Themenstarter
- Beitritt
- 06.10.05
- Beiträge
- 15
Hallo alle miteinander,
Laktoseintoleranz - oder LI - ist ja leider sehr vielfältig. Meine persönliche Leidensgeschichte fing - anders als bei den meisten- schon direkt nach der Geburt an. Leider wußte damals noch keiner, was LI überhaupt ist und so blieb es 22 Jahre lang unentdeckt.
Ich litt unter fürchterlichen Krämpfen, Blähungen und Durchfällen. Die Ärzte empfohlen bei solchen Beschwerden immer: Geben sie dem Kind Joghurt und Kartoffelbrei. Naja... Wir wissen alle, was in beidem zur Genüge drin ist. (Zumindest, wenn man Instant-Kartoffelbrei nimmt)
da ich auch die Muttermilch nicht vertrug, hatten meine Eltern sicher erhöhte Windelkosten... aber da ein weiteres Symptom nach Laktosegenuss - die Müdigkeit - bei mir sehr ausgeprägt ist, hatten sie auch ihre Ruhe. Ich hatte außerdem Heißhungerattacken und nahm immer weiter zu.
Auch als ich völlig dehydriert beim Arzt war (Ich hatten solche Magen-Darm Beschwerden, dass ich nicht einmal mehr Wasser bei mir behielt) riet der mir: Kartoffelbrei und Möhrenbrei essen. Zum ersten mal allerdings betonte er: Nur mit Wasser kochen, keine Butter und keine Milch. Auf LI hat er sicher trotzdem nicht getippt, denn sobald es mir wieder etwas besser ging, empfohl er Zwieback und Joghurt dazu.
Erst nach einem drei-monatigem Aufenthalt in einem jüdischen Sommercamp, wo strickt kosher gegessen wurde (und Jugendliche essen lieber Fleisch als Milch), erfuhr ich eine Besserung meiner Beschwerden. Mein Freund war dann derjenige, der auf LI tippte, übers Internet Informationen sammelte und mich zu einem Test drängte. (Ich selbst hatte meine Probleme ja längst als Normalzustand angesehen. Ihm war aufgefallen, dass es mir nach meiner Rückkehr immer schlechter ging.)
Selbst bei den Tests gibt es Probleme. Meine Ärzte kannten keine Tests. Sie nahmen Blut ab und machten Pricktests. Ich erfuhr fünf-sechs mal hintereinander, dass es keine Milcheiweißallergie ist und gegen Tierhaare und Blütenpollen sei ich auch nicht allergisch. Nachdem ich dann auf einem H2- Atemtest bestand wurde ich von Arzt zu Arzt geschickt (Am Telefon hatten sie alle total die Ahnung, wenn man dann da war: "H2-Test machen wir hier nicht. Wir können nur einen Pricktest machen und Blut abnehmen") Als der Test endlich vorüber war und ich nach einigen Tagen wieder erholt bei meinem Hausarzt das Ergebnis abholte, fragte der noch: "Ja, hm. Kann ich ihnen denn irgendwelche Medikamente aufschreiben? Sie können natürlich jederzeit wiederkommen, wenn sie etwas brauchen und ich ihnen helfen kann." (Kann er ja offenbar nicht. Ich gehe seither nur noch dann hin, wenn ich ihm genau sagen kann, welche Aspirin ich gern hätte und was genau er zu untersuchen hat. Zudem diagnostizierte er bei mir Schuppenflechte, die sich vor kurzem als Hautpilz entpuppten und inzwischen verschwunden sind.)
Es gibt natürlich viele Probleme, die mit dieser Diagnose verbunden sind, aber vieles läßt sich sehr einfach lösen. Ich habe vorher nie selbst gekocht (bzw. nie aufwenidges. Kartoffelbrei und Würstchen bekam ich wohl schon hin). Inzwischen macht es mir Spaß immer neue Rezepte auszuprobieren und selbst Brote und Kuchen zu backen. Natürlich unterstützt mich mein Freund dabei. Geschirr abwaschen udn Äpfel schälen mag ich immer noch genauso wenig.
Mein größtes Problem ist die Uni. An manchen Tagen 8 Stunden Vorlesung, da hab ich ständig Hunger zwischendurch. Da es nirgends in der Uni etwas L-Freies zu kaufen gibt (Außer Salat für 4 Euro von 11:30-13:00 Uhr), schleppe ich mich entweder tot mit mitgebrachten Broten oder ich kaufe doch etwas verseuchtes, mit den altbekannten Folgen....
Nunja, soviel zu meiner Geschichte. Hoffe ich habe euch nicht gelangweilt.
LG
Delphyine
Laktoseintoleranz - oder LI - ist ja leider sehr vielfältig. Meine persönliche Leidensgeschichte fing - anders als bei den meisten- schon direkt nach der Geburt an. Leider wußte damals noch keiner, was LI überhaupt ist und so blieb es 22 Jahre lang unentdeckt.
Ich litt unter fürchterlichen Krämpfen, Blähungen und Durchfällen. Die Ärzte empfohlen bei solchen Beschwerden immer: Geben sie dem Kind Joghurt und Kartoffelbrei. Naja... Wir wissen alle, was in beidem zur Genüge drin ist. (Zumindest, wenn man Instant-Kartoffelbrei nimmt)
da ich auch die Muttermilch nicht vertrug, hatten meine Eltern sicher erhöhte Windelkosten... aber da ein weiteres Symptom nach Laktosegenuss - die Müdigkeit - bei mir sehr ausgeprägt ist, hatten sie auch ihre Ruhe. Ich hatte außerdem Heißhungerattacken und nahm immer weiter zu.
Auch als ich völlig dehydriert beim Arzt war (Ich hatten solche Magen-Darm Beschwerden, dass ich nicht einmal mehr Wasser bei mir behielt) riet der mir: Kartoffelbrei und Möhrenbrei essen. Zum ersten mal allerdings betonte er: Nur mit Wasser kochen, keine Butter und keine Milch. Auf LI hat er sicher trotzdem nicht getippt, denn sobald es mir wieder etwas besser ging, empfohl er Zwieback und Joghurt dazu.
Erst nach einem drei-monatigem Aufenthalt in einem jüdischen Sommercamp, wo strickt kosher gegessen wurde (und Jugendliche essen lieber Fleisch als Milch), erfuhr ich eine Besserung meiner Beschwerden. Mein Freund war dann derjenige, der auf LI tippte, übers Internet Informationen sammelte und mich zu einem Test drängte. (Ich selbst hatte meine Probleme ja längst als Normalzustand angesehen. Ihm war aufgefallen, dass es mir nach meiner Rückkehr immer schlechter ging.)
Selbst bei den Tests gibt es Probleme. Meine Ärzte kannten keine Tests. Sie nahmen Blut ab und machten Pricktests. Ich erfuhr fünf-sechs mal hintereinander, dass es keine Milcheiweißallergie ist und gegen Tierhaare und Blütenpollen sei ich auch nicht allergisch. Nachdem ich dann auf einem H2- Atemtest bestand wurde ich von Arzt zu Arzt geschickt (Am Telefon hatten sie alle total die Ahnung, wenn man dann da war: "H2-Test machen wir hier nicht. Wir können nur einen Pricktest machen und Blut abnehmen") Als der Test endlich vorüber war und ich nach einigen Tagen wieder erholt bei meinem Hausarzt das Ergebnis abholte, fragte der noch: "Ja, hm. Kann ich ihnen denn irgendwelche Medikamente aufschreiben? Sie können natürlich jederzeit wiederkommen, wenn sie etwas brauchen und ich ihnen helfen kann." (Kann er ja offenbar nicht. Ich gehe seither nur noch dann hin, wenn ich ihm genau sagen kann, welche Aspirin ich gern hätte und was genau er zu untersuchen hat. Zudem diagnostizierte er bei mir Schuppenflechte, die sich vor kurzem als Hautpilz entpuppten und inzwischen verschwunden sind.)
Es gibt natürlich viele Probleme, die mit dieser Diagnose verbunden sind, aber vieles läßt sich sehr einfach lösen. Ich habe vorher nie selbst gekocht (bzw. nie aufwenidges. Kartoffelbrei und Würstchen bekam ich wohl schon hin). Inzwischen macht es mir Spaß immer neue Rezepte auszuprobieren und selbst Brote und Kuchen zu backen. Natürlich unterstützt mich mein Freund dabei. Geschirr abwaschen udn Äpfel schälen mag ich immer noch genauso wenig.
Mein größtes Problem ist die Uni. An manchen Tagen 8 Stunden Vorlesung, da hab ich ständig Hunger zwischendurch. Da es nirgends in der Uni etwas L-Freies zu kaufen gibt (Außer Salat für 4 Euro von 11:30-13:00 Uhr), schleppe ich mich entweder tot mit mitgebrachten Broten oder ich kaufe doch etwas verseuchtes, mit den altbekannten Folgen....
Nunja, soviel zu meiner Geschichte. Hoffe ich habe euch nicht gelangweilt.
LG
Delphyine