweise gestört, tut es das auch in optimaler Form. Die beiden Teilsysteme, die zusammen arbeiten, sind Sympathicus und Parasympathicus. Diese bilden zusammen mit dem entemuralem System das vegetative Nervensystem. Dieses Nervensystem ist nicht dem direkten Willen unterworfen. Man nennt es deshalb auch das autonome Nervensystem.

„Stress ist die Würze des Lebens“ fand der Begründer der Stressforschung, Hans Selye. Gelegentlicher Stress kann Körper und Geist beflügeln, doch zu viel Stress löst dauerhafte Stressreaktionen aus und macht krank.

Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf Stress. Was für den einen belebende Spannung ist, kann für den anderen krankmachender Stress sein. Das Gleich gewicht zwischen Spannung und Entspannung geht verloren. Herz und Kreislauf sind ständig auf Hochtouren, während die Abwehrkräfte gegen Krankheiten geschwächt werden können. Werden Warnzeichen wie Erschöpfung, Lustlosigkeit, Gereiztheit, innere Unruhe, rastlose Aktivitäten, Schlaflosigkeit, soziale Abkapselung nicht rechtzeitig erkannt, dann können wir mit grosser Wahrscheinlichkeit mit einem der folgenden Probleme rechnen:

Krankheit (körperlich und geistig)
Aggressives Verhalten
Depressives Verhalten
Flucht in Suchtmechanismen, um das Glücksgefühl auf diesem Weg zu bekommen.

Viele Grüße
Erika
 
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hallo Erika


Deine Beschreibung über Stress ist sicher zutreffend, hat aber in meinen Augen nicht wirklich etwas mit der MPH-Wirkung zu tun, für mich sind das zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich verstehe aber, was Du damit sagen willst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Elfe,

warum sind das verschiedene Paar Schuhe?

Du hast oben selbst geschrieben:

Nachgewiesen ist, dass Methylphenidat die Aktivität des Sympathikus erhöht. Dadurch werden die Herzfrequenz, Kontraktionskraft des Herzens und der Blutdruck gesteigert sowie die Muskulatur besser durchblutet.

Wird die Aktivität des Sympathikus erhöht, dann wird Adrenalin freigesetzt.

Diese positiven Effekte verspüren dann einige bei Ritalineinnahme:

Auszug aus wikipedia Adrenalin - Wikipedia

Herz-Kreislauf-System [Bearbeiten]
Von den durch Adrenalin vermittelten Effekten stehen die Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System im Vordergrund. Dazu zählt insbesondere der Anstieg des zentralen Blutvolumens. Dieser Effekt wird einerseits durch eine Kontraktion kleiner Blutgefäße, insbesondere in der Haut und in den Nieren, über eine Aktivierung von α1-Adrenozeptoren vermittelt, während andererseits eine β2-Adrenozeptor-vermittelte Erweiterung zentraler und muskelversorgender Blutgefäße beobachtet werden kann.

Die Aktivierung von β1-Adrenozeptoren führt am Herzen zu einer erhöhten Herzfrequenz (positiv chronotrope Wirkung), einer beschleunigten Erregungsleitung (positiv dromotrope Wirkung), einer erhöhten Kontraktilität (positiv inotrope Wirkung) und einer Senkung der Reizschwelle (positiv bathmotrope Wirkung). Diese Effekte verbessern die Herzleistung und tragen mit der Konstriktion kleiner Blutgefäße zur üblicherweise eintretenden Erhöhung des Blutdrucks bei. Dem gegenüber können sehr niedrige Adrenalindosen (< 0.1 µg/kg) eine leichte Senkung des Blutdrucks bewirken, die mit einer selektiven Aktivierung von β2-Adrenozeptoren der Blutgefäße erklärt wird.[4] Chronisch erhöhte Adrenalinspiegel werden mit einer Hypertrophie des Herzes in Verbindung gebracht.

Das können die Nebenwirkungen sein, wenn zu viel Adrenalin vorhanden ist.

Ebenfalls aus Adrenalin - Wikipedia

Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen des Adrenalins entsprechen weitgehend seinen Hauptwirkungen und sind auf dessen Bedeutung als Stresshormon zurückzuführen. Adrenalin führt zu einer Kontraktion kleiner Blutgefäße, insbesondere der Haut und der Nieren, verbunden mit einem Blutdruckanstieg und, insbesondere bei lokaler Anwendung, vereinzelten Nekrosen. Bei systemischer Anwendung stehen kardiale Nebenwirkungen, wie z.B. Herzinsuffizienz, Angina-pectoris-Anfälle, Herzinfarkt, tachykarde Herzrhythmusstörungen, bis hin zum Kammerflimmern und Herzstillstand im Vordergrund. Daher ist seine Anwendung nicht immer unumstritten. Die systemische Anwendung von Adrenalin kann darüber hinaus eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie), eine Erniedrigung des Kaliumspiegels (Hypokaliämie), eine metabolische Azidose und eine Absenkung der Magnesiumkonzentration (Hypomagnesiämie) zur Folge haben. Des weiteren können Mydriasis, Miktionsschwierigkeiten, Speichelfluss, Schwitzen bei gleichzeitigem Kältegefühl in den Extremitäten, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerz, beobachtet werden. Als psychische Nebenwirkungen durch den Einsatz von Adrenalin können Ruhelosigkeit, Nervosität, Angst, Halluzinationen, Krämpfe bis hin zu Psychosen auftreten.

und so erkläre ich mir auch die Nebenwirkungen, die im Beipackzettel von Ritalin stehen.

Viele Grüße
Erika
 
Also ich bin mittlerweile auch eine ziemliche Gegnerin der herkömmlichen Schulmedizin und was ich so mitbekommen habe auch Psychiatriegegnerin. Habe jedoch (noch) keine persönlichen Erfahrungen mit letzterem. Scientology ist mir jedoch noch viel ferner als die Schulmedizin sogar...

Ich habe auch keine persönlichen Erfahrungen mit ADS oder ADHS, jedoch würde ich mein Kind, wenn ich denn eines hätte, definitiv nicht mit solchen Medikamenten vollstopfen, wo man nicht weiß, wie sich das auf Dauer auf das Gehirn, und die sonstige Entwicklung des Kindes auswirkt. Ich würde eine Behandlung der Ursachen in jedem Fall vorziehen. Die Ursachen sind m.E. insbesondere eine Schwermetallbelastung des Kindes. Also, Entgiftung mit DMPS, usw. das wäre das was ich für mein Kind tun würde!

Viele Grüße
Sabine
 
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warum sind das verschiedene Paar Schuhe?

weil in Deinem eingefügten Artikel von einem anderen Stressfaktor die Rede ist.

übrigens: Deine beiden Links funktionieren nicht.

dann zitierst Du aus Wikipedia die Wirkung von Adrenalin auf den Körper. Im Zitat ist aber die Rede von zugefügten Adrenalindosen, und nicht von entstehendem Adrenalin durch MPH. Deine Erklärung erscheint natürlich auf den ersten Blick logisch, aber Du bist kein Arzt und ich bin kein Arzt. Daher sind solche Diskussionen anhand von zusammengefügten Wikipedia-Zitaten sehr schwierig.

Schlussendlich hast Du bei jedem Medikament irgendwelche Nebenwirkungen, jedoch nicht alle müssen auftreten. Wenn sich eine Medikamenteneinnahme vermeiden lässt, ist das toll. Doch leider geht dies nicht immer auf optimalste Art und Weise.



Binnie:
Also ich bin mittlerweile auch eine ziemliche Gegnerin der herkömmlichen Schulmedizin und was ich so mitbekommen habe auch Psychiatriegegnerin.

vielleicht musst Du diese Aussage eines Tages revidieren, weil im Leben nicht immer alles so optimal verläuft. Ich bin sicher, auch Du hast schon von der Schulmedizin profitiert, und Du wirst es ganz bestimmt wieder tun. Und das ist ja auch gut so, dafür sind die Ärzte ja auch da, und dafür bezahlen wir ja auch diese hohen Krankenkassenprämien.;)
 
Hallo Elfe,

die Links, bzw. den einen Link habe ich nochmals neu eingegeben.

Auch selbst produziertes Adrenalin hat diese Wirkungen. Wir sind beide kein Arzt - das ist richtig.

Schlussendlich hast Du bei jedem Medikament irgendwelche Nebenwirkungen, jedoch nicht alle müssen auftreten.

Deshalb habe ich auch grundsätzlich etwas gegen Medikamente - das ist ja wie "Russisch Roulette" damit. Chemische Medikamente halten meistens nur Symptome in Schach mit vielen unterschiedlichen Nebenwirkungen, die leider nicht einmal sofort bemerkt werden können. Medikamente sind Todesursache Nr. 4. Sicher lassen sie sich nicht immer vermeiden - aber sehr, sehr oft, wenn man bei einer Behandlung an den Ursachen ansetzt - und das ist leider den meisten Schulmedizinern völlig fremd.

Viele Grüße
Erika
 
Da Du aber nicht genau definieren kannst, wieviel Adrenalin ausgeschüttet wird, ist der Vergleich mit dem zugefügten Adrenalin etwas weit hergeholt.

Ansonsten stimme ich mit Dir überein: wenn man Medikamente vermeiden kann, dann ist dies in meinen Augen auch optimal.

Ursachenbekämpfung ist gut - doch nicht immer ist die Ursache so glasklar. Und manchmal muss man ganz andere Wege gehen als die, die man sich ursprünglich vorgenommen hat.
 
vielleicht musst Du diese Aussage eines Tages revidieren, weil im Leben nicht immer alles so optimal verläuft. Ich bin sicher, auch Du hast schon von der Schulmedizin profitiert, und Du wirst es ganz bestimmt wieder tun. Und das ist ja auch gut so, dafür sind die Ärzte ja auch da, und dafür bezahlen wir ja auch diese hohen Krankenkassenprämien];).

Bis jetzt wünschte ich eigentlich nur ich wäre niemals mit der Schulmedizin in Berührung gekommen. Keine Amalgamplomben, keine Impfungen mit Thiomersal, usw., dann ginge es mir mit Sicherheit erheblich besser!

Klar, wenn man mal einen Unfall hat - die Akutmedizin halte ich schon noch für lebensrettend und -verlängernd. Aber sonst der "normale Hausarzt", der "normale Zahnarzt" - die haben mich, wenn's nach mir geht das letzte mal gesehen!

Unser Gesundheitssystem ist ja auch eigentlich ein "Krankheitssystem". Da leben doch alle ganz vortrefflich von den Krankheiten. Wieso sollte von denen (Ärzte, Pharmaindustrie) irgendeiner ein Interesse haben, die Leute wirklich zu heilen?

Viele Grüße
Sabine
 
Was ist AD(H)S?

erstellt von Elfe:
hier ein Video zur Veranschaulichung der Geschehnisse im Frontalhirn bei ADHS:
Neurologen & Psychiater im Netz - Krankheiten A-Z / Index A-D
ganz unten rechts auf Ursachen klicken.
(die Seite beschreibt auch sonst das ADHS ausführlich, unten rechts kann man weiterblättern.)

was mich an der erklärung (die ich gar nicht bezweifeln will, und die video-veranschaulichung ist auch interessant) immer etwas "stört" ist;
man sitzt als laie/patient beim arzt und bekommt (beeindruckend) etwas von der dopaminkonzentration im synaptischen spalt, frontalhirn, stammganglien etc (für die meisten sicherlich keine alltäglichen begriffe) erklärt und wie da mph einwirkt.
damit gibt man dem patienten dann das gefühl - wunder was für eine komplizierte erkrankung er (oder sein kind) da hat, und das da natürlich nur ein spezialmedikament wie ritalin helfen kann.

reagiere nur ich so empfindlich darauf?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was ist AD(H)S?

Hallo Träumerin

Ich reagiere aus anderem Grund darauf. Es wird klar erwähnt, dass es mit Neurotransmitter zu tuzn hat (Dopamin eztc) und man weiss heute eigentlich welche (natürliche) Stoffe einen Einfluss darauf haben. Aber daraus abzuleiten, das das gesunde ursächliche Therapien ermöglichen würden, darauf scheint (bewusst) keiner zu kommen.
 
Was ist AD(H)S?

Hallo,

ja genau, und was auch nicht berücksichtigt wird ist, dass das Gehirn lernfähig und veränderbar ist - und zwar ein Leben lang. Durch Ritalin lernt das Gehirn gar nichts. Durch Ritalin und Co. wird Dopamin länger im synaptischen Spalt gehalten. Das bedeutet doch sehr wahrscheinlich, dass weniger Dopamin produziert wird, weil es ja länger gehalten wird. Der Körper regelt ja vieles nach Bedarf. Auch bei Diabetes gibt es Vermutungen, dass die Bauchspeicheldrüse vielleicht deshalb ihre Insulinproduktion ganz aufgibt, sobald Insulin gespritzt wird. Bei mit Ritalin behandelten Menschen könnte später neben anderen Zivilisationskrankheiten ev. Parkinson heraus kommen. Diese Vermutung hat zum Beispiel Hirnforscher Gerald Hüther - meiner Meinung nach berechtigterweise.

Auszug aus: www.win-future.de/modules.php?name=News&file=article&sid=113&mode=th...

Geht man jedoch davon aus, dass ADHD-Kinder bereits eine zu starke dopaminerge Innervation dieser Zielgebiete aufweisen, so kann Ritalin die dort ohnehin schon erhöhte Dopaminfreisetzung nur noch weiter steigern. Vermutlich merkt das betreffende Kind davon jedoch nicht viel, da es ohnehin schon bis zur Grenze des Erträglichen stimuliert ist („ceiling effect“). Wie bei allen Amphetaminen kommt es durch die plötzliche massive Dopaminfreisetzung jedoch rasch zu einer Entleerung der Dopamin-Speichervesikel in den dopaminergen Präsynapsen. Der „Kick“ kommt schnell und dauert nur kurz, höchstens eine Stunde an, danach sind die Speicher leer und können nur sehr langsam und allmählich mit neu synthetisiertem Dopamin aufgefüllt werden. Das dauert erheblich länger (ca. ½ Tag). So lange bleibt die Dopaminfreisetzung vermindert. Ein Speed-Konsument (mit einer normalen dopaminergen Innervationsdichte) hängt dann so lange durch, wird lust- und antriebslos. ADHD-Kinder jedoch, so wäre zu vermuten, erleben für ein paar Stunden wie es ist, wenn ihrem überentwickeltem Antriebssystem sozusagen die Puste ausgegangen ist. Sie kommen zur Ruhe, können sich endlich auf eine Sache konzentrieren und reagieren nicht auf jeden Reiz wie „von der Tarantel gestochen“. Sobald die Dopaminspeicher jedoch wieder aufgefüllt sind (nach ca. 4 – 6 Stunden), ist der alte Zustand wieder erreicht und macht sich erneut entsprechend bemerkbar.

Soweit, so gut, könnte man meinen und die nächste Pille empfehlen, gäbe es da nicht einen sonderbaren Befund, der dabei zu berücksichtigen ist: Die chronische Verabreichung von Ritalin an junge Ratten führt zu einer permanenten, bis ins Erwachsenenstadium fortbestehenden Reduktion der Dichte von Dopamintransportern (von dopaminergen Präsynapsen) im Striatum (Moll et al. 2001). Mit anderen Worten: Die Verabreichung von Psychostimulantien während der Phase der Ausreifung des dopaminergen Systems kann dazu führen, daß sich die dopaminerge Innervation der Zielgebiete weniger stark entwickelt und zeitlebens weniger intensiv bleibt. Wenn das dopaminerge System bei ADHD Kindern tätsächlich zu stark ausgebildet ist, würde es durch diese Behandlung an seiner weiteren Entfaltung gehindert, also gewissermaßen „zurückgestutzt“. Wird die Ritalin-Behandlung jedoch übertrieben (zu früh begonnen, zu hoch dosiert oder zu lange durchgeführt) oder – noch schlimmer – werden sogar Kinder mit Ritalin behandelt, die gar kein überstark ausgebildetes dopaminerges System besitzen und nur ähnliche Verhaltensstörungen aufweisen, so würde durch diese „Behandlung“ eine defizitäre Ausformung der dopaminergen Innervation in den distalen Zielgebieten (z.B. im Striatum) erzeugt. Damit läuft man Gefahr, die Voraussetzungen für die Entstehung eines Krankheitsbildes zu verbessern, das durch eine unzureichende Aktivität des nigrostriatalen dopaminergen Systems gekennzeichnet ist, aber erst viel später zutage tritt: Das Parkinson-Syndrom.

Viele Grüße
Erika
 
Was ist AD(H)S?

träumerin: ich verstehe was Du meinst und kann Deine Gedanken durchaus nachvollziehen. Es ist halt vom jeweiligen Standpunkt abhängig, den man hat. Glaubt man daran, dass es eine Vergiftungserscheinung ist und keine angeborene Hirnfunktionsstörung, so reagiert man natürlich so wie Du auf diese Erklärung.

ich persönlich reagiere anders, weil mir immer noch der klare Beweis fehlt, dass es sich um eine Vergiftung handelt. Falls ich meinen Sohn mit DMSA von ADHS heilen kann, dann werde ich Deine Ansicht teilen, weil ich dann für mich einen Beweis gefunden habe, dass es funktioniert. Doch bis dahin ist für mich alles nur unbelegte Vermutung.


Erika: Du zitierst Gerald Hüther. Er rät nicht dazu, Ritalin sofort abzusetzen:

aus: https://coforum.de/?3131
Hüther hingegen geht davon aus, dass die Betroffenen von Geburt an ein stärker ausgebildetes dopaminerges System haben - sie seien von Anfang an wacher, neugieriger, leichter stimulierbar. Entscheidend ist nach diesem Modell, was die Kindern in ihren ersten Lebensjahren aus dieser Anlage machen können: Denn die Ausreifung des dopaminergen Systems, das nicht nur die Aufmerksamkeit steuert, sondern von der Großhirnbasis aus auch Bewegungen kontrolliert, wird durch neue Reize aktiviert. Damit ist ein sich selbst verstärkender Teufelskreis denkbar.

Frühzeitige Erziehungsmaßnahmen (sichere Bindungen, ruhiges Entwicklungsumfeld) würden damit umso wichtiger. Eine länger andauernde Drosselung dieses Systems durch Methylphenidat könnte aber seine Ausreifung unter Umständen dauerhaft verhindern, gibt Hüther zu bedenken. Dennoch rät auch er nicht, Ritalin sofort abzusetzen. Eltern sollten vielmehr mit dem Arzt das weitere Vorgehen besprechen.

aus der gleichen Seite:
Parkinson-Vorwurf bei Ritalin

Hamburg (dpa) - Das Medikament Ritalin, das zahlreiche hyperaktive «Zappelphilippe», so genannte ADHS-Kinder (Aufmerksamkeits-Defizit- und Hyperaktivitäts-Syndrom), bekommen, könne möglicherweise im Erwachsenenalter einmal zu Parkinson führen, warnte ein Hirnforscher.
Versuche an Ratten hätten entsprechende Hinweise erbracht, schrieb der Göttinger Neurobiologe Prof. Gerald Hüther im Magazin «Spiegel».

Doch der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte warnt eindringlich vor vorschneller Panikmache. Die Tests hätten nur wenige Tiere umfasst und damit keine wissenschaftliche Aussagekraft, sagte Verbandssprecherin und Kinderärztin Gunhild Kilian-Kornell der dpa. Schlussfolgerungen auf den Menschen seien auf dieser Basis nicht haltbar. Der Wirkstoff Methylphenidat werde zudem seit vielen Jahrzehnten eingesetzt - Hinweise auf ein verstärktes Auftreten von Parkinson gebe es nicht.

Meines Wissens wurde bis jetzt noch keine einziger Parkinson-Fall aufgrund einer MPH-Behandlung festgestellt, Erika. Und MPH wir schon seit vielen Jahrzehnten angewendet! Beim Tierversuch wurde das MPH den Ratten direkt ins Gehirn gespritzt, dies in grossen Mengen. Ob man dies tatsächlich mit der MPH-Behandlung beim ADHS-Menschen vergleichen kann, wage ich zu bezweifeln.


Den Vergleich, den Du mit dem Insulin bei Diabetes gezogen hast, finde ich hingegen gar nicht schlecht! Was würdest Du denn statt dem Insulin einem Diabetiker empfehlen? Entgiftung? Und weil die Entgiftung aber länger andauert, sollte er doch trotzdem Insulin spritzen, oder nicht? Ausserdem kannst Du ja nicht garantieren, dass er durch die Entgiftung tatsächlich gesund wird. Ausser, Du kannst hellsehen.;) Oder so.
 
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erstellt von Binnie:

Ich habe auch keine persönlichen Erfahrungen mit ADS oder ADHS, jedoch würde ich mein Kind, wenn ich denn eines hätte, definitiv nicht mit solchen Medikamenten vollstopfen, wo man nicht weiß, wie sich das auf Dauer auf das Gehirn, und die sonstige Entwicklung des Kindes auswirkt.

Binnie, ich wäre Dir sehr verbunden, wenn Du zukünftig Deine Worte etwas sensibler wählst. Ich spreche hier für alle liebenden AD(H)S-Eltern, die mit ihren Kindern soviel durchgemacht haben und es sich ganz bestimmt nicht einfach gemacht haben - von "Vollstopfen" kann also überhaupt keine Rede sein.

Danke für Dein Verständnis.
 
Was ist AD(H)S?

träumerin: ich verstehe was Du meinst und kann Deine Gedanken durchaus nachvollziehen. Es ist halt vom jeweiligen Standpunkt abhängig, den man hat. Glaubt man daran, dass es eine Vergiftungserscheinung ist und keine angeborene Hirnfunktionsstörung, so reagiert man natürlich so wie Du auf diese Erklärung.

hallo elfe,

als patient hat man bei der konfrontation mit ads ja erstmal gar keinen standpunkt.

was ich meinte war,
ich finde das ärzte die unwissenheit/ohnmacht und meist auch große verzweiflung (und die wird wenn das eigene kind betroffen ist noch schlimmer sein, als wenn man selbst betroffen ist) mehr oder weniger "ausnutzen",

erstens gibt es meist nicht all zu viele ADS Spezialisten, häufig ist es sogar schwer einen zu finden der nicht nur privat abrechnet.
(und oft dauert es auch noch sehr lange bis man einen termin bekommt).

hast du denn einen arzt/psychiater an der hand, welcher dir nicht nur ermöglicht hat ritalin zu nehmen (was ich gar nicht negativ meine!) sondern auch anderen ursachen, wie der vermuteten vergiftung, unverträglichkeiten bei der nahrung, diverse andere mangelerscheinungen (etc..) offen gegenüber steht? und dich vielleicht sogar dabei unterstützt?

ich muß ganz ehrlich sagen, das ich mich kaum traue alle gedanken die ich mir zu ads mache, auch meinem arzt vorzustellen..
am ende "verscherze" ich es mir mit ihm, und dann steht mir nicht mehr die option ritalin(oder anderes medikament) offen.

und manchmal wenns mir total schlecht ging, dann habe ich mir sogar gewünscht nie nach alternativen ausschau gehalten zu haben, einfach weil ich mir damit so alleine gelassen vor kam.
(nicht nur vom arzt, auch von anderen betroffenen oder angehörigen)
und man fühlt sich mit bestimmten kranhkeiten ja sowieso schon irgendwie nicht so richtig akzeptiert. (bzw. ist auf beiden seiten mit vorwürfen konfrontiert).

und im vergleich zu anderen fällen oder krankheiten, steh ich, glaube ich, noch ganz gut da.

meine mutter hat mir mal erzählt, dass sie damals, als ich als kind in der schule solche probleme hatte, fast jede nacht weinend eingschlafen ist,
weil sie sich von ärzten und auch den angehörigen so im stich gelassen gefühlt hat.
den einen darf man von ads/ritalin erst gar nichts erzählen und die anderen nehmen einen ohne ritalin vielleicht gar nicht erst in der schule auf?

und in so einer situation soll man dann auch noch nerven haben nach anderen ursachen und/oder behandlungsmöglichkeiten zu suchen.

(die sollte man natürlich haben)

wenn mein arzt beim nächsten besuch wieder seine fäuste aneinander hält und mir erklärt das sei der synaptischespalt.. und das sei alles extrem kompliziert..es gäbe jetzt gar keine zweifel mehr.. das ich nach alternativen suche wäre "normal", aber auch naives unwissen.. dann...:rolleyes:
 
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