Tabuthema Alter?

Themenstarter
Beitritt
19.03.06
Beiträge
9.021
Wie schwierig es ist, über das Altern, vor allem auch der Eltern zu reden, aber erst recht, wie problematisch es wird, wenn man es nicht tut, habe ich in meiner eigenen Familie erlebt.

Viele Kinder verdrängen aus Selbstschutz die Vorstellung, dass ihre Eltern krank und hilfsbedürftig werden könnten.
www.morgenweb.de/ratgeber/geld_und_karriere/20061205_2090922002_33506.html

Das mag sicher die eine Seite sein. Die andere ist aber, so finde ich, dass sich viele Menschen nicht mit dem eigenen Altern und den Konsequenzen für Wohnen, Versorgung, Pflege und so weiter, auseinander setzen mögen.

Aber gerade das ist, meiner Meinung nach, wichtig:

"Kinder sehen häufig objektiver, wie sich die Situation entwickelt", ergänzt Barbara Schug. "Viele ältere Menschen wollen sich Schwächen nicht eingestehen, selbst wenn sie gerade zum sechsten Mal den Haustürschlüssel verlegt haben." Solche Beobachtungen können ein Anlass sein, einmal zu fragen "Wie soll es nach Eurer Vorstellung weitergehen?"
www.morgenweb.de/ratgeber/geld_und_karriere/20061205_2090922002_33506.html

Der Artikel, auf den die beiden Links verweisen, kann meines Erachtens ganz hilfreich sein!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Leòn,

Danke, ich finde es super dass du dieses Thema auch mal anrührst. Und dass es nich immer ein Einfaches Thema ist stimmt ja auch.

Ist nicht mal einfach hier im Forum was darüber zu schreiben. ;)
Also es hilft schon wenn die Kommunikation einfach offen ist. Meine Erfahrung ist wenn man versucht sich gegenseitig "nicht zu Belasten" es oft mehr Stress bringt, an beiden seiten. Ich höre lieber ehrlich wass los ist, statt dass ich es eigentlich spüre und getan werd als ob da nichts wäre, weil man mich nicht belasten möchte. Andererseits muss man ja auch sich über gleichartiges hin, wenn man selber danach fragt wie es geht.

Also ich bin dafür, offen um zu gehen mit diese Themen. Leben, altern und mal sterben es gehört ja alles dazu. :) Mann sollte, finde ich, es dann mal versuchen einander das ganze so angenehm möglich zu machen.

Liebe Grüsse
Kim

PS: Das Gespräch mal zu öffnen ist wie gesagt ja nicht immer so leicht. In der Anhang in Beitrag # 38 in diesem Thread https://www.symptome.ch/threads/hilfreich-formulieren-kommunikation.17649/page-2#post-139026 könnte man einige Tipps finden sich so auszudrücken dass es nicht gleich in peinliche oder eskalierte Gefühle resultiert. Der ganze Thread ist in dem Sinne auch lesenswert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kim :),

ich danke Dir für Deine Antwort! - Ja, sicher kann der Einsatz von Ich - Botschaften auch in solchen Situationen hilfreich sein. Zumindest auch, um die Beziehung nicht zu sehr zu belasten.... .

Herzliche Grüße von
Leòn:)
 
Hallo Leòn, und andere... ? (... echo... ;) )

Das Thema beweist sich auch im Forum irgendwie als Tabuthema? Vielleicht eine idee um es Mal zum Monatsrubrik zu machen.

Es scheint so als wäre Alter etwas unschönes, vielleicht auch weil es oft fast automatisch in Verbindung gebracht wird mit Krankheit und Beschwerden... und Aengste da wohl auch eine Rolle spielen...

Ich jedenfalls würde sehr dafür sein, das "Tabu" ein bisschen zu beheben.

Mir fällt immer mehr auf wie immer Seltener man ältere Menschen noch sieht, wie sie Gesellschaftlich (wenigstens hier) eigentlich verborgen oder versteckt aufbewahrt zu leben scheinen, ehm.. eigentlich Allgemein sehr Abgetrennt von der Rest der Gesellschaft und in sich finde ich das ein Verlust - auf beiden Seiten.

Manchmal (?) leben sie auch unter Umständen (psychisch oder physisch) die man eigentlich in die Reichsten ländern der Welt nicht erwartet, oder gerade deshalb eben doch?

Nachdenkliche Grüsse
Kim
 
Ich finde auch, daß das ein ganz wichtiges Thema ist, um das keiner wirklich drum herumkommt.

Mir fällt immer mehr auf wie immer Seltener man ältere Menschen noch sieht, wie sie Gesellschaftlich (wenigstens hier) eigentlich verborgen oder versteckt aufbewahrt zu leben scheinen,
- schreibt Kim.

Zur Zeit findet ja in Deutschland (und sicher auch in anderen Ländern) die große Diskussion um die "reichen" Rentner und die "armen" Jungen statt. Es wird ja genau diesen Rentnern vorgeworfen, daß sie sich ein lustiges Leben machen, überall auf Reisen sind, den Jungen die Haare vom Kopf fressen usw. usw. Und man sieht sie überall: in den Cafés, in den Restaurants, im Theater, im Konzert in den Geschäften ("muss der Renter jetzt ausgerechnet in der Stoßzeit einkaufen"?").

Aber ich nehme an, diese Rentner meinst Du nicht, Kim, oder? Meinst Du eher die Menschen, die im Altenheim und später im Pflegeheim verschwinden und dort immer mehr getrennt von der "normalen" Gesellschaft leben?

Ich habe es so erlebt, daß die Begleitung der Eltern ins Alter und dann im Pflegeheim dazu zwingt, sich mit Altern, Tod und eigenem Älterwerden auseinander zu setzen. Oft eine schwierige Angelegenheit, oft sehr anstrengend und kräfteraubend. Aber auch wiederum oft anrührend und schön. Das ist individuell sehr verschieden, und es kommt sehr auf die Beziehung zu den "Alten" an, wie das verläuft.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta :)

Aber ich nehme an, diese Rentner meinst Du nicht, Kim, oder? Meinst Du eher die Menschen, die im Altenheim und später im Pflegeheim verschwinden und dort immer mehr getrennt von der "normalen" Gesellschaft leben?

Stimmt, ich meinte hier mehr jetzt die Letzten und auch die Weisen :greis:. :)

Und zu den Andern, dass ist auch ein wenig anderes Thema - und wiederum auch nicht, wir alle werden normalerweise mal Alt, sie auch.

Und qua "abtrennen" vielleicht wenn es gerade um diese Gruppe geht - heute war es Superwetter, fast schon wie ein Sommertag, die nicht "abgetrennten" "dürfen" da an viele Orten den ganzen Tag über mitgeniessen von durch die Gegend schallende "Techno", "House" und "Volksmusik"... Ich kann mir auch vorstellen dass manche die Abgetrenntheit von die "normale" ;) Gesellschaft freiwillig suchen. *Kopfkratz* :)

Na ja - es ging mir mehr um mehr oder weniger "unfreiwillige" abtrennung.

Liebe Grüsse
Kim
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben