Tryptophan, Serotonin, Depression und Krebs

Themenstarter
Beitritt
22.10.06
Beiträge
766
Teufelskreis im Hirn - neuer Artikel zu Serotonin und Krebs

Hallo liebe Listies,

eine brandneue Arbeit zum Thema Tryptophan und Krebs.
Lieben Gruß
Thorsten

Teufelskreis im Hirn

Im Laufe einer malignen Tumorerkrankung entwickeln 25 Prozent der Patienten
eine Depression. Dieser Zusammenhang wurde in mehreren Studien gezeigt. Nun
stellt sich heraus: Die psychische Belastung durch die Erkrankung ist nicht
der eigentliche Auslöser der schlechten Patienten-Stimmung. Die
Neurotransmitter sind aus dem Gleichgewicht.

Lange wurde vermutet, dass sich eine pessimistische Einstellung negativ auf
den Verlauf einer malignen Erkrankung auswirken kann. Untersuchungen haben
nun aber bewiesen, dass organische Ursachen dahinter stehen. Eine Störung
des Gleichgewichtes der Neurotransmitter stellt eine der Hauptursachen für
die Entwicklung einer Depression dar. Vor allem ist die mangelnde
Verfügbarkeit der Eiweißbausteines Tryptophan mit einer Depressionsneigung
assoziiert: Tryptophanmangel beeinflusst die Bildung des Glückshormons
Serotonin.
Die Tricks des Immunsystems

Die Entdeckung war ein Zufall: "Das Immunsystem macht alles Mögliche, um das
Wachstum maligner Zellen zu hemmen", erklärt Univ.-Prof. Mag. Dr. phil.
Dietmar Fuchs vom Institut für Biologische Chemie der Medizinischen
Universität Innsbruck. Seine Arbeitsgruppe untersucht seit Jahren den
Zusammenhang zwischen Immunreaktion, Tryptophanstoffwechsel und Psychologie.
"Ein Großteil der Mechanismen zielt dabei auf die Hemmung des Zellwachstums
ab, einer davon ist der Entzug von Tryptophan. Die Synthese von Serotonin
geht von der Aminosäure Tryptophan aus: Sie wird durch das Enzym
Tryptophan-(5)-Hydroxylase zu Serotonin metabolisiert. Daneben erfolgt auch
eine Verstoffwechslung von Tryptophan über den Kynureninweg. Die
Arbeitsgruppe konnte niedrige Tryptophan- und hohe Kynureninkonzentrationen
im Plasma von Patienten mit malignen Tumoren nachweisen, vor allem dann,
wenn die Tumorerkrankung schon fortgeschritten war.

In einer Untersuchung von Erwachsenen, welche an einer T-Zell-Leukämie
erkrankt waren, beobachteten die Forscher, dass niedrigere Tryptophanspiegel
auch mit einer geringeren Überlebenswahrscheinlichkeit einhergehen. Ähnliche
Ergebnisse zeigen sich bei Patienten mit Dickdarmkarzinom und auch abseits
von Tumorerkrankungen, wie bei der HIV-Infektion und verschiedenen
Autoimmunkrankheiten. Dabei wiesen Patienten mit einer besseren Prognose
einen weniger starken Tryptophanverbrauch auf.
Je aggressiver der Tumor, je stärker die Depression

"Ein Tumor entwickelt sich, wenn das Immunsystem zu schwach ist, um ihn
abzuwehren", erklärt Fuchs. "Bei Tumorpatienten reduziert das Immunsystem
die Verfügbarkeit von Tryptophan, indem es die Aminosäure abbaut, damit der
Tumor nicht mehr wächst." Aufgrund des gemeinsamen immunologischen
Hintergrunds wurden bei Patienten, die an malignen Tumoren leiden, erhöhte
Neopterinspiegel, gleichzeitig aber erniedrigte Tryptophan- und
Serotoninkonzetrationen im Plasma gefunden. Der Tryptophanabbau so wie die
Neopterinproduktion scheinen umso stärker zu sein, je aggressiver ein
Tumorgeschehen ist. Damit ist die Entstehung einer Depression umso
wahrscheinlicher, je aggressiver ein Tumor ist. "Er belastet das Immunsystem
stärker", so Fuchs.

Daraus resultiert eine stärkere Verarmung an Tryptophan. Es ist auch
anzunehmen, dass erniedrigte Tryptophan- und erhöhte Neopterinspiegel schon
vor der Diagnosestellung auftreten, denn diese Veränderungen sind im Plasma
bereits zum Zeitpunkt der Diagnose und noch vor Beginn einer spezifischen
Tumortherapie nachweisbar. Das würde bedeuten, dass ein vorliegendes aber
noch nicht klinisch manifestiertes Tumorgeschehen schon zu einem Zeitpunkt
zu einem verstärkten Tryptophanabbau führt, an dem der Tumor klinisch noch
nicht nachweisbar ist.
Tumor löst Stimmungsschwankungen aus

"Wir können nicht sagen, ob durch den Tryptophan-Ausgleich auch die Prognose
eines Tumors verbessert werden kann", erklärt Fuchs. "Die Grunderkrankung
muss sicherlich mit etablierten Therapien behandelt werden." Fuchs geht es
aber um Verständnis für despressive Tumorpatienten. "Es macht für die
betroffenen Patienten einen Unterschied, wenn sie wissen, dass die Krankheit
die Depression auslöst und nicht eine psychische Schwäche, was oft
unterstellt wird."

Die Ergebnisse zeigen, dass ein maligner Prozess über eine Stimulation des
Immunsystems und dem damit verbundenen gesteigerten Abbau von Tryptophan
Stimmungsschwankungen auslösen kann und damit eine schlechte Nachricht vom
Patienten weniger gut verarbeitet werden kann. Nicht die Depressionsneigung
ist für die Entwicklung einer malignen Tumorerkrankung verantwortlich,
sondern das Tumorgeschehen ist der Hintergrund für die Entwicklung einer
pessimistischeren Lebenseinstellung. "Gelingt es, den Tumor zu heilen", so
Fuchs, "würde sich der Tryptophanhaushalt normalisieren und langfristig die
Depression von selbst ausheilen."

Quelle:
newsletter.doccheck.com/generator/763/3962/xhtml
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Neurotransmitter steuern Metastasenbildung

Die Wissenschaft weiß es seit Jahren: Bei Krebserkrankungen ist in 95% aller Fälle nicht der Primärtumor tödlich, sondern die Metastasenbildung, die ab einem bestimmten Zeitpunkt einsetzt.

"Nach unseren Erkenntnissen werden die Krebszellen nicht zufällig im Körper verschwemmt, sondern durch Neurotransmitter gezielt an bestimmte Stellen gelockt", sagt Dr. Frank Entschladen. Neurotransmitter werden vom Nervensystem freigesetzt. Je nach Art können sie einen hemmenden oder einen stimulierenden Einfluss auf die Verbreitung von Krebszellen im Körper haben.

Stress erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Metastasierung fördernden Neurotransmitter durchsetzen und damit die Verbreitung des Krebses beschleunigen. "Damit konnten wir eine im Prinzip alte Beobachtung erstmals auf molekularer Ebene bestätigen", freut sich Entschladen

Der so genannten Gamma-Aminobuttersäure wird z.B. eine solch hemmende Wirkung zugeschrieben.

lg
minon
 
Hallo Thorsten,
vielleicht liegt die Ursache für Tumore mit niedrigem Tryptophan-Spiegel in einer chronischen Entzündung. Die chronische Entzündung bewirkt gleichzeitig, dass das Tryptophan nicht in die Zellen gelangt sondern zu Kynurenin umgebaut wird (s. Fachinformation 0038 von GANNZIMMUN "Depression eine neuroinflammatorische Erkrankung...". Der dadurch resultierende niedrige Serotoninspiegel bedingt die Depression.
Schlußfolgerung: Je stärker die Entzündung, desto agressiver der Tumor, desto niedriger der Tryptophan- und Serotoninspiegel und umso ausgeprägter die Depression.

Was hälst Du von dieser Überlegung?

Herzliche Grüße

GOA
 
Kennt Ihr das Indianerheilmittel Flor Essence? Es hilft gegen Krebs genausogut wie gegen Depressionen. Man kann darüber lesen in dem Buch Gesund mit Indianerheilwissen von Backhuis. Damit mich keine Depression heimsucht nehme ich es zur Vorbeugung. Es besteht aus 8 Pflanzen, die auf der Basis von Pflanzenhormonen und Bitterkräutern wirken. Man kocht daraus mit 1 - 1,5 l Wasser einen Tee, lässt ihn 12 Stunden stehen und kocht ihn nochmals ab. Es ist dann ein Dekokt. Den füllt man ab und gibt ihn in den Kühlschrank. Jeden Tag aber davon einnehmen, viertel Tasse genügt. Er hält sich im Kühlschrank dann 3 Wochen.:bang:
 
Interessant, was Thorsten da schreibt.

Das wirft natürlich die Frage auf, in wieweit es sinnvoll ist Defizite im Körper im Blut zu analysieren? Also im Hinblick auf orthomolekulare Behandlung, wenn diese Defizite möglicherweise ja gewollt sind und einen Zweck erfüllen...?
 
Für Armes Henschel

Die ISBN-Nummer lautet 978-90904959-2-0 Verlag Parole Publishing, Amsterdam, NL
von Paula Backhuis.
 
Ist es dieses Buch:
Bücher von Amazon
ISBN: 9080495921

Zahnbea?

Meine Mutter hat mir mal von diesem Tee erzählt, habe es aber nie probiert. Was ist ein "Dekokt"?

Gruß :wave:
Kate
 
An Kate: Habe die ISBN Nummer schon reingestellt.
Ein Dekokt ist ein gekochter Tee, der 12 Stunden gestanden hat und noch mal abgekocht wurde. Allso so ein doppelt abgekochter Tee. Dlurch die 12 Stunden zwischen dem 2maligen Abkochen ist er so richtig gezogen und hat alle wichtigen Stoffe an das Wasser abgegeben.
 
Hallo Zahnbea,

geht es nur um den Tee oder werden auch andere Methoden und Rezepte vorgestellt ?

Mir scheint es so zu sein, als ob der Tee auch nur ein Entgiftungs/Entschlackungstee unter vielen ist, bis auf das der halt sehr lange zieht...

Danke... Das Haschel..
 
Hallo Haschel, in dem Buch geht es um die ganze Geschichte des Flor Essence. Eine Krankenschwester die von Krebs geheilt wurde, sagte sich, sie möchte anderen Menschen auch helfen aber erst kurz vor ihrem Tod nachdem sie tausenden geholfen hatte, die alle von den Ärzten aufgegeben wurden gab sie das Rezept an einen Arzt, mit dem sie zusammengearbeitet hatte bekannt und auch einer Reporterin, die versuchte die guten Eigenschaften allen Menschen zugänglich zu machen. In dem Buch werden auch Erfolgsberichte aus der heutigen Zeit vorgestellt, worin Menschen von ihren Erfolgen berichten. Ich hätte also auch theoretisch in diesem Buch mit einem Erfolgsbericht erscheinen können. Den Tee kannst Du in der Apotheke bekommen, beim Kopp-Verlag und
es gibt ihn noch woanders,habe aber im Moment keine Info wo, hab es aber mal gelesen.
 
Hallo Zahnbea :)

An Kate: Habe die ISBN Nummer schon reingestellt.
Ein Dekokt ist ein gekochter Tee, der 12 Stunden gestanden hat und noch mal abgekocht wurde. Allso so ein doppelt abgekochter Tee. Dlurch die 12 Stunden zwischen dem 2maligen Abkochen ist er so richtig gezogen und hat alle wichtigen Stoffe an das Wasser abgegeben.

Ja, das mit der ISBN hatte ich gesehen. Ich wollte den Link zu Amazon hinzufügen, dann normalerweise wird dazu dann auch ein Bild gezeigt. Weiß nicht, warum es hier nicht geklappt hat :eek:)

Danke auch für Deine Erklärung.

Gruß
Kate
 
Hier die Inhaltsstoffe von Flor Essence:

Woraus besteht Flor Essence?

Klettenwurzel (Arcticum lappa)
Rotkleeblüten (Trifolium pratense)
Ulmenrinde (Ulmus rubra)
Benediktenkraut (Cnicus benedictus)
Rhabarberwurzel (Rheum palmatum)
Braunalge (Laminaria digitata)
Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)

www.floressa.de/floressence.0.html


Grüsse,
Oregano
 
Hallo zusammen,

ein Freund von mir steht auf chinesische Medizin. In einer deutschen chinesischen Klinik hat er viele ganz gezielt ausgewählte Dekokten-Tees bekommen und trinkt sie auch zu Hause. Er meint, dass ihm das deutlich geholfen hat.

Viele Grüße
Karolus
 
Hallo sarmiento, hier antwortet Zahnbea. Ich denke, dass Flor Essence auf jeden Fall den Tryptophanspiegel hebt, ich zumindest merke ganz genau, wenn ich es mal vergessen haben sollte Flor Essence genommen zu haben, dann hole ich es sofort nach. Ich nehme es immer abends, weil ich davon auch super schlafen kann.:freu:
 
Das wirft natürlich die Frage auf, in wieweit es sinnvoll ist Defizite im Körper im Blut zu analysieren? Also im Hinblick auf orthomolekulare Behandlung, wenn diese Defizite möglicherweise ja gewollt sind und einen Zweck erfüllen...?

Das hab ich mich auch beim Lesen des Eingangspostings gefragt. Die Erniedrigung des Tryptophans bei einem Tumor wäre dann analog wie Fieber auf Krankheitserreger wirkt. Weder das eine noch das andere ist an sich wünschenswert, aber dient eben zur Krankheitsbekämpfung (Tumor bzw. Infekt) und die Nebeneffekte (Depression bzw. Belastung für den Körper) sind dann eben hinzunehmen.

Was ich mich frage, erhöhe ich bei Einnahme von Tryptophan bzw. 5-HTP das Risiko, an Krebs zu erkranken? Gilt die Aussage aus dem Eingansposting überhaupt auch für 5-HTP oder nur für Tryptophan?

Aber eigentlich verringert der Körper das Tryptophan ja nur gezielt, wenn schon ein Tumor da ist (auch wenn er noch nicht nachgewiesen werden kann). Wenn man keinen Tumor hat, sollte die Einnahme egal sein. Und es kann ja schließlich viele andere Gründe außer einem Tumor für eine reduzierte Tryptophanmenge im Körper geben. Unter der Annahme, dass Krebs an sich nicht sooo häufig ist, spräche das dafür, dass man i.d.R. ohne Bedenken Tryptophan nehmen kann. Andererseits weiß man ja nicht, wieviele Tumoren vom Körper mit der Tryptophan-Reduzierungsmaßnahme erfolgreich bekämpft werden, bevor man sie bemerkt (irgendwo hab ich aber mal gelesen, dass der Körper über viele Maßnahmen verfügt, mit denen er Krebs bekämpfen kann - eine gewisse Redundanz also).

Soweit meine Überlegungen - ein ziemliches Hin und Her. Weiß jemand was genaueres dazu?
 
Oben