HIT: Histamin und Tabakrauch

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hallo,

das habe ich gerade gefunden:

Im Artikel vermisse ich die Rolle des Tabakrauches (aktive oder passive Exposition). Er ist eine der bedeutendsten Quellen für Histamin und andere biogene Amine und triggert unter anderem allergische rkrankungen. Ein nicht unerheblicher Prozentsatz passiv rauchender Kinder wird ohne genetische Prädisposition zu Atopikern (Asthma, Rhinoconjunctivitis allergica, Neurodermitis). Eine histaminarme Diät ist nach meiner Erfahrung bei Rauchern meist erfolglos

Deutsches Ärzteblatt: Archiv "Die verschiedenen Gesichter der Histaminintoleranz – Konsequenzen für die Praxis: Tabakrauch ist bedeutende Histaminquelle" (15.06.2007)


das war mir bisher so nicht bekannt - vielleicht habe ich es auch nur überlesen...


lg
inge
 
histamin und tabakrauch

Ja, das merke ich immer wieder stark. Besonders wenn ich zu Besuch bei meiner Schwester bin (ihr Freund raucht stark) oder in Restaurants, wo geraucht wird (jetzt ja zum Glück nicht mehr).
 
histamin und tabakrauch

Hallo Inge.
Danke für den interessanten Artikel!
Ich habe im Netz nach weiteren Quellen zu dieser Aussage gesucht.
( Tabakrauch ist bedeutende Histaminquelle )
Leider habe ich dies von keinem anderen Autoren finden können.
Hat jemand eventuell weitere Infos dazu?
Sine
 
histamin und tabakrauch

Hallo Sine,

Folgendes habe ich noch gefunden:
1. Das Blut von nichtrauchenden Männern und Frauen enthält pro Kubikzentimeter durchschnittlich 0,043 Histamin, bei einer Schwankungsbreite von 0,02–0,06.
2. Das Blut von männlichen und weiblichen Rauchern wies eine 2–4 mal so hohe Histaminkonzentration auf. Der Durchschnittswert betrug bei Männern 0,1, bei Frauen 0,084/ccm. Die höchsten Histaminwerte lagen bei stark rauchenden Männern und Frauen gleich hoch, nämlich bei 0,2/ccm. Die Histaminerhöhung findet sich nur bei chronischen Rauchern.
SpringerLink - Journal Article

Malve
 
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histamin und tabakrauch

Danke, Malve! :)
 
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histamin und tabakrauch

Hallo zusammen!
Ich bin mit diesen Erkenntnissen zum Thema Tabakrauch und Histamin noch nicht ganz zufrieden.
Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen?
Nehmen wir an, ein Raucher nimmt mit einer Mahlzeit zu viel Histamin auf.
Das Histamin wirkt meines Wissens gefässerweiternd.
Der Raucher hat nach dem Essen das Bedürfnis nach einer Zigarette. - Nikotin wirkt gefässverengend und könnte daher kurzfristig Erleichterung bringen.
Nun frage ich mich, ob vielleicht die meisten Raucher ein Problem mit Histamin haben, sich selber mit Zigaretten helfen und deshalb auch die meisten Raucher einen hohen Histamingehalt im Blut haben.
Oder...
Der Raucher behilft sich mit dem gefässverengenden Nikotin kurzfristig, jedoch ist Tabak auch Histaminliberator, was dann den Spiegel wieder anhebt und mit der nächsten Zigarette ausgeglichen wird. - Ein unschöner Kreislauf, falls diese Theorie stimmen würde.
Ich hoffe, ihr versteht meine Gedankengänge ;) und könnt mir bei meinen Überlegungen weiterhelfen!
Liebe Grüsse, Sine
 
histamin und tabakrauch

hallo sine :),

Nehmen wir an, ein Raucher nimmt mit einer Mahlzeit zu viel Histamin auf.
Das Histamin wirkt meines Wissens gefässerweiternd.
Der Raucher hat nach dem Essen das Bedürfnis nach einer Zigarette. - Nikotin wirkt gefässverengend und könnte daher kurzfristig Erleichterung bringen.
Nun frage ich mich, ob vielleicht die meisten Raucher ein Problem mit Histamin haben, sich selber mit Zigaretten helfen und deshalb auch die meisten Raucher einen hohen Histamingehalt im Blut haben.
Oder...
Der Raucher behilft sich mit dem gefässverengenden Nikotin kurzfristig, jedoch ist Tabak auch Histaminliberator, was dann den Spiegel wieder anhebt und mit der nächsten Zigarette ausgeglichen wird. - Ein unschöner Kreislauf, falls diese Theorie stimmen würde.

da oute ich mich mal als "nicht-mehr-raucher" - habe ca. 40 jahre geraucht - die letzten 10 jahre aber nur noch 1-2 zigaretten/tag. mitte november habe ich dann komplett aufgehört - obwohl ich gerade eine neue schachtel angebrochen hatte;)

hätte ich von deinen überlegungen früher erfahren, hätte ich das gern für dich mal ausprobiert.;) da ich nach dem essen nie geraucht habe, weiß ich nicht, ob dadurch ein flush oder ein darmkrampf unterdrückt worden wäre.

für alkohol kann ich eindeutig sagen: nein, auch wenn ich dazu geraucht habe, habe ich ihn nicht besser vertragen - ganz im gegenteil...

die gefäßverengende wirkung kann ich bestätigen - nach jeder zigarette eiskalte hände - jetzt, seit ca. 8 wochen ohne nikotin habe ich weniger probleme mit "abgestorbenen" händen und das erste mal im winter keine frostbeulen an den fingern!!

nach dieser kurzen rauchfreien zeit kann ich aber schon sagen, dass das rauchen auf keinen fall meine HI reduziert hat indem es die gefäße verengt hat - also ein von dir gedachter umkehrschluss ist mir nicht bewusst...schade eigentlich, dass ich jetzt keinen versuch mehr starten kann:D obwohl ich deine überlegung äußerst spannend finde - vielleicht meldet sich noch ein "noch-raucher"....

lg
inge
 
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histamin und tabakrauch

Das wegen dem Tabakrauch und Histamin
seit dem ich Herzrythmusstoerungen habe, die kommen und gehen, und die werden bei mir auch durch Tabackrauch ausgeloest, ich selber bin Nicht-Raucher.
aber nicht nur Tabackrauch auch chemische Gerueche, wie frisch gestrichene Raeume, Terpentin, hat das wohl auch mit Histamin zu tun,
Gruss Theresa
 
histamin und tabakrauch

Hallo zusammen,

habe bislang (ok, seit ein paar Wochen) vor allem eine Glutenintoleranz und KPU für meine Gesichtsschwellung mit gelegentlicher Rötung/Reizung verantwortlich gemacht, weil beides in den letzten zwei Wochen dank entsprechender Diät und Depyrrol plus sichtbar zurückgegangen ist. Heute morgen dann ein totaler Rückfall: Gesicht stark geschwollen und gerötet. Dann stieß ich vorhin auf Inges Eintrag, und der gab mir zu denken. Hab nämlich den gestrigen Abend bis tief in die Nacht in einem Mini-Partykeller umgeben von Starkrauchern verbracht. Ich selbst rauche eigentlich nicht (und trinke so gut wie keinen Alkohol), nur zwangsläufig passiv, aber gestern war dem Qualm nicht zu entkommen. Da könnte evtl. ein Zusammenhang bestehen. Werde nun also meine Gluten- um eine histaminarme Diät erweitern, und bin gespannt auf das Ergebnis.
Oh Mann, werde jetzt erst mal checken, was ich dann überhaupt noch essen kann ...

Liebe Grüße

sansibar
 
Über das Rauchen als Auslöser für histaminbedingte Symptome haben wir hier - glaube ich - in der letzten Zeit gar nicht mehr gesprochen.
Das scheint mir aber ein wichtiger Punkt zu sein. Vor allem ist das ein Punkt, an dem man selbst etwas ändern kann: man kann mit dem Rauchen aufhören, auch wenn's schwer fällt.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

bei den (Ex-)Rauchern würde ich das Rauchen nicht als Symptomauslöser, sondern durchaus als (Mit-)Ursache betrachten.

Permanent hohe Histaminspiegel könnten durchaus ein "erlerntes" Verhalten des Körpers sein, mit der jahrelangen Giftüberflutungen fertig zu werden.

Das kippt natürlich in dem Moment um, wo das Rauchen wegfällt.

Gruss
Karl
 
Hallo Karl,

ja, das kann schon so sein.
Nur: was willst Du damit sagen? :
- Gar nicht mal erst ans Aufhören denken und das auch noch durchführen?
oder
- Aufhören und eine Weile in Kauf nehmen, daß man auf Histamin-Entzug ist, bis sich das wieder regelt?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo , ich habe nie geraucht, aber es könnte wirklich so sein.

Aufhören und eine Weile in Kauf nehmen, daß man auf Histamin-Entzug ist, bis sich das wieder regelt?

Ich kenne das doch vom "Milchkonsumentzug" , das hat doch wirklich für Monate den Stoffwechsel aus der Bahn geworfen. UNd dann erst habe ich die HIT Symptome einzeln bemerkt. Das könnte auch Ex-Rauchern so gehen...

@Sansibar:
Tabackrauch enthält oder setzt frei : Formaldehyd. Darauf reagieren viele , da es richtig giftig ist.

LG K:
 
ja, das kann schon so sein.
Nur: was willst Du damit sagen? :

Wertfrei - seine Schlüsse daraus zu ziehen, würde ich schon jedem selbst überlassen. ;)
Es wäre aber zumindest eine gute Erklärung, warum sich manch einer mit dem Aufhören so quält.

Gruss
Karl
 
Hallo zusammen,

das mit dem Rauchen hat wohl mehrere Seiten:

Zum einen hemmt auch Nikotin den HNMT-Abbauweg von Histamin.

Außerdem wirkt Zigarettenrauch als Trigger für Mastzellausschüttungen.

Zum anderen regt es aber auch die (nikotinischen) Acetylcholin-Rezeptoren an und kompensiert daher - über die cholinerge Wirkung - auch einige der Wirkungen von Histamin.
Daher kann - je nach Konstitution - Nikotin auch ggf. die Wirkung von Histamin mildern.

Neben Acetylcholin stimuliert auch Nikotin einen Teil der Acetylcholinrezeptoren (man nennt diese daher nikotinische Acetylcholinrezeptoren). Diese Rezeptoren wiederum hemmen u.a. die Freisetzung von Histamin im Nervengewebe in den synaptischen Spalt.

Gleichzeitig werden durch die Aktivierung der Acetylcholinrezeptoren mit Nikotin Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin, Noradrenalin und Endorphine ausgeschüttet, die ebenso die Freisetzung von Histamin in den synaptischen Spalt hemmen.

Cortisol ist also nicht Bedingung und auch nicht zwingend Vermittler dieser Wirkung.

Man könnte natürlich auch die Acetylcholinrezeptoren durch eine verstärkte Zufuhr von Cholin (Rindfleisch, Eigelb, grünes Blattgemüse, Vollkorn) fördern.

Der Neurotransmitter Noradrenalin verringert auf dieser Basis (=Acetylcholinrezeptor-Aktivierung) übrigens offenbar allgemein Entzündungsreaktionen im Gehirn und fördert den Abbau von beta-Amyloid - woraus sich die schützende Wirkung des Rauchens gegenüber der Alzheimer-Demenz erklären könnte.

Noradrenalin aktiviert die Gliazellen, die nicht nur das beta-Amyloid abbauen, sondern auch das Histamin zu Methylhistamin methylieren und damit abbauen.

scinexx | Noradrenalin hemmt Alzheimer-Fortschritt: Entzündungshemmende und Plaque-abbauende Wirkung im Tierversuch belegt.

https://www.symptome.ch/threads/hit-endlich-nikotinfrei-dafuer-aber-histaminintoleranz.85880/

rosmarin
 
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Der Thread ist uralt, aber ich fand ihn ganz interessant.

Was ich ergänzen kann: Während der Histaminfresetzung wird auch Cortison ausgeschüttet. Während des Rauchens wird auch Cortison ausgeschüttet. Aufkumliert bedeutet dies mehr Stress und im schlimmsten Fall erschöpfte Nebennieren.

Eigene Erfahrung zu Histamin und Rauchen: Ich rauch nur ein paar Mal im Jahr, an Silvester z.B.
Nach ein paar Kippen schwellen meine Hände an wie Würste (auch dann, wenn ich keinen Alkohol getrunken habe). Da mein Histamin auch immer drüber schiesst, sehe ich da einen klaren Zusammenhang.
 
hallo.

nun habe ich kürzlich selbst spürbare Nebenwirkungen vom Passivrauchen bekommen, bzw. reicht es aus, wenn ein Raucher in unmittelbare Nähe zu mir steht. Es waren mehrere Raucher und da ich in der Schwimmhalle war in der Wartezone wo eine große Menschenmenge um mich herum versammelt war, konnte ich den Rauchern nicht so leicht entfliehen. Sie haben allesamt gerochen wie Aschenbecher, die man eine Woche nicht ausgekippt hat: Mir wurde urplötzlich flau, ich bekam spürbare Unruhe.meine Hände begannen zu zittern und mein Magen drehte sich um. Es wurde auch nicht besser, nachdem ich kurz an die frische Luft geflüchtet war, um eine Rune um das Gebäude zu gehen. Als ich wieder einkehrte, musste ich mir aus dem Snackautomat einen Riegel ziehen, weil ich glaubte, dass es eventuell am Hunger gelegen haben köennte oder dem Bedürfnis nach schnellen Kohlenhydraten. Der Riegel brachte schnell Besserung, aber zuhause ließ mich die Sache nicht mehr los. Mir fiel nach und nach ein, dass es mir jedes Mal schlecht geht, wenn ich bei meiner Mutter zu Besuch war, die Extremraucherin ist und zwar über viele Tage schlecht kombiniert mit leichten Schwindel. Den Zusammenhang mit Zigarettenrauch und Histamin habe ich nie eindeutig gesehen, eher andere Ursachen in Erwägung gezogen.
Nach kurzem Recherchieren bin ich wieder mal hier gelandet und ziemlich überfragt, was ich von der Sache halten soll. Einen Provokationstest machen?
 
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