Die "gesündeste Kostform" - Aspekte Vollständigkeit, gesundheitliche Risiken/Vorteile, Nachhaltigkeit, Evidenz

Einerseits sind wir anatomisch gesehen ein Pflanzenfresser. Alleine unser Gebiss ist auf Pflanzenkosten ausgerichtet - ohne Werkzeug würden wir verhungern, wenn wir nur Fleisch essen würden.

Andererseits müssen wir, wenn wir nur pflanzliche Kost essen, bestimmte Vitamine/Mineralstoffe wie B12 und Eisen ergänzen, um gesund zu bleiben.

Ich finde, es sagt der Hausverstand, dass wir Allesesser sind und bestimmte gesundheitl. Probleme bekommen, wenn wir langfristig elementare Dinge wie Fleisch oder Pflanzen ausschließen.
 
Fleisch, das sich über Pflanzen ernährt hat - insofern nimmt man dann quasi nicht diese Pflanzenenergie durch das Fleisch mit auf? ☺

Ansonsten denke ich auch, dass eine Umstellung auf Carnivore nicht unbedingt bedeuten muss, dass der Heilungserfolg direkt davon kommt. Wer weiß, was die Leute sonst noch alles vor dieser Umstellung reingeschaufelt haben. Und ob die Erfolgsberichte tatsächlich immer alles so wahrheitsgetreu aufzeigen bzw. relevantes außen vor bleibt?

Einseitige Ernährung, egal welcher Art, kann auf Dauer nicht gut sein, auch Fleisch alleine deckt nicht alles ab, was der Körper braucht.
 
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Aber sicher spielt die Verarbeitung des Fleisches auch noch eine größere Rolle, aus einigen Studien dazu:

Während der Follow-up-Periode, die mehrere Jahre andauerte, konnten die Forscher mehr als 26.000 Todesfälle beobachten, von denen die meisten auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs sowie im geringeren Maße auf Erkrankungen der Atemwege und des Verdauungstraktes zurückzuführen waren. Schlussendlich war das Sterberisiko bei denjenigen, die mehr als 40 Gramm verarbeitetes Fleisch täglich verzehrten, besonders hoch. Auch rotes Fleisch wurde durch die Studie in geringerem Maße mit einer höheren Sterblichkeit in Verbindung gebracht.

Ähnlich wie bei den früheren Studien gingen die Züricher Forscher davon aus, dass der Verarbeitungsprozess (Pökeln, Räuchern u. ä.) und die dadurch entstehenden Giftstoffe den Körper am meisten belasten. Hinzu kommt der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren, der auch das etwas höhere Risiko durch den Verzehr von unverarbeitetem rotem Fleisch erklärt.


Also wenn Fleisch, dann unverarbeitet und fettarm. Besser weißes als rotes und der Verzehr eher insgesamt in Maßen.
 
Du hast wieder viel und hochemotional geschrieben. Da kann ich nicht mithalten
Alles gut. Ist kein Wettbewerb 😇😉
Nein ...

... aber hier
Überprüfen könnte aber sinnvoll sein.
- das bezog sich auf:
Fun fact, nicht von mir überprüft - diese Warnungen vor "zu viel Fleisch" und vA vorm "roten" scheint auf ganz miesen Studien zu beruhen. Da wurde uA ausgeblendet, dass das zB Maissirup einen Siegeszug antrat und die damit einhergehenden Gesundheitsprobleme dem Fleisch umgehängt wurden.

- denke ich schon, dass ein bisschen "Wettbewerb" (Quellen zusammentragen, welcher Art auch immer diese sind) helfen würde. Und es wäre schon gut, wenn es der jeweilige Thesen-Aufsteller macht, denn er/sie hat es ja irgendwo her und hat es somit einfacher. Von dort kann man sich dann weiter hangeln.
 
Fast 3 Millionen sind in Deutschland über 85 Jahre alt - ich glaube nicht, dass es das so in den oben genannten Zeiträumen gab.

2021 gab es 2.625.444 Menschen in D, die älter (oder gleich) 85 Jahre alt waren von insgesamt 83.237.124 (männlich und weiblich zusammen). Das sind 3,2%.

Die Übersicht über die Physiker enthält 10 Personen, die älter als 85 Jahre sind von insgesamt 106 Männern. Das sind 9,4%. Das darf nicht überbewertet werden, zeigt aber, dass die Daten durchaus vergleichbar sind.

Ich schätze mal, dass die Ernährung in den besser gestellten und gebildeten Kreisen gesünder war als heute bezogen auf die gesamte Bevölkerung und daher ein vergleichbar hohes Alter erreicht wurde (ohne Impfungen und ohne die modernen Medikamente).

Das Verhältnis männlich zu weiblich betrug 2011 (zum damaligen Zensus) in D für die über (oder gleich) 75-jährigen:
männlich: 37,1%
weiblich: 62,9%

Es gibt also in diesen Altersgruppen fast doppelt soviele Frauen wie Männer.
 
Über diese Thematik gibt es bereits Beiträge und ein weiterer Beitrag, die sich speziell mit dem Zahnarzt Weston Price befassen, der auf einer dreijährigen Weltreise um 1930 viele natürlich lebende abgeschiedene Völker besuchte und deren Ernährung und Gesundheitszustand untersuchte und dokumentierte.

Darüber hatte Haller ein sehr interessantes und empfehlenswertes Buch geschrieben:
Haller, Albert - Gefaehrdete Menschheit (186 S, 1956)
 
Die Menschen und die Affen hatten gemeinsame Vorfahren. Das dürfte für die Ernährung von Bedeutung sein. Die Zeittafel sieht etwa so aus (aus wikipedia):

Vor 15 Mio Jahren entstanden die Menschenaffen (aus den Altweltaffen).

Vor 11 Mio trennten sich die afrikanischen Affen von den asiatischen. Die asiatischen Affen beinhalten den Orang Utan, der kein Vorfahre des Menschen ist.

Vor 6,5 Mio entstanden die Gorillas (aus der Linie der afrikanischen Affen)

Vor 5,2 Mio trennten sich die Menschen und die Schimpansen. Die Schimpansen sind also unsere unmittelbaren Verwandten.

Bei den Schimpansen gibt es 2 Arten: Gemeine Schimpanse (Pan) und Bonobo.
Die Affen sind schwanzlos, haben 32 Zähne und sind tagaktiv. Der Zyklus bei den Schimpansen beträgt 35..45 Tage, die Tragezeit 220..250 Tage, Abstillen nach 4..5 Jahren. Sie werden 30..40 Jahre alt, in Gefangeschaft 50 Jahre.

Das Männchen ist deutlich schwerer (bis 70 kg) als das Weibschen (bis 50 kg) und dominiert die Weibschen.

die Männchen des Gemeinen Schimpansen zu „Kampfverbänden“ zusammenschließen können, die regelmäßig an den Grenzen des von ihnen besiedelten Gebietes patrouillieren. Gelegentlich beginnen sie, die Grenzen zu überschreiten und Angriffe auf die dort lebenden Schimpansen zu unternehmen. Dabei kann es vorkommen, dass deren Territorium zum eigenen hinzugewonnen wird. Im Verlauf solcher Auseinandersetzungen wurde die Tötung von erwachsenen Artgenossen beobachtet

Häufig werden auch Weibchen vergewaltigt. Das sind also auch Verhaltensweisen, die im Tierreich vorkommen.

Ernährung:
Bei den Schimpansen werden nur Früchte, Nüsse, Blätter, Insekten, kleine Säugetiere angegeben.
Beim Gibbon wird das etwas detaillierter ausgeführt:
Früchte 65%
Blätter 30%
Tiere 5%

Früchte sind also die Hauptnahrung der Affen und enthalten viel Vitamin C. Daher mussten die Affen das Vitamin C nicht selbst herstellen, da sie reichlich davon aßen.

Früchte enthalten viel Fruchtzucker, der vom Körper in Glukose umgewandelt wird, um das Gehirn und die Muskeln zu ernähren.
Wir Menschen nehmen Glukose (Traubenzucker) sowohl als Zucker (Rübenzucker oder Rohrzucker) oder in Form von längerkettigen Kohlenhydraten zu uns. Zucker ist ein Doppelzucker und besteht aus Fruchtzucker und Traubenzucker und wird von Insulin aufgespalten.

Traubenzucker wird von den Pflanzen aus CO2, Wasser und Sonnenstrahlen hergestellt und wird von allen Menschen und Tieren zur Energiegewinnung benötigt.

Das Chlorophyll der Blätter, die zu 30% Nahrungsbestandteil der Affen sind, versorgt die Affen mit Magnesium. Daher benötigen auch wir zusätzliches Magnesium, da wir üblicherweise keine 30% Blätter essen.

Mit Blättern sind verdauliche Blätter gemeint, keine Gräser o.ä.
Damit Kühe Gräser verdauen können, haben sie mehrere Mägen mit Bakterien, die die Gräser aufbereiten.

Die 5% tierische Produkte (Insekten und kleine Säugetiere z.B. Mäuse) ergeben sich mehr zufällig (z.B. Maden im Obst). Ich habe nirgends gelesen, dass Affen systematisch Mäuse o.ä. jagen oder Insekten sammeln. Die Affen können vermutlich die Proteine selbst herstellen; sie sind wie alle Pflanzenfresser nicht auf die Aufnahme von Proteinen aus der Nahrung angewiesen.

Der Mensch muss mindestens 9 Aminosäuren mit der Nahrung in entsprechender Menge aufnehmen, da er sie nicht selbst herstellen kann. Diese Aminosäuren sind in pflanzlicher Nahrung kaum enthalten (ausgenommen vielleicht Nüsse, die die Schimpansen ja auch essen sollen, wobei es mir ein Rätsel ist, wie Affen beispielsweise Paranüsse knacken).

Gemüse fehlt im Speiseplan der Affen, da die heutigen Gemüsepflanzen Züchtungen sind. Die in der Natur wachsenden Pflanzen produzieren Gifte, die sie vor Freßfeinden schützen. Der Mensch hat diese Gifte durch Züchtungen aus den Pflanzen entfernt. Damit sind die Pflanzen gegenüber ihren Freßfeinden schutzlos und der Gemüsebauer muss den Pflanzen helfen und gegen die Schädlinge geeignete Gifte spritzen.

Der Mensch hat sich von den Affen vor 5,2 Mio Jahren getrennt und ist andere Wege gegangen, auf die ich später eingegehen möchte.
 
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Die Affen können vermutlich die Proteine selbst herstellen; sie sind wie alle Pflanzenfresser nicht auf die Aufnahme von Proteinen aus der Nahrung angewiesen.
Jedes Lebewesen stellt seine Proteine selbst her. Es geht aber um die Bausteine der Proteine, die Aminosäuren, und die werden von allen höheren Tieren oder überhaupt allen Tieren mit dem Futter aufgenommen.

Früchte sind zwar zumeist energetisch hochwertig, weil sie wenig Faserstoffe und viel leicht verdauliche Kohlenhydrate enthalten; doch liefern sie vielfach zu wenig Protein. Den Bedarf an Aminosäuren, ohne den kein Tier auskommt, muß es sich also anderweitig beschaffen. Blätter, die es reichlich gibt, bieten mehr Proteine; aber ihr Energiegehalt ist geringer, und sie enthalten viel Ballaststoffe und oft Substanzen, die sie ungenießbar machen.
Quelle: https://www.spektrum.de/magazin/ernaehrung-und-evolution-der-primaten/821143

Ich habe nirgends gelesen, dass Affen systematisch Mäuse o.ä. jagen.
Schimpansen jagen oft systematisch kleinere Affen, und sie suchen auch gezielt nach Insektenlarven oder Eiern.

Schimpansen, das ist gut belegt, fressen gelegentlich auch Fleisch, zum Beispiel von jungen Pavianen und Meerkatzen oder den Kitzen kleiner Antilopen, die sie selbst erbeuten; aber ihre Nahrung ist doch zu schätzungsweise 94 Prozent pflanzlicher Art, wobei reife Früchte überwiegen. Diese enthalten zwar meist viel Zucker, aber relativ doch wesentlich mehr Ballaststoffe als die hochgezüchteten Sorten aus unseren Obstplantagen. Nach meiner Überschlagsrechnung dürfte ein wilder Schimpanse täglich mehrere hundert Gramm Fasermaterial zu sich nehmen, der durchschnittliche Amerikaner hingegen höchstens zehn Gramm.
Quelle: Wie oben
 
Jedes Lebewesen stellt seine Proteine selbst her. Es geht aber um die Bausteine der Proteine, die Aminosäuren, und die werden von allen höheren Tieren oder überhaupt allen Tieren mit dem Futter aufgenommen.
und Bausteine der Aminosäuren werden u.a. auch über Atemluft aufgenommen...zu einem nicht unwesentlichen Teil..

Auch universellle kosmische Energie, aus der Materie letztlich be-/entsteht, ist wesentlich. Wenn auch nicht für Naturwissenschftler :sneaky:

Übrigens gibts viele vegane Bodybuilder... zu ihnen gehört der "stärkste Mann Deutschlands" Patrick Baboumian.
 
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und Bausteine der Aminosäuren werden u.a. auch über Atemluft aufgenommen...zu einem nicht unwesentlichen Teil..
Die Menge ist egal, weil es essentielle Aminosäuren gibt, die der Organismus nicht selbst herstellen kann, sondern in fertiger Form aufnehmen muß. Deren Menge begrenzt, wieviel Protein gebildet werden kann.

Das gilt für alle Säugetiere:
Der Mensch und Säugetiere können nicht alle proteinogenen Aminosäuren selbst aufbauen, so daß ein Teil, die Gruppe der essentiellen Aminosäuren, durch die Nahrung aufgenommen werden muß.
Quelle: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/aminosaeuren/2870

Auch universellle kosmische Energie, aus der Materie letztlich be-/entsteht, ist wesentlich. Wenn auch nicht für Naturwissenschftler :sneaky:
Möchtest du gern Lichtnahrung als eigentlich gesündeste Kostform propagieren?
 
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@Malvegil

spar dir doch mal deine ständige, dümmliche Polemik...auch wenns schwerfällt

Du unterschlägst beim Kommentieren ausserdem dauernd Argumente...hier Bodybuilder
 
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Wer hat denn das Thema
universellle kosmische Energie
in diesen Ernährungs-Thread eingebracht?

Und wieso soll es Polemik sein, wenn man darauf hinweist, daß die esoterische Szene, zu der dich ich nun mal rechne, allen Ernstes Lichtnahrung für eine anzustrebende Ernährungsform hält?

Oder ist es für dich schon polemisch, auf essentielle Animosäuren hinzuweisen, wovon du anscheinend nichts weißt?
 
Vielleicht ist es das "gesündeste" für den Menschen intuitiv zu essen, eben genau das, was einem individuell gut tut.

In sich hinein hören / fühlen, was man heute essen möchte und einem gut tut und wohl bekommt und das wird gekocht / gegessen.
Das funktioniert allerdings nur, wenn der Mensch viel Zeit hat alles zu besorgen, zuzubereiten, spontan zu entscheiden.

Durch das Überangebot an Nahrungsmitteln, Fertigprodukten, zu viel Zucker, Aromastoffe, Zusatzstoffe usw. sind unsere Sinne "verdorben" und die gilt es wieder zu erwecken.

Kinder wissen in der Regel noch was und in welcher Reihenfolge sie an Essensangebot wählen und hören genau auf, wenn sie satt sind. Zumindest Kinder, die noch "unverdorben" von den Beeinflussungen der Erwachsenen sind.

Intuitiv essen: So isst du nach Bauchgefühl!​

Beim intuitiven Essen hörst du auf deinen Körper und isst nach Hunger- und Sättigungsgefühl – ganz ohne Verbote! So lernst du instinktiv, was du brauchst.

Intuitives Essen meint ein Essverhalten, das die Signale des Körpers beachtet. Das bekommt deinem Wohlbefinden und deiner Figur.
Auf den Körper hören statt auf Ernährungstrends oder Diätkonzepte achten – das ist die Grundlage, wenn du intuitiv essen möchtest. Kurz: Genießen, was dir schmeckt, wann immer du Hunger hast. Das klingt so einleuchtend wie einfach.
Die Signale, auf die du hören solltest:
  • Appetit
  • Hunger
  • Sättigung

 
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