Hallo,
ich möchte zunächst noch einmal zurück zu einer vorherigen Frage: Wenn Heiler sich selbst nicht helfen können bzw. vor der Zeit sterben, dann ist irgendetwas in ihrer Konzeption nicht stimmig. Meist ist es ja so, dass sie ganz bestimmte Dinge in die Diskussion eingebracht haben, die betonen sie dann, teilweise über Gebühr, anderes bleibt dahinter zurück.
Es ist meines Erachtens wichtig, diese Schwachstellen ausfindig zu machen und diese Dinge dann auszugleichen und zu ergänzen. Zumindest bei Hulda Clark und Andreas Moritz gibt es ein Defizit, was mir sofort auffällt: Körperliche Bewegung, gar richtiger Sport, ist bei beiden im Grunde überflüssig. Man sucht in ihren Büchern ganz vergeblich danach. Hulda Clark macht sich sogar über Gymnastik bei Rückenproblemen lustig. Das hält sie für eine überflüssige Scheinlösung. Und nach Andreas Moritz ist es mit zwei zehnminütigen moderaten Spaziergängen pro Tag schon genug. - Würde ich selbst mich derart wenig bewegen, würde ich vermutlich auch nicht älter werden, als Moritz in der Tat geworden ist; ich wäre ständig depressiv und meine Gelenkschmerzen würden überhand nehmen.
Auch bei den "Russischen Heilgeheimnissen" scheint mir das ein Problem zu sein. Ich finde die gedanklichen Techniken sehr nützlich, aber regelmäßigen Sport, der auch wirklich anstrengend sein sollte, können sie nicht ersetzen. Das war übrigens bei Galina Schatalowa, einer anderen Russin, noch ganz anders. Sie hat schwerkranke Patienten als erstes täglich 4 bis 5 Stunden (!) Gymnastik machen lassen, wochenlange, extrem anstrengende Märsche durch Wüsten organisiert usw. Und sie hat dann auch selbst ein stattliches Alter (ich glaube, von 96 Jahren) erreicht.
Ich denke, dass auch ein Organersatz im Sinne der Wiederherstellung von bestimmten Funktionsabläufen nur dann möglich ist, wenn der Körper täglich hochaktiv ist. Vom sich Hinstellen und eine goldene Kugel durch den Körper gleiten lassen (so angenehm das ist) allein passiert bestimmt nicht allzu viel.
In diesem Buch:
https://www.amazon.de/Jedes-Jahr-jü...=1469740029&sr=8-1&keywords=Jedes+Jahr+jünger
steht einiges an Unsinn, und es ist auch ziemlich geschwätzig. Aber die Grundbotschaft: mindestens sechs Mal pro Woche anstrengenden Sport von wenigstens einer Stunde zu treiben + zwei- bis dreimal pro Woche erschöpfenden Kraftsport (ja, auch für Frauen, und zwar jeden Alters!) ist völlig richtig. Ich selbst tue das so und noch einiges mehr - tägliche Gymnastik, Trampolinspringen, alle zwei Tage Schwimmen usw.
Ich würde die "Russischen Heilgeheimnisse" deshalb unbedingt ergänzen durch die Amerikanischen Offensichtlichkeiten. Und wenn ich mich entscheiden müsste zwischen einem der beiden Heilwege, dann würde ich mich selbst auf jeden Fall für den Sport entscheiden.
Die Hoffnung, die weiter oben ausgedrückt wurde, dass man allein durch gute Gedanken gesund und kräftig werden (oder auch nur bleiben) kann, halte ich für eine schädliche Illusion.
Ich empfehle - zumindest als Ergänzung - das Buch ausdrücklich noch einmal, weil ich das Gefühl habe, dass hier mehrere der User sich viel zu wenig intensiv bewegen:
https://www.amazon.de/Jedes-Jahr-jü...=1469740029&sr=8-1&keywords=Jedes+Jahr+jünger
Viele Grüße:
Reinhard