Graue Haare durch oxidativen Stress

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Hallo,
oxidativer Stress führt nach einer neuen Studie zum Ergrauen der Haare.

Britischen und deutschen Forschern ist es gelungen, die genaue Ursache für die Ergrauung der Haare im Alter darzulegen: Untersuchungen an Zellkulturen menschlicher Haarfollikel zeigten, dass der Farbverlust auf einen hohen Anteil des Wasserstoffperoxids im Haar zurückgeht. Wasserstoffperoxid hemmt die Wirkung des Enzyms Tyrosinase, das wiederum für die Bildung des natürlichen Haarpigments Melanin gebraucht wird. "Das zeigt uns erstmals, dass wir genauso altern wie eine Fotografie oder ein Möbelstück - nämlich durch reaktiven Sauerstoff", sagt Gerald Weissmann, ...

Ob der Volksmund recht hat, dass neben der natürlichen Alterung auch Kummer und Sorgen graue Haare bringen, lasse sich nach dieser Forschung wissenschaftlich noch nicht eindeutig beantworten, betont Decker. "Es ist jedoch denkbar, dass auch Stress einen solchen Oxidationsprozess in Gang bringt."
Quelle: derStandard.at

Durch die Kombination dieser Thesen und der von Dr. Pall lässt sich erklären, wieso Psychostress zu grauen Haaren führen kann.
:rolleyes: Hat es schon einer geschafft durch Antioxidationsmittel seine grauen Haare wieder los zu werden?
 
bei mir könnte es auch zutreffen, meine haare ergrauen leider stetig weiter. trotz biotin, zink und den ganzen anderen nem´s.
wobei bei mir auch die genetische schiene zutreffen kann. mein vater hat schon mit komplett ergrautem haupt geheiratet. dafür schlag ich mich noch gut ;-)

vg
w
 
Hallo zusammen :)

...schlag ich mich noch gut ;-)

Das kann ich von mir auch so sagen. Geht noch gut unter im Gesamt-Haarschopf. Dennoch wär's natürlich schön, wenn die antioxidative Behandlung diesen Prozess stoppen oder verlangsamen könnte.

Gruß
Kate
 
Hallo Ihr alle,

in Burgensteins Handbuch der Nährstoffe wird darauf hingewiesen, daß nur der durch Nährstoffmangel ausgelöste vorzeitige Prozess des Ergrauens gestoppt werden kann aber nicht der natürliche.
Mein Mann beispielsweise war schon mit 30 ziemlich grau, ist kerngesund, sportlich, arbeitet wie ein Ackergaul ohne Probleme.
Ich bin mit fast mitte 40 nur leicht angegraut, kränkel aber schon fast mein ganzes Leben, habe aber zuviel Kupfer, das ist bei der Bildung der Farbpigmente beteiligt.
Ehrlich gesagt wäre ich lieber grau und gesund!

Gruß
Louise
 
Hallo zusammen,

ich vermute ähnlich wie Louise, dass man grau und krank nicht gleichsetzen kann. Auch ich kenne beide Extreme im Bekanntenkreis: Eine wohl gesunde Yogalehrerin, die mit Anfang dreißig schon komplett weißgrau(!) war, und eine 82-jährige Frau mit ein paar (teilweise Alters-)Zipperlein (relativ heftige orthopädische Probleme, häufige Infekte, Heuschnupfen), die bis heute keine(!) grauen Haare hat. Sie hat dunkelbraune Haare, da würde man das sofort sehen ;)

Dennoch gibt es sicher eine Stress-Komponente. Habe schon Menschen so schnell Ergrauen sehen, dass man beinahe zusehen konnte. Einmal war dies in der Todesphase des krebskranken Partners, also der Stresszusammenhang sehr deutlich. Stress macht oxidativen Stress und damit sind wir wieder beim Thema.

Gruß
Kate
 
Ich habe eine Sendung mit diesem Kräuter-Pfarrer gesehen, der Fastenwochen anbietet.
Er hat behauptet, seine grauen Haare seien nach (ein paar Mal?) Fasten wieder braun geworden.

Eine Bekannte ist nach einem Schock ergraut, hat man mir erzählt. Auch ist dann
ihre Mens für immer versiegt. Da war sie noch relativ jung.
 
Rudis Posting noch einmal etwas anders formuliert:

04.03.09 - Mainzer Forscher haben das Geheimnis der grauen Haare gelüftet. Gemeinsam mit Wissenschaftlern der University of Bradford in Großbritannien gelang es ihnen, den molekularen Mechanismus des Ausbleichens zu entschlüsseln.

"Ausgangspunkt des gesamten Prozesses ist Wasserstoffperoxid, das wir auch als Bleichmittel kennen", weiß Prof. Heinz Decker vom Institut für Biophysik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mit zunehmendem Alter werde dieser Stoff in den Haaren vermehrt gebildet und verhindere dort die Produktion des Farbpigments Melanin (FASEB Journal online vorab; DOI 10.1096/fj.08-125435).

Wasserstoffperoxid entsteht beim Stoffwechsel überall im Körper in kleinen Mengen, auch im Haar. "Mit dem Alter nimmt die Menge jedoch zu, weil der Körper mit dem Abbau von Wasserstoffperoxid in die Bestandteile Wasser und Sauerstoff nicht mehr nachkommt", erläutert Decker.

Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass die für die Neutralisierung von Wasserstoffperoxid verantwortliche Katalase in den Zellen im Alter nur noch in sehr geringer Konzentration vorkommt.

Dadurch könne Wasserstoffperoxid die Funktion eines anderen Enzyms so stark behindern, dass kein Melanin mehr gebildet werde. Insgesamt komme eine Kaskade in Gang, an deren Ende der allmähliche Verlust der Pigmente im gesamten Haar steht - von der Wurzel bis zur Spitze.
Geheimnis grauer Haare entschlüsselt (04.03.09) - aerztlichepraxis.de

Gruss,
Uta
 
Warum Haare grau/weiß werden

Graue Haare im Alter: Wasserstoffperoxid hemmt die Bildung von Melanin

Graue oder weiße Haare entstehen mit zunehmenden Lebensjahren durch einen ganz natürlichen Alterungsprozess, bei dem weniger Farbpigmente gebildet werden. Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der University of Bradford in Großbritannien haben nun das Geheimnis um die Grau- oder auch Weißfärbung der Haare im Alter gelüftet. Demnach sind Sauerstoffradikale maßgeblich an dem Verlust der Haarfarbe beteiligt. "Ausgangspunkt des gesamten Prozesses ist Wasserstoffperoxid, das wir auch als Bleichmittel kennen", erklärt Univ.-Prof. Dr. Heinz Decker vom Institut für Biophysik der Universität Mainz. "Bei zunehmendem Alter wird es in den Haaren vermehrt gebildet und verhindert schlussendlich die Herstellung des Farbpigments Melanin." Den molekularen Mechanismus dieses Prozesses haben die Mainzer Biophysiker zusammen mit den Dermatologen aus Bradford erstmals genau aufgeschlüsselt und in dem Fachjournal The FASEB Journal veröffentlicht.

Wasserstoffperoxid - oder H2O2 in der chemischen Bezeichnung - entsteht beim Stoffwechsel überall im menschlichen Körper in kleinen Mengen, so auch im Haar. Mit dem Alter nimmt die Menge jedoch zu, weil der Körper mit dem Abbau von Wasserstoffperoxid in die beiden Bestandteile Wasser und Sauerstoff nicht mehr nachkommt. In ihrer Arbeit haben die Wissenschaftler gezeigt, dass ein dafür verantwortliches Enzym namens Katalse, das normalerweise Wasserstoffperoxid neutralisiert, in den Zellen nur noch in sehr geringer Konzentration vorkommt. Dies hat dramatische Konsequenzen. Wasserstoffperoxid greift das Enzym Tyrosinase an und oxidiert dabei einen bestimmten Baustein, nämlich die Aminosäure Methionin. "Durch diesen Oxidationsvorgang wird die Funktion des Enzyms Tyrosinase so stark beeinträchtigt, dass es kein Melanin mehr bilden kann. Wir kennen jetzt die genaue Molekulardynamik, die diesem Vorgang zugrunde liegt", erläutert Decker. Die Wissenschaftler am Institut für Biophysik arbeiten bereits seit etwa zehn Jahren an der Erforschung der Tyrosinasen, die als Enzyme in allen Organismen vorkommen und viele verschiedene Funktionen ausüben. Bei den Computersimulationen zur Aufdeckung der molekularen Mechanismen wurden die Biophysiker durch das neu gegründete Zentrum für rechnergestützte Forschungsmethoden in den Naturwissenschaften der Uni Mainz unterstützt.

Die Oxidation durch Wasserstoffperoxid legt jedoch nicht nur die Melaninproduktion lahm, sondern beeinträchtigt auch noch weitere Enzyme, die zur Wiederherstellung der beschädigten Eiweißbausteine benötigt werden. So kommt eine Kaskade von Ereignissen in Gang, an deren Ende der allmähliche Verlust der Pigmente im gesamten Haar - von der Haarwurzel bis zur Haarspitze - steht. Mit dieser Arbeit haben die Wissenschaftler aus Mainz und Bradford nicht nur das uralte Rätsel, warum unsere Haare im Alter grau werden, auf molekularer Ebene gelöst, sondern auch Ansätze für eine künftige Therapie etwa bei Vitiligo, einer Pigmentstörung in der Haut, aufgezeigt. Denn Melanin ist nicht nur für die Färbung der Haare, sondern ebenso der Haut und Augen verantwortlich.
/www.ziis.denewsletter_04_09.htm#7.

Gruss,
Uta
 
Hallo,

ich greif das inzwischen 4 jahre alte Thema mal wieder auf.

Mich würde interessieren, warum der Körper erst ab einem gewissen Alter zu grauen Haaren neigt.
Wir wissen ja nun, dass freie Radikale die Ursache sind.
Kinder dürften allerdings auch reichlich freie Radikale im Körper bilden. Aber scheinbar kommt der Körper in jungen Jahren noch zuverlässig seiner antioxidativen Tätigkeit nach.
Doch plötzlich... mit 30, 40 oder 50 Jahren dann aus heiterem Himmel plötzlich nicht mehr.
Freie Radikale können nicht mehr zuverlässig entschärft werden und die Haare werden grau.
Aber WARUM?
Was ist im Körper passiert, dass dieser die freien Radikale plötzlich nicht mehr neutralisieren kann? In der Jugend konnte er es doch auch?!
 
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