So, nachdem das mit dem Anhang nicht funktioniert hat, versuche ich es mal so!
Herzliche Grüße von
Leòn
Naturnaher Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung
im Garten und auch auf dem Balkon
von Leòn
1. Voraussetzungen für die Pflanzengesundheit
Bei den Methoden des naturnahen Pflanzenschutzes und der naturnahen Schädlingsbekämpfung kommen hauptsächlich Mittel zur Anwendung, die direkt der Natur entnommen sind und unbehandelt eingesetzt werden, wie zum Beispiel Schutzpflanzungen durch sich begünstigende Gattungen und Arten, oder die mit einfachen Mitteln verarbeitet werden, wie bei der Herstellung von Tees, Brühen und Jauchen. Eine Vorbedingung für erfolgreichen Pflanzenschutz sind
a – die optimale Standortwahl der Pflanzen, mit
b – guten Wachstumsbedingungen (Erde, Wasser, Luft, Temperatur und Licht) und
c – eine optimale Pflanzenernährung
Ungünstige Wachstumsbedingungen fördern immer den Schädlingsbefall. So fördern Temperaturschwankunken und zugige oder zu feuchte Standorte den Befall mit Blattläusen und Spinnmilben, bereiten aber auch die Anfälligkeit für
Pilzkrankheiten wie Pflanzenrost „echten“ und „falschen“ Mehltau und sonstige Pilzkrankheiten vor.
Zunächst ist also zu überprüfen, ob die Pflanzen sich für den Standort eignen: ob ggf. der Windschutz ausreichend ist, die Lichtverhältnisse adäquat sind (Sonne, Halbschatten, Schatten), der Ph-Wert des Bodens und der Nährstoffgehalt den Bedürfnissen der Pflanzen entspricht und es muss eine, den Anforderungen der Pflanzen entsprechende, Wasserversorgung gewährleistet sein.
2. Pflanzenschutz durch sich gegenseitig begünstigende Pflanzen
(Mischkulturen)
Sorgt man dafür, dass man Pflanzen miteinander kultiviert, die nicht miteinander in Konkurrenz stehen, sondern sich sogar gegenseitig begünstigen, schafft man eine weitere wichtige Voraussetzung für ein gesundes Pflanzenwachstum und für schöne Gärten oder Balkone.
Wir kennen Pflanzen, die sich gegenseitig im Wachstum begünstigen und sich gegenseitig schützen, solche Kulturgemeinschaften sollen angestrebt werden (2.1). Und Pflanzen, die sich gegeneinander „neutral verhalten“. Die kann man ggf. in Gruppen von Pflanzen, die sich begünstigen mit einbeziehen (2.2) Dann gibt es Pflanzen, die sich gegenseitig negativ im Wachstum beeinflussen. Solche Kombinationen sind zu vermeiden (2.3).
2.1 Sich günstig beeinflussende Pflanzen
Als besonders bekanntes Beispiel sei hier die gemeinsame Anpflanzung von Möhren und Zwiebeln (beziehungsweise anderen Lauch-Arten (Allium), wie Schalotten, Porree, Knoblauch oder Bär-Lauch) genannt. Die Allium – Gewächse halten die Möhrenfliege fern, während die Karotten/ Möhren die Zwiebelfliege vertreiben. Kultiviert man zum Beispiel außerdem Dill daneben, fördert man bereits im Keimstadium das Pflanzenwachstum der Möhren und leistet einen weiteren Beitrag gegen die Möhrenfliege und außerdem gegen Blattläuse.
Pflanzt man stark duftende Kräuter, wie Pfefferminze, Liebstöckel oder Salbei zusammen mit den unterschiedlichen Kohlarten an, schützt man sie gegen den Kohlweißling und gegen die Kohlfliege.
Auch schützt Sellerie Kohl gut gegen den Kohlweißling – und Kohl beeinflusst das Selleriewachstum positiv.
Es lassen sich schier endlos viele Beispiele finden:
So begünstigt Kerbel das Wachstum von Salaten positiv. Spinat fördert das Wachstum von Kartoffeln. Kopfsalat hält Erdflöhe vom Kohlrabi ab, Dill und Borretsch fördern das Wachstum aller Kohlgewächse und Basilikum das von Fenchel.
Fenchel und Radieschen haben einen guten Einfluss auf das Wachstum von Erbsen.
Eisbergsalat schützt Kohlrabi vor Erdflöhen und beeinflusst das Wachstum von Knoblauch besonders gut.
Angehörige der Gattung Allium (Zwiebeln, Knoblauch, Porree, Schnittlauch) sind in vielen Kombinationen nützlich, weil sie sowohl tierische Schädlinge als auch Pilzkrankheiten abwehren können. So kann man sie hervorragen als Schutzpflanzung für Erdbeeren einsetzen, die sie dann sowohl vor Mehltau als auch vor Blattläusen schützen können. Aber Vorsicht: Es gibt einige Unverträglichkeiten mit anderen Pflanzen (siehe unten).
Hier eine Liste von Pflanzen, die sich gegenseitig positiv im Wachstum beeinflussen:
Bohnen – Gurken, Kohl, Mangold, Rettich und Radieschen, Rote Rüben, Salate,
Sellerie, Tomaten
Erbsen – Fenchel, Kohl, Möhren, Rettich und Radieschen, Salate
Erdbeeren – Knoblauch, Kohl, Lauch, Rettich, Radieschen, Zwiebeln
Fenchel – Erbsen, Gurken, Salate
Gurken – Bohnen, Fenchel, Knoblauch, Kohl, Rote Rüben, Salate, Zwiebeln
Kartoffeln – Kohl, Meerrettich, Spinat
Knoblauch – Erdbeeren, Gurken, Möhren, Rote Rüben, Tomaten
Kohl – Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Gurken, Kartoffeln, Lauch, Mangold, Möhren,
Rettiche und Radieschen, Rhabarber, Salate, Sellerie, Spinat, Tomaten
Lauch (Porree) – Erdbeeren, Kohl, Möhren, Salate, Schwarzwurzeln, Sellerie,
Tomaten
Mangold – Bohnen, Kohl, Möhren, Rettich und Radieschen
Mais – Salate und Tomaten
Meerrettich - Kartoffeln
Möhren – Knoblauch, Kohl, Lauch (Porree), Mangold, Rettich und Radieschen,
Salate, Tomaten, Zwiebeln
Rettich und Radieschen – Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Kohl, Mangold, Möhren,
Salate, Spinat, Tomaten
Rhabarber – Kohl
Rote Rüben – Bohnen, Gurken, Knoblauch, Salate, Zucchini, Zwiebeln
Salate – Bohnen, Erbsen, Fenchel, Gurken, Kohl, Lauch, Mais, Möhren, Rettiche
und Radieschen, Rote Rüben, Schwarzwurzeln, Tomaten, Zwiebeln
Schwarzwurzeln – Lauch, Salate, Zwiebeln
Sellerie – Bohnen, Kohl, Lauch, Tomaten
Spinat – Kartoffeln, Kohl, Rettich und Radieschen, Tomaten
Tomaten – Bohnen, Knoblauch, Kohl, Lauch, Mais, Möhren, Rettich, Radieschen,
Salate, Sellerie, Spinat
Zucchini – Rote Rüben, Zwiebeln
Zwiebeln – Erdbeeren, Gurken, Möhren, Rote Rüben, Salate, Schwarzwurzeln, Zucchini
2.2 Pflanzen, die sich einander gegenüber neutral „verhalten“, sich also
weder günstig noch ungünstig beeinflussen
Solche Mischkulturen begünstigen einander nicht, sie schaden sich aber auch nicht gegenseitig.
So verhält sich zum Beispiel Petersilie zu allen genannten Pflanzen neutral, bis auf die Salatarten. Meerrettich, Rhabarber, Zucchini und Schwarzwurzeln, zum Beispiel, vertragen sich mit fast allen Arten.
Bohnen – Erdbeeren, Kartoffeln, Mais, Meerrettich, Petersilie, Rhabarber,
Schwarzwurzeln, Spinat, Zucchini
Erbsen – Erdbeeren, Gurken, Mangold, Mais, Meerrettich, Rote Rüben,
Rhabarber, Petersilie, Schwarzwurzeln, Sellerie, Spinat, Tomaten,
Zucchini, Zwiebeln
Erdbeeren – Bohnen, Erbsen, Fenchel, Gurken, Kartoffeln, Mangold, Mais,
Meerrettich, Möhren, Rhabarber, Petersilie, Schwarzwurzeln,
Sellerie, Spinat, Tomaten, Zucchini,
Fenchel – Erdbeeren, Kartoffeln, Knoblauch, Kohl, Lauch, Mangold, Mais,
Meerrettich, Möhren, Petersilie, Rettich, Rhabarber, Rote Rüben,
Schwarzwurzeln, Sellerie, Spinat, Zucchini, Zwiebeln
Gurken – Erbsen, Erdbeeren, Kartoffeln, Lauch, Mangold, Mais,
Meerrettich, Möhren, Petersilie, Rhabarber, Schwarzwurzeln, Sellerie,
Spinat, Zucchini
Kartoffeln – Bohnen, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Knoblauch, Lauch, Mangold,
Mais, Möhren, Petersilie, Rettich, Rhabarber, Salate,
Schwarzwurzeln, Zucchini, Zwiebeln
Knoblauch - Fenchel, Kartoffeln, Lauch, Mangold, Mais, Meerrettich, Petersilie,
Rettich, Rhabarber, Salate, Schwarzwurzeln, Sellerie, Spinat,
Zucchini, Zwiebeln
Kohl – Fenchel, Mais, Meerrettich, Petersilie, Rote Rüben, Schwarzwurzeln,
Zucchini
Lauch - Fenchel, Gurken, Kartoffeln, Knoblauch, Mangold, Meerrettich,
Petersilie, Rettich, Rhabarber, Spinat, Zucchini, Zwiebeln
Mangold – Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Kartoffeln, Knoblauch, Lauch,
Mais, Meerrettich, Petersilie, Rhabarber, Rote Rüben, Salate,
Schwarzwurzeln, Sellerie, Spinat, Tomaten, Zucchini, Zwiebeln
Mais - Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Kartoffeln, Knoblauch,
Kohl, Lauch, Mangold, Meerrettich, Möhren, Rettich und Radieschen,
Rhabarber, Schwarzwurzeln, Spinat, Zucchini, Zwiebeln
Meerrettich - Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Knoblauch,
Kohl, Lauch, Mangold, Mais, Möhren, Rettich und Radieschen,
Rhabarber, Rote Rüben, Salate, Schwarzwurzeln, Sellerie, Spinat,
Tomaten, Zucchini, Zwiebeln
Möhren - Bohnen, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Kartoffeln, Mais, Meerrettich,
Rhabarber, Rote Rüben, Schwarzwurzeln, Sellerie, Spinat, Zucchini,
Petersilie – Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Kartoffeln, Knoblauch,
Kohl, Lauch, Mangold, Mais, Meerrettich, Möhren, Rettich
und Radieschen, Rhabarber, Rote Rüben, Schwarzwurzeln,
Sellerie, Spinat, Tomaten, Zucchini, Zwiebeln
Rettich und Radieschen - Fenchel, Kartoffeln, Knoblauch, Lauch, Mais,
Meerrettich, Rhabarber, Petersilie, Rote Rüben,
Schwarzwurzeln, Sellerie, Zucchini, Zwiebeln
Rhabarber - Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Kartoffeln,
Knoblauch, Lauch, Mangold, Mais, Meerrettich, Möhren, Petersilie,
Rettich und Radieschen, Rote Rüben, Salate, Schwarzwurzeln,
Sellerie, Spinat, Tomaten, Zucchini, Zwiebeln
Rote Rüben - Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Kohl, Mangold, Meerrettich, Möhren,
Petersilie, Rettich und Radieschen, Rhabarber, Rote Rüben,
Schwarzwurzeln, Sellerie, Spinat, Tomaten
Salate - Erdbeeren, Kartoffeln, Knoblauch,
Mangold, Meerrettich, Rhabarber, Spinat, Tomaten, Zucchini, Zwiebeln
Schwarzwurzeln - Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Kartoffeln,
Knoblauch, Kohl, Mangold, Mais, Meerrettich, Möhren,
Petersilie, Rettich und Radieschen, Rhabarber, Rote Rüben,
Sellerie, Spinat, Tomaten, Zucchini,
Sellerie - Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Knoblauch,
Mangold, Meerrettich, Möhren, Petersilie, Rettich
und Radieschen, Rhabarber, Rote Rüben, Schwarzwurzeln,
Spinat, Zucchini, Zwiebeln
Spinat - Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Knoblauch, Lauch,
Mangold, Mais, Meerrettich, Möhren, Petersilie, Rhabarber, Rote
Rüben, Salate, Schwarzwurzeln, Sellerie, Zucchini, Zwiebeln
Tomaten - Erbsen, Erdbeeren, Mangold, Meerrettich, Petersilie, Rhabarber,
Rote Rüben, Schwarzwurzeln, Zucchini, Zwiebeln
Zucchini - Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Kartoffeln, Knoblauch,
Kohl, Lauch, Mangold, Mais, Meerrettich, Möhren, Petersilie, Rettich
und Radieschen, Rhabarber, Salate, Schwarzwurzeln,
Sellerie, Spinat, Tomaten
Zwiebeln - Erbsen, Fenchel, Kartoffeln, Knoblauch,
Lauch, Mangold, Mais, Meerrettich, Petersilie, Rettich
und Radieschen, Rhabarber, Schwarzwurzeln,
Sellerie, Spinat, Zucchini
3. 3 Pflanzen, die sich gegenseitig ungünstig beeinflussen
Diese Gruppe ist doch kleiner, als man vielleicht befürchtet hat.
Die meisten Pflanzen, wie Gurken, Fenchel, Rettich und Radieschen, Knoblauch und Kohl haben nur wenige „Kontrahenten“, mit denen sie sich gar nicht vertragen.
Erdbeeren, Mangold, Möhren, Meerrettich, Rhabarber, Schwarzwurzeln und Spinat sind sogar mit allen kultivierbar.
Aufpassen muss man dennoch, um schädliche Kombinationen auszuschließen.
Bei der Vermeidung von Mischkulturen sollen die Pflanzen nicht nebeneinander wachsen. Das heißt, die Wurzelbereiche sollen weit genug auseinander liegen und auch die Blätter sollen sich nicht berühren. So habe ich zum Beispiel beobachtet, dass Kartoffelkraut schnell zur Mehltaubildung neigt, wenn es mit Tomatenlaub in Verbindung kommt.
Folgende Kombinationen sind dringend zu vermeiden:
Bohnen – Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Lauch (Porree), Zwiebeln
Erbsen – Bohnen, Kartoffeln, Knoblauch, Lauch
Erdbeeren –
Fenchel – Bohnen, Tomaten
Gurken – Rettich und Radieschen, Tomaten
Kartoffeln – Erbsen, Rote Rüben, Sellerie, Tomaten
Knoblauch – Bohnen, Erbsen, Kohl
Kohl – Knoblauch, Zwiebeln
Lauch – Bohnen, Erbsen, Rote Rüben
Mangold –
Mais – Rote Rüben, Sellerie
Meerrettich –
Möhren –
Petersilie - Salate
Rettich und Radieschen – Gurken
Rhabarber –
Rote Rüben – Kartoffeln, Lauch, Mais
Salate – Petersilie, Sellerie
Schwarzwurzeln –
Sellerie – Kartoffeln, Mais, Salate
Spinat -
Tomaten - Fenchel, Gurken, Kartoffeln
Zucchini –
Zwiebeln – Bohnen, Kohl
4. Pflanzenschutz durch weitere vorbeugende Maßnahmen
Verschiedene Phänomene können problematisch werden.
Unterscheiden wir zunächst einmal zwischen dem Befall durch Wildkräuter (3.1), Krankheiten, die in der Regel durch Pilzbefall (aber auch durch Viren oder Bakterien) hervorgerufen werden können (3.2) und Schädlingsbefall durch saugende, stechende, fressende oder beißende Insekten (3.3).
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3. 1 Befall durch Wildkräuter
Jäten von Wildkräutern oder ihr entfernen durch Hacken, da wo sie nicht hingehören, ist das älteste Mittel.
Mulchen ist das nächste. „Mulch“ sind Stoffe, mit denen der Boden zum Schutz von Pflanzenwurzeln vor extremen Änderungen der Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse bedeckt wird. Als Mulch können organische Dünger, Sägemehl, Blätter, Grasschnitt, Spreu, Stroh, Steine und sogar Altpapier verwendet werden (Torf ist aus Naturschutzgründen nicht zu empfehlen). Mit der Bezeichnung Mulch kann auch eine Schicht feinen, lockeren Bodens gemeint sein, die man als Staubmulch um die Pflanzen herum belässt, um die Verdunstung zu begrenzen und den Boden besser zu belüften. Zum Mulchen verwendete organische Materialien schützen die Pflanzen nicht nur, sie verrotten auch mit der Zeit und reichern den Boden als Humus an. In Bereichen, wo Mulch ausgebracht ist, wächst Unkraut nur spärlich. Natürlichen Mulch bilden abgefallene Blätter und verrottende Pflanzen.
Verwendet man stark duftende Kräuter, wie zum Beispiel Zitronenmelisse, Minzarten, Salbei oder Lavendel (auch als Beigabe) zum Mulchen, kann man einen zusätzlichen Schutz gegen Insekten erzielen.
Achtung: Kein Wildkraut ist „Un“Kraut. Es stört nur hier und da. Viele Wildkräuter lassen sich sehr gut im naturnahen Gartenbau einsetzen, haben Heil- oder/und Würzpflanzencharakter.
Nur ein Beispiel: Die vielgeschmähte Brennessel bietet nicht nur wichtigen Lebensraum für die Raupe des Tagpfauenauges, sondern bietet sich auch als sehr guter Lieferant eines Pflanzenschutzmittels gegen fressende und saugende Insekten in Form einer Brühe an und ist als Material für einen hervorragenden Stickstoffdünger, die Brennessel – Jauche, zu verwenden.
3. 2 Befall durch Krankheiten
3.2.1 Bakterielle Krankheiten
Von Bakterien verursachte Pflanzenkrankheiten zeigen sich durch eine Reihe recht verschiedenartiger Symptome und sind nicht immer leicht zu diagnostizieren; häufige Merkmale sind Fäule, Blattflecken, das Welken von Blättern und Stängeln, Krebsgeschwülste, Trockenfäule von Blättern und Zweigen und die Bildung von Gallen, doch können gerade die Gallen und Blattflecken auch andere Ursachen haben. Eine der bekanntesten bakteriellen Krankheiten ist der Feuerbrand, der viele zu den Rosengewächsen gehörende Zier- und Obstgehölze befällt, wie etwa Apfelbäume und Birnbäume. Er zählt zu den so genannten meldepflichtigen Pflanzenkrankheiten, deren Auftreten in Deutschland (und in anderen Ländern) den Pflanzenschutzämtern gemeldet werden muss, da diese von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung sind. Der Feuerbrand ist außerdem historisch interessant, da es sich um die erste Pflanzenkrankheit handelt, bei der ein Bakterium als Verursacher nachgewiesen werden konnte. Bei befallenen Bäumen werden die Blüten, Blätter und Zweige schwarz, schließlich kann die Krankheit den ganzen Baum in Mitleidenschaft ziehen und ihn letztlich absterben lassen. Auch der Krebs der Zitrusfrüchte, eine aus Asien eingeschleppte Krankheit, wird durch ein Bakterium verursacht; er ist durch korkige Auswüchse auf Früchten, Blättern und Zweigen gekennzeichnet. Zu den bekanntesten und häufig auftretenden bakteriellen Pflanzenkrankheiten gehört der Schorf und die Schwarzbeinigkeit (auch Knollennassfäule) der Kartoffel, die Bakterienwelke der Tomate und eine Blattfleckenkrankheit der Baumwolle. Ein weiteres Beispiel ist die bakterielle Wurzelhalsgalle, auch Pflanzenkrebs genannt, die bei zahlreichen Holzpflanzen und einigen Gruppen krautiger Gewächse vorkommt.
Für den Naturgärtner gibt es hier nur eins: Hygiene, das heißt, befallene Pflanzen oder Pflanzenteile entfernen und sofort sachgerecht entsorgen!
3.2.2 Viruserkrankungen
Ähnliches gilt für den Befall durch viröse Krankheitserreger:
Viren rufen ebenso vielfältige Reaktionen der Wirtspflanzen hervor wie Bakterien und Pilze. In den letzten Jahren stieg die Zahl der bekannten Viruserkrankungen von Pflanzen sprunghaft an, denn viele Symptome wurden früher übersehen oder konnten aufgrund mangelnder Nachweismethoden nicht mit den Erregern in Zusammenhang gebracht werden. Typische Symptome von Virusinfektionen sind u. a. mosaikartige oder ringfleckige Muster auf den Blättern, Gelbwerden des Laubes oder der Blattadern, Verkümmerung, vorzeitiges Absterben, Missbildungen und Wachstumsstörungen. Unter bestimmten Umständen können die Symptome auch maskiert (verborgen) sein und sind dann besonders schwer nachzuweisen. Die Vergilbung und Kleinwüchsigkeit der Pfirsichbäume, die Tabakmosaikkrankheit, das Rübenmosaik und die Kräuselkrankheit der Rüben sowie die Blattrollkrankheit der Kartoffel verursachen bei den befallenen Nutzpflanzen massive Verluste und sind deshalb gefährlich. Für alle Nutzpflanzen gibt es eine oder mehrere dieser häufig noch unverstandenen Pflanzenkrankheiten, die gefährlich werden können. Viruserkrankungen sind ansteckend; übertragen werden sie hauptsächlich von saugenden Insekten oder Spinnentieren, besonders von Blattläusen, Wanzen oder Spinnmilben. Deshalb lässt sich das Auftreten dieser Krankheiten am besten dadurch verringern, dass man das Auftreten dieser Überträgerorganismen bekämpft.
3.2.3 Pilzerkrankungen
Die meisten Pflanzenkrankheiten werden durch Pilze verursacht. Schon seit alters hat man Pilzkrankheiten beobachtet und beschrieben. So wissen wir aus der Bibel von Brandkrankheiten und Mehltaubefall an Getreide und Wein im alten Israel. Von Pilzen verursachte Krankheiten haben in verschiedenen Gebieten der Erde große Hungerkatastrophen ausgelöst. Besonders zu nennen ist die Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel, deren Verursacher um 1840 nach Europa eingeschleppt wurde und besonders in Irland Hungersnot zur Folge hatte. Der in Amerika heimische Echte Mehltau der Weinrebe wurde nach Frankreich eingeschleppt und vernichtete den französischen Weinbau fast völlig. Wichtige Beispiele pilzlicher Pflanzenkrankheiten sind Blattfleckenkrankheiten, Geschwüre, Trockenfäule, Echter und Falscher Mehltau, Baumkrebs, Holzfäule und -flecken, Wurzelfäule, Welke und die Kohlhernie.
Im naturnahen Gartenbau gibt es etliche Möglichkeiten, auch hier ist Hygiene natürlich die wichtigste Maßnahme.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, verschiedene Substanzen vorbeugend und auch kurativ anzuwenden. Tees aus Pflanzen, Pflanzenbrühen und Pflanzenjauchen werden weiter unter beschrieben.
3.3 Befall durch tierische Schädlinge: Nematoden
Nematoden, auch Älchen genannt, sind Fadenwürmer. Sie zählen zu den tierischen Schädlingen, und können teilweise auch Viren übertragen und durch Schwächung die Pflanzen für Infektionen durch Krankheitserreger