Zahnimplantate sind alles andere als harmlos

Hallo Malve, genügen die obigen Artikel als Hinweise, dass Zahnimplantate sehr problematisch sind? Wenn jeder dritte Patient Probleme hat, dann ist das ja weit mehr als die 5-10% die die Industrie angibt.

Für Adonis: Implantate sind das neue Amalgam.
Es ist wichtig, dass möglichst viele Leute erfahren wie problembehaftet Zahnimplantate weiterhin sind.

Hallo Katahrina, wie geht es Ihnen und wie sieht die Heilung aus?
 
Es ist schon erschreckend, was Patienten sich von der Zahnmedizin alles bieten lassen müssen.
Man kann es eigentlich gar nicht verstehen, dass Ärzte so unwissend sein sollen und nicht verstehen können, was an Spätfolgen und bleibenden Gesundheitsbeeinträchtigungen für den Patienten daraus resultiert.

Hier auch so ein Beispiel, wo es einem die Sprache verschlägt:
Ein Implantat führt zu neuralgischen Schmerzen und man gibt lieber
Gabapentin mit vielen Nebenwirkungen um das Implantat zu erhalten, statt es wieder zu entfernen.
Der Patient ist quasi dazu verurteilt eine Trigeminusneuralgie zu entwickeln und sein Leben lang zu leiden.

Hallo,

habe vor vier Wochen ein Implantat im OK bekommen. Drei Tage später haben meine Probleme angefangen. Erst war es ein Ziehen in der gesamten Gesichtshälfte bis ins Ohr, dazu kam Schwindel und Erbrechen. Seit vier Wochen habe ich lautes Ohrpfeifen, Schwindel und Ziehen bis ins Auge hin. Dazu noch Schmerzen der Implantatsstelle und manchmal auch stechender Blitzschmerz und mittlerweile auch Nackenschmerzen. Ich war beim HNO-Arzt, Ortophäde wegen HWS-Blockade, beim Osteophaten, und beim Neurologen. Der Neurologe hat mir Gabapentin verschrieben um den Trigeminus-Nerv zu beruhigen, damit das Implantat bleiben kann. Meine Frage ist werden die Beschwerden weggehen nach der Gabapentin-Behandlung? Kann es sein, dass das Implantat den Nerv beschädigt hat? Oder irgendwie auf den Nerv drückt und somit die Beschwerden wieder kommen, nach der Behandlung, da die Ursache ja nicht beseitigt ist? Soll ich das Implantat behalten oder ist es besser es erstmal zu entfernen, um beschwerdefrei zu werden?
Danke im voraus für Ihre Anworten

Impantat im Oberkiefer, Ohrsausen, Schwindel, Schmerzen

Das ist einfach eine Medizin zum k****. :mad:

Liebe Grüße
Anne S.
 
Liebe Anna, vielen Dank für den Hinweis.
Es hat auf den Fall dort noch gar niemand geantwortet, habe dort nun einen Hinweis auf diesen Thread gepostet. Vielleicht meldet sich der Patient hier noch. Es wäre wichtig zu sehen, wie sich das Schicksal der geschädigten entwickelt, ob es überhaupt methoden gibt, die zu einer Heilung führen.

Wäre natürlich schön gewesen, wenn die börsenkotierten und hochprofitablen Implantathersteller das abgecheckt hätten bevor sie ihre Produkte in den Markt eingeführt hätten...
 
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Hier mein Bericht zum aktuellen Befinden.
Enttäuschungen pflastern den Weg. Hoffentlich wird es kein Roman.

Seit 14 Tagen halte ich mich im Rheinland auf, hoffte, daß mir der Ortswechsel gut täte.
Enttäuschung, Enttäuschung. Nichts tut sich. Nein, falsch – es tut sich doch was: seit zehn Tagen nehmen Schmerzen und Schmerzintensität zu, gute Tage gibt es überhaupt nicht mehr, allenfalls mal zwei Stunden zwischen den Anfällen sind erträglich. Tag und Nacht leide ich.
Über diese unerwartete Verschlechterung habe ich nachgedacht und komme zu folgendem Schluß:

Mein jetziger Zahnarzt hatte bereits im Februar empfohlen, einen EAV-Test durchführen zu lassen. Der Mann, mit dem er diesbezüglich "zusammenarbeitet", sei sehr gut. Gleich schickte er Unterlagen hin (knapp 200 km Landstraße entfernt), und ich wartete und wartete und wartete, Wochen vergingen, nichts geschah. Für Ende April, zweieinhalb Monate sind dann vergangen, wurde mir ein Termin angeboten, Kosten 500 Euro.
Bei diesem Test sollte herausgefunden werden, ob ich das Titanmaterial, das jetzt noch im Kiefer steckt (2 Stifte), vertrage oder nicht.

Jeder normale Mensch wird jetzt denken: das ist doch gut! Nach dem Test wird man dann richtige Entscheidungen treffen können. Jeder normale Mensch. Zu jener Kategorie zählt mein Zahnarzt offenbar nicht. Das Warten war nicht seine Sache, und so tat er bereits im März den ersten Schritt vor dem zweiten. Ohne auf Testergebnisse zu warten, drehte er im Frontzahnbereich wieder ein Abutment auf, ließ ein LZP im Labor erstellen. Da hierüber kaum geredet wurde (z.B. wurde die Zahnfarbe nicht bestimmt), hielt ich es für einen preiswerten Versuch mit preiswertem Material, zumal es hieß, man müsse den richtigen Biß wieder finden. Mir war das nicht geheuer, aber wie soll man sich wehren, wenn man alle möglichen Finger und komische Löffel mit Paste im Mund hat. Einzige Möglichkeit: man wird rabiat, springt mit dem Besteck im Mund auf, spuckt es aus, reißt sich das Lätzchen runter und sagt, mir reichts, Schluß jetzt. (Bei dem Bild kann ich schon wieder lachen, obwohl mir heut zum Heulen ist.)
Ich hoffe, daß es Euch auch so geht - wenn ein Zahnarzt ganz klar voranprescht, nicht viel erklärt, gar nicht fragt, sondern einfach tut (als sei er ganz sicher und ganz kompetent), dann geht man als Patient, der noch dazu auf dem Rücken liegt, hübsch unter. Und sind die Dinge erst mal in die Wege geleitet, dann gibt man sich keine Blöße mehr und tut so, als sei man einverstanden. Man ist auch feige.

So kam ich zu einem neuen LZP im Oberkiefer, aufgebaut auf einem der restlichen Implantate. Und seit dieses eingegliedert ist, werde ich vor Schmerzen schier verrückt. Nun muß ich aber einen kühlen Kopf bewahren, denn zu den Zähnen verliere ich auch noch viel Geld.
Das LZP ist völlig danebengegangen - erstens häßlich gelb, Zahnformen plump und zu wenig Länge, Zahnbogen viel kleiner. Aber der Clou! In dem LZP fehlt auf der rechten Seite ein Zahn! Es ist einfach ein Prämolar in der Reihe ausgelassen worden. Dadurch fehlt ein ganzer Zentimeter im Außenumfang und die Zahnreihe biegt steil in den Gaumen ab. Mein Unterkiefer ist total eingesperrt. So einen Pfusch habe ich noch nie erlebt. Das ist ja, als wenn der Autobauer ein Rad zu wenig einbaut!

Sollte ein Techniker diesen Fehler nicht merken?
Sollte der Zahnarzt beim Eingliedern den Fehler nicht sehen?

Egal, zu welchem Schluß man kommt, beides ist peinlich und irritierend.

Für dieses Meisterstück bekam ich eine Rechnung von über 3.000 Euro. Auf meine Reklamation schrieb mir der ZA beschwichtigend, es sei ja nur ein Provi, das könne man jederzeit ändern, so oft man wolle. Wahrscheinlich wird er jede Änderung mit ein paar tausend Euro in Rechnung stellen. So kann man es auch machen: fehlerhaftes liebern und Korrekturen immer neu berechnen. Ein Perpetuum mobile.

Aber am schlimmsten ist doch wohl die Tatsache, daß auf dem Implantat, das mit ziemlicher Sicherheit entfernt werden muß, eine Versorgung aufbaut – und die soll ich nun bezahlen (auch das war nicht besprochen). Mein Anliegen: eine Prothese, sonst nichts!
Der Zahnarzt handelte wie ein Mann, der ein Haus möbliert, obwohl ein Gutachten zum Abriß erwartet wird, wegen Einsturzgefahr.

Meine Anliegen Anfang Feb waren: Entfernung aller Implantate, OK-Prothese erstellen, Unterkieferteilprothese sanieren. Nichts von allem ist gemacht worden. Stattdessen gab es die Überweisung zum Seilschaftskumpel zwecks EAV, und rückblickend ist klar, daß es hierbei nur um eine nachträgliche Rechtfertigung für das Vorpreschen des Zahnarztes (Einbau des LZP auf dem Implantat) handeln kann, dazu nimmt man sich reichlich Zeit. Ein Test, der nach vollendeten Tatsachen gemacht wird, ist unsinnig. Außerdem erwarte ich ein Gefälligkeitsgutachten. Die 500 Euro plus erhebliche Benzinkosten spare ich mir.

Also bin ich wieder mal reingefallen:
Ich steh jetzt da mit verschlechterter Gesundheit, ohne Prothese, mit häßlich gelbem Rauchergebiß oben, einer kaputtgeschliffenen UK-Prothese (damit hat mich bei einer Sitzung der ZA überrascht - schliff einfach die letzten Backenzähne ab, verkleisterte die Prothese mit weißem, rauhem Material. Er hat mich überfahren, und in solchen Situationen kann ich nicht noch immer nicht spontan reagieren. Die Ernüchterung (und die Wut) kommen erst viel später. Da ist es aber schon passiert.

Nach Ostern lasse ich mir die restlichen Stifte rausschneiden. Ich mache diese Woche Termine in der Kieferchirurgie. Weiteres Hinhalten dulde ich nicht mehr. Es ist meine Gesundheit, und mein Geld. Und ich glaube, ich sollte wieder einmal den Zahnarzt wechseln ... Bald habe ich alle Zahnärzte in meiner Umgebung durch.

Katharina
 
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Enttäuschung, Enttäuschung. Nichts tut sich. Nein, falsch – es tut sich doch was: seit zehn Tagen nehmen Schmerzen und Schmerzintensität zu, gute Tage gibt es überhaupt nicht mehr, allenfalls mal zwei Stunden zwischen den Anfällen sind erträglich. Tag und Nacht leide ich.
Katharina

Das sind gar keine guten Nachrichten. Offenbar haben die Zahnimplantat-Hersteller und die Operateure keine Lösung für den Fall, der bei Zahnimplantaten früher oder später eintritt. Im Gegenteil, wer einmal wegen Zahnimplantaten chronische Schmerzen und Entzündungen bekommt, wird nach allen Regeln der Kunst ausgenommen – Unabhängige Informationen werden regelrecht unterdrückt: also gibt es klare Indizien, dass die Implantathersteller ein grosses PR-Buget haben, um die Probleme unter den Teppich zu kehren, aber dass es keinen Budgetposten gibt um Patienten davor zu warnen, dass Zahn-Implantate früher oder später zu chronischen, unlösbaren Problemen führen, die unglaubliches Leid auslösen und die Lebensqualität massiv beeinträchtigen.

Es scheint sich sowas wie eine Selbsthilfe-Gruppe für Zahnimplantat-Opfer zu formieren:
Discussion Group on Chronic Pain from Dental Implants
 
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Es scheint sich sowas wie eine Selbsthilfe-Gruppe für Zahnimplantat-Opfer zu formieren:
Discussion Group on Chronic Pain from Dental Implants[/QUOTE]

Hallo, Alexanders!
Das ist interessant. Aber ich finde die ZIO Website nicht. Es gibt auch keinen Link.

Ich selbst werde noch im April die restlichen zwei Implantate herausoperieren lassen und hoffe dann auf Wiederherstellung von Gesundheit und Lebensfreude. Ich hoffe ... sicher ist es ja keineswegs.

Katharina
 
Hallo Katharina,

ich bin schon gespannt, ob es dir dann besser geht. Ich habe auch ein Zahnimplantant und eines im Ohr aus Titan. Nun wurde bei mir auch eine Titanunverträglichkeit festgestellt.

LG
 
@Katharina
Ich selbst werde noch im April die restlichen zwei Implantate herausoperieren lassen und hoffe dann auf Wiederherstellung von Gesundheit und Lebensfreude.
Wenn die Gesundheits-Probleme von der Beschädigung von Nerven herrühren, dann kann eine Explantation zu einer Verschlimmerung führen, weil noch mehr Nervengewebe beschädigt wird.
Viel Glück kann man da nur wünschen!

Danke, wenn Du uns auf dem laufenden hältst.

Mit Trigeminus-Neuralgien ist nicht zu spassen, aber mit jeder weiteren Zahn-Implantation haben wir einen potentiellen Trigeminus-Patienten mehr. Für die Ärzte und Implantathersteller ist das sicher eine win-win-Situation, mehr chronische Patienten, sicherere Auslastung..., solange dieser Praxis haftpflichtrechtlich und aufsichtsrechtlich kein Riegel geschoben wird.
 
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Es ist schon erschreckend, was Patienten sich von der Zahnmedizin alles bieten lassen müssen.
Man kann es eigentlich gar nicht verstehen, dass Ärzte so unwissend sein sollen und nicht verstehen können, was an Spätfolgen und bleibenden Gesundheitsbeeinträchtigungen für den Patienten daraus resultiert.
...
Liebe Grüße
Anne S.

Liebe Anne S. lese grade noch die Hinweise zu Dr. Wolfgang Burk,
inbesondere folgendes sehr interessante PDF zu
Herddiagnostik: der tote Zahn und die Wurzelspitzenresektion
(...)Die hochgiftigen Eiweiss-Zerfallsprodukte (Mercaptan, Thioäther = Schwefel-Eiweiss-Verbindungen) sind im und um den toten Zahn vorhanden und belasten den Kiefer und das Zahn-Umfeld.
Der Körper muss diese Gifte / Toxine ständig abbauen und verkraften.
Man kann sich eines vorstellen:
Je mehr tote (avitale, wurzelgefüllte) Zähne man im Mund hat, desto gravierender ist die Blockade körpereigener Energie. (...)
(...)Ein gesunder Zahn ist innerhalb des Knochens – quasi wie mit einem Handschuh - von einer Wurzelhaut umgeben. Wenn der Körper eindringende Giftstoffe abzukapseln versucht, bläht sich diese Wurzelhaut auf und schließt die Fremdmaterialien ein. Es bildet sich ein Granulom oder auch eine Zyste. Kommt man nun auf den schlauen Gedanken, diesen Ballon an der Wurzelspitze einfach (mittels der schon zitierten Wurzelspitzenresektion) zu kappen, bedeutet dies
zunächst ein mögliches Störfeld in Folge einer recht ordentlichen Narbe. Denn diese folgt durch die Schnittführung als Zugang zum Operationsgebiet in der Ausheilungsphase.
Weiter bedeutet der Eingriff, dass der „Schutzhandschuh“, die Wurzelhaut des Zahnes durchtrennt wird.(...)
(...)Die alsdann abgeschnittene Wurzel bildet keinen neuen Schutzwall in Form einer Wurzelhaut. Für den Organismus wird der Zahn jetzt wie der Dorn, den man sich in den Finger gerammt hat: ein Fremdkörper, den es herauszueitern gilt.
Dieser Prozess blockiert nun das Immunsystem. Sei es durch die Narbe, sei es durch die Stoffwechselprodukte des chronisch eiternden Prozesses oder aber als Reaktion auf die dem kranken Zahn entströmenden Leichengifte in Form von Thioether oder Mercaptane.(...)
https://www.oldenburk.de/
+ Endopedia
 
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So, da bin ich wieder. Es gibt Neuigkeiten.

Das verpfuschte Langzeitprovisorium bin ich los! Der Vollpfosten von Zahnarzt hat sich bis zuletzt gewehrt dagegen. Er fragte mich, weshalb ich mich daran störe, daß rechts ein Backenzahn fehlt, es passe doch so auch ganz gut. Schließlich nahm er dem Pfusch runter, wurde beim Behandeln recht grob und legte seine „väterliche Maske“ ab. Das aber nur am Rande.

Seit gestern trage ich also wieder meine alte, wackelige Prothese. Welche Erlösung! Schlagartig sind die Nackenkrämpfe verschwunden, ich kann den Hals wieder drehen, und es geht mir überhaupt besser. Weil das Abutment entfernt ist, gibt es keinen Druck mehr auf das Implantat – und keine Spannung im gesamten Kieferbereich. Die Totalverblockung ist immer problematisch, da die beiden Schädelhälften untereinander leicht beweglich sind. Ist der ganze Kiefer durch einen festen Zahnbogen verblockt, kann eine Spannung entstehen, die sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. So ist es mir erklärt worden.

Ich fühle mich also jetzt besser – das ist nun die Hälfte der Genesung. Der zweite große Schritt wird am 5. Mai vollzogen: da werden nun endlich die beiden letzten Implantate aus dem Oberkiefer herausgefräst.

Speziell für Anne, die einige Fragen an mich hatte:
Die erste Explantation fand in der Kieferchirurgie eines Krankenhauses statt. Die zweite Explantation in einer Privatordination (das habe ich selbst bezahlen müssen, war aber dafür sehr, sehr schonend). Das Explantieren selbst war nicht schmerzhaft, denn man bekommt eine Betäubungsspritze. Ein Hohlbohrer fräst die Metallwurzel heraus. Dann wird die Wurzel herausgedreht oder herausgeklopft. Die Wunde wird von eventuellen Metallspänen gesäubert und vernäht. Das ganze dauert nicht länger als eine normale Zahnbehandlung. Wenn die Betäubung nachläßt, treten Schmerzen auf – die sind aber erträglich und mit einer Schmerztablette kaum zu spüren. Ich habe jeweils nur eine Tablette gebraucht. Am Tag nach der OP habe ich keine Schmerzen mehr gehabt. Ich fürchte mich nicht mehr vor der Explantation, es ist zwar nicht lustig, aber auch bei weitem nicht so schlimm, wie manche glauben.
Mir ist es nach den ersten Explantationen teils besser, teils schlechter gegangen. Auf alle Fälle hat sich etwas bewegt.

Wenn nun meine Kieferknochen völlig abgeheilt sein werden – ich habe diesbezüglich keine Probleme, feste Knochen, gute Heileigenschaften, keine Entzündungen etc. – dann werde ich im Oberkiefer eine Teilprothese bekommen, die an den noch vorhandenen fünf Backenzähnen (drei links, zwei rechts) zusätzlich verankert werden. Um eine kleine Gaumenplatte komme ich nicht herum. Aber mir macht das nichts aus, wenn ich nur wieder gesund bin und Lebensfreude bekomme. Ich bin sehr sicher, daß ich bald wieder völlig hergestellt sein werde.

Noch einmal für Anne:
Einen Titanstimulationstest oder ähnliches habe ich nicht machen lassen. Mir wurde von mehreren Seiten geraten, mir das Geld zu sparen, denn diese Tests sind nicht unbedingt zuverlässig. Positive Ergebnisse müssen nicht mit Krankheit korrelieren, Krankheit kann sich trotz negativer Ergebnisse einstellen. Ich habe gehandelt, weil mir mein Körper gezeigt hat, daß er das Titan nicht duldet. Das ist evidenzbasierte Medizin, keine Labormedizin. Seit ich die Implantate habe, bin ich krank. Also müssen die Implantate raus. Die Wahrscheinlichkeit, wieder gesund zu werden, ist gleich null, wenn die Implantate bleiben, wo sie sind. Ich habe keine Wahl.

Liebe Anne, unter welchen Beschwerden ich seit einem Jahr leide, habe ich im ersten Beitrag dieses Strangs geschildert, da kannst du es nachlesen.

Liebe Grüße an alle
Katharina
 
Danke Katharina für den ausführlichen Bericht. Habe die ersten Posts dieses Threads nochmals gelesen, insbesondere jene die das Titan betreffen. Ich komme selbst langsam zur Gewissheit, dass vor allem das Titan das Problem ist und ein Entscheid Richtung Explantation getroffen werden kann. Zum anderen gibt es in meinem Fall noch allfällige Probleme mit BioOss / Sinuslift. Die Frage ist wieviel Material abgetragen wird, bezüglich Wundheilung nach Explantation könnte man nach den Berichten von Katharina ja optimistisch sein, zumal ja vor allem die Titanpartikel die chronischen Entzündungsherde verursachen.

Zitat J. Lechner:
"(...) Die Ursache einer solchen "Titan-Sensibilisierung" ist neben der Partikelbildung des Implantats die überschiessende proinflammatorische Reaktivität der unspezifischen Immunzellen, die bei einigen Patienten nach Kontakt mit ebendiesen Titanpartikeln auftritt. Diese beruht nicht auf der Anwesenheit Titan-spezifischer Lymphozyten - daher zeigt der LTT fast immer negative Ergebnisse - sondern auf einer erhöhten Entzündungsbereitschaft unspezifischer Immunzellen (Gewebemakrophagen, Monozyten) nach Kontakt mit Titanpartikeln. Es ist bekannt, dass derartige Partikel, deren Durchmesser nur etwa 1-10 Pikometer, also rund ein Tausendstel Nanometer betragen, immer in die Umgebung von Implantaten als Abrieb abgegeben werden und bei entsprechender hyperinflammatorischer Disposition eine Entzündung verursachen können."
 
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Guten Morgen, Ihr Lieben!

Gestern abend habe ich noch Post aus der Kieferchirurgie bekommen: am 5. Mai ist es soweit. Dann trenne ich mich von den letzten beiden Implantaten. Ich bin unendlich erleichtert und lebe jetzt auf diesen Tag hin.
Übrigens geht es mir auch heute morgen so gut wie lange nicht, da der Druck auf das Implantat (Zahn 2 im OK fort ist - Ihr wißt schon, das Abutment ist runtergeschraubt, das quälene LZP aus dem Mund geholt und wieder durch eine Prothese ersetzt worden. Ich finde die Prothese nicht schlimm - viel schlimmer ist ein verblockter, starrer und schlecht geformter Zahnbogen als Werkstück.
Und die Prothese sieht auch um Längen besser und natürlicher aus, da die Zähne aus dem künstlichen Zahnfleisch herauswachsen. Wer nur deswegen mit den Implantaten aushält, weil er meint, Prothesen seien furchtbar, sollte umdenken.

Katharina
 
Hallo ihr lieben!

ich melde mich hier jetzt auch mal zu Wort. Ich bin die Anne und verfolge mit sehr großer Neugier nun katharinas thread! Ich spiele auch mit dem Gedanken meine titanimplantate entfernen zu lassen.
danke Katharina für die ausführliche Antwort!ich freue mich sehr für dich dass du nun endlich deinen lange ersehnten Termin hast!
ist das abutement denn das Dings das auf die Implantate geschraubt ist? Falls ja ist es sinnvoll erst einmal diese herausnehmen zu lassen und zu schauen ob sich dadurch etwas bessers...?

LG
Anne

 
Hallo, Anne!

Auf diese Idee (Aufbauten rausnehmen) kam ich bereits im Dezember 2013. Und da sind auf meinen Wunsch hin diese Aufbauten (Abutments) herabgeschraubt worden. Danach trug ich wochenlang eine herausnehmbare Prothese. Auch damals ergaben sich leichte Verbesserungen (vor allem im Nackenbereich), aber das Grundleiden blieb dasselbe, weshalb am 25. Januar 2014 die ersten beiden Titanwurzeln herausgebohrt wurden. Alle auf einmal ging nicht, da zu dicht nebeneinander. Also Schritt für Schritt, und zwischendurch abheilen lassen.

Nach dieser ersten Explantation im Januar ging es mir im Februar einige Zeit lang so gut, daß ich schon Hoffnung schöpfte. Doch dann kam ein Rückfall, und ich suchte diesen verrückten Zahnarzt auf, der mich so väterlich bequatschte, daß ich mir wieder die beiden noch vorhandenen Implantate aktivieren ließ. Auf einem Implantatsaufbau (Zweier) setzte er den Aufbau drauf, auf diesem Stift war dann der Zahnbogen dieses Alptraumprovisoriums aufgehängt! Das ergab einen gewaltigen Zug bzw. Druck. Ich habe diesen Zustand fünf Wochen lang ertragen müssen, da verreist; es war die reine Hölle. Am liebsten hätte ich mir mit einer normalen Werkzeugzange das Provi herausgebrochen. Die Symptome haben sich während dieser Zeit verstärkt. Eine schwere Blasenreizung machte mir zu schaffen, jeder Tropfen fühlte sich in der Blase an wie ein Liter.

Heute ist der dritte Tag, an dem die Aufbauten wieder weg und die Prothese wieder drin ist. Und ich will es nicht verschreien, es geht mir viel besser! Womit nicht gesagt ist, daß das Titan drinbleiben kann. Aber einige krasse Beschwerden sind weg, und den Hals kann ich auch wieder drehen. Das enge Provi hat auf das Implantat gedrückt und bewirkte Verspannungen im Oberkörper-/Kopfbereich. Nackenspastiken, Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, Schluckbeschwerden, steife Zunge ... all das ist jetzt weg. Auch sonst fühle ich mich irgendwie lockerer.

Ich lebe auf den 5. Mai hin, weil ich weiß, daß ich danach wieder gesund werden kann. Darüber freue ich mich wie ein Kind.

Schönen Sonntag wünscht Dir, Anne, und allen anderen,

Katharina
 
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Hallo liebe Katharina,

gut dann werde ich meinen Zahnarzt auch mal bitten die Abutements abzuschrauben. Es sind zwei Backenzähne. Da stört es mich nicht wenn ich da mit Lücken rumlaufe. Ich vermute dass ich dadurch keine deutliche Erleichterung spüren werde. Bei mir war der Prozess ja viel schleichender und hat sich über die Jahre so aufgesteigert. Aber der Beginn war ein paar Monate nach Setzung der Implantate mit Herzproblemen und Müdigkeit. Und dann kam immer mehr dazu. Jetzt ist mein Zustand so wie du es auch beschreibst. Teilweise schier unerträglich. Nur bei mir kam das eben leider nicht so schnell nach der Implantation (das wäre schön gewesen, denn dann hätte ich gleich die Implantate als Übeltäter erkennen können) sondern es hat knappe 10 Jahre gedauert, bis es mir so schlecht geht wie dir. Deswegen denke ich dass wenn die Dinger raus sind es leider auch ein langsamer und schleichender Prozess der Genesung ist.
Aber ich bin ja noch jung (27) und ich weiß, wenn ich meinen Körper mit den richtigen Therapien unterstütze, dann werde auch ich wieder genesen! Es dauert eben nur etwas länger ;-)
Lg
Anne
 
Hallo, Anne!

Heute wird jedem Patienten empfohlen, in eine Zahnlücke ein Implantat zu setzen. Früher hat man Brücken gemacht, und wenn die handwerklich sauber gestaltet sind, halten sie quasi ewig - zumindest so lange wie Implantate.
Man muß sich vor Augen halten, daß Implantieren seit ein paar Jahren DAS Geschäft ist!

Bei mir war der Druck des Metalls auf den Kiefer besonders groß, weil ich eine totale Verblockung aller Zähne hatte. Das wird bei Dir nicht der Fall sein. Falls das Abmontieren der Abutments keine Erleichterung bringt (was ich fast befürchte), dann warte ab, was ich in den nächsten Wochen zu berichten habe. Sollte ich tatsächlich wieder so gesund werden wie ich es vorher war, dann gibt es keine Zweifel und sollte Dir die Entscheidung erleichtern. Du hast noch Zeit, Anne!

Alles Liebe,
Katharina
 
daß Implantieren seit ein paar Jahren DAS Geschäft ist!

So ist es, vor allem der Kieferknochenaufbau ist das Geschäftsmodell.

Ich war mal (letztes Jahr) bei einer Zahnärzte fortbildung (bin da reingerutscht, bin kein Zahnarzt). Da ging es um schondendes Extrahieren mit der Oegramtechnik, da geht dann der Kieferknochen nicht so zurück Ein Zahnarzt zum Anderen:"Um Gottes Willen, damit verdienen wir doch unser Geld"

Datura
 
Hallo Katharina,

oh ja meine Liebe, ich werde sicherlich abwarten und fiebere mit dir mit! Ich hätte jetzt sowieso nicht alles über den Zaun gebrochen. Sowas muss wohl überlegt sein. Schließlich haben die Dinger ja auch Geld gekostet!
Habe ja auch in 2 Wochen einen Termin bei einem sehr versierten Umweltmediziner, der schonmal so einen Fall mit einer MS-Patientin hatte. Und noch einen Termin bei einem Zahnarzt-Prof der sich mit der Materie auch auskennt. Bin sehr gespannt, was mir dort geraten wird!!
Lg und viel viel Glück und Erfolg bei der Explantation und danach vieeeel Gesundheit!!
Lg
Anne
 
Da bin ich wieder!
Am Donnerstag sind also die beiden letzten Titanschrauben aus meinem Oberkiefer gefräst worden: der Zweier links und der Fünfer rechts. Das ging ruckzuck, am unangenehmsten waren die Spritzen in den Gaumen.
Leider habe ich diesmal Schmerzen - auch im Moment noch. Wo der Zweier saß, spüre ich nichts, aber das Loch vom Fünfer tut ziemlich weh. Nun, das wird vorübergehen.

Jetzt bin ich natürlich gespannt, ob meine Beschwerden weggehen. Am Operationstag ging es mir blendend, in der Nacht darauf aber kam wieder ein Halbseitenschmerzanfall. Gestern, am Freitag, war ich jämmerlich dran - erstens der Beschwerden wegen (wie eingangs geschildert), zweitens psychisch, drittens ist eine Kieferoperation für den Gesamtorganismus belastend.
Heute ging es mir wieder phänomenal gut! Halt! Nur keine Euphorie. Es müssen schon ein paar gute Tage kommen, damit ich sagen kann: es wird wieder!

Der Anfang ist also gemacht. Haltet mir die Daumen.

Und nun, gute Nacht zusammen!

Übrigens: der Arzt sagte, die Stellen, wo die anderen drei Implantate herausgefräst worden sind, seien wunderschön verheilt!
 
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Hallo reingefallen,

ich danke Dir für Deine Berichte hier, die meine Entscheidung bzgl.
Implantate grundlegend geändert haben. Das kommt nun für mich
nicht mehr in Frage.

Wünsche Dir gute Besserung und daß Du ganz schnell wieder
fit wirst und Deine Lebensfreude zurückkehrt.

VG
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