Widersprüchliche Angaben über Histamingehalt bei Lebensmitteln

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21.06.11
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Hallo alle

Ich habe heute mindestens 2 Stunden im Internet herum gesucht und nach Weblinks geforscht mit möglichst genauen Angaben über den Histamingehalt von Lebensmitteln, um euch eine wirklich gute zu empfehlen. Eine davon ist nach meiner Meinung die folgende: HISTAMIN-INTOLERANZ > Downloads
Klickt dann auf die beiden Downloads SIGHI-Merkblatt_histaminarmeErnaehrung.pdf und SIGHI-Lebensmittelliste_HIT.pdf

Bei der Suche bin jedoch bei vielen Webpages auf sehr unterschiedliche Werte gestoßen. So sind zum Beispiel einmal Kokosflocken als histaminhaltig und ein anderes Mal als histaminfrei genannt. Dasselbe habe ich bei Weizen entdeckt. Oder Sonnenblumenkerne werden auch mal als harmlos und dann wieder als histaminhaltig eingestuft. Sogar bei Rotwein, der ansonsten immer ganz oben an der verbotenen Liste steht und einen Gehalt von über 1000mg/kg hat, wird in einer anderen Webpage nur 3mg/kg angegeben! Das ist ja ein Riesenunterschied, denn bei dem letzteren Beispiel wäre er ja fast harmlos. Ich weiß jedoch, dass dies nicht der Fall ist. Selbst ein ganz winziger Schluck macht mir Schmerzen für mindestens einen Tag!
Ich kann jetzt gar nicht alles aufzählen. Ich möchte euch jedoch mal fragen, ob ihr ähnliche Erfahrungen auch gemacht habt.
Worin könnten diese Unterschiede, die ja nicht nur leicht abweichend, sondern total gegensätzlich sind, beruhen?
Wonach könnte man sich richten? Es ist ohnehin schon schwer, sich durch die Vielzahl der Eintragungen und auch die Vielzahl der Webpages hindurch zu arbeiten. Aber wenn dann auch noch solche gegensätzlichen Dinge vorkommen, dann ist kommt man sich ja schon sehr verloren vor.

Wie sind eure Erfahrungen?

Schönen Gruß
Werner
 
Hallo Werner,
die Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich habe mir sogar mal ein Kochbuch für Histamin Intolerante gekauft, welches man genauso gut weg schmeißen könnte, weil dort vor allem histaminhaltige Nahrungsmittel in den Rezepten stehen.
Leider muß man wohl doch selbst seine Erfahrungen machen und kann sich auf keine Listen und Tabellen verlassen.

LG Kerstin
 
Man sollte nicht vergessen, dass zum einen der Gehalt an biogenen Aminen (nicht nur Histamin) herstellungs- und lagerungsabhängig ist und daher starken Schwankungen unterliegt.

Daher muss man für sich selbst letztlich immer die Lebensmittel testen und es kann gut sein, dass eine Sorte Feta beispielsweise gut verträglich ist und eine andere Sorte eines anderen Herstellers gar nicht...

Zum anderen entstammen einige dieser Angaben wissenschaftlichen Quellen, andere wiederum nicht genauer definierten Untersuchungen verschiedenster Labore zu unterschiedlichen, bei dritten wird unter Histamin einfach alles subsummiert, was biogene Amine betrifft und es wird generell sehr viel kopiert, so dass auch willkürliche Angaben sich schnell mal verbreiten können (grad im Internet)... :rolleyes:

Auf diese Weise stehen als histaminhaltig viele Dinge auf den Listen, die kein Histamin enthalten, die aber Histaminreaktionen auslösen aufgrund ihres Gehalts an Tyramin oder Phenylethylamin oder anderen biogenen Aminen.

Beispielsweise Sonnenblumenkerne enthalten kein Histamin - sie enthalten aber größere Mengen an biogenen Aminen und können so durchaus zu Reaktionen führen. Daher sind sie wohl auf manchen Seiten als harmlos (weil kein Histamin enthaltend) und auf anderen als "histaminhaltig" (weil Reaktionen auslösend) verzeichnet.

Und in der Regel erfolgen Reaktionen aufgrund von Histaminliberatoren (Freisetzung im eigenen Körper) und/oder Enzymhemmung (DAO, HNMT) und seltener aufgrund des Histamingehaltes von Nahrungsmitteln. Und Rotwein enthält nun einmal eine Menge Tyramin (= Histaminliberator, DAO- und HNMT-Hemmer) und eben auch Alkohol (= Histaminliberator), darüber hinaus Phenylethylamin...

Ich persönlich habe mit den SIGHI-Listen übrigens nicht so gute Erfahrungen gemacht, weil dort viele Dinge als möglich draufstehen, die bei mir (und anderen) gar nicht gehen...

Die für mich sinnvollste Liste war eine, die auch die stark tyraminhaltigen Lebensmittel mit einschließt:

Histaminarme Ernährung - Mastozytose Intitiative

Man sollte sich aus meiner Sicht nicht so sehr auf den Histamingehalt fixieren, sondern eher auf den Gehalt an Histaminliberatoren (u.a. Citronensäure, Citrate, anorg. Phosphate, Tyramin etc.) sowie an Histamin-Abbauhemmern (durch Hemmung der DAO/HNMT/MAO)

rosmarin
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Werner,
kann nur warnen vor Listen weil die wenigsten überhaupt Kenntnis haben
dass es eine HNMT dominante HIT gibt und diese Liste sieht a bisserl anders aus als die herkömmliche DAO.

Hallo Rosmarin,
hab mit der Mastozytoseliste auch die beste Erfahrung gemacht.
Den Rest muss man halt testen....

Hier eine Übersicht über biogene Amine
Biogene Amine

Gruss Federl
 
Hallo Werner,

viele Listen sind auch zusammengesammelte Nahrungsmittel, beruhend auf Erfahrungen von vielen Usern aus einem Portal. Zumindest sind mir Listen untergekommen, die ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Liste evtl nicht vollständig und vorallem aus den Erafhrungswerten einiger Menschen entstanden sind. Das dürfte zusätzlich zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, als zb wissenschaftlich belegte Listen. Ansich kann man aber sowieso solche Listen nur als Anhaltspunkt verstehen und somit sind sie leider auch nicht sonderlich hilfreich (meine Erfahrung). Für den Anfang aber nötig, um erste Hinweise und Anhaltspunkte/Wegweiser zu erhalten.

Ich mache es oft so, dass ich bei bestimmten Lebensmittel genau danach google (Bsp.: "Cashewnüsse Histaminintoleranz")und so zu untersch. Erfahrungsberichten/Disskusionen zu genau diesem Lebensmittel in Bezug auf HIT gelange. Auch hier sind die Aussagen oft unterschiedlich, dennoch kann man eine Tendenz herauslesen und dann vorsichtig selbst testen.

lg, laudanum
 
Hallo Rosmarin

Danke für deine ausführliche Antwort. Du hast vollkommen Recht, man kann den Listen nicht absolut vertrauen. Wie jedoch Laudanum sagte, sind sie für den Anfang ganz gut, denn sonst würde man ja total unwissend an diese Sache heran gehen. Als Anhaltspunkte sind auch später immer noch hilfreich. Immer voraus gesetzt, dass man selbst auch noch testet und erst mal vorsichtig ist.

Der beste Ratgeber ist und bleibt die eigene Erfahrung. Auch deshalb, weil jeder Mensch anders reagiert. Dies ist offensichtlich bei HIT ganz besonders der Fall.
Auch können gar nicht alle Lebensmittel überprüft und getestet werden. Das würde ja ellenlange Listen ergeben und alles nur noch weiter kompliziert und unübersichtlich machen. So werde ich im Laufe der Zeit auch immer wieder kleine Tests machen, was mir gut tut und was nicht. Sicherlich geht man dabei ein gewisses Risiko ein. Denn es kann einem dann für eine Weile wieder schlecht gehen. Aber ohne Versuche kommt man auch nicht weiter. Also ist es wohl notwendig, dass man auch mal ein Risiko eingeht. Sollte man jedoch nur dann machen, wenn man gerade sehr gut drauf ist!

Ich bin auch sehr dankbar für den Erfahrungsaustausch. Zwar kann man sicherlich nicht immer alles von andern Leuten verwerten, denn es kann ja sein, dass man selbst anders reagiert. Aber immerhin sind es schon große Hilfen.

Schönen Gruß an alle
Werner
 
Hallo Ihr alle!

Ich habe eine eigene Liste zu Histamingehalten in Nahrungsmitteln.
Sie enthält genaue Werte (von-bis) an denen man sich orientieren kann. Auch Histaminliberatoren und DAO-Hemmer sind berücksichtigt (HNMT-Hemmer und NAT 2-Hemmer allerdings - noch - nicht). Meine Freundin mit schwerer HIT (DAO-Wert 1,5 U/ml) nutzt die Liste auch und kommt gut damit klar.

Wer definitive Infos zur HNMT-Hemmung oder NAT 2 - Hemmung durch Nahrungsmittel, Medikamente oder Chemikalien (möglichst mit wissenschaftlicher Quellenangabe) hat, möge es mir mitteilen.
(NAT 2 ist das 3. Histamin abbauende Enzym, schwerpunktmäßig in Leberzellen)

Ich stelle jetzt die Liste mit den Histamingehalten hier für alle zur Verfügung, ebenso meine Liste zu Medikamenten bei HIT. Ich bitte jedoch darum das Copyright zu beachten.

Verbesserungsvorschläge sind immer willkommen.

Ich hoffe, dass die Listen vielen weiterhelfen.

Abigail
 

Anhänge

  • Histamintabelle - Ernährung bei HIT.doc
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  • Medikamente bei Histaminintoleranz.doc
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Hallo Abigail,

ich ahbe jetzt nicht den ganzen Volltext bisher gelesen, sondern nur überflogen und die Listen etwas genauer angeschaut. Das scheint ziemlich umfangreich und hat bestimmt ne Menge Arbeit gekostet.

Es liegt vermutlich nur an mir, aber ich finde das Ganze sehr unübersichtlich und oftmals weiß ich jetzt garnicht so wirklich, was in der Liste genau angegeben wird. Deine Idee, das Meistgegessene fett zu drucken, mag für eine persönliche Liste sinnvoll sein, für eine offizielle Liste zum Weiterreichen macht das aber kein großen Sinn (esse das Meiste auch ohne HIT eher selten, was bei Dir fett gedruckt ist). Auch war mir nicht klar, was jetzt grau unterlegt ist, was schräg usw. (teils hab ichs dann beim Text überflogen gefunden, aber direkt über oder unter der Liste als "Landkarte in Stichworten erwähnt, wäre einfacher in der Handhabung.

Zum Inhaltlichen gibt es Lebensmittel, die in Deiner Liste in Ordnung sind, aber eigentlich genauso Biogene Amine usw. enthalten (Paprika zb, Tyramin). Mir sind da ein paar Sachen aufgefallen, weiß jetzt aber nicht mehr alles. Vieles vertrage ich nicht, was in Deiner Liste als ok gilt, ich denke, es wird Vielen so gehen. ich hatte eine strengere Liste hier mal vorgestellt, die cih im Netz gefubnden hatte, und da wurde mir das auch gesagt.

Und dann noch was Technisches: Weil es so unglaublich viele Infos auf einem Haufen sind (ist zwar positiv, weil alle Infos vorhanden), hattest Du natürlich mächtig Platzprobleme, um alles unter zu kriegen. Schriftgröße 8 hat mir dabei aber echt zu schaffen gemacht. Vielleicht wäre eine Aufteilung in mehrere Listen anch Themengebieten sinnvoller. Schwierig fand ich auch, um durchzusteigen, dass Listen auf der einen seite rechts, auf der nächsten Seite aber links fortgesetzt wurden und man erstmal überlegen musste, ob es sich jetzt noch um die gleiche Liste oder eine Andere handelt. Genauso erging es mir, dass die einzelnen Lebensmittel völlig ducheinander standen. Also nicht sortiert nach Gemüse, Käse, Fisch usw. Irgendwie erschien mir alles so durcheinander, so dass mir der Kopf schwirrte und ich mich einfach nicht zurechtfinden konnte. Liegt antürlich auch daran, das ich mich gerade mit bösen Nahrungsmitteln abgeschossen hab und mein Kopf nicht so gut funktioniert.

Ich sehe das als konstruktive Kritik und nicht als Vermerk, dass Deine Arbeit völlig unbrauchbar und schlecht ist. ich hoffe, Du siehst das genauso. Vielleicht ergeht es auch nur mir so, vielleicht bekommst Du auch noch ein anderes Feedback, was nicht mit dem Meinigen übereinstimmt.

Wer definitive Infos zur HNMT-Hemmung oder NAT 2 - Hemmung durch Nahrungsmittel, Medikamente oder Chemikalien (möglichst mit wissenschaftlicher Quellenangabe) hat, möge es mir mitteilen.
(NAT 2 ist das 3. Histamin abbauende Enzym, schwerpunktmäßig in Leberzellen)

Das war mir bisher völlig unbekannt, lese das zum ersten Mal...

lg, laudanum
 
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Hallo Laudanum,

Danke für alle Deine Anregungen.

Ich denke, wer Probleme mit Thyramin (ev. eine eingeschränkte MAO-Leistung; MAO = Monoaminooxidase, das Enzym das hauptsächlich Thyramin und auch Serotonin, Dopamin...abbaut) hat, bräuchte ev. eine extra Liste die die Thyraminwerte berücksichtigt.
(Aus dem Kopf fällt mir jetzt blos ein, dass Himbeermarmelade und nicht mehr frische Gurken viel Thyramin enthalten und dass man unter anderem Petersilie, Petersilienwurzel, Dill, Fenchel, Liebstöckel-Maggiekraut und Pastinake meiden muss wegen deren Opioid-Gehalt. Über die MAO-Hemmer Muskat und Passionsblume steht ja was in der Liste... Der Beitrag "Hilfe! Warum wirkt Muskat so?" in board verschiedene Drogen ist hierzu interessant - ich weiß leider nicht, wie das mit dem verlinken geht...)

Was meinst Du mit Landkarte in Stichworten?

Quelle, in der sich der Hinweis auf das 3. Abbauenzym N-Methyl-Transferase (NAT) unter anderm fand:
Askar/Treptow "Biogene Amine in Lebensmitteln" Ulmer-Verlag, Stuttgart 1986 S. 126
(NAT 2 baut nicht nur Histamin ab (glaube zu ca. 20 % ?), sondern gehört auch zu den Leberentgiftungsenzymen - für NAT 2 gibt es einen Gentest!)

Liebe Grüße Abigail



Ich probiere das jetzt doch mal mit dem Verlinken, weil dort noch ein paar sehr wichtige (unter Umständen Leben schützende) Infos zur Thyramin-Intoleranz (eingeschränkte MAO-Leistung) stehen.

https://www.symptome.ch/threads/hilfe-warum-wirkt-muskat-so.77535/

Ha, geschafft!
 
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Hallo

Mir ist vollkommen klar, dass alle Listen, also auch die wirklich wissenschaftlichen, nur bedingt brauchbar sind. Das hat verschiedene Gründe. Zum Beispiel kann tatsächlich ein und dasselbe Lebensmittel einmal wenig und ein anderes Mal viel Histamin enthalten. Das kann an der Sorte liegen (also bei Obst z.B. gibt es ja viele Sorten von Obst und somit ist Pflaume nicht gleich Pflaume!) oder aber auch an der Lagerung. Ja sogar die Anbaubedingungen spielen nach meiner Erfahrung ein ganz große Rolle!
Die von Rosmarin angegebene Liste ist sehr gut, aber auch bei dieser sind einige Lebensmittel aufgefürht, bei denen ich ein Fragezeichen dahinter setzen würde. Da stehen zum Beispiel die Mandeln auf der Seite der histaminhaltigen Sachen. Meine nun wirklich sehr oft und genaue Überprüfung hat jedoch ergeben, dass bei mir nur die gerösteten Mandeln unverträglich sind, während ich die frischen nicht gerösteten Mandeln essen kann. Und zwar relativ viel davon. Während ich bei gerösteten Mandeln schon bei geringer Menge Probleme habe.
Kaffee wird als 2 Tassen pro Tag als harmlos angegeben. Bei mir ist eine Tasse pro WOCHE schon sehr an der Grenze. Wer an der chronischen Form leidet, sollte mit Kaffee besonders vorsichtig sein. Die zwei Arten von HIT werden leider oft als nur eine Art behandelt, das ist ein weiteres Problem bei den Listen!
Quark steht auf der Liste der histaminfreien Lebensmittel. Das stimmt zwar, jedoch nur dann, wenn der Quark absolut frisch ist. Ich habe ja schon über meine Erfahrungen mit Quark berichtet. Schon wenn er nur 2 Tage gelagert ist, habe ich schon leichte Probleme. Seitdem ich ihn direkt ganz frisch von der Fabrik bekomme und ihn dann sofort einfriere, habe ich überhaupt keine Probleme mehr. Der Erfolg war durchschlagend und sofort erkennbar!
Die Frage ist nun, ob die Wissenschaftler, welche den Quark getestet haben, wahrscheinlich keinen gelagerten Quark hatten und somit war er ohne Histamin. Hätten sie einen nicht ganz so frischen Quark getest, wäre er wahrscheinlich auf der Liste der histaminhalten Lebensmittel gelandet. Wie war jedoch die Prüfung bei anderen Lebensmitteln? Und haben sie bei Pflaumen z.B. auch die Sorte berücksichtigt und so weiter......Birnen kann ich z.B. zwar schon in ganz kleinen Mengen essen (eine halbe pro Tag), aber bei mehr als einer Birne habe ich schon leichte Probleme. Aber auch das kann an der Sorte liegen. Sind also alles noch offene Fragen und kaum ein Wissenschaftler wird das alles so genau prüfen können.

Man sieht also schon an diesen wenigen Beispielen, wie schwierig das alles ist und dass es eigentlich auch gar nicht gerechtfertigt ist, von einer Liste zu sagen, sie sei gut und von einer anderen, sie sei schlecht. Denn es MUSS unterschiedliche Ergebnisse ergeben, wenn man all das, was ich soeben sagte, mit berücksichtigt.

Das Einzige, worauf ich mich unbedingt verlassen kann, ist meine eigene Erfahrung. Nachdem ich sehr sensibel und meist auch sofort reagiere, kann ich das relativ einfach dadurch testen, indem ich alles aufschreibe und sofort auch die Wirkung mit vermerke. Im Laufe von Monaten kommt dann ein recht klares Bild zustande. Man muss ja auch berücksichtigen, dass jeder Mensch ein wenig anders reagiert und zudem können sehr oft auch noch Kreuzreaktionen dazu kommen. Es ist somit alles ein sehr umfangreiches Feld. Aber wie gesagt, die eigene Erfahrung ist tatsächlich das Einzige, was wirklich zählt. Die Listen sind eine gute Anregung, wie Laudanum ja schon sagte, aber nicht die Bibel!

Schöne Grüße
Werner
 
@W
Meine nun wirklich sehr oft und genaue Überprüfung hat jedoch ergeben, dass bei mir nur die gerösteten Mandeln unverträglich sind, während ich die frischen nicht gerösteten Mandeln essen kann. Und zwar relativ viel davon. Während ich bei gerösteten Mandeln schon bei geringer Menge Probleme habe.
Kaffee wird als 2 Tassen pro Tag als harmlos angegeben. Bei mir ist eine Tasse pro WOCHE schon sehr an der Grenze. Wer an der chronischen Form leidet, sollte mit Kaffee besonders vorsichtig sein. Die zwei Arten von HIT werden leider oft als nur eine Art behandelt, das ist ein weiteres Problem bei den Listen!
Hör doch bitte auf mit pauschalen Aussagen. Die führen einfach zu nicht.
Ich bin HNMT CHIT und bei mir gehen Mandeln definitiv nicht und 2 Tassen Kaffe täglich gehen ohne jedes Problem. Man kann das nur selbst ausstesten.
 
Ich denke, man muß auch immer daran denken, daß nicht jede Reaktion auf ein Lebensmittel eine HIT-bedingte Reaktion sein muß.
Dazu kommt, daß ja nicht jede Reaktion sofort erfolgt sondern daß es auch dauern kann, bis sie eintritt. Manchmal ist es dann schwierig, die Reaktion dem auslösenden Lebensmittel zuzuordnen.

Gruss,
Oregano
 
Hallo Abigail,

Ich denke schon, dass, wenn man eine Liste möglichst vollständig machen möchte, ganz unbedingt die biogenen Amine dazu gehören, die vorallem bei der chronischen und Mischform eine Rolle spielen und hier einige User betreffen.
Und ich denke, dass Gehaltangaben dafür um so weniger aussagen, weil, wie Werner schon sagte, schwankt der Gehalt so enorm und so Vieles nimmt Einfluß darauf, dass die Gehaltlisten ziemlich wenig Aussagekraft haben.

Was meinst Du mit Landkarte in Stichworten?
Verdammt, mir fällt immernoch nicht das richtige Wort dafür ein :D
Zum Beispiel bei einem Test, wo man ankreuzen soll zwischen 1-5, steht dann da:
1=trifft ganz besonders zu 2=Trifft zu 3=trifft meistens zu 4=trifft selten zu 5=trifft nie zu

Weisst Du jetzt was ich meine? So ein Plan (deshalb kam ich wohl gestern auf das völlig falsche Wort Landkarte^^), um zu wissen, was genau was ist.
In diesem Falle wäre so ein Plan:
schräg=was auch immer, habs vergessen; fettgedruckt=häufig gegessene Nahrungsmittel; grau unterlegt=was auch immer
Bis jetzt stehen diese Infos irgendwo als ganze Sätze im Text. Man will aber nicht jedesmal alles erst lesen, um auf die Schnelle die Listen zu verstehen. Und sowas vergisst man auch mal wieder.

Mit dem Verlinken ist es total einfach:
Kopiere die Internetadresse oben aus der Adresszeile raus und setze sie in Deinen post. Dieses Forum wandelt das dann automatisch um, dass da nicht die ganze Adresse, sondern nur ein Stichwort steht und wandelt es so um, dass es automatisch ein link wird.
Auf anderen Forenseiten funktioniert es dann so:
Code:
[.url]Adresse[/URL]
ohne den . vor dem URL
Meist gibt es einen Quickbutton oben, um eine Adresse/link einzufügen, dort wo man Schriftgröße, Zitate usw findet.
Manuell macht man das dann so, dass nicht die ganze Adresse da steht, wenn man so schreibt:
Code:
[.url=Stichwort]Adresse[/url]
Dann sieht es so aus Stichwort
und nicht www.adresse.de



Huhu federl,
Werner spricht ja vorallerm von sich und seinen Erfahrungen, wobei es am Anfang eher so war, dass er der meinung war pauschale Aussagen machen zu können. Aber mit der Zeit hat er ja schon festgestellt, dass es viel zu unterschiedlich abläuft, um tatsächlich pauschale Aussagen zu treffen. Ich finde es garnicht so schlecht, dass er auf geröstete und ungeröstete Mandeln aufmerksam macht. Viele wissen garnicht, dass es beides gibt. Die Supermarktmandeln sind alle grundsätzlich nicht roh! Wer weiß das schon, wenn er sich noch nicht mit Rohkost auseinander gesetzt hat? Da ich das mal gemacht habe, während ich aber nur vermehrt Rohkost und ansonsten basisch gegessen habe, weiß ich das. Genauso wie vermeintlich kaltgepresste Öle meistens nicht kalt hergestellt wurden, sondern auch im Kaltpressverfahren immense Hitze entwickelt wird. Vielelicht gibt es ja jemand unter uns, der, wie Werner, ungeröstete Mandeln auch besser verträgt. Ein Versuch ist es ja wert. Für mich alledings nicht, da ich ja erhöhte IGE-Werte bei Mandeln hatte. Deshalb lass ichs lieber mit dem Versuch.

lg, laudanum
 
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Danke Laudanum,

jetzt hab ich das verstanden und werde mir das nochmal dahingehend ansehen und ev. überarbeiten.

Und Danke für die Link-Anleitung. Wie du (oben) siehst, hat es funktioniert - yuchu:freu: !

Was die Thyraminproblematik angeht, denke ich, dass eine extra Liste zusätzlich zur Histaminliste sinnvoll ist, sonst wird die ganze Liste noch komplizierter. Und die Thyraminprobleme betreffen ja keineswegs alle, die eine Histaminintoleranz haben, mich beispielsweise auch nicht. (Ich vertrage z. B. durchaus Himbeeren, Pflaumen, Birnen, alte Kartoffeln, Kohlrabi, Paprika, Joghurt und haufenweise Petersilie und Dill, alles bei Thyramin-Intoleranz problematische Lebensmittel.)

Ich hatte allerdings schon öffter den Eindruck, dass einige hier im Forum für HIT vielleicht auch - oder überwiegend - mit einer Thyraminproblematik zu kämpfen haben. (Petersilie nicht zu vertragen könnte glaube ich ein guter Marker für Thyramin-Intoleranz sein, aber ich weiß nicht ob es für Petersilie auch eine Allergie gibt... auch Migräne soll eine typische Folge des MAO-Mangels sein.)

Liebe Grüße Abigail
 
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Hallo Federl

HTML:
 Hör doch bitte auf mit pauschalen Aussagen. Die führen einfach zu nicht.
Ich bin HNMT CHIT und bei mir gehen Mandeln definitiv nicht und 2 Tassen Kaffe täglich gehen ohne jedes Problem. Man kann das nur selbst ausstesten.

Ich bin über deine etwas patzige Antwort überrascht. Denn erstens habe ich keine pauschale Aussage gemacht und zweitens geht es doch hier in diesem Thread um widersprüchliche Angaben über Histamingehalt und somit war ich doch genau im Thema. Was ich wollte, das war darauf hinzuweisen, was der Grund für verschiedene Werte sein könnte. Beispiel: Mandeln.
Dass du sie nicht essen kannst und Kaffee trinken kannst, das ist ja eine ganz andere Sache und ich sagte ja nicht, dass DU keinen Kaffee trinken sollst oder Mandeln essen, sondern wies nur darauf hin, warum möglicherweise diese Dinge so verschieden sind in den Listen. Es könnte ja auch sein, wie Laudanum so schön geschrieben hat, dass niemand davon weiß, dass es auch ungeröstete Mandeln gibt.
Übrigens unterhalten wir uns ja auch immer wieder hier im Forum über Erfahrungen. Dieser Austausch ist für mich hilfreich und ich denke, auch für andere. Und wie man sieht, gibt es ja so viele Unterschiede, welche einen Austausch von all den vielen Erfahrungen umso notwendiger machen. Denn wenn man nur mit den Lebensmittellisten umgeht, ist man sehr schlecht oder zumindest nicht ausreichend beraten. Das liegt nicht unbedingt an den Listen, sondern an der Problemattik und Vielgestalt unserer Probleme.

Hallo Laudanum

Danke dir für die sehr vernünftige Antwort. Es gibt also doch Leute hier, die verstanden haben, was ich ausdrücken wollte!

Hallo Abigail

HTML:
 Ich hatte allerdings schon öffter den Eindruck, dass einige hier im Forum für HIT vielleicht auch - oder überwiegend - mit einer Thyraminproblematik zu kämpfen haben. (Petersilie nicht zu vertragen könnte glaube ich ein guter Marker für Thyramin-Intoleranz sein, aber ich weiß nicht ob es für Petersilie auch eine Allergie gibt... auch Migräne soll eine typische Folge des MAO-Mangels sein.)

Das stimmt ganz sicher! Und deswegen gibt es auch oft komische Antworten, weil jemand, der die Thyraminprobleme hat, sich dann nicht angesprochen fühlt, wenn es um Histaminprobleme geht. Das alles macht den Erfahrungsaustausch extrem schwierig. Dazu kommt noch, dass es alle möglichen Allergien geben kann, zum Teil auch ganz seltene. Meine Frau hat z.B. eine Potassiumallergie, die kommt so selten vor, dass es 40 Jahre gedauert hat, bis selbst der Facharzt das herausgefunden hat, weil die meisten Allergietests das gar nicht enthalten! Dann gibt es andere Intoleranzen, wie Li oder Fi.
Auch glaube ich, dass viele Leute hier am Forum selbst noch nicht wissen, was sie nun wirklich haben oder auch eine Mischung von allerlei und so weiter.
Thyramin ist, zusammen mit Tryptamin, Serotonin, Histamin eine Aminosäure. Deshalb wird Thyraminhaltige Lebensmittel offensichtlich auch in Lebensmittellisten für HIT geführt. In anderen Listen wieder nicht. Nachdem jedoch nicht alles, was Histamin enthält auch Thyramin enthalten muss - und umgekehrt ebenso - macht dies alles eine Erstellung einer Liste sehr schwer. Und das Verstehen und Lesen der Listen und insbesondere dann das Umsetzen ebenso.
Deshalb muss letzten Endes jeder selbst heraus finden, was man essen kann und was nicht. Das sagte ich ja auch in meinem vorigen Posting. Ich habe 2 Monate ganz exakt und mit viel Aufwand alles aufgeschrieben und ich mache mir immer noch Notizen, denn es kommen ja immer wieder mal Dinge auf den Tisch, die man lange nicht gegessen hat und sie deshalb auch noch nicht getestet hat. Das kann natürlich sehr stressig werden, denn wenn man gar nicht weiß, ob man es verträgt oder nicht, geht man immer ein Risiko ein, dass man ein paar schlechte Tage hat. Aber anders geht es wohl gar nicht.

Die Listen sind trotzdem ein guter Anhaltspunkt. Es gibt sicher auch viele Lebensmittel, die eindeutig nicht gut sind für uns. Das ist z.B. Rotwein und Alkohol ganz generell, dann Hefe oder auch Sauerteig, Käse jeder Art und zudem alles, was verarbeitet wurde und längere Zeit gelagert wurde. Damit hat man dann immerhin schon eine bestimmte Grundlage. Alles Weitere muss man leider selbst herausfinden.
Aber die Anregungen und der Erfahrungsaustausch hier im Forum ist schon auch sehr hilfreich. Ich möchte darauf gar nicht verzichten!

Schöne Grüße
Werner
 
Hallo Abigail,

Quelle, in der sich der Hinweis auf das 3. Abbauenzym N-Methyl-Transferase (NAT) unter anderm fand:
Askar/Treptow "Biogene Amine in Lebensmitteln" Ulmer-Verlag, Stuttgart 1986 S. 126
(NAT 2 baut nicht nur Histamin ab (glaube zu ca. 20 % ?), sondern gehört auch zu den Leberentgiftungsenzymen - für NAT 2 gibt es einen Gentest!)

Hab das hier dazu gefunden:
Zitat aus: Genetische Tests
NAT2 (N-Acetyltransferase 2 Polymorphismen)

(20.7.2002)

Die N-Acetyltransferase 2 (NAT2) ist ein polymorph exprimiertes Enzym des Phase II-Stoffwechsels, welches die Konjugation diverser Pharmaka mit einer Acetylgruppe ermöglicht. Man unterscheidet zwischen Schnell- (fast acelylators, FA) und Langsamacetylierern (slow acetylaters, SA), wobei die Häufigkeit dieser beiden Phänotypen in verschiedenen Populationen erheblich variiert. In der europäischen Bevölkerung beträgt der Anteil der Langsamacytlyierer ca. 50%. Der Phänotyp des "langsamen Acetylierers" ist durch homozygote oder zusammengesetzt-heterozygote Mutationen in der kodierenden Region des NAT2-Gens bedingt. Die häufigsten Mutationen die mit dem SA-Phänotyp assoziiert sind umfassen G191A (NAT2*14A), C481T (NAT2*5A), G590A (NAT2*6A) und G857A (NAT2*7A/B).
Am Beispiel von Isoniazid konnte gezeigt werden, daß sich die therapeutische Wirkung und das Auftreten von Nebenwirkungen bei Langsam- und Schnellacetylierern unterscheiden. Eine klinisch relevante Nebenwirkung der Isoniazidtherapie ist die periphere Neuropathie bei langsamen Acetylierern, andererseits kann es bei schnellen Acetylierern zu einer Hypersensitivität gegenüber Sulfonamiden kommen. Ein arzneimittel-induziertes Lupus erythematodes-Syndrom ist bei Therapie mit Procainamid, Hydralazin und Isoniazid ausschließlich bei Langsamacetylierern beschrieben worden. Das Risiko einer Hepatitis unter Isoniazid-Therapie, das einst auf Langsamacetylierung zurückgeführt wurde, dürfte mit der Acetylierungsrate nicht assoziiert sein. .
 
Danke federl,

eine verminderte NAT 2 Leistung (slow) ist also nicht gerade selten...

Herzlich Abigail
 
hallo zusammen
wenn ich jetzt eure letzten beiträge lese, dann habe ich das gefühl, dass das fachgerede hier drin überhand nimmt. seid ihr alle ärzte? oder seid ihr wissenschaftler? oder was seid ihr?

ich, ich bin eine leidtragende, eine frau die aber euer geschreibsel nicht versteht. eine die tatsächlich selber heraus finden muss, ob sie nun geröstete oder ungeröstete mandeln verträgt. ich selber muss testen welche lebenmittel ich essen kann und auf welche ich verzichten muss. ich selber bin verantwortlich welche lebensmittel ich kombiniere oder nicht.
also meine lieben, in der kürze liegt die würze, weniger fachwissen und dann werden die berichte auch gelesen und wohlmöglich auch von laien verstanden.
ich wünsche euch allen einen wunderbaren tag
liebe grüsse amiya
 
Hallo amiya,

jeder auf seine Art :).
Wenn hier "geschreibselt" wird, wie Du das empfindest, dann deshalb, weil der eine damit beschäftigt ist, herauszufinden, was ihm bekommt und was nicht. Und weil andere damit beschäftigt sind herauszufinden, WARUM er manche Lebensmittel verträgt und andere nicht.
Die Themen um HNMT und NAT2 z.B. weisen eindeutig darauf hin, daß die Leber und ihre Funktionen eine zentrale Rolle bei der Entgiftung, aber eben auch beim Histamin-Abbau wie beim Abbau von Fremdstoffen spielt.
Die praktische Konsequenz daraus ist: die Leber sollte gehegt und gepflegt werden, damit sie ihre Aufgaben so gut wie möglich erfüllen kann.
Das gleiche gilt für den Darm, weil er auch am Abbau von Histamin eine große Rolle spielt.

Es gibt hier ja eine Menge Infos über verträgliche Lebensmittel, unverträgliche Lebensmittel, Medikamente und ihre Gefahren bei HIT. Und der Rest muß - wie hier immer wieder herauskommt - individuell herausgefunden werden.

Grüsse,
Oregano
 
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